Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Abschied nehmen mit Kindern...
Hallo - meine alte Hündin ist fast dreizehn Jahre alt und unsere gemeinsame Zeit ist spürbar endlich. Jeden TAg kann es nun soweit sein, dass sagt mein Tierarzt und das spüre ich. Das Herz will nicht mehr so recht, ein längerer Spaziergang und der Hund ist zwei Tage wie erschlagen, allzu viele Knötchen die nicht mehr alle geschnitten werden können...aber das Essen schmeckt, der Hang zur Dieberei ist ungebrochen und an den guten Tagen ist auch noch mal ein Alte-Mädel-Bocksprung drin.
Meine Kinder, drei und acht Jahre alt, haben Nuru für sich beansprucht, jedes Kind hat eine Hälfte. Immer war es Nuru, die auf der Babydecke lag und die anderen Hunde nicht ranließ, die bei fließenden Tränen schleckt und tröstet...
Wie aber bereite ich die Kinder darauf vor? Ich rede mit ihnen darüber - natürlich - aber es ist als würden sie immer wieder vergessen/verdrängen das es ist wie es eben ist. Mein Dreijähriger sagt - Nuru darf nicht sterben und erwartet fest von mir das ich dem einen Riegel vorschiebe. Weil er dann weinen würde und so traurig ist.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Wie haben eure Kinder reagiert? Wie habt ihr sie vorbereitet? Ein neuer Hund ist nicht drin - aus diversen Gründen.
Viele Grüße
Jambear
KITEWATEWA
28.01.2006, 13:06
Hallo Tina,
ich hatte gestern noch ein Gespräch mit einer Kundin, deren alte Riesenschnauzerhündin von ihrem Leiden erlöst werden mußte (sehr alt und voller Krebs).
Sie hat 4 Kinder 2 Jugendliche und 2 Kinder im Alter deiner Kinder.
Sie haben sich lange mit dem Tierarzt besprochen und haben die Hündin im Beisein der ganzen Famiie im Wohnzimmer einschlafen lassen. Die Kinder wurden sorgsam auf diesen Schritt vorbereitet, konnten Abschied nehmen und haben durch das dabeisein realisiert, das es kein Weg zurück gibt.
Ich könnte heulen wenn ich daran denke das es irgendwann auch bei uns soweit sein wird. Aber auch das sind meine Gedanken dazu, ich würde wenn wir selber die Entscheidung treffen können, bzw. müßen es ganauso handhaben.
Der Tod gehört zum Leben dazu, und wir können weder uns noch unsere Kinder davor Beschützen! Wir können ihnen nur beibringen damit umzugehen.
Ich Wünsche dir und deinen Kindern viel Kraft, diesen schweren Weg zu gehen!
Viele liebe Grüße
Iris und Bande
Ja - das ist auch so ein Punkt. Wenn es wirklich nicht Zuhause und leise passiert und wir zum Tierarzt müssen (der würde auch kommen)...der Große will dabei sein. Bei dem Kleinen weiß ich nicht genau was das bei ihm machen würde, den Arzt als jemanden zu erleben der auch Leben beenden kann. Und bei dem Großen - ist der alt genug um das verkraften zu können? Das mit anzusehen? Und ich kann in DIESER Situation nicht trösten glaube ich - ein paar Stunden später ist das anders - aber direkt dabei...
Hallo Tina,
ich habe keine Kinder und ich selbst war beim Verlust meines wichtigsten Tieres bereits erwachsen (unser Kater, der seit meinem 2. Lebensjahr bei uns war, starb als ich gerade 18 geworden war.)
4 Jahre zuvor war meine Uroma (ohne mein Beisein) im Krankenhaus verstorben und ich sah sie erst wieder, als sie offen aufgebahrt in den "Leichenschaufenstern" am Friedhof lag - das war eine sehr merkwürdige abstrakte Erfahrung für mich. Eigentlich lag da meine Uroma, andererseits war das da aber nicht mehr meine Uroma... ich habe allerdings kein "Trauma" davongetragen, natürlich war ich traurig, aber das war es auch.
