hi ihr,
ich habe im moment ein kleines problem mit meiner 13 monatigen alten hündin.
sie bellt leute an die uns entgegen kommen(meist 20m entfehrnung). hauptsächlich nur dann wenn sie von der leine ist. naja, es ist schon kein bellen mehr, eher ein brüllen . man sieht ganz deutlich das sie angst hat. fell gestellt, schwanz eingezogen . sie springt auf dei leute zu um sie herum und ist am "brüllen".
wie gehe ich damit um?
leider habe ich das problem, dass dies meinst zu weit weg von mir passiert und ich nicht sofort einwirken oder abrufen kann...
lg andrea
Christian M
13.11.2003, 13:03
Hallo Andrea,
dieses Verhalten spricht sehr für Unsicherheit. Eine meiner Hündinnen hatte in einer bestimmten Entwicklungsphase (< 1 Jahr) auch mal mit so einem Blödsinn angefangen. Ich habe dann immer versucht sie sofort ranzurufen und durch den Ton klargemacht, dass ich dieses Verhalten nicht toleriere. Bin dann mit dem Hund zu den Leuten hingegangen und habe mit ihnen geredet (und falls angemessen, mich zunächst mal entschuldigt...mache finden das nämlich gar nicht komisch!). Diejenigen, die bis dahin noch freundlich geblieben sind, habe ich dann gebeten den Hund mal freundlich anzusprechen bzw. sogar anzufassen. Dadurch hat sich dieses Verhalten sehr schnell gebessert und kommt mitlerweile überhaupt nicht mehr vor.
Gruß, Christian
Hi Andrea,
ein paar Fragen und Anmerkungen vorab, auch kritische...
Wieso ist es möglich, dass deine Hündin, obwohl du von ihrer Eigenheit weisst, auf Leute zugeht und diese bedroht? Zumindest wird das von den meisten Menschen als Bedrohung gesehen, und unsere RRs sind ja nu grösser als ein Dackel ;-)) Und als Entschuldigung kann dein Hinweis, dass du zu weit weg bist, um einwirken zu können, niemals gelten!!
Was für ein Bild hinterlässt du da?
Grundsätzliches dazu: ich bin der Meinung, dass JEDER Hundehalter die Pflicht allen anderen Hundehaltern gegenüber hat, so verantwortungsbewusst mit seinem Hund und dem Rest der Welt umzugehen, dass dem nächsten Hundehalter keine Nachteile entstehen.
Dazu gehört auch die Verpflichtung, dass die Paarung Mensch/Hund den Rest der Menschheit nicht bedroht oder verunsichert, also einen kontrollierten Eindruck hinterlässt. Damit an dieser Stelle nicht Leinenzwangschilder aufgestellt werden...
Und an sich ist das alles auch ganz einfach: immer sehr aufmerksam mit den Hunden gehen! konzentriert sein! Auf die Signale des Hundes achten!
Ich gehe immer mit zwei Hunden (RR Rüde und Deutsche Dogge Hündin) und habe häufig noch einen Jack Russel dabei...
Und kein Hund ist, ausser zu Übungszwecken, an der Leine. Dass einer meiner Hunde ungewollt Leute verbellt, ist für mich undenkbar, und ich könnte im Gegenzug eine ärgerliche bis aggressive Reaktion seitens der Verbellten sehr gut verstehen. Desweiteren haben wir ein regelmässige grosse Hundegruppe (bis 10 Hunde) incl. Herdenschutzhunde, mit denen wir bewusst an Seen gehen, die gut besucht sind. Was meinst du, wie lange wir da gehen könnten, wenn alle ihre Hunde so agieren lassen würden wie du?
Und damit habe ich dir den Ansatz schon gegeben: Achte auf die Signale deiner Hündin. Sie wird, bevor sie auf die Leute zugeht und diese verbellt, dir irgendein Signal geben. Das kann z.B. plötzliches Verharren , Lefzen lecken, Rutenspiel, Körperhaltung usw. sein.
