Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gewitter
das Nelchen
12.08.2010, 17:59
Liebe Forengemeinde,
bei uns geht gerade ein heftiges Gewitter nieder, und die Lola ist ein großer Gewitter-Schisser.
Wie gehe ich damit um? Beruhigen? Bestärke ich damit nicht ungewollt ihre Angst?
Ignorieren? Ist das nicht herzlos?
Ich weiß es nicht.
Sie hechelt wie wild, läuft ruhelos auf und ab und hat jede Menge Stress-Schaum vor der Schnauze.
Kann ich / sollte ich ihr helfen? Wie?
Ahnungslose Grüße,
Ramsay1985
12.08.2010, 18:03
hatte meine alte Hündin auch... hatte sie dann immer auf den Arm genommen, und haben gekuschelt dadurch wurde sie ruhiger.... was bei dir wohl nicht gehen wird wegen der Größe und dem Gewicht... Versuch doch einfach mal mit ich zu schmusen.... vielleicht hilft es ja:blink:
Hallo Nele ,
ich dachte , das mit dem Angst bestärken sei ein alter Hut....
Das kann man nämlich nicht .
Ich würde mich mit ihr in ein Zimmer , in dem sie sich gerne aufhält , zurückziehen und `ne Runde kuscheln .
Auf dem Sofa , dem Bett , auf oder unter der Decke...Du wirst schnell herausfinden , was ihr angenehm ist .
Ganz ruhig weg und ohne allzuviel Gedöns . Einfach da sein und sie nicht alleine lassen .
LG , Suse
Sibilla Teichert
12.08.2010, 18:05
Trösten, auch wenn es nicht viel hilft. Hast Du nicht die Möglichkeit mit ihr in einen Raum zu gehen der ruhiger ist? Badezimmer ohne Fenster zum Beispiel? Dann würde ich mit ihr auch die Zeit dort verbringen, dauert ja nicht so lang.
Sonst eben in den Arm nehmen, oder sich mit ins Hundebett setzen und einfach da sein.
Jedenfalls würde ich es so machen, andere vielleicht ganz anders.:)
das Nelchen
12.08.2010, 18:07
Danke! Mach ich erst mal! Melde mich dann wieder.
Patterdale
12.08.2010, 18:08
Hallo,
habt Ihr einen Raum ohne Fenster? Die meisten Gewitter-Ängstler suchen solche Räume gern auf.
Natürlich Zuwendung und Schutz geben, der Hund braucht das.
Was bei dem Hund einer Freundin geholfen hat war ein T-Shirt, welches sie ihm angezogen hat.
Der Hund "fühlt" sich dann quasi wieder.
Eine andere Bekannte hat super Erfolge mit dem Thunder Shirt gemacht:
Thundershirt | The Best Solution for Dog Anxiety (http://www.thundershirt.com/)
Sie hat 2 sehr ängstliche Hunde.
Gruß Regine
ela Alban
12.08.2010, 18:43
Hallo Nele, ich hab mal vor Jahren nen tellington touch kurs gemacht und da hatten wir gute erfolge indem wir ängstliche hunde in weißes gummiband, kennste von früher gummitwist gewickelt haben. das gibt halt und nimmt die angst, aber es muß weiß sein. lg ela und marlon
das Nelchen
12.08.2010, 18:43
So, Gewitter hat sich mit einem tollen Regenbogen verabschiedet.
Wir haben ein Zimmer ohne Fenster, das Bad. Das zählt aber nicht zu Lolas Lieblingsräumen, da sie das mit Duschen verknüpft. Duschen - Wasser von oben - uuuuääää.
Ich habe dann die angrenzenden Zimmer zum Flur zugemacht, so dass auch dort sozusagen ein Fensterloser Raum war. Dort konnte sie sich aber auch nicht niederlassen, sondern sprang immer wieder auf.
Ruhe hat sie dann schließlich ein bisschen auf ihrer (meiner!) Couch gefunden, nachdem ich mich dort zu ihr gekuschelt hatte.
Nun ist die Welt wieder in Ordnung. Gewitter vorbei und Herrchen nach Hause gekommen!
Suse - warum kann man Angst nicht bestärken? Okay, Angst ist Angst, dioe macht man sicher durch Kuscheln nicht schlimmer, aber ne Freundin meint, wenn der Angst des Hundes zu viel Aufmerksamkeit gezollt wird, fühlt sich der Hund darin bestätigt, dass seine Angst berechtigt ist... Erklär mir das mal bitte!
Vielen Dank - an alle! :)
Sanne und Ben
12.08.2010, 19:22
Hallo Nele,
schön, dass Ihr das Gewitter jetzt gemeinsam überstanden habt! :)
Deine Frage an Suse, warum man Angst nicht bestärken kann, würde mich auch interessieren. Ich kenne eigentlich auch die Theorie, dass man sich in einer Situation, die dem Hund Angst macht, so normal wie möglich benehmen soll. Ansonsten gäbe man dem Hund das Gefühl, dass seine Angst berechtigt ist, weil man sich Frauchen ja auch anders als normal benimmt.
Praktizieren tue ich das aber sehr selten, weil ich es nicht übers Herz bringe und galube, dass es meinem Hund mehr hilft, wenn ich seine Angst ernst nehme und ihn damit nicht allein lasse! Dabei sage ich mir immer: "Ich weiß, ich soll das nicht!" und denke, dass ich mal wieder alles falsch mache! Also, Suse, bitte kläre uns doch mal auf!
Liebe Grüße
Sanne
Sibilla Teichert
12.08.2010, 19:44
Ich sage mal warum ich Bubi beistehe wenn er Angst hat.
Weil er niemanden sonst hat der ihm hilft die Situation gut zu meistern.
Seine Angst wird dadurch nicht größer, sie kann nicht größer werden.