Bei Tod meiner Oma war ich im Winter 2001 "aktiv" mit im Krankenhaus dabei und es war sehr heftig. Wir wurden unerwartet darüber unterrichtet, dass "der Sterbeprozeß bereits begonnen hätte" und so waren dann meine Mutter, meine Schwester und ich bei ihr bis zum Schluss.
Ich kann mir jedenfalls vorstellen, dass die Gefühle, die alleine nur in dir im letzten Moment hochkommen nicht weniger heftig sind, als damals meine. Du musst selbst wissen, wieviel Schock es für deine Kids bedeuten würde, eine total aufgelöste Mutter zu erleben. Einem 3jährigen kann man einfach auch noch nicht alles erklären (erlebe dies zumindest bei zwei Söhnen von Freundinnen) - wenn es nicht wirklich bei euch zuhause mit entsprechender psychischer Vorbereitung passieren kann, würde ich den Kleinen zumindest vorher "anderweitig" unterbringen.
Kannst du deine Hündin selbst beerdigen? Oder bekommst du eine Urne? Das sind denke ich auch Punkte, wo für die Kids nochmal eine Abschiedsmöglichkeit gegeben ist. Wir hatten als Kinder im Hof eine Tanne unter der sämtliche toten Tiere der Nachbarschaft: Hamster, Meerschweinchen, kleine Vögel die aus dem Nest gefallen waren, etc. beerdigt wurden. Mit meiner toten weißen Maus bin ich bei allen Nachbarn rumgelaufen und habe sie ihnen in ihrer kleinen Kiste gezeigt...
Ich weiß nicht ob, meine Antwort dir hilft - der Tod macht einen immer auch ein bisschen sprachlos ...
Grüsse + ich wünsche euch, dass es nicht zu schwer wird
Nadja & die Jungs
Katarina
28.01.2006, 17:49
Liebe Tina,
meine alte Hündin ist im November 2004 gestorben, bzw. eingeschläfert worden und es lief alles komplett anders als ich es mir vorgestellt hatte.
Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass sie von selber einschläft und ich nicht den Tierarzt bemühen muss. Ich hätte eine Beerdigung bei uns im Garten im Kreis der Familie gewünscht (nicht, weil ich das gebräucht hätte, sondern ich dachte, das sei für die Kinder schön und wichtig). Lange Rede, kurzer Sinn: im Laufe des vormittags wurde mir klar, dass es nun zu Ende geht. Sie konnte nicht mehr aufstehen, ließ unter sich und war auch "weggetreten". Ich verbrachte dann viele Stunden alleine neben ihr und ging mit ihr zusammen im Geiste die gemeinsam verbrachte Zeit durch und bereitete sie und mich auf das Kommende vor. Als am Nachmittag die Kinder und mein Mann kamen, setzten wir uns alle zu ihr, zündeten eine Kerze an und die Kinder, die zunächst sehr geschockt waren als sie erfuhren, dass Aranka an diesem Tage sterben würde, verabschiedeten sich alle auf ihre Weise. Es gab viele Tränen und die durfte es auf geben.
Da der Tierarzt nicht kam, trugen mein Mann und ein Freund den Hund in einer Decke ins Auto und wir fuhren dorthin. Sie wurde dann im Auto eingeschläftert. Von den Kindern wollte niemand mit.
Ich fände es ideal, wenn der Hund im Familienkreise zu Hause eingeschläfert werden könnte. Aber das ist nicht jedermanns Ding. Insbesondere für Kinder. Das ist eine ist der Tod, der einfach natürlich ist und zum Leben dazugehört. Und damit können Kinder viel besser umgehen als man denkt. Und Trauern und Weinen gehört einfach dazu.
Das andere ist aber eine Spritze in der Hand eines Tierarztes, der dann das Leben beendet. Das hat etwas sehr brutales - für mein Empfinden. Und eigentlich bin ich ganz froh, dass meine Kinder das nicht mitangesehen haben.
