Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geschwister : "Gewinn" für den Umgang mit fremden Hunden?
Jane Doe
25.09.2012, 18:05
Hallo,
Ich bin noch ganz neu hier im Forum, lese aber schon länger mit.
Bei uns steht in der Einzug eines RRs bevor, wenn auch auf keinen Fall mehr in diesem Jahr.
Grundsätzlich soll es schon ein Welpe sein (auch wenn ich mich im Einzelfall einem TH-/Notfallhund nicht verschließen würde). Die Rahmenbedingungen sind für unspers. abgeklärt und für beide ist es auch nicht der erste Hunde und auch nicht der erste Hund mut Jagdinstinkt.
Meine Frage richtet sich eigentlich mehr an Erfahrungswerte anderer:
- Wie weit profitiert der RR im Sozialverhalten zu anderen Hunden, wenn man sich Brüder ins Haus holt
Grund für die Frage ist folgender: Meine eigenen Erfahrungen zu Geschwistern sind sehr gegensätzlich.
Das erste Geschwisterpaar waren English Pointer. Meinem Eindruck nach haben beide Hunde davon stark profitiert, waren ausgeglichen, ser souverän im Umgang mit fremden Hunden (nicht stark zurückhaltend, aber auch nicht zu überschwänglich.) Natürlich kann das auch an den Hunden im Einzelnen gelegen haben, auf jeden Fall hatte ich aber nie den Eindruck, dass ihnen das gemeinsame Aufwachsen geschadet hat.
Im Zweiten Fall habe ich 2 DSH-Brüder von einem Bekannten übernommen. Sie wurden abgegeben, da menschlicher Nachwuchs ins Haus kam und dieser im Laufe des 1. Lebensjahres eine starke Allergie entwickelt hat.
Ich kannte beide Hunde von klein auf und es war eig. immer so gewesen, dass die sich beim Auf-fremde-Hunde-treffen regelrecht aufgestachelt haben (Waren aber noch abrufbar). Nicht so, dass ich da von Agression reden würde, aber durchaus so, dass der Spaziergang mehr zum Streß mutierte, für Mensch und auch für Hund.
Hat man Einzelspaziergänge gemacht, hatte man das Problem nicht. Sobald der jew. Bruder nicht dabei war, waren die Hunde entspannt, neugierig und ruhiger.
Warum mich da Erfahrungsberichte im Bezug auf RR besonders interessieren:
- Ich kenne einige RRs, größtenteils auch seit dem Welpenalter, grade bei den Rüden hat sich aber im Laufe der Zeit öfter eine Abneigung gegen andere Rüden eingestellt.
Weiß nat. auch, dass das von Hund zu Hund unterschiedlich ist, ein paar Erfahrungsberichte würden mich jedoch trotzdem freuen.
Wie sehen eure Erfahrungen in diesem Bereich aus?
Grüße
Hallo, Willkommen im Forum :wink:
Ich habe zwei Mädels unterschiedlichen Alters und Geschwister sind sie auch nicht.
Die Heike (Zweiaufeinenstreich) hat ein Brüderpärchen, setz Dich mal mit Ihr in Verbindung.
*und damit hochschubs*
LG Feeyota
zweiaufeinenstreich
20.10.2012, 16:42
Hu hu, da bin ich.
ja, wie soll ich sagen, geschadet hats den beiden bestimmt nicht.
Man muss hier zwei Dinge grundsätzlich unterscheiden. Was hat der einzelne Hund davon, mit einem gleichaltrigen aufzuwachsen? Und, wie viel anders ist es mit zwei miteinander aufgewachsenen Hunden unterwegs zu sein und auf andere Hunde oder Menschen etc zu treffen.
Im ersten Fall würde ich sagen, war es in der Welpenzeit natürlich für mich entspannter, weil ich nicht unbedingt andere Welpen/gleichaltrige suchen musste. Sie haben sich prima entwickelt, da ich schon darauf achtete, dass sie zudem noch einige sehr gute Kontakte zu erwachsenen, gut sozialisierten Hunden hatten.
Allerdings musste ich während des Erwachsen werdens schon darauf achten, dass keiner den anderen mobbt, sondern immer schön die Waagschale im Gleichgewicht halten. Meine Jungs sind heute, mit zweieinhalb Jahren noch immer ein Herz und eine Seele. Diese Konstellation (zwei Rüden) kann aber auch darin enden, dass sie sich gegenseitig irgendwann nicht mehr verstehen und einer abgegeben werden muss, das sollte man nie vergessen und erzieherisch immer bemüht sein, dass man Spannungen im Vorfeld erkennt und entgegenwirkt.
Im zweiten Fall ist es natürlich so, dass es ein Unterschied ist, ob man einen ausgewachsenen an der Leine hat, oder zwei. Klar, hier ist wichtig, dass die Erziehung darauf hin zielt, dass man die Hunde auch unangeleint unter Kontrolle hat, sonst artet das sehr schnell in Stress aus.
Bei Begegnungen jeglicher Art, entwickelt sich gerne eine Eigendynamik, die Verhalten der Hunde hervorruft, das man von einem alleine nicht zu erwarten bräuchte. Auch hier ist wichtig, seine Hunde gut zu kennen und vorab richtig zu reagieren...
Ich habe bislang mit meinen beiden in dieser Richtung keine Probleme, da ich immer bemüht war, meine Jungs auf unbekannte Situitionen gut vorzubereiten und ihnen in allen Situationen die Verantwortung abnehme. Sie müssen nichts alleine regeln und das ist wichtig, wenn man zwei große Hunde hat. Körperlich bin ich klar unterlegen und eswegen setze ich auf Erziehung.
