Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hund aus der "Ferne" übernehmen
sandmeyer
21.02.2007, 14:26
Hallo,
ich bin neu hier und wollte einfach mal eure Meinung oder Erfahrung hören. Wir würden gerne einen Hund übernehmen, der ca. 400 km von uns entfernt lebt. Wir haben bisher lediglich Bilder von ihr gesehen (DIE waren allerdings umwerfend :thoothy:) und Angaben von den Eigentümern erhalten. Das heißt, wir können nicht jeden Tag hinfahren, um sie kennenzulernen und sie uns, bzw. fällt das Kennlern-Gassi-Gehen aus diesem Umstand flach. Es würde quasi heißen: hin-holen-und-wech. Würde man ein Tier aus dem ortsansässigen Tierheim holen, hätte man schon mal den ersten Eindruck und man hätte die Möglichkeit, beim "Probegassigehen" zu merken, ob die "Chemie" stimmt. Nun meine Frage an euch. Sollte man auf Grund dieser Umstände ehr davon absehen einen Hund aus der "Ferne" zu holen, oder seht ihr das als unproblematisch.
Über schnelle Erfahrungen und Infos wäre ich wirklich dankbar.
Bis dahin dann :)
Hi,
habe selber vor kurzem einen Nothund uebernommen - und auch davor nur Nothunde gehalten.
Als Bildlicher Vergleich:
Wuerdest Du einen gebrauchten Golf aufgrund von Bildern kaufen die Du gesehn hast?
Ich habe Kinder, es ist mir sehr wichtig gewesen zu Wissen wie der Hund tatsaechlich auf meine Familie reagiert, zeigt er "auffaelliges" Verhalten Menschen generell gegenueber? Alle anderen Sachen kann man beheben.
Da habe ich mich nie auf Aussagen anderer Verlassen sondern bin selber "Probegefahren" - alles andere kann ins Auge gehen.
Uli
Sibilla Teichert
21.02.2007, 16:19
Hallo,
ich würde sagen die Infos waren jetzt etwas spärlich. Sie haben ja wahrscheinlich mehr Informationen der Besitzer. Da wären mir die Fotos nicht so wichtig, sondern eher das VErhalten und der Charakter des Hundes.
Aber vielleicht wäre doch wenigstens ein Wochenende mit Übernachtung mal möglich. Und was sind schon 400 km? Viele fahren diese Strecke mehrmals bevor sie einen Welpen übernehmen.
Sibilla mit Famira und Bubi
Hi,
wichtig wäre zu wissen:
- wie alt?
- warum wird er/sie abgegeben?
- wie groß?
Habt Ihr Kinder?
Habt Ihr Hundeerfahrung?
Habe selber ( mit Hilfe! ) 2 Problem-RRs erzogen - aber das kann sehr sehr hart sein - und man/frau sollte wissen, was man tut - und nen guten Hunde-Trainer kennen...
Gruß aus Münster
Andy
Hinfahren, gucken, mit Hund raus gehen, Bedenkzeit nehmen und mit Familie bzw. allen Betroffenen beratschlagen (die Idee mit dem WE finde ich klasse!). Gesundheitscheck beim Tierarzt wäre noch meine dringende Empfehlung - VOR Übernahme!
Falls ihr einen versierten Hundemenschen an der Hand habt, nehmt ihn mit. Ein "objektiver" Betrachter sieht Dinge, die man selbst im "Verliebtheitsrausch" oft nicht wahrnimmt.
DANN entscheiden, ob ihr den Hund mit nach Hause nehmt!
Ich würde auf keinen Fall eine "Übernahmezusage" machen, bevor ich den Hund nicht wenigstens einmal "in real life" erlebt habe. (Und auch da kann noch einiges schief gehen, wie ich mal auf die "harte Tour" bei einem Pferdekauf erleben durfte.)
Der Vergleich mit dem Golf ist zwar nicht "politisch korrekt", aber er trifft den Kern: Was habt ihr von einem Hund, der u.U. dem Nächstbesten an die Kehle springt oder euch Tausende von Euros an TA-Kosten einbringt und dennoch krank bleibt?
Ein Tier haben erfordert Herz - es auszuwählen aber den Verstand.:p
Liebe Grüße!
Tina
Ein Tier haben erfordert Herz - es auszuwählen aber den Verstand.:p
Liebe Grüße!
Tina
Das ist ein toller Satz! Der trifft es auf den Punkt.
