Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Läufige Hündin und unkastrierter Rüde in einem Haus?
Hallo,
ich würde mich sehr freuen, wenn ihr möglichst rasch antworten könntet.
Eigentlich hätte Ayla längst läufig gewesen sein müssen, deshalb hatte ich vor längerer Zeit freudig zugesagt, für 14 Tage ihren Halbbruder als Urlaubsgast bei uns aufzunehmen. Ich muss dazu sagen, dass sich beide regelmäßig sehen und super gut verstehen. Ständiges Aufspringen des Rüden konnten wir bisher gut untersagen und während der ungefährlichen Tage bei der letzten Läufigkeit traten auch keine wirklichen Probleme auf, unruhiger war es natürlich schon als sonst. http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/wink.gif
Natürlich - wie sollte es auch anders sein - ist Ayla genau jetzt läufig geworden.
Deshalb an dieser Stelle meine Frage an alle Hundebesitzer, die eine unkastrierte Hündin und einen unkastrierten Rüden zusammen halten: Wie übersteht Ihr und Eure Hunde die Zeit der Läufigkeit (es soll selbstverständlich nicht zum Deckakt kommen!) besonders die Stehtage?
Wer hat da schon Erfahrungen mit der Hormonspritze für Rüden gemacht (diese wurde mir von meiner Tierärztin empfohlen) oder mit homeopathischen Mitteln, die den Geschlechtstrieb mindern?
LG Hedi mit Ayla
Hallo Hedi,
also ganz ehrlich, würde ich an eurer Stelle händeringend nach einer anderen
Möglichkeit suchen.
Das kann in meinen Augen gar nicht gutgehen. Der arme Kerl wird ziemlich bis mega- gestresst sein.
Und wenn Ihr sie trennt, tun mir schon eure Türen und die Rahmen leid,....
Wir haben die erste Läufigkeit unserer Hündin mehr schlecht als recht überstanden.
Gott Sei Dank, war unser Dicker damals auch noch nicht ganz "fertig", so dass es sich noch im Rahmen gehalten hat.
Frag aber mal Jaqueline (mameu) wie es dem Azim in den letzten Wochen ging.
Der arme Kerl wollt nicht mehr fressen und hat ein paar Kilos abgenommen.
Die Spritze wirkt übrigens auch nicht sofort und es ist auch nicht erwiesen, dass sie wirkt wie eine richtige Kastration.
LG
Andy
Hallo Hedi,
ich denke, es ist noch einmal eine andere Dimension, wenn Du den Rüden nur als 'Urlaubsvertretung' bei Dir hast oder wie bei uns, es Geschwister sind, die zusammenleben.
Ich kann Dir also nur beschreiben, wie wir es gemacht haben:
wir haben Asim schon während und vor der ersten Läufigkeit das Kommando 'nicht den Popo' :D beigebracht. D.h. sobald er Zina am Popo schnüffelte, wurde er damit zum Abbruch gezwungen. Zusätzlich haben wir uns das wasserscheue Wesen unserer Beiden zunutze gemacht und die Blumenspritze, die Du ja nicht gut findest, kam bei 'Popo-Zuwiderhandlungen' :p zum Einsatz.
Die erste Läufigkeit (mit 15 Monaten) war für Asim unproblematisch. Er hat im Haus nicht versucht Zina zu besteigen; lediglich beim Spielen im Garten...aber dort war immer einer von uns präsent. Da wir ohnehin sehr viel einzeln mit den Beiden unternehmen (Vermeidung des 'dynamischen Duos'), war auch die räumliche Trennung im Haus kein Problem. Und wenn wir zuhause waren, waren auch beide in einem Zimmer mit uns. Lediglich während der Standhitze (an den Tagen hatten wir uns Urlaub genommen) hat Asim damals schlecht gefressen; jedoch nicht gejault oder Ähnliches
Jetzt im Mai wurde Zina das zweite Mal läufig und Asim hatte sehr viel Stress. Er hat fast den ganzen Mai nur jeden zweiten Tag mal etwas gefressen - und ich kenne wirklich einige Tricks um Hundi eine Sache schmackhaft zu machen :cool: - und bei jeder Bewegung von Zina ist er aufgesprungen, hechelte wild und sein Herz raste!!
Trotz innerhäusiger Trennung und sogar mehrtägige Mitnahme von Asim in unser anderes Haus, hat er kaum etwas gefressen. Nach vier Wochen sah er aus wie ein Hungerhaken (na ja, Mamas empfinden das immer etwas stärker!!).
