Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hund - Wolf
Huhu liebe Foris,
man hört ja immer und immer wieder dass der Hund ja vom Wolf abstammt und deswegen sollte man dies tun und jenes lassen, der Wolf tue dies aber jenes niemals und deswegen müssen wir dies auch mit unseren Hunden so handhaben.
Manchmal werde ich das Gefühl einfach nicht los, dass die Argumente teils weit hergeholt sind (siehe Thema "Eine Woche ohne Futter" von heute, wo ein TA es anscheinend regelmäßig praktiziert, Hunde eine Woche lang hungern zu lassen, da Wölfe in der Natur ja auch nicht regelmäßig futtern).
Sagen wir so, ich finde es manchmal übertrieben. Dass der Hund tatsächlich vom Wolf abstammt ist natürlich wahrheitsgemäß und wichtig, aber man sollte nie vergessen, dass der Hund sich weiter entwickelt hat.
Wir stammen der Wissenschaft zufolge auch vom Affen ab. Vergleichen wir uns deswegen permanent mit der Lebensart des Affen?? Sollen wir uns deswegen auch an Ästen schwingend fortbewegen, keine Winterbekleidung mehr anziehen, da der Affe dies ja auch nicht tut, tagelang hungern, dies und jenes nicht mehr essen etc.??:confused:
Wie viel Wolf steckt denn wirklich noch im Hund? Schauen wir uns doch ein Extrembeispiel an, den Chihuahua. Ich kann mir nicht helfen, doch die rein phänotypische Ähnlichkeit ist fast so gravierend wie jene von Mensch und Affe?
Kennt jemand von euch Zak George? Ist ein Hundetrainer in den USA, der rein auf positiver Ebene arbeitet und in den USA sehr erfolgreich ist (siehe youtube). Er sagt auch immer und immer wieder, dass der Hund sich vom Wolf WEITERENTWICKELT hat und sich dahingehend vom Wolf unterscheidet, dass er mit dem Menschen interagieren MÖCHTE (was der Wolf einfach nicht tut; dazu gibt es viele wissenschaftliche Untersuchungen). Zak George sagt immer, dass der Hund jahrhundertelang dazu gezüchtet wurde, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten und mit ihm zu interagieren. Dies ist ein Riesenunterschied zum Wolf.
Versteht mich nicht falsch - ich habe die Herkunft unserer Haushunde stets im Kopf - aber ganz ehrlich, wir vergleichen uns doch auch nicht immer mit dem Affen oder unseren Vorfahren vor hunderten von Jahren. Manchmal find ich die Vergleiche einfach übertrieben und unsinnig (gesunde Menschen können übrigens auch problemlos eine Woche lang hungern ohne zu sterben - aber wer würde dies denn freiwillig tun wenn genügend Nahrung vorhanden ist??) :brood:
P.S. hier ist das Video von Zak George dazu:
http://www.youtube.com/watch?v=s47fM-lsT7A
BhanuZulu
09.01.2012, 23:11
Ich stimme dir zu :blink: zumal Hund und Wolf sowohl von der biologischen Entwicklung als auch im Verhalten sehr große Differenzen haben... man kann das "Modell Wolf" nicht über den Hund packen...
LG Silvia
Bomaliya
09.01.2012, 23:16
Wir stammen der Wissenschaft zufolge auch vom Affen ab. Vergleichen wir uns deswegen permanent mit der Lebensart des Affen?? Sollen wir uns deswegen auch an Ästen schwingend fortbewegen, keine Winterbekleidung mehr anziehen,...
oder bei Stress einfach irgendjemanden "beglücken" :D
mbruguera
09.01.2012, 23:19
oder bei Stress einfach irgendjemanden "beglücken" :D
In meinem nächsten Leben werd ich Bonobo :D:D:D
Thomas R
10.01.2012, 00:15
Hallo,
das haben wir vor einiger Zeit hier schon einmal "heiß" diskutiert :blink:
Es gibt dabei viele Dinge die zu bedenken sind. Ein großes Problem was sich erst in vielen Jahren wenn überhaupt leicht korrigieren wird ist das Wölfe über lange Zeiten in Gefangenschaft beobachtet wurden. Da kommen auch die völlig falschen Vorstellungen vom Alpha und Co her.