Gruss
Uli
CaroCarola
21.02.2007, 17:49
Huhuh,
also im Prinzip wurde schon alles gesagt und egal mit welcher Begründung ... hinfahren, angucken, überlegen. Da führt kein Weg dran vorbei.
Vorab: Ich habe "mein" Mädel auch aus knapp 400 km Entfernung und auch schon einige "wie auch immer beschriebene Hunde" in der Realität sehen dürfen. Daher nochmal zum Thema Fotos und Beschreibungen.
Wenns um den eigenen Hund geht, MUSS der Funke überspringen. Sei es die Optik oder das Wesen was einem plötzlich ins Herz geschlichen ist und sich dort plüschig eingerichtet hat. Letzteres geht ja net gut "auf die Ferne" ... in allem anderen ist "Mensch" gottseidank frei.
Will sagen: Schön, dass ihr euch in die Fotos verguckt habt und nun geht es weiter ...
Das mit den Beschreibungen ist so eine Sache.
Da gibt es die Extrem-Fälle, bei denen wohlwissend das ein oder andere "Problem" verschwiegen wird (sei es nun wirklich ein Risiko oder nur spezielle Anforderungen an den Besitzer). Will sagen: Klar kann man so gut wie alles ausser Kehle-Beissen "beheben" aber kann das auch der zukünftige Besitzer? Kann das das Umfeld des Besitzers "aushalten"?
Dann die Fälle in denen entweder die Beschreibung aus Unwissen, sagen wir mal "nicht ganz vollständig" ist.
Dann die Fälle wo Noch-Besitzer oder eben "Vermittler" und Interessent ganz ganz dolle aneinander vorbeireden oder eben nur völlig andere Ansichten von "schlimm oder nicht schlimm", "normal oder nicht normal" usw. haben.
Letzteres kann keiner auf die Entfernung oder durchs Telefon bewerten.
Bis auf wenige Ausnahmen muss man sich sehen (Halter und Interessent) und natürlich Hundi um DANN alle Aussagen zusammenzutüten und sich ein Bild machen zu können. Ich meine das nicht negativ, es kann halt ganz blöde Missverständnisse geben.
Also wie gesagt, am Hinfahren führt nix vorbei aber ... man kann im Vorfeld auch schon viel über Telefonate herausfinden bzw. abklären.
Meine Güte, wie oft isses mir schon passiert das ich bei jemand anderem oder jemand bei mir ein "Geht-Ja-Gar-Nicht" Gefühl hervorrief. Manchmal bleibt es natürlich dabei aber oft muss man ganz viel hinterfragen um auf "einem Level" (auf eine Beschreibung des Hundes bezogen) sprechen zu können.
Könnt ihr das mit den Besitzern?
Hmmm und dann nochmal ne kleine Frage ... was genau wisst ihr denn nun über Hund und Heim? Wie gut seit ihr gerüstet bzw. was wären "No Go" Kriterien? Ich meine es ehrlich und mir isses lieber einer sagt schon im Vorfeld, dass er keine Erfahrung oder Böcke oder Mut oder Möglichkeiten hat einen kleinen Leinenterroristen an seiner Seite zu haben und alles mögliche Pi-Pa-Po zu üben als die "lüg in die Tasche, wird schon gehen Nummer".
Einige Sachen lassen sich (wenn auch nicht zu 100%) eben durch vernünftige Kommunikation im Vorfeld abklären. Zumindest in die Richtung "Das können wir nicht probieren".
Zuguterletzt noch: Ein Kennenlern-WE wäre toll, wenn diese Hündin ganz realistisch für euch in Frage kommen könnte.
Aber was ist dann? Bisher wurden mir alle Hunde von ihren Besitzern oder Pflegestellen gebracht und ich würde es nicht anders machen. Und wenn der Besitzer aus welchen Gründen auch immer nicht kann (ich meine das nicht böse!) eben von einem Vertrautem. Nicht falsch verstehen, natürlich gibt es hier mittlerweile Bande welche das (aus rein menschlicher Sicht) überflüssig machen aber ICH würde das neue zu Hause von Hundi sehen wollen.
Im übrigen hat es sich hier als absolut vorteilhaft für Hundi erwiesen, wenn er eben von einer Bezugsperson in sein neues Heim gebracht wurde (immer unter normalen Umständen natürlich :cool: ).
