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paul2006
24.09.2011, 00:46
Hallo ihr Lieben!
Ich habe heute auf dem Bahnsteig beobachtet, wie ein Kind einen Junghund von hinten umarmt hat. Das Kind lag praktisch fast auf dem Hund.
Ich fand das nicht toll.
Ich habe auch in meiner Familie so etwas schon beobachten können.
Ich empfinde das als sehr gefährlich.
In meiner Familie hat jemand einen Pointer-Mix, der Hund ist total freundlich, sehr sensibel (ein lauter gesprochenes Wort und Hundi verschwindet im Bad), sehr lebhaft und auch noch sehr verspielt.
Der wird leider auch von dem Kind umarmt, so das er sich die Lefzen leckt.
Leider meinen meine Verwandten das sei nicht schlimm. Ich bin da anderer Meinung.
Ich habe da meine Bedenken auch geäußert und auch gesagt, das das bei meinen Hunden absolut nicht erwünscht ist. Bis jetzt ist dieses Kind auch noch nicht mit meinen Hunden in Berührung gekommen, aber ich würde da auch extrem aufpassen.
Denn wenn ein Hund einmal beißt wird hinterher nicht gefragt, was denn vorher los war.
Wobei ich denke das meine Hunde dem Kind eher ausweichen und bei mir Schutz suchen würden.
Wenn man soetwas bei einem Fremden sieht, sollte man die Erwachsenen die dabei sind, darauf aufmerksam machen? Das das weder fürs Kind noch für den Hund gut ist? Das Kind lernt dann ja nicht, das ein Hund Umklammerungen nicht mag.
Liebe Grüße
Anja
zweiaufeinenstreich
24.09.2011, 00:59
Hallo,
als erstes würde mich interessieren, ob Hund und Kind zusammengehörten oder sie sich fremd waren.
Wie haben die beteiligten Erwachsenen reagiert?
Ich denke, das kann man pauschal nicht beurteilen. Es gibt Hunde die können damit umgehen und bei anderen ist das schon gefährlich. Ich würde meinem Kind nie erlauben, einen fremden Hund anzufassen, sofern ich diesen Hund und Halter nicht kenne. Andererseits ist es auch risikoreich seinen Hund so gar nicht an die Anwesenheit und das Verhalten von Kindern zu gewöhnen. Da kommt es doch dann am ehesten zu einem Biss aus Schreck, oder?
Ich jedenfalls bin froh, dass mein Tyson es ganz gelassen genommen hat, als vor kurzem ein ca. 4 jähriges Kind vor ihn hin sprang und laut "Hallo" rief. Er lag in dem Moment zu meinen Füßen, während wir im Straßencafe saßen. Und ich bin mir sicher, würden meine Hunde nicht schon durch meinen Enkel "geeicht" sein, dann wäre das nicht ganz so abgelaufen.
Bin aber gespannt auf weitere Meinungen....
LG
Heike
Klingt, als wär's in Deiner direkten Umgebung, so, wie Du das schreibst.
Da Du schon versucht hast, aufzuklären .... versuch's weiter.
Erkläre den Hundebesitzern ihre Verantwortung zu jedem Zeitpunkt und den Kindeseltern ihren Leichtsinn in dieser Situation.
Rein spekulativ sehe ich schon die Schlagzeile: Plötzlich schnappte der Hund zu ..... (so ein Ding hat eigentlich immer eine Vorgeschichte, aufklären, aufklären, aufklären, mehr kann ich dazu nicht sagen, schließlich dagst Du selbst, dass es Dir nicht Recht ist)
LG Feeyota
Hallo Anja,
Kinder und Hunde - ein Reizthema, das immer wieder die Gemüter erhitzt...und auch ein sehr weites Thema.
Um bei dem genannten Beispiel zu bleiben: Egal, ob Kind oder Erwachsener - niemand hat meine Hunde von hinten her anzufassen! Auch wenn der Hund noch so gut sozialisiert ist, es bleibt die Schrecksekunde und niemand weiß, wie der Hund reagiert.