Und deine Aufgabe ist es, dieses Signal zu erkennen, aufzunehmen und deinem Hund zu zeigen, dass du das auch aufgenommen hast.
Und je nachdem, wie du reagiert, wird deine Hündin reagieren.
Als Beispiele:
Mein RR zeigt IMMER an, was er mir mitteilen möchte:
Jagdbares Wild vermutete: halbgesenkter Kopf, Rute waagerecht, Ohren aufgestellt, gespannte Körperhaltung.
Jagdbares Wild gefunden: Kopf hoch, Rute hoch, Ohren aufgestellt, SEHR aufmerksamer Blick in die Jagdrichtung, Hinterbeine angewinkelt, Vorderläufe gerade gestreckt.
Keiner meiner Hunde geht um eine nicht von mir einsehbare Ecke.
Grund: bei Begegnungen mit anderen Hunden, die unvermutet um die Ecke kommen, wird dieses als Bedrohung gesehen, und entsprechend reagieren beide Hunde.
Also lass ich meine Hunde bis zur Ecke gehen, schaue mir ihre Sprache an, und gebe dann die Ecke frei, oder bei entsprechendem Signal meiner Hunde halt nicht und rufe sie zu mir und warte ab bzw. gehe als Erster um diese Ecke.
Ich sehe an der Reaktion meiner Hunde sehr deutlich, ob, und meist sogar was, da als nächstes um die Ecke biegt.
Anderer Rüde: Die RR "ich bin hier Platzhirsch" Haltung.
Hündin: Freundliche, aufmerksame Präsentation
Menschen: Nicht sooo interessant
Fahrrad mit Hund: ein bis zwei Schritte zurück, gespannt beobachtend
(hängt mit der Fluchtgeschwindigkeit zusammen, die mit dem Rad erreicht wird).
Und JEDESMAL vergewissern sich meine Hunde durch einen Blick, ob ich die Reaktion aufgenommen habe, und was für eine Reaktion von mir kommt. Egal, wie weit weg sie sind. Du darst dabei nicht vergessen, dass Hunde ein sehr weites Gesichtfeld haben, also durchaus deutlich sehen können, was im Winkel zu 80 Grad zu ihrem Kopf los ist.
So kann es sein, dass der Hund dich nicht direkt anschaut, sonder quasi in die Mitte zwischen den beiden Punkten, damit er das Interessante oder Bedrohliche nicht aus dem Blick verliert...
Und wenn mein Hund selber entscheidet: war ich wohl gerade mal nicht aufmerksam, also allermeistens nicht Schuld des Hundes...
Ein RR ist eben selbstständiger als ein Schäferhund...
Wenn ich meine Hunde, ausnahmsweise, an die Leine nehme, so bedeutet dieses, dass ich das absolute Kommando und die absolute Verantwortung übernommen habe, also Entspannung für meine Hunde.
Ich habe dann die Aufgabe, Konflikten und Ärger aus dem Weg zu gehen oder dieses zu lösen. Dasselbe gilt für "bei Fuss gehen", oder "bei Fuss und Sitz" bzw " ... und Platz". So entspannen sich meine Hunde bei Begegnungen mit nicht kontrollierten Paarungen, wobei der Hund des Gegenübers die Führung übernommen hat - wie bei dir...
Allerdings würde ich dann das Problem mit dem Verbellen durch deinen Hund für mein Rudel lösen müssen. Angepasst, je nachdem ob freundlich, neugierig, angriffslustig, agressiv usw.
Grundsätzlich ist jedoch für diesen Mechanismus notwendig, dass du von deiner Hündi als Rudel-Alpha anerkannt bist!
Ist dieses der Fall?
Dann kannst du in relativ kurzer Zeit ohne Theater diese Macke abstellen.