Wie gesagt, das nur als Zusatz zu dem bereits vorhandenen Beiträgen. ... und jaaa mir ist der Hinfahren-angucken-mitnehmen-Satz als überhaupt angedachte Möglichkeit seitens des derzeitigen Besitzers aufgestoßen :o.
Geht es um ein "der Hund muss da raus", liegt die Sache mit Hundi durch Besitzer 400 km in ein neues Heim bringen natürlich anders, der Rest nicht ;).
LG
Carola
Hallo,
ich habe Shila einfach so mitgenommen, hatte die Anzeige im HD gesehen mit der Besitzerin telefoniert, Fotos angeschaut, bin hingefahren und habe Shila mitgenommen. Im nachhinein würde ich sagen ziemlich blauäugig.
Aber es ist gutgegangen, Shila und ich verstehen uns prächtig und sie hat sich nach ein paar Tagen, in denen sie etwas unruhig war gut eingelebt. Ich glaube ich habe einfach riesiges Glück gehabt, nochmal würde ich aber nicht so blauäugig daran gehen, wenn ich bedenke was alles hätte schief gehen können....
Nachdem ich mit Shila glücklich zu Hause war, habe ich ein paar Tage später die Vorbesitzerin angerufen, um ein paar Dinge zu fragen, (sie legt sich immer hin, wenn uns ein anderer Hund entgegen kommt) die einzige Aussage die ich bekommen habe war "das hat sie bei uns nie gemacht", sie hörte auch kaum auf ihren Namen " das war bei uns ganz anders".
Ich hatte das Gefühl nachdem Shila bei mir war und ich bezahlt hatte war der guten Frau alles egal. Fand ich sehr schade, es wäre schön gewesen, noch ein wenig Unterstützung zu bekommen. Aber wie gesagt, wir haben riesiges Glück gehabt
Viele Grüße
Anja und Shila
tabbenbaer
21.02.2007, 18:23
auch wir sind so eine strecke gefahren, um bonito kennenzulernen. die chemie stimmte und schon am ende der langen rückfahrt waren wir bis über beide ohren in ihn verknallt - da sass er bereits neben fly auf dem rücksitz und seine schnauze ruhte abwechselnd auf unseren schultern bzw. armen :D .
wir hatten uns vorher auf die absoluten no-go's geeinigt und rechneten damit, im zweifelsfall ohne dritthund heimzukommen. ich würde es immer wieder so machen. auch auf die gefahr hin, 800 km an einem tag ohne "erfolg" runterzureissen (für mich ist es auch ein erfolg, wenn leute sich entscheiden, NICHT den für sie falschen hund mitzunehmen).
ist euch dieser preis zu hoch, ist es ganz sicher nicht der richtige hund!
liebe grüsse
bine und rudel
Hi,
wir hatten einen Anruf bekommen, das ein RR eingeschläfert werden sollte, weil der die Familie anknurrte. ( 1 Jahr alt...)
Wir sind mit einem guten Hundetrainer ( Jörg Meyer aus Münster ) hingefahren.
Uns erwartete ein RR-Riese ( 50kg ) - in einem Käfig, der so dermaßen knurrte, daß selbst mir als erfahrenem Hundehalter Angst und Bange wurde.
Jörg meinte, ich sollte den Hund rausnehmen ( Maulkorb war auf ) und mit dem RR und Jörg ne Runde spazieren gehen. ( Ich dachte Jörg ist irre... )
Wir also raus - Knurren hörte nach 10 min. auf - konnte ihn streicheln - er hörte a schon leicht auf meine Kommandos.
Wochenende drüber geschlafen - hin und abgeholt.
Mit 50kg knurrender Energie und Muskeln im Kofferraum (Kombi ) nach Hause - die Fahrt haben Elke und ich schon überlegt, ob das wirklich gut war...
Unser Dalmi wunderte sich etas über den knurrenden Gesellen - nach einem Tag Maulkorb abgenommen - in Ruhe gelassen.
Nen paar Wochen Training mit Jörg - und nun haben einen genialen, tollen und lammfrommen RR. - Ganz tolle Rasse...
Will damit sagen - nehmt einen mit, der Ahnung hat - und dann entscheidet Euch.
Bei Interesse an Jörg Meyer als Trainer/Begleitung ( Münster/NRW) einfach kurz melden....
Der
Andy
Frau_Broeckelschmidt
21.02.2007, 21:56
Hallo,
einen Hund zu übernehmen so ganz ohne etwas über ihn zu wissen, würde ich auf Grund der Tatsache, dass meine Verantwortung meiner Restfamilie gegenüber äußerste Priorität hat, nicht machen.