Als ich Kind war, hatten unsere Nachbarn einen Kaukasischen Owtscharka, ein monströser Rüde und ein absolutes Knuddelschaf. Wir sind sozusagen zusammen aufgewachsen :). Mein damals 11jähriger Bruder hat einmal den in der Tür stehenden Hund von hinten beiseite schieben wollen, um durch die Tür zu gehen. Im Sekundenbruchteil fuhr der Hund herum und zeigte die Zähne - und das sind Hauer! Ich nehme an, daß der Hund in letzter Sekunde noch realisiert hat, wer da hinter ihm ist und deshalb nicht zugebissen hat. Aber Svens Hose war vom Schritt bis zu den Knieen aufgerissen. Er ist mit dem Schrecken und einer langen roten Schramme davongekommen. Und Knuddelhund hat sich schmusig entschuldigt.
Auch ein Hund hat hinten keine Augen und reagiert reflexartig.
Schlimm genug, daß Hundehalter diese Situation zulassen und noch viel schlimmer, daß Eltern ihren Kindern solche Handlungen erlauben. Wenn es dann kracht, ist - wie immer - der böse Hund schuld und die Schlagzeilen überschlagen sich wieder.
Daß Kinder und Hunde wunderbar miteinander umgehen lernen können, ist unbestritten, aber niemals würde ich erlauben, daß ein Hund von hinten "attackiert" wird. Er kann es nicht einordnen und wird sich im schlimmsten (und wahrscheinlichsten) Fall seiner Natur gemäß wehrhaft verhalten.
Deshalb von mir zur gestellten Frage ein deutliches :down: und auch wenn die Betroffenen darüber gönnerhaft lächeln - ich würde meine Klappe nicht halten wollen und können.
Liebe Grüße
Heike
Wer zulässt und belächelt, wenn ein Hund umarmt wird, tickt meines Erachtens nicht ganz sauber. Er hat sich offenbar nie die Mühe gemacht, sich einmal über das Thema Hund und sein Verhalten zu informieren, und wendet einfach Primatendenke artübergreifend an. Das kann sehr böse enden, und wer badet die Chose dann aus? :mad:
Allerdings setzt man sich schnell in die Nesseln, wenn man so etwas beobachtet und anspricht, das muss man abkönnen. Ich habe es kürzlich auch getan - ich sah ein kleines Mädchen, das im freien Spiel jeden Hund streicheln wollte. Sie tat es, indem sie den Hund auf den Kopf fasste. Ich nahm sie beiseite, und erklärte ihr, was das für einen Hund bedeutet, und dass er es normalerweise eigentlich gar nicht schön findet. Das Kind lief zu seiner Mutter, die mich dann fragte, was mir einfiele. Ich fragte zurück, ob sie schon einmal daran gedacht habe, dass es Hunde geben könnte, die auf eine solche Annäherung reagieren, indem sie in die Hand oder gar das Gesicht ihrer Tochter beissen, weil sie sich bedroht fühlen, und zudem einem Kind gegenüberstehen, das sie auch als solches einordnen, und daher zurecht weisen. Darauf fiel ihr dann nichts mehr ein, sie drehte mir nur noch erbost den Rücken zu, und ich glaube, sie zeigte mir einen Vogel.
Mir Hupe - besser in die Nesseln gesetzt, als nicht gewarnt, dass das potentiell gefährliches Verhalten ist. Aber Freunde macht man sich mit solchen "Informationen" oft nicht. Das muss man wegstecken können.
Thomas R
24.09.2011, 09:58
Im Bekanntenkreis sprechen wir sehr viel über solche Themen und ich würde "sofort" etwas sagen. Bei "Fremden" habe ich mir abgewöhnt etwas zu sagen, es bringt einfach nichts.
Allerdings, sehe ich den Umgang zwischen Hund und Kind nicht soo problematisch, nicht alles muss verboten werden. Gut bei einem Umarmen "von hinten" bleibt nicht viel Spielraum und wenn du Beschwichtigungsgesten gesehen hast war die Situation schon problematisch.