Ich bin der Meinung das wir vom wild lebenden Wolf nur noch sehr wenig zum Haushund ableiten können. Der heutige Haushund ist ohne Mensch nicht mehr zu vergleichen.
Sicher ist aber auch das der Hund als Beutegreifer immer noch etwas von seinem ursprünglichen Wesen behalten hat. Was wir erkennen können ist die Klevernis sich dem Menschen zum nutzen zu machen. Schade das wir den Hund selber oft als dummes Tier sehen und ihm dieses nicht hoch anrechnen.
Obwohl das so ein wenig ist wie beim Menschen der nun doch nach 50 Jahren bei Mutti auszieht. Er wurde immer bekocht, verhungern wird er dennoch nicht, das Dosen öffnen lernt er auch ohne Anleitung :D.
So ist es wohl auch beim Hund, hetzen können sie noch sehr gut, lernen das nicht jede Hatz schlau ist werden sie schnell und packen und töten lernen sie sooo schnell wieder.
Nöö, nix mehr Wolf. Nun Haushund und immer noch Klever genug ohne uns klar zu kommen ;)
Thomas
zweiaufeinenstreich
10.01.2012, 00:48
Hallo,
jetzt stellt sich aber für mich die Frage, ist hetzen denn eigentlich so typisch Wolf? Arbeitet der Wolf denn nicht listig im Rudel, die Beute einkreisend? Kommt also mit sehr wenig Hatz und Energieverbrauch zur Nahrung?
Ist dieses Hetzen nicht eher eine gezielt gezüchtete Eigenschaft unserer heutigen Jagdhunde? Die ja bei der heutigen Jagd eher einzeln als im Rudel eingesetzt werden.
Und die nächste Frage die sich mir aufdrängt. In wiefern ist denn die Verdauung unserer heutigen Hunde denn noch identisch mit der des Wolfes (z.B. länge des Darms). Ich persönlich bin absolut der Meinung, dass naturbelassene Nahrung (Fleisch) für den Hund die gesündeste Ernährung ist. Aber, wenn ich manchmal die Zutaten auch bei Barfern sehe/lese, dann denke ich doch manchmal ob diese großzügigen Gemüsekompositionen wirklich sein müssen oder vielleicht manchmal zuviel sind. Wenn Hund = Wolf, warum vertragen manche Hunde Gemüse, wohl püriert, aber eben roh nicht mehr? Ist das nicht auch ein wenig ein Zeichen, dass unsere heutigen Hunde auch verdauungstechnisch schon recht weit vom Wolf weggezüchtet wurden?
Es gibt für mich bei diesem Thema einige Fragen, die ich mir nicht so wirklich befriedigend beantworten kann.
Aber egal wie die Antwort darauf ist, industriell hergestelltes Fertigfutter, speziell TroFu, das kann nicht die ideale Ernährung sein.
Verhaltenstechnisch können wir doch auch kaum noch ganz und gar auf den Wolf schließen. Welcher Welpe wächst denn schon noch in einem intakten, stukturierten Hunderudel auf. Mit Hunden, verschiedenen Alters und Geschlechts? Denn nur so würden sie doch das ursprüngliche Verhalten der Wölfe lernen und es auch leben können, oder?
LG
Heike
Ich finde den Aufhänger schon dezent verfehlt.
Ich muss mich nicht mit einem Affen "vergleichen" um zu begreifen, dass der Mensch in der Klasse der Säugetiere zu den Primaten und dort zur Familie der Menschenaffen gehört. Das ist Biologie für Anfänger. Primaten teilen viele Verhaltensweisen und Eigenschaften.