Auch einfach zu kontrollieren: wenn du der Chef des Rudels bist, will deine Hündin dir gefallen. D.h. sie wird, alles ohne besondere Aufforderung, regelmässigen Augenkontakt suchen, sie wird immer im Freilauf in einer gewissen Entfernung verharren, um dich aufholen zu lassen (ca. 10-20 m) und im Stressfall wird sie nicht selber entscheiden, sondern so lange als möglich auf deine Entscheidung / Reaktion warten.
Die wichtige Frage: kennst du die Signale deiner Hündin?
Zeigt sie diese!! Oder entscheidet sie sofort selber?
Bei 2 x ja und 1 x nein ;-)):::::
Dann würde ich dir folgende Vorgehensweise empfehlen:
1. Hund muss an der Leine "sauber" gehen, das ist zwingend notwendig!!! (Also, Leine hängt durch!!)
2. Du gehst Gassi an Stellen, wo deine Hündin dauernd mit dieser Situation konfrontiert wird. Hündin angeleint.
3. Du schaust, ob deine Hündin sich per Augenkontakt deiner Reaktion versichert!! Bevor sie die Leute verbellt!!
Auch wenn sie das meist im Freilauf macht: erst an der Leine die Situation provozieren!!
4. Wenn sie schaut, den Augenkontakt quittieren!! Sehr wichtig!!
z.B. mit heller Stimme:"jaja" oder "fein" oder was auch immer dein Hund als motivierendes Lob erkennt.
Zur Entspannung des Hundes kannst du direkt einmal, solange dein Hund dich noch anschaut, als Beschwichtigung einmal herzhaft gähnen
;-)) Sieht ******** aus, bringt ne Menge an Entspannung für deine Hündin. Deine Hündin interpretiert IMMER deine Körperhaltung und Reaktion, also deine Unsicherheiten, deine Angst, deine Sicherheit in anderen Situationen und reagiert darauf!!
5. Dann im Bogen um die entgegenkommenden Leute herumgehen, dabei darauf achten, dass du niemals frontal zu diesen stehst, sondern dich immer leicht abwendest (90 Grad Winkel oder mehr), Die anderen niemals direkt anschauen, sondern in der Mitte zwischen deinem Hund und den Menschen durchschauen. Den Leute nicht hinterherschauen!!
Anfänglich darf dieser Bogen durchaus übertrieben gross sein...Irgendwann kannst du dann gerade daran vorbeigehen. Aber immer erst einmal an der Leine. Denn Leine bedeutet: Chef (anderes Ende der Leine) hat übernommen, Entspannung für die Hündin. Das muss konsequent so sein, ansonsten verwirrt man den Hund!!
6. Wenn das einwandfrei funktioniert, dann im Freilauf das Nachfragen abchecken... Schaut deine Hündin, siehst du die Signale usw.?
Noch ohne Provokation durch die nicht gewünsche Situation!!
Evtl. etwas das "Steh" und "komm" üben, immer mit Motivationen!!
7. Wenn das gut geht: im Freilauf die Situation provozieren...
Sobald dir Menschen entgegenkommen, die Signale deines Hundes innerhalb 1 Sekunde aufnehmen und verabeiten!! Du hast eh insgesamt nur so um die 3 Sekunden, damit Lob oder Anderes durch den Hund mit der gerade gewesenen Situation verknüpft wird.
Wenn dein Hund dich fragt, was er tun soll: "komm", also den Hund heranrufen und in den eigenen Kreis bringen, in dem du die Kontrolle hast. Irgendwann wirst du das Signal "Weiter" üben, dann kann man dann auch einsetzen...
Dabei wieder den anderen nicht frontal begegnen gähnen usw.... Wie oben. Wenn sie nicht fragt und Ansätze zeigt, zu den Leuten hin zu wollen: energische "Steh", dann unter Beachtung der Regel zu dem Hund gehen und damit in den inneren Kreis bringen, am besten zwischen Hund und Leute stellen, mit dem Rücken oder zumindest seitwärts abgewendet zu den Leuten.