Wir gehen regelmäßig in die Kigas, da kann man das wunderbar erklären und die Kidis verstehen sehr genau was sie dürfen und was nicht.
Und Hundi lernt auch das die wilde Meute "Kind" nicht immer nur wild ist sondern sogar sehr erträglich sein kann :blink:
Ich glaube das bringt sehr viel mehr als eine "Blitz-Belehrung".
Grüße
Thomas
Bomaliya
24.09.2011, 10:37
Die Kinder meiner Freundin sind ja auch ziemlich rücksichtslos mit dem Hund. Ich habe mehrmals darauf hingewiesen, dass mein Rüde mit solch einem Verhalten der Kinder massive Probleme hat und sie doch die Kinder etwas "schulen" sollte.
Irgendwann hab ich ihr mal ein Buch geliehen, dann noch eins und dann "Calming Signals" (Turid Rugaas). Da konnte sie es selbst lesen, ohne von mir belehrt zu werden. Seither erzählt sie mir öfter, wenn sie Beschwichtigungssignale beim Hund gesehen hat. Sie ist sensibler diesbezüglich geworden. Optimal ist noch lange nicht erreicht, aber der Weg ist offen.
@Paul: Manches mal braucht man ein Hintertürchen und manches Mal ist alles umsonst, weil die Menschen unbelehrbar sind. Es ist sehr schade, aber du wirst es nicht ändern. Dass du dir trotzdem Gedanken machst, finde ich ganz toll!
Benutzername
24.09.2011, 10:41
Mein Standardspruch welcher, ganz locker vorgetragen, selbst die bräsigste Mutti noch zum Nachdenken bringt:
"das gibt dann diese entstellenden Narben im Gesicht, wenn der Hund doch mal schnappt" ...
Ich durfte die Erfahrung als Kind machen...
Hunde hatten immer eine besondere Anziehung für mich - natürlich war ich direkt zur Stelle, als eine Bekannte meiner Mutter vor unserem Haus parkte und ein Schwätzchen mit meiner Mutter hielt. Ihr Hund im Kofferraum - den öffnete sie, damit ich den Hund streicheln konnte.
Das hab ich gemacht - und nach 2 Minuten überkam mich die Liebe und ich wollte den Hund drücken. Ich war 4 oder 5 Jahre alt.
Der Hund schnappte rum und mir ins Gesicht - GsD hatte ich nur einen Bluterguß in Gebißform auf der Backe.
Das war Anfang der 80er - da wurde ich gefragt, was ich mit dem armen Hund angestellt habe und weggeschickt.
Ich hab den Hund nicht gemobbt...ich wusste es nicht besser.
Ich werd wirklich grantig wenn ich sehe, dass Kinder Tiere regelrecht mobben...ich habe einen alten Brunnen vor dem Haus - immer wieder tauchen im Sommer hier Kinder auf, die die Hunde baden lassen wollen. Und immer wieder sind Kinder dabei, die die Hunde zwingen ins Wasser zu gehen. Auch wenn sich diese mit allen Kräften wehren. Mehr als einmal bin ich schon hingegangen und hab versucht, den Kindern zu erklären...dass man so nicht mit einem Hund umgeht. Manche sind einsichtig - vielleicht weil sie Angst vor der bösen Frau haben...:D andere sagen einem ins Gesicht, dass sie mit ihrem Hund machen können was sie wollen - und manchmal kommen sogar Eltern vorbei und kacken einen dann noch an.
Ich bin schockiert von soviel Unvernunft.
Auf der anderen Seite kenne ich auch Kinder - die unglaublich feinfühlig und verantwortungsbewusst mit Hunden umgehen... bereits in SEHR jungen Jahren. Die Kinder sind meist ein Spiegel ihrer Eltern...
Ich persönlich hab immer ein Auge auf herumspringende Kinder - um möglichst frühzeitig handeln zu können. Kinder sind unberechenbar...aus Unwissenheit und manchmal aus...Frechheit.