Aber er beruhigt sich schon ein wenig und übersteht es langsam immer besser.
Famira sitzt derweil neben ihm und macht ihr Fotogesicht. Es blitzt, ich werde fotografiert.:joker: Das hindert ihn nicht daran Angst zu haben.
Wenn ein Gewitter aufzieht hechelt er schon lange vorher. Er hat sich dann immer verzogen und ich habe beruhigend mit ihm geredet. Jetzt gehe ich oft schon früh zu ihm raus und nehme ihn in den Arm und sage ihm das alles gut ist. Inzwischen bleibt er auch mit uns draußen - auf dem Balkon. Also so nach und nach ist es auch besser geworden.
Wenn mein Welpchen Famira ihre Angstphasen hatte in ihrer Entwicklung und auf einmal eine gelbe Mülltonne als gefährlich ansah - obwohl sie die schon Monate kannte - da habe ich sie natürlich nicht getröstet sondern vor die Tonne getreten und ihr gesagt dass es keinen Grund gibt Angst zu haben. Sie hat sich dann gaaaaanz lang gezogen auch dieses Ungetüm angeschaut und dann abgewunken.
Das kann man nicht bei Gewitter. Ich denke da liegt der Unterschied.
hallo nele,
kann es sein, dass dir selbst ein gewitter nicht ganz geheuer ist?
oder
rennt man dann nicht selbst wie irre rum, schliesst alle fenster, haengt schnell die waesche ab, deckt alle gartenmoebel zu, etc.????
kann es vielleicht sein, dass ein hund diese unruhe oder vielleicht auch diese kleine angst vorm krachen uebernimmt?
wir leben in den subtropen und wenns hier kracht, dann richtig.
ich liebe gewitter, meine waesche haengt unter dem carport und die gartenmoebel sind auf der bedachten terrasse sicher.
also keinerlei stress, wenn die schwarzen wolken aufziehen.
dasha hat ueberhaupt keine angst vor gewittern.
ebenso ists mit silvesterknallern- hier wirds ganze jahr ueber geknallt. wir findens doof und es gibt kein ah und oh oder rausgerenne. ...und dasha hats auch nie gekuemmert.
Sibilla Teichert
12.08.2010, 20:04
Wir rennen hier auch nicht rum. Sondern sitzen auf dem überdachten Balkon und freuen uns über das Gewitter, weil es meist Abkühlung bedeutet.
Famira kann es prima ab, Bubi eben gar nicht.
Bei Nele kann es natürlich anders sein, aber ehrlich, wenn ich wie ein aufgescheuchtes Huhn hier rumrennen würde wäre Famira immer noch fotobereit. Das würde sie sicher nicht aus der Ruhe bringen.:blink:
Patterdale
12.08.2010, 20:35
Deine Frage an Suse, warum man Angst nicht bestärken kann, würde mich auch interessieren. Ich kenne eigentlich auch die Theorie, dass man sich in einer Situation, die dem Hund Angst macht, so normal wie möglich benehmen soll. Ansonsten gäbe man dem Hund das Gefühl, dass seine Angst berechtigt ist, weil man sich Frauchen ja auch anders als normal benimmt.
Praktizieren tue ich das aber sehr selten, weil ich es nicht übers Herz bringe und galube, dass es meinem Hund mehr hilft, wenn ich seine Angst ernst nehme und ihn damit nicht allein lasse! Dabei sage ich mir immer: "Ich weiß, ich soll das nicht!" und denke, dass ich mal wieder alles falsch mache! Also, Suse, bitte kläre uns doch mal auf!
Liebe Grüße
Sanne
Hallo!
Das ist ganz einfach. Angst ist eine Emotion, und alle Säugetiere haben die gleichen Emotionen.
Daher kannst Du Dir das ganze auch bei Dir selber vorstellen.
Wenn Du in einem Raum stehst mit einer Vogelspinne und Du hast eine Spinnenphobie und Du kannst der Situation nicht entfliehen.
Was hilft Dir?
1. Jemand dem Du vertraust steht mit im Raum und ignoriert Dich.
2. Jemand dem Du vertraust steht mit im Raum und stellt sich erstmal vor die Spinne. Nimmt Dich dann bei der Hand und führt Dich etwas weg und hilft Dir die Situation zu überstehen bis Du da weg kannst.
Ein Wesen in Angst oder Panik zu ignorieren finde ich persönlich fatal. Und käme mir auch nie in den Sinn.
Angst kann durch Zuwendung nicht bestärkt werden, dass ist Blödsinn.
Zuwendung setzt der Angst etwas positives entgegen, Berührung bewirkt den Ausschuss von Oxytocin.
Angst als Emotion verstärkt man dann, wenn man dem Hund etwas unangenehmes zufügt.
Das heißt, wenn ein Hund es nicht mag, komplett in die Arme geschlossen oder hoch genommen zu werden ist das natürlich eine schlechte Reaktion.
Da man ja aber seinen Hund kennt und weiß was er mag und was ihn entspannt kann (und sollte) man dem Hund das zukommen lassen.
Lässt Du Deinen Hund in seiner angstvollen Situation allein und reagierst gar nicht, wird er die Situation noch schlechter meistern und auch noch merken, dass Halter auch keinen Schutz bietet.
Helfen und schützen zu wollen ist doch ein ganz normales Bedürfnis einem ängstlichen Wesen gegenüber.
Nur beim Hund soll es wieder kontraproduktiv sein. :mad:
Gruß Regine
2 wilde Racker
12.08.2010, 20:40
Regine:kiss: danke!! Ich wollt mir gerade die Arbeit machen.. du warst schneller!
*unterschreib*
Jetzt solltet ihr mit eurer Hündin trainieren, damit sie beim nächsten Gewitter abgehärtet ist.
