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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "In die Schranken weisen" - tolerieren?



Nadja
19.06.2003, 18:48
Huhu alle,

unser Rüde Samba (knapp 14 Monate) hat seit etwa zwei Wochen ein etwas seltsames Verhalten gegenüber jüngeren Rüden (die sich der "Pubertät" nähern, ca. 7-10 Monate) entwickelt: egal wie unterwürfig sie sich ihm nähern, werden manche zur Begrüssung erstmal über den Haufen gerannt, er bleibt dann grummelnd über ihnen stehen und wenn sie sich eine Weile mucksmäuschenstill unterworfen haben, lässt er sie wieder aufstehen. Beim weiteren Spaziergang werden sie von ihm dann komplett ignoriert.
Er trifft fast täglich einen etwa zweijährigen DSH-Rüden der sich wiederum ihm gegenüber so benimmt - und Samba robbt dann 5 Minuten im Froschgang um ihn rum - danach laufen sie nebeneinander als wär nix...
Mit anderen älteren oder gleichalten Rüden gibt's meist ein kurzes Beschnuppern und rumstaksen, dann geht jeder wieder seiner Wege. Der einzige unkastrierte etwas ältere Rüde mit dem er noch schön "um die Wette laufen" spielt ist ein 1,5jähriger Greyhound. Ansonsten spielt er am liebsten mit kastrierten Rüden oder Hündinnen.
Das Verhalten gegenüber den jüngeren Rüden finde ich nicht so den Brüller - allerdings macht er es wenigstens nur wenn der andere etwa seine "Kragenweite" hat, kleinere Hunde und Welpen bis ca. 6 Monate lässt er in Ruhe, bzw. verhält er sich freundlich.
Nun meine Frage: soll ich diesem Verhalten meines "jugendlichen Halbstarken" entgegenwirken und wenn ja, wie am besten?

Danke für Tips und
Grüsse von Nadja & Samba

Bärchen
19.06.2003, 21:45
Hallo Sandra,

Dein Rüde ist im schönsten Flegelalter und versucht nun sich zu messen. Geht im Prinzip auch vorbei und dauert im Normalfall 4 - 6 Wochen. Mit 14 Monaten zwar etwas früh, aber jeder entwickelt sich etwas anders. Wenn er heftiger wird oder das Verhalten sich festigt solltes Du versuchen daß er sich abrufen lässt und zwar wenn er anfängt um den anderen rumzustaksen. Greif bloß um Himmels Willen nicht da hinein,d ann geht es wirklich zur Sache.
Da es sich nur um pubertäre Machospiele handelt gibt es auch keine Bissverletzung. Das sieht immer schlimmer aus als es ist.

Angelika

Ute BB
19.06.2003, 22:26
Hallo Nadja,

wenn ich dich richtig verstanden habe, dann geht Samba nicht von einer langsamen Annäherung in eine Rempelei über, sondern rennt gleich auf den anderen zu.
Richtig?

Dieses Verhalten gehört nicht zum guten Ton unter Hunden. Und es hat eine Menge mit Konkurrenz zu tun! Gleichgroße Rüden, die in die Pubertät kommen.

Verhalten, das ausgelebt wird, festigt sich. Mit jedem Ereignis! Wir stecken nicht in den Köpfen unserer Hunde drin: dieses Verhalten kann sich geben - muß aber nicht. Denn findet Samba so richtig Gefallen daran, dann wird er es viel länger oder sogar immer zeigen.
Außerdem sollten wir auch an das Opfer dieses Verhaltens denken. Nicht jeder junge Hund steckt so etwas gleichmütig weg!

Du beobachtest deinen Hund doch immer sehr gut und kannst sein Verhalten treffend beschreiben. Dann siehst du sicher auch vorher, ob Samba sich zu einer Rennattacke rüstet oder eher nicht. Versuche, ihn am Durchstarten zu hindern. Rufe ihn RECHTZEITIG und freundlich, belohne ihn großzügigst, wenn er auf dich reagiert. Nähere dich mit ihm gemeinsam von der Seite dem anderen Hund und lasse Samba erst dann los, wenn er keinen Anlauf mehr nehmen kann. Lobe interessierte Kontaktaufnahme ohne Herumgestakse in den höchsten Tönen. Renne weg, wenn Samba beginnt, den anderen unterzubuttern.

Läßt er sich nicht abrufen, dann drehst du dich um und verläßt deinen Hund so schnell wie du nur kannst. Falls du von Versteckspielen her ein "Tschüss"Signal hast, dann kannst du das einsetzen, bevor du durchstartest.

Liebe Grüße,

Ute BB mit Baru, Ashanti, Bansai und Scotty

Nadja
19.06.2003, 23:58
Hallo Ute und Angelika,

danke für die Antworten.

@ Ute
"Über den Haufen gerannt" ist irgendwie doch falsch formuliert - er legt sich meist platt auf den Boden und wartet bis der andere näher kommt, manchmal startet er dann durch und nach einem kurzen Beschnuppern gibt's dann das Geknurre und die Machonummer.

Weil nicht nur jeder junge Hund das so gut wegsteckt, sondern meist auch die Besitzer des jüngeren es nicht so toll finden, wenn ihr Rüde vor unserem auf dem Rücken liegt, will ich ja auch was gegen dieses Verhalten unternehmen...
Das Umeinanderrumstaksen mit Älteren oder Gleichaltrigen selbst finde ich nicht wirklich schlimm, wir gehen dann eher zügig weiter und rufen ihm mit Piepsstimme ein "komm weiter" zu - und dann kommt er meist auch direkt hinter uns her.
Ein beliebtes "Unterbutter-Opfer", ein junger Boxer, wurde gestern abend sogar erstmalig von ihm ignoriert, weil ihm das Spielen mit seiner RR-Tante offensichtlich doch noch mehr Spass gemacht hat - obwohl der Junge frech kläffend um beide rumgehüpft ist, hat er ihn in Ruhe gelassen.
Da Samba auch meist Blickkontakt zu uns aufnimmt, bevor er irgendwelche Aktionen startet, hoffe ich, dass wir diese Spinner-Phase - wie so einige andere - letzlich auch in den Griff bekommen werden.

Grüsse
Nadja & Samba

Anita Koba
20.06.2003, 00:27
Hallo Nadja,

muss auch noch meinen Senf dazugeben.

Blickkontakt ist doch die halbe Miete. Ein festes NEIN hilft bei meiner Hündin sehr gut.

Das muss eben immer geübt werden.

In unserem Rudel lernen die Jungrüden sehr gut von den älteren Hunden. Es ist auch mal ganz lehrreich für den Jungspund zu merken, dass es da jemanden gibt, den man besser mal beachtet und sich selber unterwerfen muss.

Mein Rüde Spoc ist da ein super Lehrer. Er unterwirft, aber ohne aggressiv zu werden. Er wird als der Boss im Rudel angesehen.

Viel Glück!

Anita Spoc und Jambo