LG Kerstin
paul2006
24.09.2011, 13:50
Hallo ihr Lieben!
So viele Anworten, das freut mich doch sehr!
Was den fremdn Junghund angeht, das war auf dem Bahnsteig, ich kann nicht beurteilen, ob es sich um ein für den Hund fremdes Kind handelte oder nicht. Wobei der Junghund meiner Meinung nach sehr cool reagiert hat.
Der Hund war sehr neugierig und hat versucht, jeden zu begrüßen, wobei sein Frauchen das unterbunden hat.
ich habe ja den Krümel vor 1,5 Jahren übernommen, bei ihm ist es so, das er auch heute noch Probleme mit fremden Menschen hat.
Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was passieren würde, wenn ein fremdes Kind einfach so auf ihn zugeht und ihm um den Hals fällt.
Ich passe immer sehr auf, ich mache mit ihm auf der Straße einen kleinen Bogen um fremde Kinder.
Unsere eigenen Kinder sind kein Problem für ihn. Wobei ich nicht genau auseinanderhalten kann, ob es wirklich Angst vor Fremden ist, oder sein Schutztrieb, der ihn auf fremde Leute nicht cool reagieren lässt.
Er ist sehr viel sicherer geworden, aber ich denke mir lieber, sicher ist sicher.
Meine Kinder dürfen sich auch nicht auf unsere Hunde schmeißen, oder sie umarmen. Wobei Paul das auch zeigen würde, wenn ihm was unangenehm ist.
Ich würde nicht erlauben, das sie dem Hund laufend um den Hals hängen.
Ich hatte die Mutter des Kindes (aus meiner Familie) auch erklärt, das ihr Hund sich damit nicht wohl fühlt, ebenso dem Kind.
Aber es wird wohl nicht viel gebracht haben, denn in Facebook gibt es ein Bild von dem Kind, wie es dem Hund über dem Rücken liegend um den Hals hängt.
Diese Mutter ist auch der Meinung, das man einen Hund nicht mit Leckerlies erzieht, er bekommt ein Leckerchen wenn er auf dem Spazierganz lieb war dann zu Hause.
Ich habe ihr auch schon angeboten, ihr aus meiner "Hundebibiothek" etwas auszuleihen, aber sie hat das dankend abgelehnt.
Zum Glück ist der Hund ein sehr menschenfreundlicher, anhänglicher Vertreter. Er hat wohl ansonsten noch keine bösen Erfahrungen mit Menschen gemacht.
Liebe Grüße
von Anja
galathee
24.09.2011, 21:28
Schwierig, in einer solchen Situation den richtigen Ton zu treffen ohne einmischend oder belehrend rüberzukommen. Aber ich glaube, ich würde es dennoch versuchen. Im Zweifel bekomme ich einen unhöflichen Anraunzer, im besten Falle hätte ich die Leute hoffentlich zum Nachdenken gebracht.
Diese Situationen sind brandgefährlich, oder können es sein. Und dann steht wieder in der Zeitung in großen Lettern... na ja, das haben wir alle oft genug gelesen.
LG Karin
Rosemarie Karsten
24.09.2011, 21:35
Es sind vielleicht Menschen, denen nicht bewusst ist,
dass möglicherweise doch mal etwas passieren kann,
wenn es so weiter läuft.
Ich würde immer probieren, das Gespräch zu suchen.