Mein Tipp:
Chinaböller mehrmals täglich im Wohnzimmer zünden und Hund dabei mit einer Gießkanne beregnen, während einer von euch dauernd auf den Lichtschalter hämmert und gleichzeitig den Hund mit Leckerlies abfüllt.:D
Danke , Regine ,
komme ich wenigstens nicht in Erklärungsnot...:blink:
Nein , im Ernst , Nele , egal , ob da was dran wäre , hätte mein Hund Angst , ich könnte und würde ihn gar nicht ignorieren .
Wie ist das denn eigentlich bei Hunden untereinander ? Was ist , wenn da mal einer Angst hat ? Regine hatte doch einen schönen Artikel eingestellt .
Ein kleines Kind , das ängstlich weint , lasse ich doch auch nicht unbehelligt einfach weiter weinen , oder ?
Es wird doch auch gerne darauf hingewiesen , daß man seinen Hund " beschützen " sollte , wenn er z.B. im zu wilden Spiel ein Mobbingopfer wird .
Also weshalb soll ich ihm denn , wenn er Angst oder gar Panik hat , keinen Schutz anbieten ? Und nichts anderes tue ich doch , wenn ich ihn tröste und beruhige .
Ich sag` ihm doch : " Hey , bleib` ruhig , alles gut , ich bin da und Dir passiert nichts . "
LG , Suse
Naja , und der Vorschlag von Uli wäre dann die Endstufe....:blink:
Ich sehe das anders und bin der Meinung das man Ängste bestärken kann.
@ Patterdale
deine Vogelspinnengeschichte...wieso wird sovieles auf den Menschen bezogen oder verglichen?
Habe mit Menschen gearbeitet die Phobien bzw. unter Panikattacken litten. Es ist der größte Fehler den man machen kann in solch einer Eskalation oder Panikattacke diesen Menschen noch tröstend an die Hand zu nehmen. Nur mal dazu...
Angst ist angeboren und überlebensnotwendig ...
Hat ein Hund Angst bei Gewitter oder sonst einer Situation sollte man durch ein selbstsicheres verhalten dem Hund zeigen das es keinen Grund gibt Angst zu haben. Die eigene Unsicherheit überträgt sich schell auf den Hund.
Ein Hund der Angst hat z.B. bei Gewitter kann man durch sag jetzt mal salopp tüdelei in seiner Angst bestärken.
Denn beim nächsten Gewitter wird er wieder Angst haben...helfen kann man durch Desensibilierung. Nur meine Meinung..
LG Birgit
2 wilde Racker
12.08.2010, 21:14
*kopfschüttel*
Sibilla Teichert
12.08.2010, 21:23
Ich sage mal warum ich Bubi beistehe wenn er Angst hat.
Weil er niemanden sonst hat der ihm hilft die Situation gut zu meistern.
Seine Angst wird dadurch nicht größer, sie kann nicht größer werden.
Aber er beruhigt sich schon ein wenig und übersteht es langsam immer besser.
Wenn ein Gewitter aufzieht hechelt er schon lange vorher. Er hat sich dann immer verzogen und ich habe beruhigend mit ihm geredet. Jetzt gehe ich oft schon früh zu ihm raus und nehme ihn in den Arm und sage ihm das alles gut ist. Inzwischen bleibt er auch mit uns draußen - auf dem Balkon. Also so nach und nach ist es auch besser geworden.
.
Ich sehe das anders und bin der Meinung das man Ängste bestärken kann.
Angst ist angeboren und überlebensnotwendig ...
Hat ein Hund Angst bei Gewitter oder sonst einer Situation sollte man durch ein selbstsicheres verhalten dem Hund zeigen das es keinen Grund gibt Angst zu haben. Die eigene Unsicherheit überträgt sich schell auf den Hund.
Ein Hund der Angst hat z.B. bei Gewitter kann man durch sag jetzt mal salopp tüdelei in seiner Angst bestärken.
Denn beim nächsten Gewitter wird er wieder Angst haben...helfen kann man durch Desensibilierung. Nur meine Meinung..
LG Birgit
Zeige ich kein selbstsicheres Verhalten weil ich den Hund "betüdele"? Zeige ich ihm damit, daß ICH Angst habe? NEIN!
Ansonsten, siehe oben. Es wird besser, trotz Tüdelei.:p
Aber wenn das alles so falsch ist, dann erkläre doch mal, was Nele besser und Deiner Meinung nach richtiger hätte machen sollen?:popcorn:
hallo Suse,
ich rede nicht von ignorieren, wenn der Hund Angst hat. Aber ein souveränes Verhalten hilft dem Hund mehr, als die Bestätigung, das es einen Grund dafür gibt, Angst zu haben.
LG Birgit
Hallo Sibilla,
deine Famira hst du seit kleinem Welpen. Und ich gehe mal davon aus, das du deine Sicherheit und Erfahrung mit Hunden, bei ihr anders einbringen konntest. Vielleicht auch unbewusst.
Deinen Buki hast du sowie ich es verstanden habe erst bekommen,als er schon 1 Jahr alt war. (bitte korregiere mich, sollte es falsch sein). Vielleicht gab es vorher Situationen für ihn, die du heute noch an seinem Verhalten merkst.
LG Birgit
Jeder sollte es so handhaben, wie er/sie es für Richtig hält.
Bin halt nur der Meinung das man durch sein Verhalten Ängste bestärken kann.
Mehr nicht...
und das es vielleicht sinnvoll ist Ängste abzubauen bzw.daran zuarbeiten,als zu trösten und nichts zu ändern.
Sibilla Teichert
12.08.2010, 22:00
Ja Birgit,
selbstverständlich.
Aber ich habe es doch schon geschrieben, ich helfe ihm, indem ich ihn tröste. Ich sage ihm doch nicht "oh was für ein schreckliches Gewitter, Bubilein, nun haben wir aber beide furchtbare Angst".