So musst du dich eben an das gewünsche Verhalten heranarbeiten, wobei übertriebenes Loben und Kuscheln bei dem gewünschen Verhalten absolutes Muss ist!!! Also: Hund alles richtig gemacht, Siituation geklärt: sofort!! loben und kuscheln, vielleicht ein Leckerli oä...
Ganz vergessen: alle Ansätze gehen über das motivieren des Hundes, darüber, dass er mir Gefallen will usw.
Keine Gewalt, kein mit der Leine Schlagen, kein schlagartiges Verletzen des Hundes durch Leinenruck usw. Die Leine ist zwar Kommunikationsmittel, aber ein sanftes!!!!!
Allerdings muss ich dann auch sehr selbstkritisch die sich daraus ergebenden Aufgaben übernehmen, d.h. Konzentration, Clearing usw.
Bis du rangtechnisch gleichgestellt oder sogar untergeordnet, so wird keines dieser Dinge zutreffen, die das Nachfragen, Gefallenwollen usw. durch den Hund betreffen... Und dann hast du ein Problem der besonderen Art in diesem Alter. Deine Hündin trifft die Entscheidung selber, und beim RR typisch, meinst sogar eine clevere...Nicht so gut für dich, denn irgendwann eskaliert diese Situation, und meine Frage lautet dann immer, wenn ich solche Paarungen treffe: "Wer geht mit wem spazieren?" Die Tierheime haben genug dieser Hunde, die dann als unbequem und arbeitsintensiv abgegeben werden, die nichts dafür können, und mir stehen jedesmal die Tränen in den Augen, wenn ich dort mal bin...Dann bleibt dir nicht anderes übrig, als mit viele Geduld und Verstand die gewünsche Situation herzustellen. Evtl. mit fremder Hilfe, allerdings solltest du dabei darauf achten, dass du jemanden findest, der schon erfolgreich mit RR gearbeite hat!! SChferhundlehrer schaffe da gar nix, die machen mehr kapputt, und das ist ein bitterer Erfahrungswert... Das dauert, mit Gewalt geht da nix, aber der Erfolg lohnt!!
Dann man tau, und viel Spass!!
CU
Frank
Zur Info:
Ich habe einen Quad R (rüpeliger Rhodesian Ridgeback Rüde = Quad R)bekommen, der als Modehund in eine Familie mit Kindern gekommen ist. Diese haben ihn mit 9 Monaten abgegeben, weil er die Kinder immer ansprang...Dort muss er mit dunklen und/oder engen Räumen, Schlägen (und offensichtlich nicht wenigen) und kurzen Leinen, die an der Wand festgezogen waren, Erfahrungen gemacht haben. Danach wurde er irgendwie an einen Nutztierhändler weitergegeben, dessen Tierliebe (ironisch!) grenzübergreifend bekannt ist. Dort wurde er aus Mitleid von der dritten Partei mitgenommen, die ihn als Wachhund für ein unbewachtes Gelände genommen haben.
Zusammen mit einem anderen Hund... Sachlich war die Sache in Ordnung, die Hundis konnten Raus, hatten es warm, und 3 mal täglich Auslauf mit Menschen, aber für einen RR unterste Kante. 2 jährig habe ich dann den verwirrten RR mitten in seiner Angstphase bekommen, und aneinander sind wir so lange gewachsen, bis wir tatsächlich ein Paar wurden. Max war kurz davor, ein nicht mehr kontrollierbarer Beisser zu werden...Das hat über ein Jahr gedauert...ein Jahr voller Geduld, Frustration, Recherche über das Vorleben, Ratsuchen, Rückschläge usw..
PS: um Max das anspringen abzugewöhnen, habe ich 2 Tage gebraucht...