Warum sich manche Menschen unbedingt davon distanzieren müssen, erschliesst sich mir nicht. In der Anerkenntnis dieser "Verbindung" liegt keinerlei Abwertung - eher jede Menge Grund zur Scham, wenn man sich anschaut, wie der "hoch entwickelte" Mensch, der sich Gott weiss was auf seine Leistungen einbildet, mit seiner Umwelt, und damit seinem eigenen (!) Überlebensraum, also dem Ast, auf dem er selbst so sophisticated thront, seinen Mitgeschöpfen und insbesondere auch den Mitgliedern seiner eigenen Spezies umgeht. Dumm scheint mir da noch gestrunzt, und auch in Sachen Sozialverhalten kommt man da bei näherer Betrachtung möglicherweise ins Grübeln.
Hunde und Wölfe gehören ebenfalls zur Klasse der Säugetiere, allerdings zur Familie der Canidae, und darin Canis lupus (Wolf), und als Unterart des Canis lupus eben der Canis lupus familiaris, das, was wir Hund nennen, gehören.
Da frage ich mich ernsthaft: Wo ist das Problem - vorausgesetzt ein Mensch verfügt über ausreichend Hirn, emotionale Intelligenz und Abstraktionsvermögen, solche Versuche eines Verständniskonstrukts als das zu begreifen, was sie sind: Hilfslinien, die dazu beitragen können, andere Arten und sich selbst zu verstehen. Das erspart allerdings niemandem, ein bisschen Hirnschmalz zu investieren, selbst Beobachtungen anzustellen, zu interagieren, über Versuch und Irrtum zu lernen, und aus dieser gesammelten und hoffentlich einigermassen ausgewogenen Interaktion zu eigenen Schlüssen zu finden, und damit zu einem auskömmlichen Miteinander mit seinem/seinen Hund(en) zu finden.
Anders ausgedrückt: Es kann Mensch letztlich vollkommen Hupe sein, wo es Gemeinsamkeiten zwischen Haushund und Wolf gibt - für den Alltag ist das nichts als eine theoretische Spielerei, auf die man gut verzichten kann. Unverzichtbar ist dagegen die Bereitschaft zu lernen, mit allen Arten, auf die man im Leben trifft, auskömmlich zu coexistieren. Wie grandios man an dieser an sich simplen Aufgabe scheitern kann, demonstriert Mensch, der Überlegene, auf häufig überaus beeindruckende Weise.
Ich sagte es sinngemäß schon mal:
Es mag sein, dass der Hund sich vom Wolf in den letzten (was war es? 15 000 Jahren?) in seinem Verhaltens- und, wenn man so will, auch in seinem Kognitions- und Emotionsrepertoire ein Stück weit vom Wolf entfernt hat.
Ihm deswegen aber - mangels besserem Verständnis des Wesens und Individuums (!) "Hund" - wieder und wieder MENSCHLICHES Verhalten, Denken und Empfinden zu unterstellen, macht die Sache nicht besser.
Platter ausgedrückt: Vielleicht ist der Hund kein Wolf (mehr). Ein Mensch ist er deswegen aber noch lange nicht.
LG
Tina,
die durchaus sehr gut auch mal eine Woche ohne Nahrung auskommt und Stress nicht für den schlechtesten Grund zum Vö***n hält:devil:
Rosemarie Karsten
10.01.2012, 08:39
Hallo Indie,
vielen Dank für das immer wieder interessante Thema Wolf-Hund !
Hundehalter stellen sich oftmals die Frage, in welchem Verhältnis Wolf-Hund zueinander stehen.
Möglicherweise steht hinter dieser Frage, das Wesen des Hundes, bestimmte Eigenheiten,
besser verstehen zu wollen.
Leider existieren in den Köpfen der Menschen bezogen auf diese Themen auch Konstrukte,
die jedweden brauchbaren Gehalt entbehren.
