Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einschläfern - 2. Hund dabei lassen?
Hallo,
leider mussten meine Eltern vor einem Monat ihren Leonberger Rüden einschläfern lassen (er war 12 Jahre alt und hatte neben den normalen Alterswehwehchen leider Krebs). Sie besitzen noch einen zweiten Hund (Irish Setter Hündin, 6 Jahre alt).
Der Leonberger wurde von einer befreundeten TÄ ganz in Ruhe zu Hause auf dem Hof eingschläfert. Mein Vater und mein Bruder waren dabei... der Setter nicht. Im Nachhinein haben wir uns geärgert, dass wir die Setter Hündin nicht mit dabei sein haben lassen. So weiß sie ja gar nicht, was mit ihrem Hunde-Freund passiert ist. Er ist einfach nicht mehr da (die erste Woche hat sie sehr getrauert, jetzt ist sie nur noch extrem anhänglich).
Wie habt ihr es bisher gehalten, wenn ihr einen eurer Hunde über die Regenbogenbrücke schicken musstet? Durften zweit und dritt Hunde dabei bleiben? Was haltet ihr davon den Rest des Hunderudels beim Einschläfern dabei zu lassen?
Würde mich sehr über eure Meinungen und Erfahrungen freuen.
Viele Grüße Johanna
Hallo Johanna,
als unser Paul über die Regenbogenbrücke gehen "musste" ( oder wollte ??)
war er 15 1/2 Jahre alt. Unser Bruno war knapp 2 Jahre. Bruno hatte sich sehr um den kranken Paul gekümmert und sich immer zu ihm gelegt. Aber zum TA habe ich ihn nicht mitgenommen. Ich glaube, dass Tiere ein "natürliches Ableben" eher zuordnen können als den Vorgang "Erlösung mittels Spritze". Ausserdem ist Bruno der Gang zum TA sowieso suspekt ( habe ich zumindest den Eindruck). Er geht notgedrungen mit ( was soll er auch sonst machen??), zeigt aber deutlich, dass er "kein bischen Freude" dabei hat.
Wir haben ihn dann den toten Paul beschnüffeln lassen und er hat einige Tage getrauert.
Ich bin dann mit ihm einige Tage auf unsere "bevorzugte" Insel gefahren und danach war es dann ok.
Ich musste meine Ommi auch im Januar über die RBB gehen lassen.
Ich wollte 'es' auch immer Zuhause im Kreis der Family...., nunja es kam halt anders.
Der Dicke sass im Auto während ich mit ihr drin bei der TÄ war und ganz entgegen seiner sonstigen Gewohnheit, mich furchtbar zuzutexten im Auto, war er auf der Rückfahrt absolut ruhig!!
Ich bin sowieso davon überzeugt, dass Hunde/Tiere so etwas viel früher spüren, als wir ahnen können.
Sprich, er hat wohl längst geahnt, dass es ihr sehr schlecht geht und sie nicht mehr lang da ist.
Allerdings stimme ich maxi da zu, ich denke nicht, dass die Tiere 'merken', dass mit dieser Spritze dort jetzt gerade Leben erlischt.
Anton hat dann auch getrauert, das kam aber trotzdem erst ein, zwei Tage später.
kimba450
28.02.2005, 10:37
Ich glaube auch das Hunde/Tiere "sowas" früher wissen als wir.Als Hector im November von uns ging,war Kimba auch nicht dabei.Aber sie war vorher die ganze Zeit bei ihm und hat neben ihm gesessen oder gelegen.Das hat sie sonst NIE gemacht.Als wir dann zum Tierarzt sind weil sich sein Zustand innerhalb von ein paar Minuten drastisch verschlechtert hatte,ist Kimba zuhause geblieben.Ich hatte schon geahnt das es jetzt soweit ist und ich ihn gehen lassen muß und da wollt ich nur für ihn da sein.Als er seine erlösende Spritze bekam konnte ich ohne Ende mit ihm knuddeln,ohne das Kimba dabei war und eifersüchtig war.Als wir heim kamen mit Hector war Kimba nicht so wie sonst,sie begrüßte mich immer ziemlich stürmisch wenn ich mal mit Hector allein weg war.Sie war ganz ruhig,auch schon als wir weggefahren sind,sonst hat sie Theater gemacht das sie mit möchte.Sie war total ruhig und meine Schwester sagte mir das sie ganz ruhig geschlafen hat.Wir haben Hector dann zu uns gelegt damit sie Abschied nehmen konnte.Si ehat sich über eine Stunde zu ihm gelegt und bei ihm geschlafen,ganz dicht bei ihm!Das hatten wir in den 2 Jahren nie erlebt!Auch war sie dabei als wir ihn beerdigt haben und ich bin davon überzeugt das sie weiß was passiert ist und sie wußte es schon vorher,sonst wär sie nicht so "anders" gewesen.Auch war sie es die mich immer aus einem arg tiefen Loch geholt hat.Sie wußte wann es mir besonders schlecht ging in den ersten Tagen.