Viele Grüße
Rosemarie
Hallo zusammen,........ und das geht so schnell!! Berko saß neben Ex- Herrchen brav vorm niederländischen Supermarkt und wartete auf die Restfamilie und schwupps hatte er eine ridgebackfanatische Anhängerin um den Hals:eek:, ja UM den Hals. Er war so überrascht, dass er nix gemacht hat. Zu der Zeit, 2 Jahre jung, hat er peinlichst sortiert, wer ihn anfassen durfte! Ich denke, dass man nicht jede Situation "abdecken" kann und wenn man noch so voraus- und umschauend denkt und handelt. Und manchmal haben alle Beteiligten einfach Glück gehabt! LG Christa
shirotora
26.09.2011, 17:18
Ich kenne ein solches Verhalten bei vielen Kindern leider auch nur zu gut. Beispiel, wir sitzen im Bus. Mutter & Kind steigen ein, waehrend Mutter noch bezahlt rennt die ca 3 Jaehrige auf uns zu um wirft ihre Aermchen Zimba um den Hals. :eek: Das Gesicht reichte gerade mal bis an die Nase des Schnoesels - der nahm's zum Glueck gelassen...
...uns wurde damals immer eingebleut fremde Hunde nur im Beisein des Besitzers und auch dann erst nach dessen Erlaubnis anzufassen - ist das heute nicht mehr "in"? Ich erlebe wirklich ganz selten, dass mal gefragt wird.
Benutzername
26.09.2011, 17:43
...
...uns wurde damals immer eingebleut fremde Hunde nur im Beisein des Besitzers und auch dann erst nach dessen Erlaubnis anzufassen - ist das heute nicht mehr "in"? Ich erlebe wirklich ganz selten, dass mal gefragt wird.
Ich glaube, die Schere zwischen Hundehaltern und Nicht-Hundehaltern geht immer weiter auf. Und so haben schon viele Eltern von heute gar keinen Dunst mehr, was Hunde angeht. Durch die Hundehalterverordnungen und die dazugehörigen Haßkampagnen dürfte auch in den Köpfen festsitzen "sollen die Hundehalter doch aufpassen".
Da reichts dann oft grad noch für ein garstiges "nehmen Sie ihren Hund an die Leine !", die Verantwortung ist ja schließlich komplett an Hund und Halter abgegeben. Es gibt mehr Leute die so denken, als man meinen möchte ...
Aber dennoch - mir ist eine Welt lieber in der dreijährige sich halbwegs frei bewegen können, als eine in der jeder jeden Hund überall parken darf, ohne selber aufzupassen wie ein Schießhund. Wenn mein Hund sich nicht von Kindern umarmen läßt, geh ich Kindern aus dem Weg. Wir alle wollten doch als Kinder Hunde knuddeln, oder seh ich das falsch ?
galathee
26.09.2011, 18:21
Wenn mein Hund sich nicht von Kindern umarmen läßt, geh ich Kindern aus dem Weg. Wir alle wollten doch als Kinder Hunde knuddeln, oder seh ich das falsch ?
Das ist etwas krass, Mathias. Meine Hunde lassen sich anfassen von Kindern, aber bei 'Überraschungsattacken' wäre ich mir da nicht mehr so sicher. Bei Umarmen wäre ich auch vorsichtig, obwohl die beiden eher zurückgehen als nach vorne.
Und wie soll ich Kindern aus dem Weg gehen? Deinen Vorschlag halte ich für unrealistisch.
MIR wurde als Kind der Umgang mit Tieren erläutert, so wie mir der Umgang mit Straßenverkehr, Herdplatten und anderen Dingen erläutert wurde. Was mich immer wieder verwundert ist die Rechstsprechung. Wenn ein Kind / Mensch an meine Pferde rennt, diese sich erschrecken und ausschlagen, dann wird regelmäßig eine Mitschuld des menschlichen Verursachers festgestellt. Nur die armen Hunde müssen wirklich alles tolerieren.
Benutzername
26.09.2011, 18:29
Das ist etwas krass, Mathias. Meine Hunde lassen sich anfassen von Kindern, aber bei 'Überraschungsattacken' wäre ich mir da nicht mehr so sicher. Bei Umarmen wäre ich auch vorsichtig, obwohl die beiden eher zurückgehen als nach vorne. ....
sicher ist man da ohnehin nie, jedenfalls nicht daß nix passiert.
Aber manchmal weiß man, daß der Hund ein Problem mit Kindern und engem Kontakt hat.
in a perfect world:
wissen die Kinder Bescheid, die Eltern passen auf, die Hundehalter passen auf, und alle Hunde sind mit jesusmäßiger Duldsamkeit ausgestattet. Wär natürlich am besten.