Liebe Grüße und Alles Gute für Euch
Katarina
Monika mit Eny
28.01.2006, 19:30
Hallo Tina,
unser Sohn Fabian war 5 J. als Artus, unser Airedaleterrier starb. Artus war der Beschützer von Fabi, die zwei lagen zusammen im Korb oder Bett, ein Herz und eine Seele. Artus starb bei meinen Elten an Herzversagen als wir auf dem Weg in Urlaub waren. Wir haben sofort kehrt gemacht weil wir Artus selbst beerdigen wollten. Für unseren Sohn war das damals sehr wichtig den Artus noch mal zu sehen und auch noch mal in den Arm zu nehmen.
Jetzt ist Fabian fast 10 J. und hat gerade wieder einen Hundefreund verloren, der Airedale meiner Eltern musste aus Alters- und Krankheitsgründen genau in der Woche eingeschläfert werden als Fabian dort die Weihnachtsferien verbrachte. Meine Eltern wollten ihn eigentlich nicht dabei haben, aber Fabian wollte seinem Freund die Pfote halten. Die Tierärztin kam dann zu meinen Eltern nach Hause und hat Fabian alles ausführlich erklärt.
Ich habe ihn gerade noch mal gefragt, es war sehr wichtig für ihn bis zum Schluss beim Pascha zu bleiben und ihn dann zusammen mit dem Opa zu beerdigen.
Ich denke das es ganz wichtig ist darüber zu reden, schließlich gehört der Tod dazu und das ganze heulen und trauern hinterher auch. Beide Hunde sind im Garten meiner Eltern begraben, Fabian hat den Grabstein für Artus ausgesucht, und es gehört beim Besuch meiner Eltern einfach dazu auch den beiden Hallo zu sagen.
Genießt die schönen Tage mit eurer Nuro.
Monika
Frau_Broeckelschmidt
28.01.2006, 19:31
Hallo,
wir haben es anders gemacht. Es ist eine sehr individuelle Sache - jedes Kind ist ja auch anders. Manja hat ja lange mitbekommen, dass es unserem Lukas so schlecht ging. Er ist ja oft hingefallen und sie hat ihn allein nicht hochheben können und das hat ihr furchtbar leid getan.
Hätten wir Manja dabei sein lassen, wäre es für sie furchtbar gewesen. Das hätte ich nicht verantworten können.
Hinterher die Gespräche waren wirklich schon schlimm genug.
Aber was ich echt sagen muss ist, dass Kinder wohl doch recht schnell verdrängen, denn sie redet schon sehr lange nicht mehr von Lukas. Ob das allerdings so gelaufen wäre, wenn sie dabei gewesen wäre, als Lukas eingeschläfert wurde, wage ich zu bezweifeln. Manja war übrigens gerade 9 Jahre alt.
Ich denke, für meine Manja war meine Entscheidung, sie nicht mitzunehmen, die beste (eben weil ich sie ganz genau kenne).
Ich hoffe, Du triffst für Euch die beste Entscheidung, aber ich wünsche Euch auch, dass Euer Hund noch länger bei Euch sein kann!
Lieben Gruß
Andrea
hallo tina,
ich denke aus den beiträgen vorher spricht doch schon ganz klar: ein patentrezept gibt es nicht. nur viele unterschiedliche erfahrungen.
weil, wenn es kommt, dann kommt es doch in der regel völlig unterwartet (außer man schiebt diesen termin wissentlich hinaus).
unser hund ist im letzten winter gestorben, und war auch der beste freund, vor allem meiner damals 5 jährigen jüngsten. klar hatten wir schon lange mit unseren dreien darüber gesprochen (bei uns sterben ja ständig tiere, da wir noch anderes viechzeug haben), aber als unser bär dann einfach umfiel und nicht wieder aufstand... nein, so was kann man einfach nicht vorbereiten, so richtig, glaube ich.