Ich glaube ich muss nicht erwähnen, dass Du natürlich nicht mit beiden gleichzeitig spazierengehen kannst. Die Intoleranz anderen unkastrierten Rüden gegenüber kommt auch noch während der Zeit hinzu.
Fazit: Du solltest zuhause bleiben und die beiden entweder nicht aus den Augen lassen oder trennen. Das wird kein Zuckerschlecken werden!!! :o
Lieben Gruss und good luck
Jacqueline, Marco, Zina und Asim
Monika mit Eny
17.06.2005, 09:06
Hallo Hedi,
vor zwei Jahren hatte ich meinen Eltern versprochen ihren Airedale Rüden während ihrem Urlaub zu uns zu nehmen. Azima bekam dann prompt zwei Monate zu früh ihre Hitze, ihre Standzeit war genau in der Woche wo Pascha bei uns war.
Jetzt war der alte Herr aber schon 9 Jahre und etwas ruhiger, Azima ist aber total ausgeflippt nach dem Motto "Klasse, nen Kerl im Haus... willst du mal an meinem Popo schnüffeln?"
Tagsüber ist Pascha mit meinem Mann ins Büro gegangen, Azima blieb bei mir. Nachts schliefen die Jungs in einem Zimmer, die Tür natürlich zu..... und Azima und ich schliefen in einem Zimmer, auch die Tür zu. Die räumliche Trennung klappte ohne jaulen und Türen kratzen, aber es war doch schon aufwendig. Ich habe die beiden nicht eine Minute aus den Augen gelassen weil Azima dam Pascha so lange ihren Popo vor die Nase gehalten hatte bis dem alten Herrn auffiel "Oh, da war doch noch was..."
Wenn der Pascha mit Frauen mehr am Hut gehabt hätte wäre es bestimmt anstrengender geworden. So haben wir die Woche doch ganz gut überstanden.
Gruß Monika
Hallo,
lieben Dank für Eure Antworten, auch für die per PN.
Im Augenblick ist hier alles noch ganz relaxt, die Stehtage sind ja auch noch nicht erreicht.
Die Hormonspritze werden wir nicht verabreichen, da sie sehr unterschiedlich von Hund zu Hund wirkt und auch im Idealfall natürlich nur triebmindernd ist und nicht mehr.
Ich werde auf ausreichend Beschäftigung der Hunde setzen und das Alter (1 Jahr) des Rüden, dass es nicht gar zu arg wird.
Glücklicherweise vertraut der Rüde mir sehr und lässt sich dadurch sehr gut lenken und Ayla ja sowieso.
Wir hatten in der Vergangenheit zwar nicht das Signal "nicht den Popo" geübt, aber vom Sinn her schon das gleiche. Nur hieß es bei uns schlichtweg "nein", ein einziges Mal unterstützt vom passgenauen Werfen der Diskscheiben. Im Augenblick reicht ein deutliches Räuspern oder Nennen seines Namens, verbunden mit kurzer Blickfixierung.
Dann kommt er zu mir angerannt, um sich Lob für Leib und Seele abzuholen.http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/biggrin.gif
Da mir auch in mehreren PNs bestätigt wurde, dass es klappen kann, werden wir es versuchen. Zur Not ziehe ich halt in der Standhitze mit dem Rüden aus.
Ich denke, Wölfe müssen im Rudel auch mit dieser Situation klarkommen. In 3 Wochen werde ich jedenfalls um einige Erfahrungen reicher sein und spätestens dann kurz berichten. Sollte es in der Zwischenzeit Probleme geben, werde ich zum Telefon greifen, danke Euch für die Telenummern per PN.
Gespannte Grüße Hedi mit Ayla und Fido (dem Urlaubsgast)
Hallo Hedi,
auch wir haben das Glück "Problem" ein Päärchen im Haushalt zu halten.
Die letzte Läufigkeit unserer Hündin haben wir so geregelt, dass unser Rüde zu meinen Eltern für 3 Wochen ins Exil musste. Nun habe ich einen Hundeforscher und Kynologen (Uli Köppel) kennengelernt der mit uns trainiert und klärt, ob die Rudelordung Mensch/Hund bei uns klar ist. Nach dem ich ihm über uns erzählt und auch berichtet hatte, dass wir Yago drei Wochen weggeben hatten, sagte er, dass das der schlimmste Rudelbruch ist den man machen kann. In einem normalen Rudel würde es so etwas nicht geben. Auch dort leben läufige Hündinnen mit mehreren Rüden zusammen und nur einer darf decken - DER CHEF - und wer ist der Chef? Wir sind das, die Menschen. Somit hast Du Recht mit Deinem Ansatz "bei Wölfen geht das auch". Ich bin gespannt, wie unsere neue Rudelordnung bis zur nächsten Läufigkeit unserer Hündin steht. Es ist spannend.
