Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wohin eigentlich mit all den Welpen?
Mir platzt hier der ein oder andere Kragen... Neulich meinte jemand in einem Gespräch: "Ui, da wirst du ja echt emotional!" Ja, werd ich.
Ich oute mich jetzt mal öffentlich. Es fanden vor (sehr) geraumer Zeit einige Austäusche darüber statt, ob das Rosentier in das hochoffizielle ELSA-Ridgelos-Zuchtprogramm aufgenommen werden sollte. Ich muss gestehen, dass mir ridgelos, DS und die entsprechende möglicherweise verknüpfte Vererbung sehr am Herzen liegen und ich generell ein sehr forschungsgeprägter akademischer Naturwissenschaftler bin.
Nun - ich fand und finde das ELSA-Projekt gut, das sich bemüht, den Zusammenhang zwischen Ridgeträgern, Ridgelosen und dem DS herauszufinden und bei dem es darum geht, ob man den DS unter gezielter Einkreuzung Ridgeloser unter Bewahrung des erblichen dominanten Ridges - der ja Rassemerkmal ist und auch bleiben soll - einzudämmen. Ich finde das Projekt wichtig.
Nun habe ich eine prinzipiell geeignete Hündin. Warum die geeignet ist, führe ich hier nicht genau aus, sonst schnarcht jeder wegen Textlänge. Auf Anfrage führe ich das gerne genauer aus, spare das an dieser Stelle aber mal ein.
Ich habe mich vorläufig gegen einen Versuchswurf entschieden.
Mein Grund dafür ist schlichtweg folgender: Aus einer derartigen Verpaarung entstehen Welpen, deren Generation aus Forschungsgründen so wichtig ist, dass sie weiter in der Zucht ihren Platz finden sollten. Aus dieser Verpaarung entstehen Welpen, die unter Umständen Roses wirklich extremen Jagdtrieb haben könnten, dem ich nicht durch freie Auswahl eines jagdphlegmatistischen Rüden begegnen könnte, weil der wiederum im Rahmen des Forschungsprojektes vor allem sicherer RR-Träger sein muss. Jagdleidenschaft ist da nachrangig.
De facto würde ich für x Welpen wirklich zuverlässige Welpenleute brauchen, die erstens dem Forschungsprojekt offen gegenüberstehen würden und gegebenfalls auch der Forschung zuliebe mit der Filialgeneration mal einen VDH-Wurf mit allem Brimborium auf sich nehmen würden - und die zudem auch noch mit einem extrem jagdtriebigen Hund klarkommen könnten. Mein Fazit: Vergiss es! Das ist zu wackelig!
Für mich hört die Züchterverantwortung nach der gesunden Verpaarung und der hübschen Welpenkiste einfach nicht auf. Wenn ich hier lese, wer demnächst deckt und wer demnächst gedeckt wird und wie wenig da über irgendwas und vor allem langfristige Konsequenzen nachgedacht wird, krieg ich einfach eine emotionale Krise.
Nun ja, das deutsche Land braucht wohl dringend Ridgebacks. Streut mal - ich streu nicht.
LG
Susanne
gut gedacht Suse..und ich frage mich, wie die DS tragenden anderen Rassen (Dobermann, Boxer z.B.) in diesem Forschungsprogramm berücksichtigt werden.....
.. für die ist ELSA nicht zuständig. Oder sollten sie sich die auch noch aufladen? Es reicht ja schon, wie schwer das bei RRs ist *find*.
ich denk ja nur...weil die ja nu so gar keinen Ridge haben.....es ist nirgends nachgewiesen, dass ein Zusammenhang besteht, ob es genetische Mutation ist oder simple Fehentwicklung in Utero. Und anstatt Welpen mit eben den von dir genannten Problemen auf die Welt zu bringen, fände ich eine DNA basierte Forschung bei allen Rassen sinniger.
Ja, aber die gibt es doch. Führe Nicolette Halmon-Silbertz bitte nicht nicht ad absurdum, die Frau hat das nicht verdient.
CHIMBAZI
21.11.2012, 16:16
gehört eigentlich nicht zu Susannes Aufführung, deswegen OT.
Aber das Vorkommen von DS bei den von Dir Feli aufgezählten Rassen, erreicht nicht annährend die Vorkommende Häufigkeit wie bei den Ridgetragenden also Rhodesian, bzw. Thairidgeback.
Entschuldigung, Gedanken und Finger und "Contra" waren schneller als alles andere...