Ohne Theater usw. Für das wieder angewöhnen auf Kommando allerdings länger ;-))
hi frank,
also .... es ist ja nicht so, dass akira alles und jeden verbellt..ich habe schon erkannt, dass es menschen mit dunklen jacken sind oder die plötzlich irgendwoher..(um die ecke oder aus dem wald etc) kommen.
wenn ich mit ihr auf der strasse oder in bereichen mit vielen menschen laufe ist sie bei mir, meinst an der leine und fuss laufend...dort ist dies kein problem. sie ist sehr an mir orientiert..sucht ständig blickkontakt und versucht mir zu gefallen..ich muss zum beispiel nur leise reuspern und sie verlangsamt sofort ihr tempo... in diesen situationen ist es mit dem verbellen auch kein thema ..denn dort macht sie es nicht.
anders ist es wenn ich sie im auslaufgebiet frei laufen lasse..wir alleine unterwegs sind...sie vielleicht gerade dabei ist dem geworfenen ball hinterher zu flitzen.
ich kenne auch ihre signale..sie bleibt erstmal wie angewurzelt stehen ihr fell stellt sich..sie fängt an zu bellen und sprintet dann los...es sind situationen in denen ich nicht in 3 sec bei ihr sein kann...
sie steht immer mit dem rücken zu mir..also sieht sie mich nicht und wenn ich rufe reagiert sie nicht, sie ist zu gefesselt von dem was da auf uns zu kommt...
wenn sie mich dann doch mal anschaut , habe ich zu 70% die möglichkeit sie zu mir zu rufen...je nach dem wie stark ihre"angst" ist..(denke ich mal)
sie ist eigentlich für ein ritschi sehr menschenfreundlich...geht auf menschen zu(die sie auch noch nicht kennt) freut sich wahnsinnig (der ganze hund wackelt, nicht nur der schwanz) und begrüsst diese freudig...
sie hört gut..ordnet sich uns unter..klar das sie es ab und an mal versucht etwas aufmüpfig zu sein, sie ist ja auch erst 13 monate alt, aber einmal mit tiefer stimme nein gesagt und es hat sich erledigt..
von daher denke ich, es ist eine phase die hofentlich bald wieder vorbei geht (natürlich muss ich was dafür tun)
ach..und vielen dank nochmal für deine tipps
lg
andrea
Anja Jaroszek
13.11.2003, 17:15
Hallo Andrea
ich würde bei Deiner Hündin auf gar kein Reaktion von ihr warten,
sondern vorab bei jeder Sicht von Menschen Futter geben,
ob nun helle oder dunkle Sachen.
Du schärfst Deinen Blick und suchst Menschen, weiche Ihnen nicht aus,
nimm jeden einzelnen Menschen zum trainieren,
damit es für Deine Hündin irgenwann heißt:
Menschen = Futter (wie bei Chabbi und meinem Hund)
Natürlich an der langen 5 m Leine, oder falls Du sie halten kannst
auch an einer 10m Leine (mit Geschirr).
Wenn Deine Hündin die Menschen vor Dir sieht und lospreschen will, bellt oder sonstwas
gehe in die andere Richtung und zieh sie einfach mit (ohne rucken),
ohne Futter, ohne Reaktion von Dir, ingnoriere sie kurzfristig.
Hat sie sich wieder gefangen und läuft locker neben Dir,
probiere es nochmal.
Mit genug Training bekommst Du das sicher wieder in den Griff,
aber nimm sie auf jeden Fall an die lange Leine.
viel Spass beim tranieren
Anja mit dem Adlerblick + Lupo der auch eine zeitlang an der Leine laufen mußte.
hallo,
sorry anja, deinen ersten absatz kann ich nicht nachvollziehen!
keine reaktion des hundes abwarten ist ok. aber gleich futter (leckerlies geben) ist wohl nicht so praktikabel!
wie möchtest du dies denn gestalten, wenn in der lernphase der hund mit dem bellen beginnt??:confused:
bekommt er in dieser situation leckerlies, besteht die gefahr der falschen verknüpfung und du erreichst genau das gegenteil!!