Ein Konstrukt, was sich wie ein Zeck in die Köpfe der HH scheinbar eingenistet hat,
ist die vemeintliche "Hackordnungtheorie" bezogen auf die Sozialstruktur von Wölfen und Hunden.
Zum Leidwesen vieler Hunde hält sich dementsprechend auch die AlphaWurfTheorie.
Genauso wenig, wie obiges Klischee auf Caniden anzuwenden ist
( denn Sozialstrukturen von Hühnern lassen sich kaum auf Wölfe und Hunde übertragen),
kann rein von einem dem Menschen ähnlichen komplexen Sozialgebilde,
welches auf demokratischen Grundlagen basiert, ausgegangen werden.
In diesem Zusammenhang möchte ich das Buch von Günter Bloch "Der Wolf im Hundepelz" hervorheben.
Günter Bloch macht darauf aufmerksam, dass der
"Verhaltensvergleich zwischen Wolf und Hund nicht gleichbedeutend sein darf mit der modehaften Gleichsetzung"
Er versucht aufzuräumen mit dem Klischee:
"Der Alphawolf bestimmt das Tagesgeschehen" ( er frisst immer zuerst, er führt das Rudel jederzeit an)
Bloch geht weiterhin auf die gemeinsamen biologischen Wurzeln, wie auch auf Verhaltensunterschiede ein.
Er greift Begriffe wie Dominanz und Rudel auf.
Er definiert und hinterfragt Zusammenhänge und stellt beispeilsweise bezogen auf den Begriff RUDEL heraus,
dass "Wolf wie Hund familienorientierte Sozialwesen sind, die nicht streng hierarchisch organisiert sind".
Er beschreibt anschaulich das komplexe FÜHRUNGSVERHALTEN der Wolfseltern, die nach Bloch eben NICHT in allen Lebenslagen Führungsansprüche haben und trotzdem den Verbund "führen".
Bloch geht in einem gesonderten Kapitel in seinem Buch darauf ein, mit verschiedenen Klischees aufzuräumen.
Folgende Themen werden dabei beleuchtet:
Futterrangordnung
Futterzusammensetzung
Begrüßungssituation
Führung autoritär-antiautoritär
Markierverhalten als Dominanzproblem
Einheitliches Hundeerziehungssystem
Leittierverhalten in Bezug auf Kontaktliegen
Bloch resümiert unter anderem, dass Wolf und Hund keine unterschiedlichen Arten sind,
sondern ihr Verhalten an die unterschiedlichen Lebensräume angepasst haben.
Zudem stellt er erneut heraus, dass Wolf und Hund keine Rudeltiere im Sinne der hierarschisch strikten Hackordnung sind. Bloch spricht von Wolf und Hund als "gesellige und familienorientierte Rudeltiere" mit "vergleichbaren Sinnesleistungen".
Des Weiteren ist Bloch der Meinung, dass das Argument von D. Tortora ( 1979), dass die Beobachtung von Wölfen uns viel über das Verhalten der Haushunde lehren kann, zutreffend ist.
Diese Beobachtungen erschließen uns nach Bloch wichtige Erkenntnisse über unsere Haushunde:
Die Erkenntnis über den "Geselligkeitsdrang des Hundes zu Artgenossen und Menschen"
Die Erkenntnis über unsere Hunde als "jagdfreudige Caniden"
Bloch stellt somit die These auf, dass WÖLFE und HUNDE durchaus VERGLEICHBAR sind, insbesondere bezogen auf ihre gemeinsame JAGDAMBITION.
Viele Grüße
Rosemarie
Genau dieses Buch liegt bei mir zu Hause und wartet schon seit einem halben Jahr darauf, gelesen zu werden..... :scept:
Ich muss mir jetzt endlich mal die Zeit dafür nehmen!