Viele Grüße
Corina
sabine08
20.06.2005, 20:38
Hallo,
sicher klappt so etwas im Wolfsrudel, ( ich denke auch dort gibt es Ausnahmen)
aber wir leben mit
Hunden zusammen und nicht mit Wölfen.
Meines Wissens nach, ist der Testosteronwert der rangniedrigeren Wolfsrüden
auch nicht so hoch wie der beim Alpha.
Die Natur hat sich da schon ihre Gedanken gemacht.
Ich kenne den jungen Rüden ja nicht, aber verlasst euch nicht
unbedingt auf seine Jugend.
Veitii hat im zarten Alter von einem Jahr genau gewusst,
was man mit einer läufigen Hündin für Spiele spielt. :D :D
Es wird mit Sicherheit eine sehr anstrengende Zeit für alle.
Liebe Grüße
Sabine
Anita Koba
20.06.2005, 21:02
Hallo Corina,
ich weiss nicht wie alt deine Hunde sind. Meine Huendin ist 4 Jahre und wenn sie heiss ist, dann sucht sie sich ganz massiv einen Partner. Das hat uns auch veranlasst meinen Rueden zu kastrieren.
Fuer mich war es unumgaenglich wg. der Rudelhaltung. Alles andere ist sehr gewagt.
LG
Anita
Thomas Christine
21.06.2005, 05:52
HAllo Corina
Meine Hunde leben auch im Rudel aber wenn meine Hündinnen in den Stehtagen sind trenne ich sie auch wenn ich zur Arbeit gehe und wenn die Rüden zu stark nerven,da es ein normaler Trieb ist. Ich halte 2 Rü und 3 Hü und ich bin sicher das ich Chef bin , aber ich habe gekörte Rü und die nutzen nixs wenn sie denken nur Muttern darf und wir eben nicht.
Ciao Christine
Hallo Hedi,
In einem normalen Rudel würde es so etwas nicht geben. Auch dort leben läufige Hündinnen mit mehreren Rüden zusammen und nur einer darf decken - DER CHEF - und wer ist der Chef? Wir sind das, die Menschen. Somit hast Du Recht mit Deinem Ansatz "bei Wölfen geht das auch". Ich bin gespannt, wie unsere neue Rudelordnung bis zur nächsten Läufigkeit unserer Hündin steht. Es ist spannend.
Viele Grüße
Corina
Liebe Corina,
in freilebenden Hunderudeln deckt jeder Rüde jede läufige Hündin. Hunde pflegen - wie Menschen auch - Promiskuität!
Bei Wölfen ist der ranghöchste Rüde in aller Regel der einzig geschlechtsreife Rüde, die anderen zu jung, um sich über die Ranz der Mama zu erregen. Werden sie geschlechtsreif, so verlassen sie ihre Familie. Unser Haushundrüde kann das nicht. Er ist gekettet an die absonderlichsten Vorstellungen seiner Menschen :o .
Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.
Hallo Ute,
gibt es doch schon genaue Forschungen, was das sexuelle Verhalten von Straßenhunden betrifft?
Ich selber warte eigentlich voller Spannung auf die Ergebnisse von Günter Blochs Studien:
GÜNTER BLOCH: „TUSCANY DOG PROJECT“
Straßenhundprojekt in Italien
1. Verhaltensbeobachtungen an drei wild lebenden Hundegruppen in der Toskana/Italien
2. Jagdverhalten des Haushundes
Referent: Günter Bloch
Mittwoch, 14.9.05 von 19.00 bis 22.00 Uhr
Düsseldorf - Freizeitstätte Garath, Fritz Erlerstr. 21,
Eintritt: 10,- €, MTW Mitglieder 8,- €
Günther Bloch, Wolfsforscher, Hundeexperte und erfolgreicher Buchautor, auch bekannt aus der WDR-Sendung:
«Tiere suchen ein Zuhause» referiert und dokumentiert u.a.:
- Straßenhundprojekt in Italien
Vergleich wild lebende Hundegruppen - Haushund
- Jagdverhalten des Haushundes
- anschl. Fragestellung / Diskussion
Bloch: “Nachdem es in der Hundetrainer-Szene im Verlaufe der letzten Jahren ebenfalls zur Modeerscheinung geworden ist, die gesamte Verhaltensforschung im Hinblick auf den Vergleich von Wolfs- und Hundeverhalten komplett in Frage zu stellen, haben wir uns entschlossen, neben unserer Wolfsforschung in Canada ein neues Projekt an wild lebenden Hunden in der Toskana (Italien) zu starten. In Zusammenarbeit mit der Universität Rom (Prof. Marco Musiani) und mit Hilfe von Prof. Ray Coppinger (Hampshire College/USA) werden wir deshalb ab Frühjahr 2005 für drei Jahre das Verhalten von Straßenhunden erforschen.