wir haben dann (sonntag abend) meine tä angerufen, und während wir warteten, haben sich die kinder verabschiedet-tränenreich, verständnislos. als sie eingeschläfert wurde, waren nur mein mann und ich dabei, finde ich, müssen kinder nicht sehen.
aber kinder vergessen schnell (ich heule heute noch) und ich hoffe, dass meine zwei ladies noch 10 gute jahre vor sich haben.
grüßle marion
ps: achso, ich habe sie die geschichte von der regenbogenbrücke lesen lassen. ich glaube, dieses bild hat ihnen sehr gefallen:) / geholfen.
kimba450
29.01.2006, 12:19
Hallo,
ich denke auch das die Geschichte mit der Regenbogenbrücke gut "geeignet" ist.
Ich konnte meinem Sohn an dem Tag an dem Hector starb sehr gut verdeutlichen das es Hector jetzt gut geht.Jeramy war grad mal sechs Jahre alt als sein bester Freund ging.Er wußte es.Als wir das erste mal vom Tierarzt nach Hause kamen,da ssagten wir ihm er möchte Hector bitte in ruhe lassen weil er krank ist und in Ruhe schlafen möchte.Er hatte ihm noch seine kleine Kuscheldecke zum zudecken gebracht.Als wir dann wieder in die Klinik mit Hector gefahren sind,war Jeramy sehr ruhig und blieb zuhause.Als wir wieder zuhause waren ging mein Mann zu ihm und sagte ihm er muß ihm was sagen.In dem Moment wußte Jeramy was los war und fiel Sven weinend in die Arme.
Jeramy hat sehr lange gebraucht um dies zu verarbeiten und letztendlich bin ich mir sicher das Tequila (als er 3 Monate später einzog) ihm dabei sehr geholfen hat.
Aber auch heute spricht Jeramy sehr viel noch von Hector.Ich finde es schön wenn er zu mir kommt und mir von manchen Erinnerungen erzählt,auch wenn es manchmal arg weh tut.
Aber ich denke es ist von Kind zu Kind unterschiedlich.Mit Hilfe der Regenbogenbrücke können die Kinder sich gut vorstellen was passiert ist und haben somit etwas woran "sie sich festhalten" können.Wir haben damals noch den Rat unserer Kindergärtnerin dazu geholt.Laßt die Kinder darüber reden soviel sie wollen,sprecht mir ihnen auch wenn es unangenehm wird.
Liebe Grüße
Ela
Gerade heute fand ich dieses Posting in einem anderen Forum:
A four year old child's wisdom: Why dogs do not live as long as people.
Being a veterinarian, I had been called to examine a ten-year-old Irish
wolfhound named Belker. The dog's owners, Ron, his wife, Lisa, and their
little boy, Shane, were all very attached to Belker and they were hoping for a miracle.
I examined Belker and found he was dying of cancer. I told the family there were no miracles left for Belker, and offered to perform the euthanasia procedure for the old dog in their home.
As we made arrangements, Ron and Lisa told me they thought it would be good for the four-year-old Shane to observe the procedure.
They felt as though Shane might learn something from the experience.
The next day, I felt the familiar catch in my throat as Belker's family
surrounded him. Shane seemed so calm, petting the old dog for the last time, that I wondered if he understood what was going on.
Within a few minutes, Belker slipped peacefully away. The little boy seemed to accept Belker's transition without any difficulty or confusion.
We sat together for a while after Belker's death, wondering aloud about the sad fact that animal lives are shorter than human lives.
Shane, who had been listening quietly, piped up, "I know why."
Startled, we all turned to him. What came out of his mouth next stunned me. I'd never heard a more comforting explanation. He said, "People are born so that they can learn how to live a good life -- like loving everybody all the time and being nice, right?" The four-year-old continued, "Well, dogs already know how to do that, so they don't have to stay as long."
Wie aber bereite ich die Kinder darauf vor? Ich rede mit ihnen darüber - natürlich - aber es ist als würden sie immer wieder vergessen/verdrängen das es ist wie es eben ist.