Und die nächste Frage die sich mir aufdrängt. In wiefern ist denn die Verdauung unserer heutigen Hunde denn noch identisch mit der des Wolfes (z.B. länge des Darms). Ich persönlich bin absolut der Meinung, dass naturbelassene Nahrung (Fleisch) für den Hund die gesündeste Ernährung ist. Aber, wenn ich manchmal die Zutaten auch bei Barfern sehe/lese, dann denke ich doch manchmal ob diese großzügigen Gemüsekompositionen wirklich sein müssen oder vielleicht manchmal zuviel sind. Wenn Hund = Wolf, warum vertragen manche Hunde Gemüse, wohl püriert, aber eben roh nicht mehr? Ist das nicht auch ein wenig ein Zeichen, dass unsere heutigen Hunde auch verdauungstechnisch schon recht weit vom Wolf weggezüchtet wurden?
Genau das frag ich mich auch.. meine Hündin zB mag gar kein Obst (außer Beeren), nur wenig Gemüse. Da frag ich mich schon auch, inwieweit es sinnvoll ist, ihr dieses ihr nicht schmeckende und vielleicht sogar nicht wohlbekommende Obst und Gemüse püriert "unterzujubeln".
Da ist immer die Rede von den Hund so natürlich wie möglich zu ernähren und dann setzen wir ihm aber sowas Exotisches wie Banane vor :confused:
Ich finde den Aufhänger schon dezent verfehlt.
Ich muss mich nicht mit einem Affen "vergleichen" um zu begreifen, dass der Mensch in der Klasse der Säugetiere zu den Primaten und dort zur Familie der Menschenaffen gehört. Das ist Biologie für Anfänger. Primaten teilen viele Verhaltensweisen und Eigenschaften.
Warum sich manche Menschen unbedingt davon distanzieren müssen, erschliesst sich mir nicht. In der Anerkenntnis dieser "Verbindung" liegt keinerlei Abwertung - eher jede Menge Grund zur Scham, wenn man sich anschaut, wie der "hoch entwickelte" Mensch, der sich Gott weiss was auf seine Leistungen einbildet, mit seiner Umwelt, und damit seinem eigenen (!) Überlebensraum, also dem Ast, auf dem er selbst so sophisticated thront, seinen Mitgeschöpfen und insbesondere auch den Mitgliedern seiner eigenen Spezies umgeht. Dumm scheint mir da noch gestrunzt, und auch in Sachen Sozialverhalten kommt man da bei näherer Betrachtung möglicherweise ins Grübeln.
Hunde und Wölfe gehören ebenfalls zur Klasse der Säugetiere, allerdings zur Familie der Canidae, und darin Canis lupus (Wolf), und als Unterart des Canis lupus eben der Canis lupus familiaris, das, was wir Hund nennen, gehören.
Da frage ich mich ernsthaft: Wo ist das Problem - vorausgesetzt ein Mensch verfügt über ausreichend Hirn, emotionale Intelligenz und Abstraktionsvermögen, solche Versuche eines Verständniskonstrukts als das zu begreifen, was sie sind: Hilfslinien, die dazu beitragen können, andere Arten und sich selbst zu verstehen. Das erspart allerdings niemandem, ein bisschen Hirnschmalz zu investieren, selbst Beobachtungen anzustellen, zu interagieren, über Versuch und Irrtum zu lernen, und aus dieser gesammelten und hoffentlich einigermassen ausgewogenen Interaktion zu eigenen Schlüssen zu finden, und damit zu einem auskömmlichen Miteinander mit seinem/seinen Hund(en) zu finden.
Anders ausgedrückt: Es kann Mensch letztlich vollkommen Hupe sein, wo es Gemeinsamkeiten zwischen Haushund und Wolf gibt - für den Alltag ist das nichts als eine theoretische Spielerei, auf die man gut verzichten kann. Unverzichtbar ist dagegen die Bereitschaft zu lernen, mit allen Arten, auf die man im Leben trifft, auskömmlich zu coexistieren. Wie grandios man an dieser an sich simplen Aufgabe scheitern kann, demonstriert Mensch, der Überlegene, auf häufig überaus beeindruckende Weise.