Was ich aber getan habe: Ich habe a) den Leuten, die Kimba hergeben mussten, vertraut und viele Telefonate geführt, in denen ich meine Fragen stellte und die Antworten darauf auch bekam und b) ich habe auch Birgit Linnerth gelöchert mit meinen Ängsten und Fragen und kompetente Auskunft bekommen.
Die Entscheidung, hinzufahren, traf natürlich nicht mein Verstand, sondern mein Herz. Warum kann ich nicht sagen.
Oder anders: Ich hab Kimba gesehen und mich hat der Schlag getroffen.
Sorgen waren natürlich da und sie wurden immer größer.
Was, wenn nicht alles stimmt, was mir gesagt wurde?
Was, wenn er meiner Tochter etwas zuleide tut, bevor ich einschreiten kann?
Was, wenn er sich eine Katze packt,
Was, wenn er den penetranten Moritz durchlässt?
Hätte alles passieren können.
Wir sind hingefahren (inkl. Fußhupe Moritz) und haben uns Kimba "zum Fraß" vorgeworfen.
Wir hatten viele Stunden Zeit, Kimba in seiner Familie zu beobachten und ihn auf uns wirken zu lassen.
Dort war auch ein Kind in der Familie und Kimba ging sehr vernünftig mit ihm um. Auch mit der Katze, die dort lebte und auch mit Fußhupe Moritz.
Die ersten Schwierigkeiten, die auftreten könnten, sieht man sicher auch in einigen Stunden.
Man fährt ja nicht hin, die Tür geht auf, der Hund wird einem übergeben und die Tür geht wieder zu.
Wir waren sehr lange dort, haben auch über das Gesundheitliche gesprochen - über alles, was halt noch zu besprechen war.
Einen TA-Check haben wir nicht veranlasst. Weil ich mir sehr sicher war, dass mir alles, was die Leute über Kimba wussten, auch gesagt wurde.
Alles stimmte exakt auf den Punkt!
Er ist kinderlieb, katzenlieb, bleibt ohne Murren auch mal allein daheim, er tut keiner Fliege was zuleide.
Er gehorcht m. E. recht gut - genau wie uns gesagt wurde.
Natürlich gebe ich zu, dass nicht alles in "sicheren Tüchern" war - da hätte man mehr Zeit benötigt, um exakt alles herauszufinden.
Letztlich kann ja auch nach einer ersten Zurückhaltung noch etwas Unangenehmes folgen - nach der Eingewöhnung.
Ich habe vertraut auf das, was mir gesagt wurde und in dem Fall hatte ich ein absolut gutes Gefühl und wurde nicht - nichtmal mit der kleinsten Kleinigkeit - enttäuscht.
Vielleicht ist er enttäuscht von mir? Er schaut gerade so komisch... ;)
Ein Restrisiko, einen Hund aus der Ferne zu übernehmen, wird einem niemand nehmen können, selbst dann nicht, wenn man dort einige Tage verbringt - zuhause kann sich da wieder was ändern.
So viel herausfinden wie möglich ist wichtig und auch, sich selber zu fragen: Womit kann ich leben, womit will ich nicht leben und so evtl. ausschließen, eingrenzen etc und dann zuschlagen!
Nach Kimba kam ja das Ren(n)tier.
Selbst meine eigene Familie (VERRÄTER!) haben gefragt, ob ich noch ganz bei Trost bin, denn man wusste NICHTS weiter über Chiara.
Stubenrein? Pöh - wer soll s wissen?
Ob sie an der Leine gehen kann? - Wer weiß!
Ob sie hören wird? - Keine Ahnung!
Wird sie jagen? - Steht in den Sternen...
Kinder? - Wahrscheinlich mag sie Kinder
Katzen? - Schlimmstenfalls mit Senf und guter Butter
Kann sie Auto fahren vertragen? - Gegenfrage: Wie sind die Lottozahlen am nächsten Samstag?
Wie schaut s mit dem Alleinsein aus? - Sie war ja nie allein!
Kennt sie eine Wohnungseinrichtung? - Vermutlich eher nicht.
Und da bin ich kurz in mich gegangen... und hab sie dann hergeholt.
Ich konnt ja nicht mal eben in die Tötungsstation nach Madrid, um sie mir anzusehen.
In Lichtgeschwindigkeit hat sie gelernt, worauf es ankommt und arrangiert sich, so gut es ihr möglich ist.
