Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zu jung für hund?
ronjaelaine
28.08.2007, 22:07
Hallo,
ich intressiere mich schon seit längerem für den RR und bin so auf dieses Forum gestoßen. Als ich hier ein bisschen rumgeschaut hab bin ich auf einen beitrag gestoßen wo einige leute es unverantwortlich fanden einen 14-jährigen alleine mit dem RR spazieren gehen zu lassen.
Das ist auch mein problem: ich bin erst 16, aber hab mich nunmal in diese rasse verliebt. Es ist nicht so dass ich absolut keine hundeerfahrung hab, ich bin mit hunden aufgewachsen und habe eine 7-jährige Jack-Russel-Hündin, die ich auch schon in ziemlich jungen jahren mit etwas hilfe erzogen habe. Auch sonst hatte ich viel mit hunden zu tun und ich denke dass ich der Sache auch mit einem RR gewachsen sein könnte.
Deswegen auch meine frage ob auch andere hier der Meinung sind dass man auch in meinem Alter schon die Verantwortung für einen RR tragen kann oder ob es wirklich unverantwortlich ist?
vg Ronja
Hallo!
Ich denke, auch wenn dies ein RR Forum ist, geht es ja in diesem Fall mehr um Hunde, die die Größe und Kraft eines RR erreichen als darum, ob es nun ein RR ist (hä?! ich hoffe verständlich?!)
Ich denke, schlussendlich treffen ja deine Eltern MIT die Entscheidung, ob ein Hund angeschafft wird und was für einer. Wichtig ist, dass die GANZE Familie sich mit der jeweiligen Rasse auseinander setzt und dann dahinter steht. Probleme könnte es unter Umständen z.B. im Versicherungsfall geben - ich weiß nicht, inwiefern man als Minderjähriger überhaupt einen Hund unbeaufsichtigt führen darf... auch nicht unwichtig...die Kosten! So über das Jahr kostet mich der Hund mit Versicherung, Steuer, Futter, Tierarzt (ohne ausssergewöhnliche "Fälle") pro Monat sicherlich 120-140 Euro. Anschaffungskosten lassen wir mal aussen vor... hätte ich mit 16 nichtbezahlen können...
Dann...was ist mit deiner Schule...Ausbildung...Job...egal welche Rasse - bei Dir wird sich sicherlich noch einiges ändern in den nächsten Jahren... überleg Dir das gut - Du wirst Deine Familie sicherlich als Unterstützung brauchen - da solltet Ihr diese Entscheidung auch gemeinsam treffen.
Aber lustig... auch ich hab mich bereits in Deinem Alter in RRs "verliebt" - konnte aber nie einen Hund haben eben wegen der vielen ??? wie Schule Ausbildung Job..was soll ich sagen - ich hab das alles hundelos hinter mich gebracht, ein Auslandsjahr, dass ich mit HUnd nur schwer hätte machen können und das eine der tollsten Erfahrungen in meinem Leben war... und Morgen hole ich RR-Welpen Nr.2 beim Züchter ab :thoothy: es hat lange gedauert bis der erste überhaupt gekommen ist - ich hab es nie bereut, aber ich kann auch nicht sagen, er sei "zu spät" gekommen. Will damit nur sagen - laß Dir Zeit... ich hab viele Nächte über diese Entscheidung schlafen müssen und heute sage ich - die lange Zeit, die ich mich mit der Rasse und dem Wunsch "HUND" beschäftigt habe, war keine vergeudete Zeit sonder ich konnte dann zum richtigen Zeitpunkt eine gutüberlegte Entscheidung fällen.
Ganz liebe Grüße!
Kerstin
Hallo Ronja!
Ja, das Alter ...
Ich persönlich glaube nicht so sehr daran, dass das biologische Alter oder auch die Kraft/Masse, die jemand aufbringen kann, ein absolutes Kriterium darstellen. Wenn man sich dieses Video mal anguckt, kommt man ins Staunen: http://www.austrian-rebels.at/vorfuhrung.htm
Nein, ich bin KEIN Freund des Schutzhundesports, aber die Kleine, die da nach einiger Zeit auftritt, finde ich klasse!
