Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ist ein rr für uns geeignet?
childhood
12.09.2005, 23:56
Hallo
ich hoffe, ihr könnt uns helfen...
mein freund und ich überlegen seit etwa einem jahr, uns einen hund zu holen. Unsere erste wahl (und auch die einzige) ist auf den rhodesian ridgeback gefallen. nach langer infosuche im Internet haben wir eine bekannte, die selbst 2 hunde hat und in südafrika aufgewachsen ist nach ihrer meinung zu dieser rasse gefragt. sie hat uns abgeraten und gemeint dieser hund sei ziemlich aggressiv und nicht für uns geeignet. sie selbst hatte einen kangal und damit auch eine "problematische" rasse, da auch sie einen ausgeprägten schutztrieb hat und somit absolut erfahrung in diesem bereich.
so ganz können wir uns damit nicht abfinden:) und erhoffen uns einige tips bzw. stellungnahmen von rr-besitzern.
zu uns : wir haben eine große wohnung, eine 50 m² terrasse und einen gartenanteil. wir wohnen zwar in einer mittelgroßen stadt, jedoch mit guter möglichkeit zum gassigehen. erfahrungen mit "schwierigen" hunden haben wir nicht, ich bin "nur" mit einem lieben golden retriever aufgewachsen. zeit ist kein problem.
konkret interessiert uns, ob wir einen rr problemlos in die stadt mitnehmen können, wie er allgemein auf fremde reagiert und ob er evtl. halbtags auch in eine kanzlei mitgenommen werden könnte. außerdem wären wir interessiert an erfahrungen von leuten, die nachdem sie ihren hund hatten ein kind bekommen haben.
wir freuen uns auf eure antworten...danke childhood
Das der Ridgeback ein so aggressives Tier sei, durfte ich mir auch schon oft genug anhören.:wallbash:
Warum sollte der RR nicht für Euch geeignet sein? Wichtig ist, dass man sich mit ihm beschäftigt, aber das sollte man wohl mit jedem Hund.
Mein Hund liegt hier auch im Büro. Ich denke das ist immer eine Sache der Sozialisierung. Wenn sie es von Anfang an kennen und immer ein gutes Bespaßungsprogramm haben, ist es kein Problem. Bis dato hat er auch noch nichts zerstört im Büro, und ich glaube ehrlich gesagt auch nicht das er damit noch großartig anfängt. Es sei denn man vernachlässigt ihn.
Man sollte natürlich klären, wie die Mitarbeiter und der Chef darauf reagieren. Nicht jeder Mensch ist pro Hund eingestellt.
Auf der anderen Seite weiß ich auch, dass uns mit 5,5 Monaten, noch das "lustigste" bevorsteht. :D
Ich meine wenn man Zeit für den Hund hat (und dafür geht echt eine ganze Menge Zeit drauf), ihn sinnvoll auslastet, konsequent ist und ihn als Partner akzeptiert, dürfte es mit dem RR zu keinen Problemen kommen, die man nicht auch mit anderen Rassen hätte. Im Gegenteil. Dann wird man wohl ziemlich viel Freude haben.
Ob Stadt oder Land ist eine Einstellungsfrage. Ich persönlich würde in der Stadt keinen Hund haben wollen, aber wie gesagt muss das jeder für sich selbst bestimmen.
Wichtig ist, dass Ihr Euch mehrere Züchter und deren Umfeld genau anseht. Selbiges werden Sie mit Euch auch machen.:angel:
Gruß
Nils
Angela mit Azizi
13.09.2005, 13:50
Liebe Denise,
ob Dein RR aggressiv wird, hängt zu einem erheblichen Teil auch von Dir ab.
Wir haben vor 2 Jahren einen damals 21 Monate alten Rüden von RR in Not übernommen. Louis war angeblich ein Scheidungsopfer; er litt angeblich sehr unter der Trennung seiner Besitzer.
Es stellte sich dann heraus, dass Louis wohl eher lästig geworden ist, weil er eigentlich ständig nur noch in den Garten abgeschoben wurde.
Und das ist ihm aber gar nicht gut bekommen.
Wir haben ihn jetzt nach über 2 Jahren soweit, dass wir sicher wissen, dass wirklich jeder Besucher von ihm freundlich empfangen wird, was am Anfang nicht der Fall war...
Es hat uns sehr viel Arbeit, Schweiß und auch viele Tränen gekostet und wir waren der Sache nicht immer wirklich gewachsen.