Was genau an meinem Post hat dich denn so provoziert? :blink:
Ich persönlich muss mich weder vom Affen distanzieren noch geht es in diesem Thread darum, dass der Mensch seinen eigenen Lebensraum höchst erfolgreich zerstört.
Zu deinen "da muss man schon selber Hirnschmalz verwenden" - genau deswegen passt mir dieser ewige Vergleich mit dem Wolf nicht, da ich eben obiges versuche zu verwenden :D und mir bei meinen sämtlichen Beobachtungen immer wieder die Frage auftaucht, ob dieser ständige Vergleich nicht schon etwas überholt ist. Dass der Vergleich Mensch-Affe "dezent verfehlt" ist, ist natürlich klar, denn genau darum ging es mir ja!!
Thomas R
10.01.2012, 11:26
Tina, es dürften weit mehr als 15.000 Jahre sein. Möglicherweise sind es bis zu 100.000 Jahre.
Ich finde es immer wieder witzig wenn der Mensch dem Hund menschliches Verhalten unterstellt. Mich würde ja mal interessieren wieso wir uns einbilden diese "Verhalten" für uns zu beanspruchen. Man haben wir was drauf :cool:
Selbstverständlich können Hunde Gefühle empfinden, na klar denkt ein Hund auch nach. Was hat das nun aber mit dem Menschen zu tun?
Die Grunbedürfnisse sind allerdings wirklich sehr dicht beieinander. Wenn der Mensch auch bestrebt ist diese immer weiter in den Hintergrund zu drängen und sich dabei weiter zu zerstören. Aber das ist ein anders Thema!
Der Hund hat gelernt mit unseren Macken klar zu kommen, das macht ihn doch sehr sympatisch. Menschlich hin oder her!
Thomas
...
In wiefern ist denn die Verdauung unserer heutigen Hunde denn noch identisch mit der des Wolfes (z.B. länge des Darms). Ich persönlich bin absolut der Meinung, dass naturbelassene Nahrung (Fleisch) für den Hund die gesündeste Ernährung ist. Aber, wenn ich manchmal die Zutaten auch bei Barfern sehe/lese, dann denke ich doch manchmal ob diese großzügigen Gemüsekompositionen wirklich sein müssen oder vielleicht manchmal zuviel sind. Wenn Hund = Wolf, warum vertragen manche Hunde Gemüse, wohl püriert, aber eben roh nicht mehr? Ist das nicht auch ein wenig ein Zeichen, dass unsere heutigen Hunde auch verdauungstechnisch schon recht weit vom Wolf weggezüchtet wurden?
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Verhaltenstechnisch können wir doch auch kaum noch ganz und gar auf den Wolf schließen. Welcher Welpe wächst denn schon noch in einem intakten, stukturierten Hunderudel auf. Mit Hunden, verschiedenen Alters und Geschlechts? Denn nur so würden sie doch das ursprüngliche Verhalten der Wölfe lernen und es auch leben können, oder?
LG
Heike
Huhu,
Heike, die Überzeugung, dass Wölfe Gemüse bzw. den unverdauten Mageninhalt der Beutetiere fressen, ist eine Legende, die sich leider immer noch hartnäckig hält. Sie gehört in die selbe Ecke wie die Vorstellung, dass sie in streng hierarchischen "Rudeln" leben.
Wolf und Hund haben identische Verdauungssysteme, da hat sich nichts verkürzt oder verlängert, weder durch Zucht noch durchs Barfen :blink:
Man muss also dem Hund kein rohes Gemüse unterjubeln, weil man denkt, dass das "natürlich" ist und den Fressgewohnheiten der Wölfe entspricht!
LG
Christine
Ich sagte es sinngemäß schon mal:
Es mag sein, dass der Hund sich vom Wolf in den letzten (was war es? 15 000 Jahren?) in seinem Verhaltens- und, wenn man so will, auch in seinem Kognitions- und Emotionsrepertoire ein Stück weit vom Wolf entfernt hat.