Liebe Tina,
Je kleiner Kinder sind, desto natürlicher gehen sie mit dem Tod um. Sie verdrängen nicht, sie leben im Hier und Jetzt und jetzt lebt der Hund. Meine Tochter (fast 3 Jahre alt) war dabei, als meine Großmutter im Krankenhaus einen Herzstillstand erlitt und starb. Es war für sie genauso natürlich, als wenn ein kleines Tier gestorben war.
Dies wurde immer gemeinsam von uns im Wäldchen begraben, egal ob Igel oder Meise. Und es gab dazu ein festes Zeremoniell. Wir dankten dem Tier (z.B. dem Igel, dass er so viele Schnecken gefressen hat und deshalb die Blumen so schön wachsen konnten oder der Meise, dass sie so schön gezwitschert hat und so viele Eier gelegt hat, aus denen junge Meisen geschlüpft sind, die jetzt wieder in den Bäumen herumturnen). Dann wurde aus zwei Zweiglein ein Kreuz gebunden und dies in die Erde gesteckt. Außerdem wurde ein kleines Blumensträußchen von meiner Tochter gepflückt und auf das Grab gelegt.
Nach dem Tod der Großmutter war unsere Tochter in diesem Alter vorrangig daran interessiert, wie denn jetzt ein Mensch beerdigt wird. Viele dieser Elemente wurden später bei den Tierbegräbnissen von den Kindern übernommen.
Ich finde die Geschichte von der Regenbogenbrücke übrigens nicht Kleinkindgeeignet. Für Kinder in dem Alter ist der aktuelle Trennungszustand meist das allerschlimmste. Für sie ist es wichtig, dass ihr geliebter Freund/in noch weiter bei ihnen ist. Das Buch von der Raupe Nimmersatt ist da meist sehr hilfreich. Die Raupe stirbt und lebt als ein wunderbarer Schmetterling weiter. Die Verwandlung können wir sehen, was wissen wir von Verwandlungen, die für unser Auge nicht sichtbar ist. Die angezündete Kerze, nachdem ein Mensch oder ein geliebtes Tier verstorben ist, zeigt - ohne das darüber Worte verloren werden müssen - eine Verwandlung. Der sichtbare Kerzenwachs verbrennt zu etwas unsichtbarem, das aber durchaus real da ist. Wenn dann noch in andächtiger Stille das Fenster geöffnet wird ... Diese Erfahrung kann -denke ich - jeder machen in Ehrfurcht vor dem Leben und dem Tod. Dann kann man auch gemeinsam trauern und sich trösten. Oft kommen dann die trostreichsten Aussagen aus dem Kindermund, wie auch Nadjas Posting eindrucksvoll zeigt.
Die Hündin meiner Freundin musste vor ca. 2 Jahren nach kurzer, schwerer Erkrankung
im Alter von 8 Jahren eingeschläfert werden. Mein damals sechsjähriger Sohn registrierte sehr wohl die Krankheit und ihre Folgen und wir haben jedes Gespräch darüber möglichst sachlich geführt und den nahenden Tod irgendwie eingeflochten. Trotzdem blieb es irgend-
wie unbegreiflich für ihn.
Bis dahin kannte er es nicht, das Haustiere versterben, sondern nur das würdige Beerdigen
von Amselküken oder altersschwacher Tauben., die wir im Garten fanden.
An dem Tag als Kira starb, habe ich zuerst allein meine Freundin besucht. Sie hatte
Kiras Leichnam an ihrem Lieblingsplatz im Garten auf eine Decke gelegt. Wir haben uns
zu ihr gesetzt und unsere gemeinsamen Jahre Revue passieren lassen.
Dann habe ich meinen Sohn und meine Hündin nachgeholt, habe ihm allerdings schon
zuhause erzählt, was passiert war und ihn entscheiden lassen, ob er mit uns Abschied
nehmen will oder nicht.