Aus diesem Grund kann ich Euch nur dann zu einem RR raten, wenn Ihr wirklich pro Tag 2-3 h Zeit für Euren Hund habt, ihm mit unendlicher Geduld und Liebe (und viel Zeitaufwand) das gewünschte Benehmen beibringt (das kommt nämlich nicht von alleine) und Euch sicher seid, dass Eure Lebensplanung so vorangeht wie geplant. Bedenkt auch, dass der Hund 15 Jahre alt werden kann, solange müsst Ihr Euch nach ihm richten!
Ridgebacks sind sehr sensible Hunde und damit meine ich nicht nur, dass sie zart besaitet sind, sondern sie nehmen Stimmungen sehr gut wahr. Auch dauert es lange, bis sie erwachsen sind, sie werden zwar schnell groß, aber ich kann sagen, dass unsere beiden jetzt im Alter von 4 Jahren eigentlich erst ihre volle geistige Reife erlangt haben.
Informiert Euch doch bei guten Züchtern in Eurer Nähe oder geht auch auf Ausstellungen.
Ein Ridgeback ist weder von Natur aus einfach aggressiv noch ein guter Familienhund. Er hat natürlich seine Anlagen, aber Ihr prägt einen Großteil mit! Louis ist zwar mit einem kleinen Jungen aufgewachsen, aber er kann z. B. viele Jungen nicht leiden...
Ach ja, noch eine Frage zum Schluß: Welche Gründe haben Euch bewogen, Euch für einen RR zu entscheiden?
Viele Grüße
Angela
Moin :)
Also, ich würde sagen, daß jeden geeignet ist sich einen Rr zu holen, der geduldig, einfühlsam und viel Zeit hat.
Ich hatte mehrere Rassen und muss schon sagen, daß der RR schon anders ist. Er ist sehr sensibel, wie hier ja schon geschrieben. Er ist unwahrscheinlich lernwillig, wenn man es ihm liebevoll beibringt. Eine Ausbildung, wie sie Schäferhunden z.B. zugute kommt, ist für ihn mit Sicherheit nicht geeignet, da er mitdenkt. Unsere kleine Wurst macht für Leckerlie fast alles und ist mit Begeisterung dabei. Man muß mit ihm nie laut werden, es reicht, wenn die Stimmlage anders ist. Das merkt er sofort.
Von Aggressivität habe ich bei ihm noch nichts festgestellt, außer, wenn er an der Leine ist, da ist er dann der Macker. Aber ohne Leine und auch sonst ist er die größte Kuschelmatte, die ich je hatte. Menschen gegenüber anfangs sehr zurückhaltend, aber wenn er sie kennt, dann freut er sich auch, wenn sie kommen. Bei Hunden kein Problem. Egal, welche Hund kommt, mit dem will erstmal gespielt werden. Liegt wohl auch noch daran, daß er erst knapp 9 Monate ist.
Seit neustem sind wir mit ihm in einer Spielgruppe und dort ist er auch etwas schüchtern. Auch, weil ein Rüde ihm auf dem Kicker hat. Aber seit wir unseren Dalamtiner mitnehmen dorthin ist das wesentlich besser geworden. Sie gehen jeder ihrer Wege, lassen sich aber nicht wirklich aus den Augen.
Kurz: Jeder, der Zeit, Lust und Geduld hat ist wohl für einen RR geeignet. Man muss ihm viel Zeit widmen, denn er ist auch sehr anhänglich. Aber dafür liebe ich ihn nochmal umso mehr! :rolleyes:
Liebe Grüße von Britta, Atila und Rasmus
Hallo Denise,
leider wohnen wir in Wien sonst würde ich dich spontan zu einem Ridgeback-Spaziergang mit unseren beiden Ridgies einladen.
Vor eineinhalb Jahren haben wir unseren Großen geholt, und vor 3 Monaten unseren Kleinen :D
Auch wir waren unerfahren, hatten zuvor keinen Hund, trotzdem haben wir es absolut nicht bereut das wir uns für den Ridgeback entschieden haben.
Wie zuvor schon angesprochen gibt es nicht "die" agressive Hunderasse, vielmehr ist der Mensch schuld was er aus seinem Hund macht!
Wir hatten einen super Einstieg in den "Hundealltag", da die Züchterin unseres 1. Ridgebacks, Jengo, sich wirklich vom ersten Gespräch bis heute fürsorglich um uns und unsere Hunde gekümmert hat.