Ihm deswegen aber - mangels besserem Verständnis des Wesens und Individuums (!) "Hund" - wieder und wieder MENSCHLICHES Verhalten, Denken und Empfinden zu unterstellen, macht die Sache nicht besser.
Platter ausgedrückt: Vielleicht ist der Hund kein Wolf (mehr). Ein Mensch ist er deswegen aber noch lange nicht.
LG
Tina,
die durchaus sehr gut auch mal eine Woche ohne Nahrung auskommt und Stress nicht für den schlechtesten Grund zum Vö***n hält:devil:
Vielleicht ist der Hund in seinen Kommunikationsmöglichkeiten bzw. Denkprozessen dem Menschen ähnlicher, als wir das bisher wussten. Die neusten Erkenntnisse bzw. Experimente deuten zumindest drauf hin.
Siehe meinen aktuellen Thread.:blink:
Was genau an meinem Post hat dich denn so provoziert? :blink:
Provoziert? Null.
Ich persönlich muss mich weder vom Affen distanzieren noch geht es in diesem Thread darum, dass der Mensch seinen eigenen Lebensraum höchst erfolgreich zerstört.
Zu deinen "da muss man schon selber Hirnschmalz verwenden" - genau deswegen passt mir dieser ewige Vergleich mit dem Wolf nicht, da ich eben obiges versuche zu verwenden :D und mir bei meinen sämtlichen Beobachtungen immer wieder die Frage auftaucht, ob dieser ständige Vergleich nicht schon etwas überholt ist. Dass der Vergleich Mensch-Affe "dezent verfehlt" ist, ist natürlich klar, denn genau darum ging es mir ja!!
Stellt sich doch eher die Frage, warum Dich eher dünn gestrickte Vergleiche zu einem Beitrag motivieren, wenn Du mit Deinen Überlegungen darüber längst weit hinaus bist?
Ach Sabine, ich habe wirklich keine Lust mich mit dir zu streiten, nur weil dir meine Formulierung vielleicht nicht gefällt - dafür ist mir meine Zeit zu schade!!
Wenn du was wertvolles zum Thema beitragen möchtest, gerne. Aber persönliche Angriffe auf Formulierungen und Unterstellungen haben - mal wieder - hier bitte nichts zu suchen, zu mal ich dich nicht einmal kenne.
Einmal mehr der Tipp : Wenn einem ein Thema nicht gefällt, einfach mal die Kl*** halten!
Indie,
momentan bist Du es, die persönlich wird - kannst Du Dir allerdings schenken, sowas perlt im virtuellen Raum einfach an mir ab. Ich habe inhaltlich zum Thema geschrieben, zuletzt in Form einer simplen Frage, die Dich offenbar irgendwie anfasst. Dafür kann ich nichts.
Rosemarie Karsten
10.01.2012, 15:21
Wir stammen der Wissenschaft zufolge auch vom Affen ab. Vergleichen wir uns deswegen permanent mit der Lebensart des Affen?? Sollen wir uns deswegen auch an Ästen schwingend fortbewegen, keine Winterbekleidung mehr anziehen, da der Affe dies ja auch nicht tut, tagelang hungern, dies und jenes nicht mehr essen etc.??
Vielleicht könnte die Frage eher lauten, warum überwiegend der Hund den Menschen begleitet und nicht der Affe?
Mal ein interessanter Link über die Fähigkeiten von Hunden, Menschen zu verstehen:
Hundezeitung.de - Hunde verstehen Menschen am besten (http://www.hundezeitung.de/content/7408-Hunde-verstehen-Menschen-am-besten)
Zum Vergleich Hund - Wolf und Barfen:
Barfen ist
a) der Versuch, im Baukastensystem für den Beutetierfresser Hund quasi das ganze Beutetier nachzubasteln. Gemüse und Obst liefern da Vitamine, Mineralien und Rohfaser.
b) am besten, wenn man ganze Beutetiere füttern kann (dann braucht es auch kaum Grünzeug), aber wer kann das schon
c) flexibel genug, um auf die Bedürfnisse des einzelnen Hundes einzugehen.