Wild lebende Hunde gelten aus verhaltensökologischer Sicht zu Recht als eine Art Bindeglied zwischen Wolf und Haushund. Da ihr Verhaltensrepertoire bisher nur sehr unzureichend studiert wurde, wollen wir durch unser Italienprojekt dazu beitragen, das Gesamtbild Wolf-Straßenhund-Haushund zu komplettieren.”
http://www.hundewelten.de/thwb/showtopic.php?threadid=1695
LG Hedi, wo im Augenblick Ayla fast jeden außerhäuslichen Rüden anmacht, aber mit Fido ein durchaus geschwisterliches Beisammensein pflegt. (natürlich immer unter Aufsicht).
Der Spruch meiner Großmutter scheint auch auf Hunde anwendbar.
"Wer schwer genug arbeitet, kommt auch nicht auf dumme Gedanken!" http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/biggrin.gif http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/wink.gif
Promiskuität hin oder her. http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/cool.gif http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/biggrin.gif
Liebe Hedi,
du kannst bei deinen Recherchen bis in das Jahr vor meiner Geburt zurückgehen: Die Doktores Menzel publizierten damals ihre Beobachtungen über die Paria-Hunde. Ein Nachdruck ist 2005 in der Kleinen Brehmbücherei erschienen.
1973 veröffentlichte Alan M. Beck eine Monografie "The Ecology of Stray Dogs. A study of free-ranging urban animals".
In den 80ern des vergangenen Jahrhunderts begannen italienische Biologen um L. Boitani mit der Erforschung wild lebender Hunde in den Abruzzen. Eine Zusammenfassung findet man in dem Buch von James Serpell "The Domestic Dog, its evolution, behaviour and interactions with people".
Natürlich dürfen in dieser Auflistung die amerikanischen Biologen Ray und Lorna Coppinger nicht fehlen. Ich zitiere aus dem Buch "Dogs" (2001: 80):
"In fact, contrary to popular belief, dogs around the world do not (or only rarely) exhibit "pack" behavior." Wie man sieht, wird in der "Hundetrainer-Szene" :rolleyes: nicht die gesamte Verhaltensforschung in Frage gestellt :D.
Soziale Strukturen sind Anpassungen an bestimmte Umweltbedingungen. Wenn alle mehr oder weniger frei lebenden Hundepopulationen erforscht sind wird man feststellen, dass Sozialverhalten genauso variiert wie die Umweltbedingungen, unter denen diese Tiere leben.
Das eigentliche Problem ist, dass aus sozialen Interaktionen innerhalb einer Art unumstößliche Regeln für das Zuammenleben von Individuen zweier Arten extrahiert werden. Wölfe sind Wölfe, Hunde sind Hunde. Menschen sind keines von beiden. Unser Haushund lebt in einer besonderen Umwelt, die Menschenwelt. Anstatt von wilden Tieren auszugehen sollten wir unseren vierbeinigen Begleitern helfen, sich an die speziellen Umweltbedingungen anzupassen. Die Hund-Mensch-Beziehung sollte dominiert ;) werden von Mitgefühl und Wissen. Wissen, welches immer wieder erweitert wird, und nicht auf dem Stand von 1980 bleibt. Wissen sollte nicht mit Wunschdenken verwechselt werden.
Liebe Grüße,
Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.
Liebe Ute,
danke für Deine einleuchtende Antwort.
Soziale Strukturen sind Anpassungen an bestimmte Umweltbedingungen. Wenn alle mehr oder weniger frei lebenden Hundepopulationen erforscht sind wird man feststellen, dass Sozialverhalten genauso variiert wie die Umweltbedingungen, unter denen diese Tiere leben.