Nein, ich nehme ihn in den Arm, sage ihm, das alles ok ist, ein Gewitter was ganz Feines ist, ich Gewitter ganz toll finde und er bei mir sicher ist.
Und nun ist er fünf Jahre bei uns, hechelt zwar immer noch, aber bleibt nun bei uns draußen sitzen und verkriecht sich nicht mehr nach drinnen in die letzte Ecke.
Für mich ist das eine Verbesserung, durch Trost und Hilfe.
Bubi ist ja auch der laute Angst-Angeber gewesen. Auch hier habe ich ihm geholfen. Indem ich ihn aus für ihn beängstigenden Situationen mit anderen Hunden rausgeholt habe und ihn entfernt habe. Ist das so ganz anders?
Sibilla,
ich denke es ist nicht immer einfach es so zu schreiben, wie man es zum Ausdruck bringen möchte.
ich habe doch nicht sagen wollen das man einen Hund nicht trösten darf. Es kommt halt auf das Wie an. Wenn du mit ihm sprichst und du deine tröstenden Worte sagst, wird es aber bestimmt mit einer anderen Tonlage oder Körperhaltung geschehen.
Es ist doch schön, wenn du für dich persönlich sagen kannst,das es besser geworden ist.:blink:
Jetzt solltet ihr mit eurer Hündin trainieren, damit sie beim nächsten Gewitter abgehärtet ist.
Mein Tipp:
Chinaböller mehrmals täglich im Wohnzimmer zünden und Hund dabei mit einer Gießkanne beregnen, während einer von euch dauernd auf den Lichtschalter hämmert und gleichzeitig den Hund mit Leckerlies abfüllt.:D
Oder den Züchter fragen.
Oder noch besser, den Züchter die Prägung vornehmen lassen.
Wir haben unseren DJ-SAM damals von einem Jäger mit eigener Fasanenzucht gekauft. 200 m hinter seinem Haus im Wald war seine Schießbahn. Dort hat er regelmäßig mit seinen Flinten und Büchsen geschossen.
Als wir unseren Welpen mit 9 Wochen abholten, war er bereits schussfest.
In seinen weiteren fast 11 Lebensjahren hat ihn nie irgendein knallähnliches Geräusch irritiert. Ob es platzende Luftballons, Silvesterkracher und -raketen, Fehlzündungen von Verbrennungsmotoren, Gewitter etc. Geräusche haben ihn nie irritiert. Lediglich die Illuminationseffekte der Silvesterraketen haben ihn interessiert den Kopf in den Nacken legen lassen.
Er war der einzige Hund, den ich bisher kenne, den man zu Silvester mit rausnehmen konnte.
Allerdings bin ich mir bewusst, dass ich für diese Einstellung zu Geräuschen nichts beigetragen haben, außer dass ich ihm stets vermittelt habe, dass alles absolut normal ist.
Sibilla Teichert
12.08.2010, 22:36
Hallo Birgit,
Na dann ist es ja gut!:) Haben wir es doch noch geschafft;-)
[QUOTE=Juchhu;430314]Oder den Züchter fragen.
Oder noch besser, den Züchter die Prägung vornehmen lassen.
Wir haben unseren DJ-SAM damals von einem Jäger mit eigener Fasanenzucht gekauft. 200 m hinter seinem Haus im Wald war seine Schießbahn. Dort hat er regelmäßig mit seinen Flinten und Büchsen geschossen.Desensibilieren,vielleicht unbewußt...
Als wir unseren Welpen mit 9 Wochen abholten, war er bereits schussfest.
In seinen weiteren fast 11 Lebensjahren hat ihn nie irgendein knallähnliches Geräusch irritiert. Ob es platzende Luftballons, Silvesterkracher und -raketen, Fehlzündungen von Verbrennungsmotoren, Gewitter etc. Geräusche haben ihn nie irritiert. Lediglich die Illuminationseffekte der Silvesterraketen haben ihn interessiert den Kopf in den Nacken legen lassen.
Er war der einzige Hund, den ich bisher kenne, den man zu Silvester mit rausnehmen konnte.
Allerdings bin ich mir bewusst, dass ich für diese Einstellung zu Geräuschen nichts beigetragen haben, außer dass ich ihm stets vermittelt habe, dass alles absolut normal ist.ich denke für ihn war es bereits normal
Angela mit Azizi
12.08.2010, 22:50
Hallo Nele,
wenn es hier bei uns an der Küste gewittert, dann auch sehr heftig. Aber schlimmer noch sind die ständigen Feuerwerke, da jedes Dorf permanent irgendeine Fiesta feiert und da wird auf Teufel komm raus geböllert, und zwar um etliches lauter als in Deutschland. Letzte Woche war ein großes Feuerwerk direkt am Strand, nur einige hundert Meter von uns weg und Louis hat sich sehr aufgeregt, sogar Azizi war es zu laut.
Ich bin dann mit ihm ins Haus ins Schlafzimmer, hab mich aufs Bett gelegt und einfach ruhig erzählt, irgendeinen Schmarrn, und immer, wenn es wieder gerummst hat, hab ich halt gesagt, wie feeiiiin das ist und wie schön und er hat sich zunehmend beruhigt.
Ich denke, man kann auf den Hund eingehen, ohne die Angst zu bestärken, sondern um ihm zu zeigen, dass das zwar jetzt eine Scheiß-Situation ist, aber das man da heil wieder rauskommt.
Ich würde mal sagen, durch die häufigen Knallereien in der Nachbarschaft hat Louis sich aber schon sehr daran gewöhnt und reagiert nur noch, wenn es wirklich sehr laut ist.
Saludos
Angela
Er war der einzige Hund, den ich bisher kenne, den man zu Silvester mit rausnehmen konnte.