Ich war sehr bewegt, dass er seine Kostbarkeiten der laufenden Saison als Grabbei-
gaben mitnahm, eine Bussardfeder, einen kleinen selbstgewebten Untersetzer und
einen schönen Kieselstein.
Meine Hündin war sehr desinteressiert, sie nahm das Geschehene schon am Gartentor
wahr. Mein Sohn legte sich zu Kira, weinte, streichelte sie immer wieder und erzählte ihr erstaunlicherweise viele tröstende Worte, wie schön es sei, dass ihr nichts mehr weh täte,
dass sie andere Hundekumpel im Hundehimmel treffen würde etc.
Später half er mit, ihre letzte Ruhestätte auszuheben. Wir haben Kira feierlich beerdigt,
jeder sprach aus, warum wir sie so geliebt haben. Er half mit, das Grab zu schließen.
Danach saßen wir noch lange beisammen und haben ganz ganz viele Erinnerungen raus-
gekramt, die uns unter Tränen zum lachen brachten.
In den Tagen danach waren wir alles sehr sehr traurig, Kira war ein Teil auch unseres Lebens gewesen und insbesondere abends weinte er oft um sie. Wir haben dann immer versucht, die Erinnerung an sie bewußt anzunehmen und zu genießen.
Meine Freundin schenkte ihm Wochen später einen Stoffhund, einen Berner, wie Kira
es war. Er entschied selbst, den Hund Kira zu nennen. Seine Begründung war, so
habe er sie doch näher bei sich.
Kurz darauf kam Jonas ins Haus meiner Freundin. Ein Rabauke sondergleichen und
für meinen Sohn die herrliche Gelegenheit, einen Welpen aufwachsen zu sehen. Die
beiden waren von Anfang an ein Dream-Team, dennoch dachte und denkt er heute
noch heute gern an seine Zeiten mit Kira zurück.
Im Bekanntenkreis mit kleineren Kindern habe ich gehört, dass diese den Verlust des
eigenen Hundes zwar registriert haben, aber meistens schnell durch anderes abgelenkt
waren.
Unsere eigene Hündin ist nun elfeinhalb und trägt einige gesundheitliche Handicaps.
Zur Zeit geht es ihr ziemlich gut und wir freuen uns über die guten Tage. Allerdings
sah es auch schonmal schlecher aus und wir haben uns in langen Gesprächen über
das unterhalten, was kommen wird.
Ich wollte mich nicht dazu verleiten lassen, einen Nachfolge-Hund ins Gespräch zu bringen
und so haben wir uns darauf geeinigt, dass unser Herz ein Haus mit vielen Zimmern ist.
Viele Zimmer sind fest bezogen, auch wenn wir die Bewohner nicht mehr alle mit eigenen
Augen sehen können. Sie sind da, unverrückbar. So wie Kira. Und sollte ein neuer Bewohner einziehen, dann bekommt er auch ein neues Zimmer.
ara
Nadja danke für diesen Beitrag.Das ist wirklich sehr tröstlich und gewiss sehr geeignet, einem Kind das kurze Hundeleben und seinen Sinn nahezubringen.
Eigentlich ist auch alles gesagt, nur eines bitte ich noch zu bdenken:
Die Spritze wird immer als "das Leben beenden" dagestellt. Ich ziehe vor, sie als "Leiden verhindern bzw.beenden" zu sehen. Und ich wünsche niemandem, diese Entscheidung treffen zu müssen, denn es wird immer zu früh sein. Ein friedliches Einschlafen, nach einem glücklichen Hundeleben, das wünsche ich all unsern Pelzgesichtern obwohl ich weiß, dass dieser Wunsch nur ein frommer bleibt.....
Vielen Dank noch mal an euch alle für die Antworten. Ich habe mich entschlossen das der Kleine nicht dabei sein wird und mit dem Großen werde ich darüber reden - wie er sich das vorstellt, was da passiert...
Viele Grüße Tina & Familie
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