Es ist aber auch so, dass die "Gefahrenabwehrverordnungen" vieler Gemeinden (zumindest hier in RLP) es de facto verbieten (!) [...] "Hunde ohne geeigneten Führer auszuführen" - und das bei Androhung einer Geldbuße von bis zu € 5 000,-. (u.a. hier nachzulesen: http://www.andernach.de/bilder/Ortsrecht_2006/b_01.pdf)
Nun, was ein "geeigneter Führer" ist, wird oftmals nicht näher erklärt, aber wie ggf. entschieden wird, wenn der Hund einem jungen Mädchen aus dem Ruder geraten ist ... ich habe so meine Vorstellung.
Und, seien wir ehrlich, eine Jack-Russel-Hündin kann man, so man das Ende der Leine in der Hand hält, natürlich im "Falle eines Falles" erheblich leichter unter Kontrolle bringen als einen RR-Rüden, der bis zu 50 kg ins Halsband stemmt.
Kerstin hat weiterhin Recht, wenn sie darauf hinweist, dass gerade in Deinbem Alter ja noch viele Veränderungen für die nächsten 10 bis 12 Jahre (oder mehr) anstehen, für die Jahre also, die der Hund bei Dir wäre - oder eben doch nicht mehr bei Dir bleiben könnte. Willst Du Abitur machen? Und dann studieren? In einer anderen Stadt? Oder strebst Du eine Ausbildung an? Dann bist du von morgens bis abends weg, richtig?
Ich selbst habe mir mit 16 ein Pferd gekauft und bin mit 18 von zuhause ausgeogen. Ich hatte damals (Mitte der 80er) im Monat 650 DM (also knapp 330 € ...) zur Verfügung. DM 150 gingen drauf für mein Zimmer, DM 300 für den Unterhalt des Pferdes (natürlich ohne Versicherung, Tierarzt, Hufschmied etc.), vom Rest habe ich gelebt - noch Fragen?:p
Mit 20 habe ich aufgegeben, das Pferd verkauft und mir erst wieder eines geholt, als ich es mir wirklich leisten konnte.
Hunde kosten im Unterhalt nicht ganz so viel Geld wie Pferde, aber sie sind auch sehr zeitintensiv, mehr noch als Pferde. Und sie brauchen erheblich mehr Ansprache.
Aus der Perspektive meines doch höheren Alters *hüstel* heraus, rate ich Dir, über Deinen Traum noch einmal nachzudenken, auch wenn ich sehr gut verstehen kann, dass Du ihn hegst.
Liebe Grüße
Tina
ronjaelaine
29.08.2007, 13:11
Danke für die Antworten, war gut das auch mal von erfahrenen RR-Haltern zu hören. Ich werd wohl wirklich noch einige Nächte drüber schlafen müssen :)
Ich könnte die Entscheidung natürlich nie ohne das Einverständniss meiner Mutter treffen, ich bräuchte dabei schließlich auch ihre Unterstützung zumindest in der Zeit in der ich in der Schule bin und sicher auch finanziell.
Die Situation war nämlich ursprünglich so: Meine Mutter und ich haben nach einem Zweithund gesucht, haben uns mehre Würfe angeguckt. Irgendwann waren wir bei einem Züchter der zu seiner Retriever-Hündin (deren Welpen wir uns angeguckt hatten) noch einen RR-Rüden hatte. Für mich war das die große Liebe, der Hund war leider nicht verkäuflich :p und die Sache mit den Retriever Welpen hatte sich für mich natürlich erledigt. Wir führen also zur "Bedenkzeit" nach Hause.
Jetzt, ein halbes Jahr später würde auch meine Mutter zu einem RR einwilligen mit der Bedingung dass ich mich hauptsächlich um ihn kümmere wenn ich zuhause bin, und sie wenn ich in der Schule bin.
Also sozusagen Arbeitsteilung.
Ich weiß nich ob das irgendetwas an der Situation verändert, also zumindest wäre ich nich zu 100 % allein für den Hund verantwortlich.
Viele Grüße
Ronja
hallo ronja,
ich erzähl dir einfach "unsere" geschichte:
tochterkind wünschte sich einen hund, seit sie sprechen konnte. den wunsch haben wir ihr dann erfüllt - spät, aber es ging erst dann - als sie 14 wurde. ein paar jährchen ging's gut, bis dann die ersten jungsgeschichten losgingen.... ihre hündin wurde ihr zunehmend lästig. ntürlich hab ich sie ihr bisweilen abgenommen, aber ich hatte sie ja schon bis nachmittags, dann kam tochter erst aus der schule. jaaa, und irgendwann hatte sie so die nase voll von der hundepflicht, dass sie die hündin verschenken wollte. das war dann der punkt, an dem ICH die hündin ganz und gar übernahm.
waanaNaiya
29.08.2007, 15:34
Hallo,
zu jung für einen Hund?? Nein...