D.h. auf unseren Fall bezogen, werden sich beide Hunde auch ganz speziell an unsere Hund/Menschen-Bedingungen hier zu Haus anpassen, können von daher also gänzlich anders reagieren als Rüde und Hündin in einem anderen Haushalt.
Ich denke, solange die beiden trotz der Sommerhitze freudig mit mir arbeiten, geht es ihnen auch gut, selbst wenn sie diesmal ihren Trieb nicht miteinander ausleben können.http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/wink.gif
Liebe Grüße Hedi
Na ja, liebe Hedi!
DU passt das Verhalten beider Hunde an die Bedürfnisse ihrer Menschen an. An die Hunde ist dabei herzlich wenig gedacht worden. Und du passt auf, weil eine Anpassung durch Lernen in diesem Fall nicht möglich ist. Der Rüde lernt, dass er wenig Chancen auf eine Schnüffeltour am Popo hat, sind Menschen anwesend. Sollte er die Gelegenheit bekommen, ohne klappernde, scheppernde und grummelnde Menschen in der Nähe...
Ich empfehle, junge Rüden möglichst nicht mit gut riechenden Hündinnen zu konfrontieren. Verhalten hat nämlich eine direkte Rückkopplung zu den Nervenzellen im Gehirn. Und gerade das Stresshormon Cortisol und das männliche Geschlechtshormon Testosteron marschieren geradewegs in die Zellkerne und schrauben an den Genen herum. Beim nächsten Mal wird der Rüde schneller und heftiger auf den Geruch läufiger Hündinnen reagieren.
Liebe Grüße,
Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.
Huhu Ute,
muss ich mich jetzt als zellkernverändernde Tierquälerin betrachten, die klappernd, scheppernd und grummelnd die Hunde stresst, weil sie herzlich wenig an die Hunde gedacht hat? http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/rolleyes.gif
Ganz so ist es dann ja wohl doch nicht. http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/biggrin.gif
Wir haben den Rüden bei uns trotz der Läufigkeit unserer Hündin aufgenommen, da er sich bei uns ebenso wohl fühlt wie bei seiner Familie. Ich möchte nicht wissen, wieviel mehr Cortisol ausgeschüttet würde, wenn wir ihn jetzt in eine für ihn völlig unbekannte Situation bringen würden, womöglich in eine Tierpension.http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/eek.gif
Ich habe 1 Mal die Discscheiben hinter den Rüden geworfen, als dieser im Alter von 7 Monaten ständig jede Hündin, einschl. Ayla - sie rochen alle für ihn gut - penetrant besprang. Seitdem reichte ein Nein, bzw. dann das durchaus freundliche Nennen seines Namens, jedoch mit kurzer Blickfixierung, inzwischen reicht ein Kopfschütteln mit "mh,mh", ca 5 mal am Tag.
Ich gehe mit beiden Hunden gemeinsam spazieren. Wenn sie etwas weiter weg sind, verstecke ich mich - und was passiert? Sofort unterbrechen die Hunde ihr Spiel und suchen mich.
Ich muss sagen, sowohl bei Ayla wie bei Fido lässt sich momentan der Geschlechtstrieb wesentlich besser lenken, als es mit dem Jagdtrieb der Fall ist.
Übrigens, total entspannt "spielen" die Hunde, wenn wir zwei bekannte Colliehündinnen treffen, dann vergnügt sich Ayla mit der Hündin, die selber kurz vor der Läufigkeit ist und Fido tobt vergnügt mit der anderen.
Im Haus geht Ayla abends freiwillig ins obere Stockwerk und Fido bleibt unten (Zu Hause darf er nicht in den oberen Bereich und hält das auch bei uns so bei).
Ich glaube inzwischen, dass beide Hunde ganz einfach spüren, was wir von ihnen erwarten und sich daran halten und der Testosteronspiegel scheint beim Rüden momentan nicht hoch zu sein, hoffe jedenfalls nun inbrünstig, dass es nicht gerade dabei ist, die Zellkerne massiv zu ändern. http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/wink.gif
Beide Hunde fressen und verdauen gut und sind nach den übungsreichen Spaziergängen einfach platt - ich übrigens auch. http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/biggrin.gif
Ute, ich habe mir mal eine Doktorarbeit angeschaut, wo untersucht wurde, wie es sich mit der Cortisolausschüttung bei der Anwendung von Reizstromhalsbändern verhält. Ich muss ganz ehrlich sagen, statt solcher Untersuchungen (die armen Beagles http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/mad.gif ) seh ich mir lieber einfach die Hunde an, wie sie sich fühlen. Und ich denke solche Ergebnisse z.B. sind auch nicht auf unsere Situation übertragbar.