Ja, das war ein Risiko, aber ein wunderbares!
Somit oute ich mich: Bei mir fehlt IMMER der Verstand und es gibt wohl nur das Herz.
Sicher nicht sehr löblich, aber ändern kann ich es nicht.
Lieben Gruß
Andrea
Hallo,
Andrea, wir sind uns da wohl ziemlich ähnlich. Bei mir greift auch Herz vor Verstand.
Wir haben völlig auf Birgit Linnerth vertraut. Man muss dazu sagen das unsere Tonga auch kurze Zeit bei Ihr gelebt hat. So konnte sie uns sagen das die Maus EXTREM ängstlich ist aber furchtbar lieb.
Zitat Birgit: Sie gibt sich trotzdem ganz viel Mühe zu gefallen und alles richtig zu machen."
Bevor sie zu Birgit kam muss sie wirklich Schlimmes durchgemacht haben. Dann wurde sie von einer Familie genommen die sehr aktiv ist. Also 2 Kinder, sportlich, unternehmungslustig... Ich denke mal bei Ihnen war es so der Punkt, ach der arme Hund und wir kriegen das schon hin. Naja, das Problem ist, dass unsere Tonga absolut panisch wird bei Kindern, zwar gern draußen ist, allerdings nur wenn sie sich sicher fühlt, ist dies nicht möglich versucht sie förmlich in einen "reinzukriechen". Kann eben nicht jeder damit umgehen. Lange Rede, kurzer Sinn. Wir bekamen nach einigen Hin und Her die Telefonnummer der Familie. Ganz nette Leute, erklärten uns ihr Problem, erzählten nichts Schlechtes aber machten uns unmißverständlich klar, das Tonga besser heute als morgen weg muss. Während des Telefonats schicken sie uns Bilder von ihr. Mir hat´s das Herz zerissen, diese nachdenklichen, traurigen, ängstlichen Augen. Ich hab die Bilder bestimmt noch Stunden später angestarrt. Alles war egal, ich wär auch gleich noch die gut 300km gefahren. Aber es war Dienstag abend und da ging natürlich nix mehr. Also sich auf Donnerstag geeinigt, Treffpunkt Rastplatz. Ich wollte allein fahren aber GöGa wieder keine Ruhe gehabt, alle Termine abgesagt und mitgekommen. Gut so, ich war eh daneben. Ankunft, Hund in die Hand gedrückt, Geld für´s chippen bezahlt und Tschüß... (Nix Auf wiedersehen!) Fragen haben wir dann mit Birgit geklärt.
Sicher hätten wir einen Terroristen als Hund bekommen können, gerade bei der Vorgeschichte. Aber es kam nicht so und fertig. Und JA, ich würde es wieder tun.
Es klingt wirklich kitschtig, und ich schwöre ich hasse Kitsch, aber bei Tonga ist es als wenn ich mein Leben lang auf der Suche war. Als sie mir das erste Mal ohne Angst in die Augen sah, war die Suche beendet.
Hört euch an was die Leute zu sagen haben und stell Fragen über Fragen, auch wenn manche Dinge unwichtig erscheinen, aber so kommen doch manchmal Sachen zum Vorschein die sonst nicht erwähnt werden. Davon mal abgesehen, perfekt ist weder Hund noch Mensch. Ich wünsch Dir viel Glück und Freude mit Deinem "Vielleicht-bald"- Hund.
Viele liebe Grüsse
Nadine und das glückliche Rudel
Frau_Broeckelschmidt
22.02.2007, 00:24
Ja... ich hab auch Birgit vertraut und ich wusste genau, dass ich das tun kann. Meinem Gefühl und den Aussagen der abgebenden Menschen hab ich durchaus auch vertrauen können und ich würd es auch immer wieder tun - vorausgesetzt mein Gefühl ist so stark wie es bei Kimba und Chiara war.
Dann würd ich wieder losfahren und mir das Glück ins Haus holen - ohne Rücksicht auf Verluste.
Und selbst wenn es an irgendwas hapern würde, dann bin ich vorbereitet, denn ich hab mir ja all die Fragen, die auftreten längst gestellt!
Und eine Stubenunreinheit kann mich nicht annähernd erschüttern... da haben nämlich so manche Hunde ganz andere Dinge hinter sich und verdienen schlichtweg den nötigen Respekt von menschlicher Seite.
Lieben Gruß
Andrea
Birgit kannst du vertrauen.