ABER:
Wie gut kannst du dich selbst einschätzen?
Bist du sicher das du wie le*beau angedeutet hatte sowas bei dir nicht passiert?
Bist du so mit Herz und Seele am Tier um dein Leben und deine Zukunft wahrscheinlich auch danach ein zu richten?
Ich selbst habe mit 12Jahren ein Pferd bekommen, seid diesem Tag an Lebe ich mit diesem Tier, ich will es niemals Missen, aber es hat auch konsequenzen(Zeitlich, Geldlich).
Bitte überleg dir es, ob du bereit bist, dich nicht mit Freunden zu treffen sondern mit dem Hund 2h Gassi zu gehen...!
Guten Morgen Ronja,
schließe mich meinen Vorrednern an, möchte aber noch einen weiteren kleinen Denkanstoß miteinfließen lassen: Wie sieht es um die "körperliche Konstitution" deiner Mama aus? Wäre sie körperlich in der Lage, das Pelzgesicht draußen zu führen und zu begleiten? Denke da an meine eigene Mutter. Sie liebt unsere Luna über alles und würde auch alles für sie und mich machen - wenn sie könnte. Denn eines ist vollkommen ausgeschlossen: Spaziergänge mit der Fellnase allein. Sie schafft es einfach nicht, in Gefahrensituationen (Wildwechsel, andere Hunde, Katzen etc.) die Luna zu halten, ohne mit der Nase auf dem Boden zu landen. Luna ist ca. 65 cm groß und wiegt muskulöse 40 kg. Meine Mutter ist 1,56 m und knapp 50 kg schwer. Somit fällt bei uns die außerhäusliche Betreuung weg (dafür bilden Muttern und Luna ein klasse Sofakartoffel-Team ;) ). Dies gilt auch für alle anderen möglichen Betreuungspersonen, was die Sache nicht unbedingt leichter macht.
Wie gesagt, ist ein Nebengedanke. Aber meiner Meinung nach recht wichtig, denn selbst, wenn alles andere geregelt ist, man braucht zwischendurch einfach mal jemanden, der einem unterstützend zur Seite steht - unabhängig vom Alter des Menschen und Rasse des Vierbeiners.
Liebe Grüße,
Nadine
Kleine Anmerkung am Rande:
Ronja - für 16 schreibst du schon sehr, sehr vernünftig! Hut ab! :)
Vor allem so gut wie fehlerfrei! Das ist ja heutzutage eher selten ;)
Mach du doch mal den PISA-Test - dann sähen wir aber deutlich besser aus!
Hat jetzt nix hier mit dem Thema zu tun, ist mir aber extrem aufgefallen...
Sorry :D
VLG Esther
ronjaelaine
01.09.2007, 01:02
Hallo zusammen!
@Bonsai: Danke :D Ja, ich kann Deutsch. Hätte ich in der Chat-Sprache geschrieben, hätte mich wohl keiner verstanden und erst recht keiner ernst genommen ;)
Was die "köperliche Konstitution" meine Mutter angeht: sie wäre sicher in der Lage sich mit um den Hund zu kümmern, auch mit ihm raus zu gehen. Sagen wir mal sie ist klein, aber oho :).
Ich habe auch noch einmal lange mit ihr darüber geredet und wir haben nochmal den Alltag mit 2 Hunden in Gedanken durchgespielt und sogar meine Mutter fand es "realisierbar" ( das heißt bei ihr sowas wie "gut" ;) )
Wir haben auch über die finanzielle Geschichte gesprochen, wir würden die Kosten teilen. Das könnte ich auch bezahlen da ich neben der Schule 8 Stunden in der Woche arbeite. Ungeahnte höhere Tierarztkosten würde meine Mutter übernehmen.
Trotzdem möchte ich da auch nichts überstürzen obwohl meine Mutter einverstanden wäre. Im Moment wäre sowieso der falsche Zeitpunkt, besser wäre es in den Sommerferien wenn ich grade in den ersten Wochen gaaanz viel Extra-Zeit hätte. Nur die Sommerferien sind nun mal grade vorbei.