Ich stelle diese Doktorarbeit mal per Link hier hinein:
http://www.tiho-hannover.de/service/tsz/dissertationen/dissab/stichnoth.pdf
Ansonsten würde ich mich aber sehr über bessere Erziehungstipps freuen, wie man mit geilen Rüden umgeht, die ständig jede Hündin nerven - wenn man sie nicht sofort kastrieren lassen und von jeder Hündin fernhalten will.
Liebe Grüße Hedi mit ihrem "Kleinstforschungsprojekt"
Wie soll man Hunde erziehen, die von ihren Hormonen gesteuert sind? Alles unterdrücken, das hast Du doch schon gemacht, liebe Hedi, was soll es da noch anderes geben?
Hallo,
ich würde mich sehr freuen, wenn ihr möglichst rasch antworten könntet.
Eigentlich hätte Ayla längst läufig gewesen sein müssen, deshalb hatte ich vor längerer Zeit freudig zugesagt, für 14 Tage ihren Halbbruder als Urlaubsgast bei uns aufzunehmen. Ich muss dazu sagen, dass sich beide regelmäßig sehen und super gut verstehen. Ständiges Aufspringen des Rüden konnten wir bisher gut untersagen und während der ungefährlichen Tage bei der letzten Läufigkeit traten auch keine wirklichen Probleme auf, unruhiger war es natürlich schon als sonst. http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/wink.gif
Natürlich - wie sollte es auch anders sein - ist Ayla genau jetzt läufig geworden.
Deshalb an dieser Stelle meine Frage an alle Hundebesitzer, die eine unkastrierte Hündin und einen unkastrierten Rüden zusammen halten: Wie übersteht Ihr und Eure Hunde die Zeit der Läufigkeit (es soll selbstverständlich nicht zum Deckakt kommen!) besonders die Stehtage?
Wer hat da schon Erfahrungen mit der Hormonspritze für Rüden gemacht (diese wurde mir von meiner Tierärztin empfohlen) oder mit homeopathischen Mitteln, die den Geschlechtstrieb mindern?
LG Hedi mit Ayla
Hallo Hedi,
bisher habe ich meinen Rüden immer solange mit der Hündin gemeinsam spazieren geführt, wie er nicht mit der Nase an ihr gehangen ist. Ein kurzes "Feierabend" war dann immer ausreichend. dann mußten wir ca. 2 Wochen getrennt gehen. Wenn die Stehtage vorbei waren, mußte ihn dann noch ein paarmal dieses Zauberwort von unsittlichen Berührungen abhalten. Nachdem er aber seine Hündin nun decken durfte, und wir nun als kleine Familie unterwegs sind, bin ich gespannt, ob es auch weiter so gut geht.
Wir haben aber von Anfang an die Hündin - und nun auch die Tochter - erstmal allein schlafen lassen, damit es nicht unnormal ist, dass die Hunde nicht gemeinsam in einem raum schlafen.
Viele Grüße!
Hallo Christine,
Zauberwort "Feierabend" gefällt mir gut, auch wenn ich als Zweibeiner eher genau das Gegenteil dabei denken würde. http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/biggrin.gif
Mit dem Schlafen haben wir bei uns jetzt ähnlich geregelt. Ayla schläft ja normalerweise bei uns oben im Schlafzimmer. Fido schläft immer nur im Erdgeschoss und hat zu Hause Treppenverbot (oben sind die Kinderzimmer). Dies Treppenverbot wird von dem Rüden auch bei uns ganz automatisch eingehalten In der Vergangenheit hat Ayla dann immer bei Fido mit unten geschlafen und alle waren zufrieden. Jetzt ging Ayla aber ganz automatisch mit uns hoch und Fido blieb unten, aber jaulte.
Also habe ich meine Matratze mit runter genommen und eine Nacht bei Fido unten geschlafen. Ab der zweiten Nacht hat er schon ohne Probleme alleine unten geschlummert.
Eine Woche haben wir jetzt also schon gut überstanden.
Wie habt ihr es tagsüber während der Standhitze gemacht? Waren da die Hunde unter Aufsicht zusammen in der Wohnung oder auch getrennt?
Und wie alt sind Eure Hündin und der Rüde?
Wünsche Euch auf jeden Fall viel Freude mit Eurem kleinen Rudel.