Ich würde die KM aber trotzdem auf mich nehmen.
LG Karen
sandmeyer
22.02.2007, 08:39
Hallo,
also vielen Dank für die vielen Antworten. Aber vorab eben geklärt, dass es für uns schon klar uns selbstverständlich war, hinzufahren und zu gucken. Ne, ne, soooo "blauäugig", das wir sie vorher gar nicht kennen lernen, dass wollten wir auf keinen Fall. Wäre dem Hund und uns gegenübern ja nicht wirklich frair. Die Chemie muss schon stimmen.
Wir haben nun auch schon erste Gespräche geführt mit den Besitzern und wir haben einfach ein gutes Gefühl. Also......auf, auf, los soll es gehen. *freu* Nun heißt es hinfahren-gucken-erleben-Löcher in den Bauch fragen....und......(bestimmt haben wir auf der Rückfahrt einen neuen Mitbewohner im Auto sitzten ;o)
Ich werde euch berichten. (ob ihr wollt oder nicht :o)
Nochmals vielen Dank für eure Erfahrungsberichte und Kommentare
Bis bestimmt demnächst
LG
guten morgen,
viele tips hast du schon erhalten, aber ich möchte zu andrea und der spanierin (frau bröckelschmidt) noch was hinzufügen:
in diesem fall war ein bestehendes, sicheres rudel vorhanden, was den neuen hunden den einstieg eigentlich immer erleichtert.
ich hab mit mick den 15ten hund hier, 13 davon waren pflegies aus der tötung im ausland, abgabehunde, stationshunde, allerdings alles retriever oder -mixe. meine eigene hündin tessa war eine sehr souveräne hündin, die mich in der erziehung und eingliederung der pflegies immer wahnsinnig toll unterstützt hat, sei´s stubenreinheit, sozialisation oder was auch immer. das war recht einfach, bis auf einige abzüge in der b-note, sie hat den neuen natürlich auch ihre dönikens beigebracht.
ABER es waren "nur" pflegies - die hab ich ja dann weitervermittelt über eine orga.
auch mick hab ich über 3 hände erhalten. mit einer beschreibung in bild und schrift und ein paar telefonaten. allerdings auch erstmal als pflegie. jetzt, nach 9 wochen zeigt er sein wahres gesicht ;)
er ist superlieb, superschmusig, hört wunderbar (meistens jedenfalls :rolleyes: ), hunde-, katzen- und kinderverträglich.....alles wie beschrieben :thoothy:
ABER: er kann nicht alleinbleiben! nicht mal aufs klo oder in den keller geht es ohne gejammer, geweine, müllsortierattacken, katzenfutterfressorgien, stofftierfellzerfledderei, mundraub an den zweibeinern, bis hin zur völligen umräumerei des mobiliars und kompletter umdeko der einrichtung......
dass mick nicht gut alleinbleiben kann, wurde uns gesagt - aber dass es ihn so stresst und er eine derartige panik bekommt, wurde m.e. verschwiegen :mad:
wir lieben ihn heiß und innig, aber ich weiß nicht, ob ich es mir/uns zugemutet hätte, wenn ich das vorher gewusst hätte :cool:
warum das so ist, kann ich akut nur vermuten. er wurde uns vom ehem. halter gebracht und dieser hat ihn ja in mick´s augen einfach und schlichtweg hier bei uns "vergessen" :eek:
das KANN einen hund schon sehr beeindrucken.....:(
ich rate dir, fahrt hin und lasst euch von den leuten besuchen!
so wissen diese, wo der hund hinkommt und ihr könnt euch alle kennenlernen und gucken, ob die liebe auch noch nach 2 besuchen so groß ist und der hund zu euch passt. dann holt ihn zu euch.
außerdem würde ich den hund NUR nach einem check durch den ta übernehmen, oftmals stellt sich im nachhinein heraus, dass man sich da ein "faules ei" ins hausgeholt hat.
alles andere wäre bei einem hund dieser größe und kraft schlichtweg....nennen wir es "irrsinn"....
und so oft landen diese wunderbaren wesen dann im th oder bei einer orga, weil hund und neuer halter völlig überfordert sind.