Nun ist es fast 4 Monate her und ein neuer "Nothund" ist mittlerweile eingezogen.Auch wenn er viel viel Freude bereitet und auch schon unersetzbar und nicht wegdenkbar ist,Hector fehlt mir noch immer wahnsinnig und manchmal sind die Stiche ins Herz fast unerträglich....
Was mich dann immer wahnsinnig aufbaut,sind Kimba und Tequila....sie sind schon ein richtiges Dream-Team!
Birgit,ich danke dir das du mir damit ein bißchen Schmerz genommen hast und uns wieder so ein tollen Kumpel zu uns geschickt hast.Irgendwann revanchier ich mich bei dir!
Da kenn ich auch eine Geschichte, wo wir das eigentlich zum ersten mal so richtig festgestellt haben.
Eine Nachbarin, mit der ich oft gehe, hat eine Schäfi Mixhündin und einen Boxer, ich meine Ommi und den Dicken.
Zeus (der Boxer) hatte öfter epileptische Anfälle (9 oder 10 Jahre).
Anton war manchmal etwas 'ungeschickt' beim toben und so hat er einmal die Ommi überrannt, was diese aber so nicht regisitriert hatte.
Als sie sich wieder aufgerappelt hatte, stand dummerweise Zeus vor ihr, natürlich bekam der eine Packung von ihr ab!
Danach war sie immer sehr zurückhaltend, wenn sie Zeus sah (es konnte ihr ja keiner erklären, dass er es gar nicht war!).
Teilweise wollte sie wieder nach Hause gehen!
Bis zu dem Tag, als Zeus die darauffolgende Nacht nicht mehr geschafft hat.
Er war schon beim Gassi gehen sehr langsam, hatte auch in den Tagen davor öfter Anfälle und während des Spaziergangs sogar insgesamt drei!
Aber die Ommi war diejenige, die immer wieder zu ihm zurückgelaufen ist und ihn angestubst hat "Komm weiter, wir gehen noch 'n Stück".
Wir haben es in dem Moment nicht so richtig verstanden, haben wohl nur gedacht die Rentnergang findet doch wieder zusammen.
Sie blieb auch zwischendurch stehen um abzusichern, dasser auch ja mitkam.
Es war rührend.
Die darauffolgende Nacht hat Zeus nicht mehr geschafft!
Im Nachhinein war uns der Gedanke aber tröstlich, dass sie es wenigstens verstanden hatte und 'bei' ihm war.
Sieben Wochen später ist sie (mit fast 16 Jahren!) ihm gefolgt.
Sylvia Blume
28.02.2005, 21:33
Bei uns war es mein erster Rüde "Jonny". Er war ein RR / Pitti Mix und eigentlich nicht wirklich sensibel im Umgang mit seinen Mitgeschöpfen. Nur unsere Katze Tinka hat er unheimlich geliebt. Als sie dann nach 2 Jahren von einem Auto überfahren wurde und Jonny im Wohnzimmer von ihr Abschied nehmen durfte, hat dieser Hund geschrien. Es war kein jaulen - es war ein markerschütterndes Schreien. Er war über sehr lange Zeit untröstlich und hat seine Liebe nie wieder so intensiv verschenkt.
Seit diesem Tag weiss ich wie gross die Seele und die Gefühle eines Tieres sind - und handel und verhalte mich danach
Einen schönen Abend aus dem saukalten Soltau
Sylvia und das Chaos
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