Aber im Ernstfall ist der Halter der Gekniffene, und ich finde, zu Recht.
ich muss meine Tochter ( 7 Jahre ) leider auch immer wieder bremsen, von hinten umarmen oder auch Face to Face Situationen in dem sie unserer Kaya mit ihrem Gesicht einfach zu nah kommt, kommen häufiger vor.
Mir hat es dann auch mal gereicht und ich habe meiner Tochter über Google Bildersuche gezeigt was passieren kann wenn man den Hund unterschätzt oder ärgert.
Hin und wieder kommt es dennoch vor, ich unterbinde es sofort wenn ich es sehe.
Mehr kann man nicht machen.
Grüße
Markus
Rumkugel
26.09.2011, 19:51
MIR wurde als Kind der Umgang mit Tieren erläutert, so wie mir der Umgang mit Straßenverkehr, Herdplatten und anderen Dingen erläutert wurde. Was mich immer wieder verwundert ist die Rechstsprechung. Wenn ein Kind / Mensch an meine Pferde rennt, diese sich erschrecken und ausschlagen, dann wird regelmäßig eine Mitschuld des menschlichen Verursachers festgestellt. Nur die armen Hunde müssen wirklich alles tolerieren.
Ein ähnlicher Gedanke kam mir auch gerade.
Mir wurde als kleines Kind immer eingebleut,dass man niiee hinter ein Pferd treten soll,weil dieses sich erschrecken und austreten könnte.
Das weiss auch jeder noch so Pferdeunkundiger Mensch(wenns auch teilweise übertrieben ist)
Keiner Erwartet eine andere Reaktion,oder nimmt es dem Pferd übel,aber wehe ein Hund erschreckt sich...
aron2000
26.09.2011, 19:57
Egal ob Hund sich umarmen läßt oder nicht, man kann die Reaktionen niemals voraussehen, und wenn was passiert, ist es immer der Hund bzw. der Hundehalter der bestraft wird, niemals die Eltern, die ihrem Kind den Umgang mit Hunden nicht erläutert haben.
Das war auch so ein Grund, warum Aron selten ohne Leine laufen durfte (in bestimmten Gebieten) bzw. wenn ich es verhindern konnte, fremde Kinder Aron nicht streicheln durften.
Bomaliya
26.09.2011, 20:09
...Nur die armen Hunde müssen wirklich alles tolerieren.
Da fällt mir die persönliche Horrorgeschichte einer Staffelkollegin ein. Ihre blonde Labbi-Dame, ihreszeichens geprüfte Rettungshündin, superlieb, verschmust, menschenbezogen und absolut tolerant, wartet sitzenderweise neben Frauchen an der Leine in der Warteschlange vor dem Tierpark.
Hinter ihnen ein Mann mit seiner Tochter. Der Mann zur Tochter: "Schau, das ist ein Rettungshund. Der muss immer brav sein und darf nie beißen." Nimmt die Hündin zur Demonstration an der Rute und reißt sie 1/2m rückwärts. Die Labbi-Dame zu Tode erschreckt hat fürchterlich gejault, GsD nicht gebissen, dafür ist Frauchen explodiert und hat den Herrn zur Schnecke gemacht. Die Labbi-Dame sitzt seither mit eingezogenem Schwanz zwischen Frauchens Beinen.
Hätte sie gebissen, wäre sie die Plakette los gewesen und mit Sicherheit die Schlagzeile in BLÖD: Rettungshund beißt ahnungslosen Passanten :eek::eek::eek:
Benutzername
26.09.2011, 20:25
...Der Mann zur Tochter: "Schau, das ist ein Rettungshund. Der muss immer brav sein und darf nie beißen." ....