Hallo,
auch ich habe vor der Übernahme Leabua nur auf Fotos gesehen. Mit Birgit Linnerth hatte ich aber bereits einen Monat vorher regelmäßigen Telefonkontakt, so dass sie schon jede Menge über uns wusste und ungefährt ahnen konnte, welcher Hund zu uns passen würde. Dann kam der Anruf, dass ein 10 Monate alter Rüde zu vermitteln ist. Ich habe mich dann sofort mit der Vorbesitzerin in Verbindung gesetzt und sehr lange mit ihr telefoniert. Allerdings lebte Leabua auch erst seit 6 Wochen bei ihr, so dass sie mir nicht allzu viel von seinen ersten acht Monaten erzählen konnte. Wir haben dann den Abholungstermin für 3 Tage später vereinbart, sie lebte ungefährt 3 Autosstunden von uns entfernt.
Es war also klar, dass wir hinfahren und Leabua gleich mitnehmen.
Da ich doch ein wenig unsicher war, habe ich einen guten Freund mitgenommen, der bereits eine Nothündin aufgenommen hat.
Als wir angekommen sind, kam uns Leabua gleich schwanzwedelnd entgegen und ich war schon total begeistert. Wir waren dann noch alle zuammen spazieren und haben uns natürlich lange über Leabua unterhalten. Ich finde es sehr wichtig, wenn man einen Hund aufnimmt den man im Grunde nicht kennt, dass die Chemie mit den Vorbesitzern stimmt. Die Frau war so nett und auch furchtbar traurig, dass sie Leabua abgeben musste. Man merkte, dass sie auch nur das Beste für ihn wollte. Ich hatte also ein gutes Gefühl und 3 Stunden später saß Leabua im Auto und fuhr mit uns nach Hause.
Diesen süßen, frechen Kerl aufzunehmen war das Beste was uns je passieren konnte.
Ich denke ein Hund zeigt seinen wahren Charakter sowieso erst nach ein paar Monaten. Selbst wenn man ihn mehrmals besucht, kann man ihn nicht so kennenlernen, wie er wirklich ist.
LG jenny mit Leabua
Hallo zusammen !
Auch ich hab letztes Jahr einen NotHund übernommen. Der Hund hatte es in seiner alten Familie weiss Gott nicht schlecht, musste da aber weg, weil man Angst um das Neugeborene hatte.
Dazu kann ich auch nur sagen: wie kann man sich schwanger einen Hund anschaffen, zumal er noch der erste Hund war, und ihn als Kindersatz aufwachsen lassen ??? Klar, dass der Hund dann nicht klarkam und eifersüchtig guckte, obwohl man ihn " nicht anders behandelte als vorher " ??
Natürlich habe ich mit Birgit gesprochen und sie hat mir alles was sie wusste erzählt. Die Pflegefamilie, in der der Racker sich mittlerweile aufhielt, hätte ihn gern behalten, aber Kunjani hat mehrmals nach dem Sohn (11) der Familie gegriffen und somit war klar, dass das nicht geht.
Kunjani ist ein toller Hund, das mit dem unerwarteten Greifen ( ich würde das nicht Beissen nennen ) hat sich jedoch nicht gelegt. Da er jetzt auch noch eine Alpha Hündin an seiner Seite hat, fühlt er sich mitunter ganz gross. Das Problem ist also in Arbeit aber schwer zu beheben, da sein Verhalten völlig unvorhersehbar ist.
Die Vorbesitzer haben mir im Nachhinein von einem Zwischenfall mit einem behinderten Kind erzählt, was sie aber nicht als tragisch ansahen !!!!
Nunja, die Hunde verstehen sich - trotz seiner ständigen Nervereien - recht gut.
Kunjani soll auch in der Hundeschule gewesen sein, was ich allerdings für ein Gerücht halte. Sitz und Platz wurden für eine Milisekunde ausgeführt, er zog an der Leine, alles was das Herz begehrt. Das hat sich natürlich alles extrem verbessert.
Demnächst wollen wir es mal mit einer Hundeflüsterin versuchen, mit der andere Hundehalter in meinem Verein interessante und durchweg gute Erfahrung gemacht haben. Vielleicht kommen wir mit ihrer Hilfe dieser Sache auf den Grund.
Es muss nicht immer Trennungsangst sein, eas ein NotHund so mit sich bringt. Auch wenn die Vorbesitzer ihren Hund total vermissen und - wie in meinem Fall - immer mal wieder anrufen und den Hund sogar besuchen wollen: ein NotHund hat immer schon eine Familie "hinter" sich und Probleme können sich immer erst nach einiger Zeit auftun, wo man sich schon sicher wägt.
fahr zu dem Hund und schau wie er sich dort gibt. Die 800 km sollten es wert sein - selbst mehrmals.