Liebe Grüße Hedi mit Ayla und Fido
PS. Schaut mal in meine Fotogallerie, ist er nicht zum Verlieben?
Wie soll man Hunde erziehen, die von ihren Hormonen gesteuert sind? Alles unterdrücken, das hast Du doch schon gemacht, liebe Hedi, was soll es da noch anderes geben?
Hallo Manuela,
ich kenne genügend Rüdenbesitzer, deren Rüden sich nicht von wohlriechenden Hündinnen zurückrufen lassen und deren Besitzer es ablehnen, diesen Trieb zu unterdrücken, sondern sie gewähren lassen. Es sei allein Sache der Hündin, sich entsprechend zu wehren, da dürften wir Menschen nicht eingreifen.
Mir ging es mit meiner Frage mehr darum, mit welchen Mitteln, bzw. auf welche Art und Weise man am besten ablenkt. Dass dabei der Trieb an sich unterdrückt wird, ist ja klar. Oder gibts vielleicht gar schon die "Gummipuppenhündin" für alle Felle? http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/biggrin.gif
Liebe Grüße Hedi
Huhu Ute,
muss ich mich jetzt als zellkernverändernde Tierquälerin betrachten, die klappernd, scheppernd und grummelnd die Hunde stresst, weil sie herzlich wenig an die Hunde gedacht hat? http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/rolleyes.gif
Hallo Hedi,
ich habe kein einziges kritisches Wort über den Einsatz von Discs geschrieben, und daher erübrigt sich eine Diskussion darüber. Über Tierquälerei sowieso. Du musst dich also nicht so wortreich rechtfertigen.
Um die Wirkungsweise von Stress- und Geschlechtshormonen zur Kenntnis zu nehmen, braucht es die Diss über Reizstromhalsbänder nicht. Stresshormone verändern Genaktivität und das wirkt sich auch auf das Verhalten in der Zukunft aus - also dann, wenn der junge Rüde schon längst nicht mehr euer Gast ist. Im übrigen verstehe ich den Zusammenhang nicht so recht. Mein Hinweis, dass Cortisol und Testosteron Verhalten in der Zukunft verändern, hat doch nichts damit zu tun, dass in den verschiedensten Situationen Cortisol ausgeschüttet wird. Oder rechtfertigt das Schicksal der Versuchsbeagles die Stress-Situation deines jungen Gastes? Oder aber möchtest du allen zeigen, was man mit hinkenden Vergleichen anstellen kann? Die Beagles sind immer nur für Sekunden dem Strom ausgesetzt worden. Der junge Rüde aber wird unter "Dauerstrom" gesetzt. :(
Man hat nicht wissen können, wie die Hunde reagieren. Wer eine unkastrierte Hündin hat, kann sich nur eingeschränkt als Pflegestelle zur Verfügung stellen. Zyklen halten sich nicht immer an die Pläne der Menschen! Ich kann jedem Hundehalter nur empfehlen, für die Urlaubsplanung oder für die Notfälle, die jeden treffen können, mehrere Eisen zur Unterbringung des Hundes im Feuer zu halten.
Erziehungstipps sind in diesem Fall schlicht Makulatur, weil sich die sexuelle Motivation nicht nach Belieben unterdrücken lässt. Management ist das einzige, was zu tun ist: Beschäftigung, Trennung, Aufsicht. Natürlich kann man einen Rüden so unter Druck setzen, dass sogar der Sexualtrieb unterdrückt wird. Aber so möchtest du sicher nicht mit dem Hund umgehen.
Für Rüden, die familienfremde Hündinnen belästigen, gibt es schon Methoden des Spannungsabbaues. Diese setzen aber die engagierte Mitarbeit der Besitzer voraus. Leider ist dies bei den meisten, die ihre oversexed Jungs einfach laufen lassen, nicht der Fall.
Liebe Grüße,
Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges
Hallo Hedi,
Ashanti hatte Ende Mai, im Alter von 14,5 Monaten, ihre 1. Hitze (endlich)!
In den ersten 10 Tagen hat unser Cockerrüde keinerlei Ambitionen gezeigt, wogegen fremde, auch kastrierte Rüden sie ständig besprungen und abgeschleckt haben. Während der Stehtage ist dann auch unser unkastrierter Cocker in "Wallung" geraten. Habe die beiden im Haus natürlich getrennt, Ashanti hat sein "Werben" in der heißen Phase als Spiel verstanden und ihn nicht an sich rangelassen, ebenso war ihr Verhalten auch bei ihren Rüdenfreunden, sie hat nie ihr Popo;) hingehalten. Die kastrierten "Lover" waren sogar am nervigsten. Ashanti ist mit der Situation erstaunlich gelassen umgegangen, wobei unser Charly sicherlich 5 Tage gelitten hat und auch ich ziemlich unter Strom:hammer: gestanden habe.