Woah jetzt hab ich Kopfkino: .... "schau, Dein Papa wird nicht zurückhauen ..." ... und Peng
Da fällt mir die persönliche Horrorgeschichte einer Staffelkollegin ein. Ihre blonde Labbi-Dame, ihreszeichens geprüfte Rettungshündin, superlieb, verschmust, menschenbezogen und absolut tolerant, wartet sitzenderweise neben Frauchen an der Leine in der Warteschlange vor dem Tierpark.
Hinter ihnen ein Mann mit seiner Tochter. Der Mann zur Tochter: "Schau, das ist ein Rettungshund. Der muss immer brav sein und darf nie beißen." Nimmt die Hündin zur Demonstration an der Rute und reißt sie 1/2m rückwärts. Die Labbi-Dame zu Tode erschreckt hat fürchterlich gejault, GsD nicht gebissen, dafür ist Frauchen explodiert und hat den Herrn zur Schnecke gemacht. Die Labbi-Dame sitzt seither mit eingezogenem Schwanz zwischen Frauchens Beinen.
Hätte sie gebissen, wäre sie die Plakette los gewesen und mit Sicherheit die Schlagzeile in BLÖD: Rettungshund beißt ahnungslosen Passanten :eek::eek::eek:
:eek: Das ist ja nun an Dämlichkeit kaum noch zu überbieten ...
Irgendwie fühle ich mich manchmal wie ein Relikt aus gaaanz alten Zeiten. Ich wurde nicht zur Schule oder zum Sport kutschiert, ich konnte mich nicht mit Statussymbolen umgeben, ich mußte lernen, daß man für Dinge, die man haben will auch was tun muß und daß man für sein Verhalten Verantwortung übernehmen muß - auch als Kind.
Meine Eltern haben mir Verhaltensmaßregeln gegeben - unmißverständlich und klar und ohne Diskussion. Dazu gehörte auch - faß' keinen fremden Hund an ohne vorher zu fragen.
Was zum Henker ist eigentlich daran so schwierig heutzutage?
Ich raff's echt nicht...
[QUOTE=Bomaliya;515726]Nimmt die Hündin zur Demonstration an der Rute und reißt sie 1/2m rückwärts./QUOTE]
Was hat der Gute ein Glück, dass die begleitende Menschin nicht SaBine hiess. Da hielte mich nichts mehr. :mad::mad::mad:
Rosemarie Karsten
26.09.2011, 20:41
Ich denke mir, dass Achtung und Respekt vor Lebewesen
schon sehr früh den Kindern vermittelt werden kann:
Märchen und Vorlesegeschichten oder geeigente Spiele können helfen,
den Kindern Zugang zum Mitgefühl zu ermöglichen.
Im Verlauf des Heranwachsens sollten Kinder immer wieder die Möglichkeit erhalten,
Werte wie Mitgefühl, Achtung und Respekt vor allem Lebendigen zu vertiefen.
Das Schönste kann es sein, wenn das Kind mit Tieren aufwachsen darf und in den
verantwortungsbewussten Umgang hineinwachsen darf.
Für den Umgang mit Hunden gibt es für jedes Kindesalter entsprechendes Material, womit Eltern sich gemeinsam mit ihren Kindern darüber austauschen und beschäftigen können.
Ein schönes Beispiel sind die Regeln Kind-Hund vom VDH. Diese Broschüre kann heruntergeladen werden werden und steht somit kostenfrei den Eltern für ihre Kinder zur Verfügung.
Wenn Eltern es offenbar versäumt zu haben scheinen, sich diesen Themen gemeinsam mit ihren Kindern zu widmen, kann es Sinn machen, sie dafür zu interessieren und zu begeistern.
Das Gelingen ist sicher vom jeweiligen Einzelfall abhängig. Meine Erfahrung ist die, dass Versuche eher von Erfolg gekrönt sind, wenn statt des Aspekts des Vorwurfs eher der des Neugier-weckens im Vordergrund steht.