Komm`mal an Sylvester vorbei....Horst ist schwer empört , wenn in seinem Garten Raketen abgeschossen werden und macht ein Heidentheater . Der geht noch drauf und killt die Dinger , die da so einen Lärm machen und ihn auf dem Sofa stören .
Jeder Hund ist anders . Horst ist schußfest und absolut desinteressiert , wenn`s knallt . Aber wehe , es ist WM und plötzlich losjubelnde Menschen schreien auf dem Sofa " Tooorrr " , " Jaaaa "....
Dann kriegt er Angst und weiß gar nicht , wohin .
Und wohin kommt er in seiner Angst ?
Zu mir und am liebsten unter den Pulli . Durfte er auch , dort hat er sich schnell beruhigt und gut war .
Ich glaube kaum , daß er durch das Betüdeln meinerseits mehr Angst hatte , er wurde ruhiger .
Weil : er durfte Angst haben , durfte unter meinen Kniekehlen liegen , ganz nah an mir , wurde während des Spiels gestreichelt , es wurde aber weiter lautstark gejubelt....
Gab ja auch 4 Tore...gegen England .
Ich glaube auch nicht , daß es was mit dem Mensch - Hund Vergleich zu tun hat .
Angst ist Angst , egal , ob der Hund Angst hat oder der Mensch , Trost tut immer gut .
Und Angstattacken , die auf einer psychischen Erkrankung beruhen , sind in ihrer Ausprägung ja nochmal ganz anders .
LG , Suse
claudia+spike
13.08.2010, 00:40
Hallo,
ich bin eindeutig für trösten bei Ängsten. Verschlimmern kann man damit nichts. Allenfalls wenn man mit: Oh, Du armer Hund, das ist ja alles so furchtbar, kommt. Aber Trösten ist was anderes, das haben andere hier ja schon hinreichend erklärt.
Und wenn ein Hund sich nicht trösten lässt und sich wenigstens etwas beruhigen kann in seiner panischen Angst vor Gewitter oder Böllern, dann gibt es mittlerweile Möglichkeiten, ihn in solchen Panik-Situationen auch noch anders zu unterstützen, die bei vielen Hunden sehr gut anschlagen.
DAP kann man probieren. Melatonin ist eine weitere Möglichkeit. Beides hat bei Spike allerdings nicht gewirkt. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit 450mg Zylkene (1 Kapsel) in einem Löffel Dosenfutter gemacht. Zusätzlich gebe ich in solchen Extremsituationen eine Zwischendosis Thyroxin. Auch das hilft ihm sehr.
Liebe Grüße
Claudia + Spike
abhärten, desensibilisieren, .. ? nein, man sollte seinem hund in allen lebenslagen schutz bieten (geht natürlich nur, wenn man sich nicht selbst fürchtet), sodass er sich sicher fühlt und weiß, an wen er sich wenden kann.
natürlich git es auch gewisse zusammenhänge zwischen abstammung, herkunft, aufzucht und prägung eines hundes und seinem späteren verhalten. das jedoch ist eine ganz andere geschichte.
Mireille
13.08.2010, 08:04
Unsere RR haben keine Angst vor Gewitter,aber unser Schäferhundmix.Wir nehmen ihn dann an die Leine und alles ist gut.Die Leine scheint ihm Sicherheit zu geben.Beim nächsten Gewitter einfach mal ausprobieren. LG Silke
Hallo,
ich habe den Tipp unserer "Züchterin" für Silvester beim ersten Gewitter befolgt: tolles Spielzeug rausholen (ihr Futterbällchen) und los gehts. Bisher findet sie die Blitze und Geräusche eher interessant und es macht ihr nichts aus.
Schußfest ist sie allerdings nicht. Irgendwie klingen Gewehrschüsse wohl anders.
Liebe Grüße,
Silke
Wir haben 2 Fraktionen:
Die Große findet Gewitter doof und legt sich dann immer unter unseren Esstisch. Da liegt sie dann und wartet bis es vorbei ist und kommt wieder raus als sei nix gewesen. "Betüddeln" oder ignorieren - wir haben alles versucht. Wir lassen sie mittlerweile einfach in Ruhe und dann klappt es am Besten.
Der Kleene interessiert sich dafür nicht. Wenn es blitzt und donnert geht er schnell nochmal in den Garten pillern, und sitzt danach an der Terrassentür und guckt sich das Schauspiel an. So verschieden sind sie halt :)
VLG Esther
obwohl unser addo sonst sehr zurückhaltend ist und eher schüchtern, machen ihm geräusche und somit auch gewitter und böller oder flugzeuglärm und ein vorbeifahrender güterzug nichts aus. ich war mit ihm schon mehrfach bei mächtigem gewitter draussen - keine reaktion. allerdings habe ich selbst auch keine angst vor gewitter. insofern haben wir also glück, oder aber seine unerschrockenheit gegenüber lauten geräuschen kommt daher, dass das grundstück der züchterin direkt an einer viel befahrenen bahnstrecke liegt. da sind täglich mehrfach quietschend güterzüge vorbei gerollt.
ich denke den hund bei gewitter einfach durch nähe und "da sein und ruhe ausstrahlen" zu beruhigen, ist sicher richtig.
problematisch wird es doch vor allem, wenn der hund alleine bleiben muß und das gewitter kommt dann. insofern sollte das ziel sicher sein, dass der hund auch ohne große aktionen in der lage ist, ein gewitter ohne panik zu überstehen.
leicht gesagt, ich weiß.
lg
andrea
Dahoma ist anfangs regelrecht zusammengefahren, wenn Schüsse fielen (Treibjagden). Zunächst orientierte sie sich an Berko (egal was knallt), dann schaute sie auf meine Reaktion (knallen is nix Ungewöhnliches). Es dauerte nicht lange und sie übernahm unser Verhalten. Ich denke schon, dass durch Zuwendung Verhalten in beide Richtungen bestärkt wird, doch sollte jeder HH wissen oder herausfinden, was für sein Wauzi das Beste ist! LG Christa
das Nelchen
13.08.2010, 12:06
Für Eure bisherigen Antworten habt herzlichen Dank! Sehr interessante Ausführungen teilweise!