silkes vorschlag ist doch wirklich einleuchtend. - hund rufen, sitz machen lassen ("ruhe in den hund bringen") und erst dann belohnen!!
oder mit kehrtwendung den hund "aus der situation nehmen", dann absitzen lassen und j e t z t mit leckerchen belohnen!
schönen abend
lg
kurt
Hi Kurt und alle Anderen,
auch ich habe die Erfahrung gemacht mit zwei johlenden angeleinten Hunden ( allerdings bei Hunde-/keine Menschenbegegnungen ;)) sie zu füttern.
Unabhängig von ihrem Verhalten: Futter, Futter Futter....
Dennoch gab/gibt es Regeln zu beachten:
Hunde nahmen Artgenossen wahr >>> zügige Fütterung( Futter!Keine Leckerlies)>>sobald der Artgenosse vorbei war: Fütterung hört sofort und demonstrativ ( mit schließen der Futtertasche) auf!!!
Meine Hunde verknüpften Artgenossen gibts erst mal Futter = angenehm!
Bei uns gab es nicht die Falschverknüpfung. Heute ( außer bei Todfeinden , da muss noch die Fütterung sein) bieten mir die Mädels Blickkontakt an und der wird "normal" markiert/bestätigt.
Ich kann somit Anja in ihrer Idee mit meiner Erfahrung nur bestätigen:)
Meine Hunde hätten in der Situation kein Signal "sitz" befolgen können, die Ablenkung und die Aufregung war zu groß ;)
Was natürlich sein kann ist, dass der Abstand zu "Feindbild" zu gering ist, und der Hund kein Futter aufnehmen kann, dann muss ich den Abstand vergrößern!!!!
@Andrea, ich gehe mit Anja´s Vorschlag konform.
Lg esther
Hallo,
nur weil WIR uns auf das konzentrieren, was uns stört, nämlich das Bellen, heißt das nicht, dass es auch für den Hund im Mittelpunkt steht. Die Gefahr, dass ein außer sich geratener Hund (nicht mehr ansprechbar) das Futter mit diesem einen Verhalten (Bellen) verknüpft, ist sehr gering. Ab einem bestimmten Erregungsniveau ist Lernen durch operante Vorgänge nicht mehr möglich!
Füttern (oder andere positive Dinge) in definierten Situationen ohne Rücksicht auf das Verhalten des Hundes nennt man Gegenkonditionieren. Eine langjährig bewährte Technik in der Verhaltenstherapie von Tier und Mensch. Es ist eine sehr wirkungsvolle Technik, um dem negativen Erregungsniveau des Hundes etwas positives entgegenzusetzen. Sehr schnell wird der Hund dadurch in diesen Situationen ansprechbar (Erregungsniveau verringert) und kann verhaltensabhängig (operant) weiter trainiert werden.
Verhalten findet auf vielen verschiedenen Ebenen des Organismus statt. Wer nur auf den Output schaut, verpaßt eine Menge Möglichkeiten.
Liebe Grüße,
Ute BB mit Baru, Ashanti, Bansai und Scotty
Anja Jaroszek
13.11.2003, 20:55
Hallo Kurt,
"ruhe in den Hund bringen" setzt voraus das die Hündin schon reagiert hat, mit bellen in die Leine springen o.ä.
Das ist meiner Ansicht zu spät vom Menschen reagiert.
Ich würde reagieren bevor die Hündin reagiert.
Sitz wäre für mich erstmal nicht wichtig.
An erster Stelle steht für mich das sie die Menschen positiv verknüpft,
wie manurtb schon schrieb.
Natürlich, wenn der Hund in der "Lernphase" doch bellt, in die Leine springt und kein Futter mehr annimmt habe ich den Abstand zu gering werden lassen, wie Esther schon schrieb.
liebe Grüße
Anja