Viel Glück bei Deiner Entscheidung
Martina, Elainee und Kunjani
KITEWATEWA
22.02.2007, 14:03
Hallöle,
unseren Baru haben wir zuerst zu Hause in seinem normalen Umfeld besucht.
Er lebte mit eine Hündin zusammen und hatte schon Männer gebissen.
Er wurde zum Geburtstag des ehemaligen Lebensgefährten angeschafft und als dieser auszog hat er ihn nach wenigen Tagen unten am Haus angebunden und gesagt er könne nicht s mit ihm anfangen.
Er war durch die Berufstätigkeit seines Frauchens vorwiegend mit den Kindern alleine und entsprechend unerzogen, zudem sein Schutztrieb bezüglich der Kinder und seines Frauchens immer größer wurde. Frauchen wurde geraten ihn auf die Seite zu werfen und einen harten Schnauzgriff zu machen wenn er nicht gehorcht.
Leider hat man ihn auch schon mal den Nachbarn oder anderen fremden Personen mitgegeben, die ihn mit Druck gefügig machen wollten. Seine Attacken kamen dann recht unvermutet.
Er lernte daraus nur wie man sich Menschen vom Leib hält.
Er ist durch die rohe Art wie mit ihm umgegangen wurde ein sehr vorsichtiger Hund gegenüber Menschen vor allen Dingen Männern.
Mein Mann durfte das Haus betreten und sich auch dort frei bewegen ohne das er Anzeichen machte ihn zu fassen. Auch draußen beim Spaziergang zeigte er sich von seiner besten Seite.
Daufhin durfte er uns eine Woche später besuchen um abzuchecken wir unsere 3 Hündinnen ihn finden würden.
Auch hier war er ganz toll und die Mädels fanden ihn o.k.
Eigentlich sollte ihn dann sein Frauchen 2 Wochen später bringen, da sie aber niemanden hatte der sie fahren konnte (sie traute sich das nach der Trennung nicht zu) holten meine älteste Tochter und ich ihn ab.
Seit dem liebt er sie abgöttisch. Und wenn sie nach Haus kam wich er ihr nicht von der Seite. Das hat sich mit zunehmendem Vertrauen uns gegenüber gelegt.
Nach etwa 2 Monaten hat er sogar meinen Mann attackiert wennn er spät nach Hause kam. Wenn Baru versucht hat ihn zu vertreiben wurde die Zimmertür geschlossen und er wurde von mir für 2 Minuten in seinen Käfig gebracht, aus dem ihn dann mein Mann wieder raus ließ. Mittlerweile kann mein Mann alles mit ihm machen, und Attacken gibt es keine mehr.
Männlichen Besuch darf er von seinem geliebten Käfig aus beobachten da er diesen gerne vertreiben würde. Bei Frauen muß man schauen, wenn er anfängt zu kontrollieren schicke ich ihn auf seine Decke.
Leider hat er nach einem anstrengen Tag mit viel Besuch, die Tochter von Freunden; als sie sich in seine Richtung beugte; versucht zu beißen.
Also muß er auch hier jetzt immer unter ständiger Beobachtung sein.
Dadurch das er eine Schilddrüsenunterfunktion hat ist er sehr streßanfällig.
Unseren Kater versuchte er ständig zu jagen, obwohl er bisher mit 2 Katzen zusammen gelebt hat, dieser ist leider inzwischen von einem Auto überfahren worden, also hat sich das Problem auf eine andere unerwünschte Art erledigt.
Draußen hatten wir das Pech das auf der Rennwiese 2 mal ein Reh aus dem Gebüsch aufsprang und er hinterherjagte, obwohl er als nicht jagdlich ambitioniert beschrieben wurde. An diesem Problem arbeiten wir!
Wir haben es nicht bereut ihm ein zu Hause zu geben, denn in seinem normalen familären Umfeld ist er ein toller lernwilliger Hund der gut mit unseren Mädels zurecht kommt.
In einer neuen Lebensituation können die Hunde sich anders entwickeln als man sich wünscht und deshalb sollte man sich Gedanken darüber machen ob man damit zurecht kommen würde, wenn der zu adoptierende Hund doch nicht stubenrein ist, doch nicht alleine bleiben kann, doch jagt, doch nicht katzentauglich ist,
doch keine Besucher tolleriert und Kinder zwar liebt, aber nur wenn es die Eigenen sind.
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