Hier ist meine nächste Frage: :o
Wenn ich es durch Dasein und souveräne Zuwendung schaffe, Lola bei Gewitter doch etwas zu beruhigen, ist es doch vorprogrammiert, dass sie wieder schreckliche Angst hat, wenn mal keiner zuhause ist, wenn ein Gewitter "über sie hereinbricht". Man kann ja nicht immer da sein...
Oder ist es so, dass sie dann, wenn ich sie angstfrei durch Zuwendung bekomme, generell keine Angst mehr hat vor Gewitter etc. hat?....
Nachdenkliche Grüße,
tja, wenn die sicherheit von dir kommt und nicht aus dem hund heraus, dann wird dein 'etwas gewitterberuhigter hund' völlig 'im regen stehen' wenn er mal allein zu hause ist und ein gewitter über ihn hereinbricht.
also lass ihn nicht allein - unabhängig davon ob ein gewitter droht.
Stefanie R.
13.08.2010, 14:16
Wir haben unseren DJ-SAM damals von einem Jäger mit eigener Fasanenzucht gekauft. 200 m hinter seinem Haus im Wald war seine Schießbahn. Dort hat er regelmäßig mit seinen Flinten und Büchsen geschossen.
Als wir unseren Welpen mit 9 Wochen abholten, war er bereits schussfest.
Schussfestigkeit hat eine erbliche Komponente. Das wurde in diesem Faden mal diskutiert. http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/369876-post88.html . Darum wird es bei der ZZP geprüft.
Er war der einzige Hund, den ich bisher kenne, den man zu Silvester mit rausnehmen konnte.
Unsere Hunde konnte man auch mit raus nehmen an Silvester. Das ist bei einem Retriever allerdings nicht ganz ungefährlich. Darüber hinaus gibt es immer Idioten, die sich einen Spaß machen können. Auch, wenn es mit BamBam geht, bleibt er lieber drin. Zu seiner eigenen Sicherheit.
Schußfest ist sie allerdings nicht. Irgendwie klingen Gewehrschüsse wohl anders.
Das ist richtig. Ein Hund, der keine Angst vor lauten Geräuschen hat, ist nicht automatisch auch schussfest.
Wenn ich es durch Dasein und souveräne Zuwendung schaffe, Lola bei Gewitter doch etwas zu beruhigen, ist es doch vorprogrammiert, dass sie wieder schreckliche Angst hat, wenn mal keiner zuhause ist, wenn ein Gewitter "über sie hereinbricht". Man kann ja nicht immer da sein...
Ich selbst hatte noch keinen Hund, der Angst vor Gewitter hat. Aber wäre ich in der Situation, würde ich mich mit dem Hund auf seinen Platz oder die Couch/das Bett begeben, den Laptop oder ein Buch zur Hand nehmen und dem Hund soviel Nähe und Körperkontakt geben, wie gewünscht wird, ohne permanent auf ihn einzureden.
Für deine Abwesenheit würde ich einen Ausstellungskennel aus Stoff als Höhle einrichten und versuchen, den Hund daran zu gewöhnen, sofern das nötig ist. Vielleicht nimmt sie ihn auch direkt an. Das ist ein sehr begrenzter, abgedunkelter, ruhiger, gemütlich eingerichteter Raum und bietet ihr möglicherweise in deiner Abwesenheit Sicherheit.
Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam
das Nelchen
13.08.2010, 18:04
...
also lass ihn nicht allein - unabhängig davon ob ein gewitter droht.
Heins, das geht nicht, auch wenn das die beste Lösung zu sein scheint.
...
Für deine Abwesenheit würde ich einen Ausstellungskennel aus Stoff als Höhle einrichten und versuchen, den Hund daran zu gewöhnen, sofern das nötig ist. Vielleicht nimmt sie ihn auch direkt an. Das ist ein sehr begrenzter, abgedunkelter, ruhiger, gemütlich eingerichteter Raum und bietet ihr möglicherweise in deiner Abwesenheit Sicherheit.
Danke! Gute Idee! :)
Black1962
14.08.2010, 09:35
ich versuchs mal nicht ganz so ernst zu nehmen:
Ironiemodus an
Wenn nächstes Mal ein Gewitter kommt, nehm ich Max (Rotti 50 kg, sehr große Gewitterangst) auf den Arm und wiege ihn in den Schlaf.
Odin (RR-Mix, 40 Kg, ebenfalls Gewitterangst) leg ich vors Sofa und streichle ihn mit den Füßen und halt ihm mit einer Fußsohle die Augen zu, wenn es blitzt
... und dann hoffe ich, dass sie dadurch ihre Angst verlieren.
Ironiemodus aus
Je mehr Aufwand ich mir in solchen Situatioen (Hund hat Angst) mache um ihn zu beruhigen/trösten, umso mehr werde ich ihn darin bestärken.
Was würdet ihr machen, wenn ein Hund Angst hat vor nem gelben Sack?
zuerst mal die Gassi-Strecke ablaufen (ohne Hund) und die Säcke von der Straße räumen und anschl. die Runde nochmals mit Hund?