Ich werde nochmal drüber nachdenken, bis zu den nächsten Ferien ist ja genug Zeit :rolleyes:
Lg
Ronja
Ronja,
darf ich Dir für die Zwischenzeit einen Vorschlag machen? Vielleicht habt ihr in eurem Bekanntenkreis Leute mit ähnlich großen/kraftvollen Hunden. Und vielleicht wüden sich diese Leute freuen, wenn Du Dich hier und da mal um deren Hunde kümmertest - bei Urlaub, Krankheit oder einfach auch mal zum Spazierengehen ...
Es ist schon ein Unterschied, ob man einen kleinen oder einen großen Hund führt (bzw. es versucht;)). Kann nicht schaden, diesen Unterschied, zunächst mal relativ "unverbindlich", zu erleben.
Liebe Grüße
Tina
die vor kurzem Abschied genommen hat von der Idee eines großen RR-Rüden als Zweithund - die Erfahrung, wie das ist, wenn man mit plattem Hintern auf der nassen Straße landet, half hier ungemein ...:cool:
Frau_Broeckelschmidt
01.09.2007, 17:59
Hallöchen,
ich schließe mich meinen Vorrednern an.
Die Frage, ob Deine Mutter in der Lage ist, ein solches Kraftpaket Gassi zu führen, hat sich mir auch gestellt.
Meine Mutter kann es nicht. Die Kraft hat sie nicht. Spätestens, wenn die erste Katze ihren Weg kreuzen würde, läge sie unweigerlich auf der Nase (oder wie Tina auf dem Allerwertesten).
Mein Vorschlag wäre u. a. auch, mal hier im Forum unter "Treffen" zu stöbern und Dich (es wäre vielleicht auch sinnvoll wenn Deine Mama auch mitgeht) einem RR-Spaziergang mal anschließt.
Dort kannst Du Beobachtungen machen und vielleicht mal einen Hund selber an der Leine halten.
Danach solltest Du Dir die Sache nochmal mit den praktischen Erfahrungswerten durch den Kopf gehen lassen.
Ich war erwachsen, als unser RR zu uns kam (er übrigens auch).
Glaub mir, das war was ganz ganz anderes, als diese wunderbaren Hunde in Büchern zu bewundern oder Fotos in der Galerie zu betrachten.
Bis ich den Kimba richtig kannte kam schon die eine oder andere brisante Situation vor, die mich an Grenzen brachte, die ich schlichtweg nicht bedacht hatte.
Theorie und Praxis, das ist schon ein gewaltiger Unterschied.
Was ich auch aus Erfahrung sagen/schreiben kann:
Es ist auch ein Unterschied einen Hund an der Leine zu führen oder 2 (dabei kommt es nicht darauf an, dass beide Hunde groß sind oder einer davon klein).
Sie auf einen Hund zu konzentrieren und Maßnahmen zu ergreifen, das ist sehr viel einfacher, als 2 Hunden Anweisungen zu geben, wenn sie z. B. so sind wie meine und sich angeleint total verbünden und sich gegenseitig hochschaukeln).
Ich find es prima, dass Du Dich vorher informierst und Dich gut vorbereitest. Das ist die halbe Miete!
Lieben Gruß
Andrea
bettina A.
02.09.2007, 17:27
Hallo Ronja
mit 15 hatte ich nur einen Wunsch einen RR, heute mit 43 Jahren haben ich einen super RR 52kg schwer und 70cm hoch. Er ist jetzt 5 JAhre und wir haben auch viele Kämpfe ausgelebt,wegen gleichem Körpergewicht,bin ich oft auf dem Hintern gelandet, nach viel Gelduld und Spucke haben wir es über die Gehorsamschiene geschaft. Man sollte wissen das es viel Zeit und Energie und Muse kostet einen RR zu erziehen. Damals hätte ich die Zeit nicht gehabt, weil es einfach andere Dinge gab: Schule Ausbildung, Freund!! Irgend wann wäre er in den Hintergrund getreten und andere Dinge wären wichtiger gewesen. Heute bin ich gerne Bereit soviel Zeit wie nur möglich mit Ihm zu Verbringen!!! Unser Leben ist komplett auf Ihn umgestellt worden. Wir haben Zeit und Platz!!! ICh mußte lange warten aber es hat sich gelohnt!!
Die Entscheidung ist sicherlich schwer, habe entscheide auch mit dem Kopf nicht nur mit dem Herz!!
Viele Grüße Bettina und Jambo
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