Man sollte dabei die Ernährungsbedürfnisse des Hundes an sich im Auge haben, sich dabei aber nicht unnötig verkünsteln.
HG
Christl
Zum Vergleich Hund - Wolf und Barfen:
Barfen ist
a) der Versuch, im Baukastensystem für den Beutetierfresser Hund quasi das ganze Beutetier nachzubasteln. Gemüse und Obst liefern da Vitamine, Mineralien und Rohfaser.
b) am besten, wenn man ganze Beutetiere füttern kann (dann braucht es auch kaum Grünzeug), aber wer kann das schon
c) flexibel genug, um auf die Bedürfnisse des einzelnen Hundes einzugehen.
Man sollte dabei die Ernährungsbedürfnisse des Hundes an sich im Auge haben, sich dabei aber nicht unnötig verkünsteln.
HG
Christl
Danke für den Post, Christl:). Verstehe ich das richtig, dass wenn wir unseren Hunden ganze Beutetiere verfüttern könnten (natürlich auch abwechslungsreich), dann bräuchten wir ihnen gar kein Obst und Gemüse mehr "unterzujubeln"? Und nur deshalb, weil das kaum einer von uns kann, wir ihnen im Sinne der ausgewogenen Ernährung Gemüse und Obst ebenfalls verfüttern müssen?
Und wenn ich nun einen Hund habe, der mir freiwillig nur Beeren, Zucchini und Karotten isst, könnte ich ihn niemals ausgewogen barfen, ohne ihm anderes Grünzeug unterjubeln zu müssen, oder? (=und unterjubeln widerstrebt mir einfach) :(
Danke schon mal für Deine Expertise!
Mit Beeren und Karotten hast du doch schon zweimal super Grünkost :)
Wenn du mit der tierischen Kost so hinkommst, dass du damit alle essentiellen Nährstoffe abdecken kannst, brauchst du nicht unbedingt Grünzeug. Zumindestens nicht in größeren Mengen. Dann sollten aber auch wirklich alle verwertbaren Teile eines Tieres gefüttert werden (Hufe und Hörner dürfen gerne vernachlässigt werden).
HG
Christl
Mit Beeren und Karotten hast du doch schon zweimal super Grünkost
Ist das nicht eher Rot-Orange-Kost? :scept:
LG
Tina
pete23021972
12.01.2012, 22:44
Ist das nicht eher Rot-Orange-Kost? :scept:
LG
Tina
nur, wenn du die farben vermenschlichst
Dazu, völlig OT, die bayerische Farblehre (die meine Äußerung "Grünkost" erklären mag):
Vater und Sohn in einem Wald irgendwo in Bayern:
"Papa, Papa, was sind denn das für Beeren?"
"Des san Blaubeern"
"Aber die sind ja ganz rot!"
" Jo, weis no grea (=grün, unreif) san."
Na bitte!
HG
Christl
zweiaufeinenstreich
13.01.2012, 14:57
OT
Ach liebe Christl,
wenn ich meine Hunde nur dazu überreden könnte, ein totes Huhn zu fressen. Dann könnte ich mir das rupfen, das eklige ausnehmen, und verarbeiten sparen. Ich hätte keine Probleme tote Hühner oder Kaninchen einfach nur tot zu bekommen.
Das einzige, was ab und an mit Haut, Haar und Schwanz im Hund verschwindet ist eine Maus. Ich hasse es, immer mal wieder zu langsam zu sein um sie vorher abzunehmen und zu entsorgen.
OT aus.
danke Christl, das Gemüsezeugs hat also eine eher geringere Bedeutung. Und man braucht nicht zehnerlei Gemüsesorten.
LG
Heike
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