Falls dann schon wieder jemand einen Sack rausgestellt hat, könnte man den Hund auf den Arm nehmen, ihm die Augen zuhalten und so dran vorbei gehen
Oder machts vielleicht mehr Sinn, mit dem Hund im "erträglichen Abstand" dran vorbei zu gehen, den Hund selbst nicht zu beachten und zu trösten - selbst mal zu dem Sack hingehen (Hund darf in ein paar Metern Abstand warten) und ihn zu untersuchen bzw sich damit zu beschäftigen (einfach das Interesse des Hundes wecken)?
Ich weiß, ein Gewitter ist was anderes als ein gelber Sack, da man das nicht untersuchen oder das Interesse daran wecken kann. Aber wenn ich mich normal benehme, kann ich am besten vermitteln, dass übersteigerte Angst unnötig ist.
Man kann Ängste auch anerziehen und/oder schüren, indem man bestärkt, tröstet und denjenigen genau vor diesen Angstsituationen/Gegenständen fernhält - so kann sich das nie normalisieren oder in ein erträgliches Maß bringen lassen.
btw: das Beispiel mit ner Arachnophobie (Angst/Ekel vor Spinnen) für mich Käse, da eine Phobie eine krankhafte Angst ist, die wenn möglikch vom Psychologen behandelt werden sollte.
Solche Phobien werden aber in vielen Fällen schon im Kindesalter bestärkt, indem man Kinder genau vor dem schützt, was ihnen Angst macht.
Wenn ein Kind Angst hat, allein in den Keller oder auf den Dachboden zu gehen und es wird dauernd getröstet und muss dann - aus Rücksicht auf die Angst - nie mehr dort hin, wird es die Angst nie verlieren.
... uns so sehe ich das auch bei (Gewitter-) Ängsten unserer Hunde.
Ich ignoriere sie nicht, ich tröste sie nicht, und ich zwinge sie auch nciht absichtlich in Angstsituationen hinein, sondern ich benehme mich wie immer, wenn eine solche Situation auftritt.
Um sie abzulenken spiele ich manchmal mit ihnen und wenns dann wieder heftig donnert und der Hund erschrickt und will sich verkriechen, sag ich vielleicht "uiiii... was war denn das?" und motiviere ihn zum weiter spielen.
Patterdale
14.08.2010, 11:33
Ich finde das wirklich interessant anzunehmen, dass Hunde so einfach strukturiert sind, dass sie einfach Angst verlieren weil ein Mensch neben ihnen steht und ruhig ist.
Da frag ich mich, warum es so viele Hunde mit Ängsten und Panik gibt.
Braucht sich doch nur jemand neben diesen stellen und sagen: Gumma ist alles in Ordnung. Und schwupps ist alles weg.
Und manche Formen der Angst sind auch bei Hunden krankhaft lieber Peter.
Gruß Regine
Black1962
15.08.2010, 10:31
Ich finde das wirklich interessant anzunehmen, dass Hunde so einfach strukturiert sind, dass sie einfach Angst verlieren weil ein Mensch neben ihnen steht und ruhig ist.
Da frag ich mich, warum es so viele Hunde mit Ängsten und Panik gibt.
Braucht sich doch nur jemand neben diesen stellen und sagen: Gumma ist alles in Ordnung. Und schwupps ist alles weg.
Und manche Formen der Angst sind auch bei Hunden krankhaft lieber Peter.
Gruß Regine
Jedenfalls werden Ängste nicht besser, wenn ich daneben stehe, den armen Hund bedauere, tröste und ihn darin bestärke, wie schlimm das alles ist, was grade passiert.
Es wird immer individuell abhängig vom Hund und Mensch sein, was man tun kann. Aber man sollte versuchen, ihn so durch die Angstsituation zu "führen", dass er sie verarbeiten kann und an Selbstvertrauen gewinnt - und da ist "normales Benehmen" des HF mit Sicherheit eher geeignet als Trost.
Im vorigen Beitrag hatte ich übrigens auch geschrieben
Um sie abzulenken spiele ich manchmal mit ihnen und wenns dann wieder heftig donnert und der Hund erschrickt und will sich verkriechen, sag ich vielleicht "uiiii... was war denn das?" und motiviere ihn zum weiter spielen.
das einfach auf "ruhig danebenstehen" und "Gumma ist alles in Ordnung. Und schwupps ist alles weg." zu reduzieren ist irgendwie das Thema verfehlt.
Auch bei dem Bsp. "gelber Sack" war nichts von dem zu lesen, auf was Du Dich beziehst.
Wobei ich - nur so nebenbei - ruhig daneben stehen noch besser finde, als den Hund in seiner Angst zu bestärken indem ich ihn tröste und bemitleide.
Falls es krankhafte Ängste sind, passt das nicht mehr in diesen Teil des Forums, sondern in die Rubrik "Gesundheit".
Übersteigerte Angst vor vielen Dingen kennen wir zur Genüge, wir haben 2 solche Hunde (SH-Mix und Podenco) aus dem TH. Die haben wir aber nicht mit Bedauern, Mitzittern und -jammern dazu gebracht, sich im normalen Leben auch normal zu verhalten, sondern duch monate-/jahrelange Kleinarbeit. Dass sie niemals das Selbstbewußtsein von Max, Bonnie oder Odin haben werden, war und ist uns klar, aber sie können jederzeit überall mit hin und verkriechen sich nicht mehr wegen einem LKW/Traktor/Motorrad unter dem nächsten Busch und lassen sich nicht mehr vor holen. Sie nehmen es wahr, schauen kurz und gehen weiter - wenn auch manchaml mit einem Schritt näher zu Herrchen oder Frauchen.
Angst kann man auch schüren und/oder durch übersteigerte eigene Ängste auf den Hund übertragen - und genau da ist oft der Knackpunkt wenns um krankhafte Ängste geht: Keiner hat sich die Mühe gemacht, daran zu arbeiten, sondern hat es als gegeben hingenommen und das Verhalten so akzeptiert wie es ist. Und durch die Maßnahmen wie Vermeiden der Angst-Situationen oder den Hund beschützen (z.B. auf den Arm nehmen bei kleinen Hunden) wird sich daran niemals was ändern.