Überlege nun natürlich ob es überhaupt Sinn macht meinen Rüden kastrieren zu lassen, wenn danach der Trieb trotzdem so stark vorhanden ist.....:confused:
Viele Grüße, Suse & Co
hallo Suse,
wenn ich immer 2 verschieden geschlechtliche Hunde im gleichen Haus halten würde, würde ich in jedem Fall einen der beiden kastrieren lassen, sofern ich nicht mit beiden züchten will.
Wie sich Deine Hündin in ihrer ersten Hitze verhält, mehr spielend, ist ganz normal, sie muss ja auch erst einmal damit umzugehen lernen. Das sich Anbieten wird aber mit jeder Hitze in der Regel stärker werden. Ich würde deinen Rüden deshalb in jedem Fall kastrieren lassen.
Und warum sollten kastrierte Rüden nicht auch noch mal ihren Spaß haben wollen, nur - er ist dann ungefährlich (allerdings die erste Zeit nach dem Eingriff auch noch nicht). Frag mal Ayla und Cosmo hierzu. http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/wink.gif
@all
Die Standhitze bei Ayla steht jedenfalls auch kurz bevor, jedenfalls wenn ich ihr Verhalten und die Ausflussbeschaffenheit richtig deute.
Ich bin jedenfalls mit Fido ausgezogen, um jedes Risiko auszuschließen. Sowohl das Risiko eines ungewollten Deckaktes wie auch eine unangebrachte Stärkung seines Rüdenselbstbewußtseins, welches seine Family dann vielleicht ausbaden müsste.
Da ich vermute, dass ich mich in einigen Punkten missverständlich ausgedrückt habe, hier -hoffentlich kurz genug http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/wink.gif - zur besseren Verständlichkeit:
1. Die Aufnahme des Urlaubsgastes war so eine Notlösung, da die Alternativpflegestelle (für den Fall von Aylas Läufigkeit) kurzfristigst absagte.
2. Ich hatte nicht das Wissen der möglichen Langzeitwirkung, wenn ein Jungrüde in der Nähe der älteren läufigen Halbschwester ist, sondern dachte, diese Zeit ist einfach eine Frage des Handlings.
3. Mein Vergleich zum Wolfsrudel bezog sich einzig und allein darauf, das meines Wissens dort die Rüden erst im Alter von 1 - 3 Jahren abwandern und solange nicht an der läufigen Mutter interessiert sind.
Ich habe gelernt, dass die Geschlechtsreife des Haushundes wesentlich früher einsetzt. Also schon wieder ein hinkender Vergleich.http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/wink.gif
@Ute
- Statt dem "Hinkefuß-Link" hätte ich lieber fragen sollen, wo ich genaueres zur Genänderung durch Cortisol/Testosteron nachlesen kann!
- mein Outen als "zellkernverändernde Tierquälerin" usw. hatte ich mehr im Sinn der Zusammenfassungen bei "Herzblatt" gedacht und deshalb extra mit dem http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/rolleyes.gif - Zeichen versehen. Tschuldigung, dass ich nicht daran gedacht hatte, dass Du diese Fernsehsendung mit Sicherheit nicht kennst.http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/wink.gif http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/biggrin.gif
Erziehungstipps sind in diesem Fall schlicht Makulatur, weil sich die sexuelle Motivation nicht nach Belieben unterdrücken lässt. Management ist das einzige, was zu tun ist: Beschäftigung, Trennung, Aufsicht. Natürlich kann man einen Rüden so unter Druck setzen, dass sogar der Sexualtrieb unterdrückt wird. Aber so möchtest du sicher nicht mit dem Hund umgehen.
Ute, so möchte ich mit keinem Hund umgehen und meine, dies tue ich auch nicht. Werde jetzt also eine weitere Woche im Vollzeitmanagement arbeiten.http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/biggrin.gif
Aber ich musste erst einmal verknusen, dass wohlgemeinte Zusagen auch mal nach hinten losgehen können.
Und Lernen ist ein lebenslanger Prozess, davon war und bin ich noch immer überzeugt.
LG Hedi mit Ayla/
LG Hedi mit Fido
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