VG Rosemarie
ach Heike, die Kinder, denen das beigebracht wird, gibt es aber auch heute noch. Genauso wie es schon immer Kinder gab, denen kein gutes Sozialverhalten Mensch und Tier gegenüber mitgegeben wurde. Über die normalen Kinder hört man nur so selten was :) Ich vermute aber mal stark, dass ein großteil der RR-Foren-Mitglied-Kinder genauso so herrlich normal aufwachsen und sind wie der Großteil der Kinder meiner Bekannten und Verwandten in Deutschland (Südafrika lass ich mal außen vor - was das angeht, ist dieses Land wohl leider ein Sonderfall).
Wenn mein sehr tierlieber Vater manchmal erzählt, was er und vor allem einige Kumpels früher für Schoten gebracht haben :rolleyes: Nur wenn sie erwischt wurden, dann gab's die Tracht Prügel - daraus gelernt, haben sie mit Sicherheit wenig.
Was mir hier in Südafrika im Vergleich zu Deutschland auffällt ist, dass Hunde irgendwie normaler sind. An den meisten Stellen gibt es gar keine Diskussionen über Leinenpflicht etc. Hunde gehören dazu (zumindest an "Hundeorten" wie Strand, Berge usw.). Mir ist hier erst ein einziges Mal ein Kind begegnet, was wirklich Angst vor Hunden hatten.
In Deutschland sind mir deutlich häufiger Leute begegnet die wirklich Angst vor Hunden hatten.
Aber wir immer: alles hat zwei Seiten. Dafür ist hier generell der Umgang mit Hunde für meinen Geschmack oft zu sorglos. Hunde laufen immer frei - egal ob sie halbwegs hören oder nicht. Der Spielball vom eigenen Hund wird lustig in eine entgegen kommende Gruppe Hunde geworfen und sich dann gewundert, wenn die Beißerei losgeht usw.
Von den Haltungsbedingungen vieler Hunde mal ganz zu Schweigen.
Meine Eltern haben Leonberger - die verführen anscheinend auch extrem dazu geknuddelt zu werden. Da muss man auch sehr aufpassen. Der Rüde und die Hündin, die sie momentan haben sind zum Glück sehr gelassen (natürlich wird trotzdem aufgepasst). Bei einem ehemaligen Rüden war das noch schwieriger, weil der nämlich ganz und gar nicht gelassen Fremden gegenüber war - aber es kann ja auch Sicht einiger Leute nicht sein, dass ein Hund sie nicht mag/nicht angefasst werden will, wo die Leute doch sooooo tierlieb sind :mad:
"Schau, das ist ein Rettungshund. Der muss immer brav sein und darf nie beißen."
Nicht ganz so krass, aber doch erwähnenswert ...
Begleithundeprüfung, Stadtteil (Innenstadt Bad Kreuznach, Sa. Vormittag). Nebst anderen Hund-HF-Paaren stehen Tölchen und ich an der Fußgängerampel. Prüfer tritt von hinten an Tölchen heran und bleibt exakt mit merklicher Fußspitzenberührung an Hundehintern stehen.
Ich guck ihn an, er guckt mich an, meint: "Das muss sie abkönnen". Ich antworte nur: "Solange Sie ihr nicht auf die Rute treten, ist alles in Ordnung" und drehe mich wieder um.
Ich hab NICHT dazugesagt, dass in DEM Falle ICH schneller an ihm dran wäre als mein Hund.
Aber ansonsten ...
Wir reden hier über Eltern, Kinder, Richter, Urteile ... aber mir fehlt da noch was Wesentliches: Dass nämlich schon ICH als Hundehalter es nicht schätze, wenn irgendwelche kleinen oder großen Leute an meinem Hund rumtatschen oder sich gar an ihn hängen. Und völlig ungeachtet dessen, dass mein HUND vieles erduldet, einfach weil sie ein Schäfchen ist, werde ICH bei so etwas u.U. SEHR deutlich.
Bis jetzt zumindest (Glück? Umsicht? Schnelligkeit? oder deppenarme Umgebung?) ist noch KEINER ohne meine Erlaubnis auf Tuchfühlung mit meinem Hund gekommen.
LG
Tina
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