Peter , ich finde Deinen Gedankengang trotzdem falsch .
Du verwechselt Trösten mit Bedauern und das ist nicht das , was hier gemeint ist .
Für mich ist das so , wenn ich meinen Hund tröste , weil er wirklich Angst hat , dann wird nicht um ihn herumgetanzt und alles dreht sich um ihn , sondern er wird auf dem Sofa mal geschmust und ansonsten wird normal weitergemacht .
Weiter oben beschrieb ich das Verhalten meines Hundes während eines gemeinsam mit Freunden geschauten Fußballspieles .
Niemand wäre auf die Idee gekommen , den Fernseher auszumachen , damit der Hund beim nächsten Torjubel keine Angst mehr zu haben brauchte oder sich beim nächsten Tor mit dem Jubeln zurückzuhalten .
Nö , aber er lag ganz nah bei uns allen auf dem Sofa , wurde nebenbei mal gestreichelt , und beim nächsten Tor zuckte er wieder zusammen , wurde gestreichelt , kurz gesagt : " Alles gut " und das war`s .
Für mich ist das kein Dauerbetüdeln oder Bemitleiden , sondern ein ganz klares Signal an den Hund : " Hey , ich bin da , alles ist gut , kannst so weitermachen wie sonst auch . "
Trost muß ja nicht bedeuten , sich auf die Seite des Ängstlichen zu schlagen , sondern sollte im Gegenteil bedeuten , Du brauchst keine Angst zu haben , aber wenn Du Angst hast , ich bin für Dich da .
LG , Suse
Black1962
15.08.2010, 18:30
Peter , ich finde Deinen Gedankengang trotzdem falsch .
Du verwechselt Trösten mit Bedauern und das ist nicht das , was hier gemeint ist .
Für mich ist das so , wenn ich meinen Hund tröste , weil er wirklich Angst hat , dann wird nicht um ihn herumgetanzt und alles dreht sich um ihn , sondern er wird auf dem Sofa mal geschmust und ansonsten wird normal weitergemacht .
Weiter oben beschrieb ich das Verhalten meines Hundes während eines gemeinsam mit Freunden geschauten Fußballspieles .
Niemand wäre auf die Idee gekommen , den Fernseher auszumachen , damit der Hund beim nächsten Torjubel keine Angst mehr zu haben brauchte oder sich beim nächsten Tor mit dem Jubeln zurückzuhalten .
Nö , aber er lag ganz nah bei uns allen auf dem Sofa , wurde nebenbei mal gestreichelt , und beim nächsten Tor zuckte er wieder zusammen , wurde gestreichelt , kurz gesagt : " Alles gut " und das war`s .
Für mich ist das kein Dauerbetüdeln oder Bemitleiden , sondern ein ganz klares Signal an den Hund : " Hey , ich bin da , alles ist gut , kannst so weitermachen wie sonst auch . "
Trost muß ja nicht bedeuten , sich auf die Seite des Ängstlichen zu schlagen , sondern sollte im Gegenteil bedeuten , Du brauchst keine Angst zu haben , aber wenn Du Angst hast , ich bin für Dich da .
LG , Suse
Hallo Suse,
damit sind wir vollkommen einig. Nur bezeichne ich das weder als Trost, noch als Bedauern. Das ist für mich "normales Verhalten". Nur wenn der Hund sich in der von Dir genannten Situation noch mehr zurückziehen und z.B. hinter mir verstecken wollte, würde ich aktiv werden und ihn keines Falls auch noch darin bestärken, indem ich ihn übermäßig betüttele.
Ich bezog mich im vorigen Post auf die Aussage bzw. Fehlinterpretation von Patterdale bezüglich meises ersten Beitrages.
Ah , dann sind wir uns einig .
Gerade vorgestern hatten wir eine solche Situation : wir saßen im Gartenhaus meiner Schwiegereltern mit mehreren Personen . Dort ist es eng .
Nebenbei lief das Radio , weil...DFB - Pokal und da wir hier in Bielefeld sind.....:blink:
Es wurde bei jedem Elfmeter wirklich laut losgeschrien und Horst hatte solche Angst , daß er mit eingezogener Rute aus dem Häuschen geflüchtet ist und keinesfalls nochmal dort hineinwollte . Nun ja , da ich aber weiter dort sitzen wollte , habe ich ihn kurz beruhigt , er war nicht zu bewegen , auch nur noch einen Fuß hineinzusetzen , draußen bleiben wollte er aber auch nicht .
Da habe ich ihn kurzerhand mit zum Auto genommen , er ist sofort hineingesprungen , hat sich auf sein Pad gelegt , Tür zu und gut war .
Bis wir aufbrachen , hat er dort ruhig geschlafen .
LG , Suse
JagdhundeFreak
16.08.2010, 17:07
Vielleicht hilft jemandem was ich immer mache wenn ein Gewitter aufzieht, das habe ich mit allen Hunden immer so gemacht:
Wenn ich merke dass ein Gewitter aufzieht gehe ich in den Garten und mache ganz was tolles mit den Hunden, bei Alina ist es mit der Reizangel spielen, bei Loona Flächensuche, bei Robbie war es Leggerchen suchen.
Keiner der Hunde hat Angst vor Gewitter. Zufall? Ich denke nicht.
JagdhundeFreak
16.08.2010, 17:09
Trost muß ja nicht bedeuten , sich auf die Seite des Ängstlichen zu schlagen , sondern sollte im Gegenteil bedeuten , Du brauchst keine Angst zu haben , aber wenn Du Angst hast , ich bin für Dich da .
Wow, dem ist nichts hinzuzufügen. :cheers:
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