Zur Zeit, und immer wieder mal, hab ich Pflegis zu meinen Jungs. So wie auch jetzt. Hier bemerke ich schon, dass wenn der Pflegi aufpackt, meine beiden gerne mitziehen würden....Eigendynamik eben.
Insgesamt würde ich nicht unbedingt zu einer Geschwisteraufzucht raten. Zu viele Halter kenne ich, die hier ihr blaues Wunder erlebt haben, auch mit weiblichen Geschwistern. Wer sich das zutraut, sollte im Bilde darüber sein, dass es ein verantwortungsvoller Job ist, ein Hundeleben lang....
LG
Heike
zweiaufeinenstreich
20.10.2012, 16:57
Ach ja,
bei kontakt zu anderen Hunden im Freilauf, auch intakte Rüden, gibt es bei mir keinen Unterschied, ob ich mit einem alleine komm, oder mit beiden.
Filou macht sich unsichtbar und sucht von sich aus keinen kontakt zu intakten Rüden, Tyson kommt mit anderen Rüden klar, sofern sie nicht agressiv daher kommen oder aufdringlich werden. da kann er dann schon mal grummeln.
Insgesamt können wir an allen vorbeigehen, laufen aber auch oft bei Treffen in der Gruppe mit mehreren hunden gemischten Geschlechts....
Lg
Heike
Mönsch Heike, Du bis aber fix! :):blink:
LG Feeyota
Stefanie R.
20.10.2012, 20:43
Alle Züchter, die wir damals besucht haben, haben dazu geraten, zwischen zwei Rüden 3 - 5 Jahre Abstand zu halten, abhängig vom Charakter und Temperament des Erstrüden. Das Problem bei zwei Welpen ist, dass du nicht wirklich gut voraussagen kannst, wie die beiden sich entwickeln. Du kannst das Glück haben und erwischst einen, der sich eher zurückhaltend benimmt, wenn ein anderer Rüde Ansprüche erhebt. Du kannst aber auch die Konstellation erwischen, dass beide nicht zurückweichen und dann kann es früher oder später knallen.
Die Gefahr, dass die beiden sich mal in deiner Abwesenheit in die Wolle bekommen (das kann ein Spielzeug sein, das normalerweise unbeachtet herumliegt, etwas zu essen, was auf dem Tisch vergessen wurde, irgendeine Kleinigkeit halt) und dann einer der beiden auf der Strecke bleibt, ist vorhanden. Dies wäre - neben dem enormen Erziehungsaufwand für zwei Gleichaltrige - meine größte Sorge.
Es gibt RR-Rüden, die generell ein Problem mit gleichgeschlechtlichen Hunden haben. Inwieweit man da erzieherisch hätte anders reagieren können, kann man natürlich nicht sagen. Was ich dir aber sagen kann ist, dass ich mit einem temperamentvollen RR-Jungrüden gut ausgelastet war und ein weiterer in vielen Situationen nachteilhaft gewesen wäre. Etwas anderes ist es vielleicht, wenn man sich die Erziehungsarbeit aufteilen kann, aber selbst dann würde ich es aus dem oben genannten Grund nicht machen.
Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam
zweiaufeinenstreich
20.10.2012, 20:44
War halt zur Stelle, als du geschubst hast....:)
LG
Heike
Ich habe zwei Geschwisterpaare. Die beiden Schwestern waren von Anfang an wie EIN Hund - da gab es nie Probleme, bis heute.
Bei den beiden Brüdern sah das allerdings ganz anders aus. Hirarchiegerangel ohne Ende bis hin zu Beißerein. Das erste Jahr war nervtötend. Dann hatten wir es geschafft (dachten wir jedenfalls :rolleyes:) Viele Monate lief alles bestens und dann ... der große Knall. Wieder mal...
Das ist jetzt knapp 2 Jahre her und seitdem ist Ruhe. Gegrummel gibts immer mal, aber sie haben sich arrangiert.
Voneinander gelernt haben sie sicher nichts - sehr wohl aber von den älteren Hunden (wir hatten 5 RRs). Und das, was Du im Eingangspost beschreibst (gegenseitiges Aufstacheln) kennen wir zur Genüge. Gruppendynamik...
Ich persönlich würde keine Geschwisterpaare mehr nehmen sondern - so wie Stefanie es beschreibt - auf einen Altersabstand von mindestens drei Jahren Wert legen.
Ist besser für meine Nerven :D...
LG
Heike
Hallo, :wink:
meine Wahl wäre auch ein Alterunterschied von ca. drei Jahren.
Wie Heike, Stefanie und Heike CR schon schrieben, wenn du zwei erwischst die nicht klein bei geben und in der Geschlechtsreife beginnen ihren Status abzuklären, kann es zu größeren Auseinandersetzungen kommen. Das Beide gleich alt und gleich stark sind spielt da auch eine Rolle, dass kann die Sache noch verschärfen.
Hier auf dem Land sieht man nicht sehr viele RR`s, aber von den Rüden die ich kenne, ist nur einer dabei der gar keinen Probs mit anderen Rüden hat.
Neben allen Ratschlägen, Meinungen, eigenen Erfahrungen etc., ist es Grundvoraussetzung, dass ihr nicht mit Unsicherheit an so ein Gespann ran geht.
Erfahrungsbericht:
Im Bekanntenkreis haben wir aktuell den Fall zwei Labbi-Rüden, der erste war 3,5 Jahre als der Welpe (auch Rüde) einzog.
Der Ältere hat die kleine Schnappschildkröte regelrecht erzogen und das war sehr spannend mit anzusehen.
Ist der Frechling z.B. meiner Ashanti zu forsch gegenüber getreten, hat er von ihn sofort mit einem Grummeln ab gesplittet. Er hat sich soviel positives abgeschaut und ist jetzt mit 15 Monaten schon ganz schön souverän.
LG,
Jasmin mit Ashanti.
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