Bis heute sind wir und unsere Hunde mit ihr und ihren Hunden in Kontakt. Fast jeden Sonntag treffen wir uns mit ihren 3 Ridgebacks und Geschwistern von Jengo zu einem gemeinsamen Spaziergang wo man sich natürlich auch so ganz nebenbei immer über dies od. jenes Hundeproblemchen austauscht ;)
Am wichtigsten aber ist, und das hat sie uns von Anfang an gesagt, ist eine gute Erziehung für den Ridgeback, denn er hat zwar einen vl. ausgeprägteren Eigenwillen als manch andere Hunderassen aber das ist für mich persönlich kein Nachteil, man muss halt einfach lernen wie man mit ihm umgehen muss. Und auch hier haben wir sehr gute Trainer denen wir unser Vertrauen schenken und von denen wir schon viel gelernt haben.
Ich hoffe dir jetzt ein bischen bei deiner Entscheidung weitergeholfen zu haben und ein kleiner Tipp, gerade hier im Forum gibt es immer wieder Einladungen zu Spaziergängen. Vl. findest du ja eines in deiner Nähe, die Hundebesitzer haben bestimmt nichts dagegen wenn du und dein Freund einmal mitgehen... Das bringt euch eurer Entscheidung bestimmt ein großes Stück weiter ;)
Liebe Grüße,
Bettina
Anita Koba
13.09.2005, 18:45
Hallo!
Ein Sohn von meiner Jambo ist ein paarmal in der Woche mit im Gericht zur Schuldnerberatung. Das Frauchen ist Gerichtsvollzieherin. Keine Probleme, denn der Ruede ist super ausgelastet und hat genuegend Bewegung. Das ist die Voraussetzeng. Denn gerade die Ridgebacks sind sehr ruhig, wenn sie nur bei Herrchen und Frauchen sein koennen
Ein anderer Sohn von Jambo lebt mitten in Mainz. Freundlich zu jedem und praechtig entwickelt. Seine Besitzer nehmen in Kauf, dass sie taeglich zum spazieren in die Vororte von Mainz fahren. Fuer einen so grossen Hund muss auch genuegend Platz sein und er muss auch einmal laufen koennen.
Ansonsten ist schon alles gesagt worden und dass der Ridgeback aggesssiv ist, kommt auf den Besitzer an.
LG
Anita und Rudel
Liebe Bettina,
bei 1,5 Jahren und bei 3 Monaten ist noch lange die Entwicklung des RR nicht abgeschlossen.
Da kommt noch wesentliches auf Dich zu. Wenn Du vorbereitet bist, wirst Du weniger Probleme damit haben. Rechne mit Überraschungen bis mindestens zum 3, wenn nicht bis zum 4. Lebensjahr.
Hallo Denise,
ich sehe ihr wohnt bei Würzburg?
Falls ihr am Sa. 24.9. noch nichts vorhabt, wäre es für euch ja vielleicht interessant, mal beim Nürnberger RR-Stammtisch vorbeizuschauen? (Naja vorbeischauen ist gut: 2-3 Stunden Wanderung & danach ordentlich fränkisch essen gehen ist da immer angesagt).
Wanderfreudige RR-Interessierte sind jedenfalls immer willkommen - so hat's bei uns vor 4 Jahren auch mal angefangen... :D
Melde dich einfach per PN, falls du gerne eine Wegbeschreibung hättest, ich leite das dann gerne weiter an Anja & Markus, die den Stammtisch immer organisieren.
Grüsse
Nadja & die Jungs
(Samba, RR knapp 3,5 Jahre & Yuri, Sloughi 4,5 Monate)
hallo childhood,
ich denke die frage sollte eher heissen ob ihr generell "hund geeignet" seid. bzw. ob ihr einem hund eine geeignete umgebung, familie etc. bieten könnt bzw. wollt. dabei ist wohl die tatsache nicht unerheblich, dass ein hund im günstigen falle euer begleiter für die nächsten sagen wir 10 bis gar 16 jahre sein wird. ihr eure urlaube zukünftig u.U. anders gestalten müsste und ggf. beim ein oder anderen freund/bekannten nicht mehr so arg willkommen seid.
ansonsten ist doch ein hund (wie ja übrigens auch ein kind) weitestgehend das, was man draus macht - gewisse rassetypischen verhaltensweisen mal aussen vor gelassen.
neben den ganzen rassebeschreibungen kann ich euch das rasseportrait des RR aus einer der letzten ausgaben des zeitschrift "WUFF" wärmstens ans herz legen. ist von Ute BB (hier im forum unter eben diesem nick vertreten) verfasst worden und m.E. das mit abstand beste und vor allem objektivste portrait, welches ich jemals gelesen habe. schaut euch diesen artikel mal an und dann entscheidet ob ihr solch einen "patienten" ;) die nächsten jahre bei euch aufnehmen möchtet.
hope that helps
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