Die Rassen, bei denen der DS ebenfalls gehäufter auftritt, haben generell ebenfalls eine Tendenz, phänotypisch eine Art Ridges zu formen. Sozusagen Mini-Ridges in Teilbereichen. Bei Boxern und BGS etc. hängt das gerne mal nur im Nacken und ist phänotypisch kaum sichtbar. Letztendlich hat das die These des Zusammenhangs nur bestätigt.
Grusskuss und sorry für den Schnellschuß
Susanne
jalu-jindo
21.11.2012, 16:52
Also, ich bin wie bereits an anderer Stelle erwähnt kein Züchter und werde auch nie einer werden. Sehe mir aber gleichwohl ab und an entsprechende Homepages von Züchtern an, die Welpen haben. Dort ist häufig festzustellen, dass gerade die Ridgeless es zunehmend schwer haben geeignete Welpeneltern zu finden (das ist ja nicht verwunderlich) der Ridgebackmarkt brummt und jeder will in die Zucht bzw. Show und sich am großen Kuchen seinen Teil abschneiden. Dass dann bewußt noch Ridgelesshündinen für irgendwelche absurden Zuchtprogramme eingesetzt werden sollen, da frage ich mich allen Ernstes als Laie was das soll.
Ich meine damit sicher nicht, dass ich nur unbedingt einen "korrekten" Welpen kaufen würde. Das ist bei mir zweitrangig. Hier kommt es mir auf die Prägung des Welpen in seiner Zuchtstätte an und dass er gesund ist, alles andere ist nebensächlich, zumindest für mich. Ich lege keinen Wert auf lange Ahnentafeln, aber auf die Gesundheit der Hunde aus dieser Verpaarung, sowie auf ein Aufwachsen in gesundem, artgerechten Umfeld mit liebevoller Rundumbetreuung und optimaler Prägung damit das Hundekind für einen Start ins neue Leben gerüstet ist.
Habt ihr mal gesehen, wie viele der hoch gehandelten VDH- Züchter noch auf Welpen sitzengeblieben sind in diesem Jahr ? Und es kommen täglich neue dazu. Bei uns in der Gegend bewirbt eine VDH Züchterin bereits in Kleinanzeigen ihren noch nicht gefallenen Wurf.
Ich habe nach 8 Jahren intensiver Verfolgung der Akzeptanz von Ridgelosen das Gefühl, dass alles viel offener und toleranter geworden ist. Was ich mir mit Buki noch anhören durfte, gibt es bei Rose gar nicht mehr. Gute Welpeninteressenten wissen zu unterscheiden. Und wer nicht in die Zucht will und kein Statussymbol braucht, dem geht der Ridge am Pöppes vorbei. Nein, sie sind nicht mehr die Ausgestossenen.
Wenn du dich fragst, warum ausgerechnet die "Ausgestossenen" in Zuchtprogramme sollen, dann hast du vieles in punkto Genetik noch nicht kapiert. Das ist explizit kein Vorwurf. Nur der Hinweis darauf, dass der Horizont manchmal weiter ist, als man meint.
Und mit den nicht vergebenen Welpen möge man vorsichtig sein - die gibt es manchmal gar nicht. Aber immerhin halten sie den Züchter in aller Erwartungsmunde und dadurch ganz oben auf irgendwelchen Listen. Das nennt sich Marketing und ist so wie die Firmen, die bewusst mit AAA... anfangen. :blink:
LG
Susanne
Dort ist häufig festzustellen, dass gerade die Ridgeless es zunehmend schwer haben geeignete Welpeneltern zu finden (das ist ja nicht verwunderlich) der Ridgebackmarkt brummt und jeder will in die Zucht bzw. Show und sich am großen Kuchen seinen Teil abschneiden. Ich meine damit sicher nicht, dass ich nur unbedingt einen "korrekten" Welpen kaufen würde. Das ist bei mir zweitrangig. Hier kommt es mir auf die Prägung des Welpen in seiner Zuchtstätte an und dass er gesund ist, alles andere ist nebensächlich, zumindest für mich.
Habt ihr mal gesehen, wie viele der hoch gehandelten VDH- Züchter noch auf Welpen sitzengeblieben sind in diesem Jahr ? Und es kommen täglich neue dazu. Bei uns in der Gegend bewirbt eine VDH Züchterin bereits in Kleinanzeigen ihren noch nicht gefallenen Wurf.
Ich kann auch nur den Kopf schütteln, angeblich ist es doch gar kein Geschäft mit der Hundezucht - zumindest
wird es doch von vielen Züchtern so gesagt. Leider ist das Gegenteil der Fall - verlogene Welt!!
Schade und bedenklich finde ich das aber immer mehr RR in die falschen Hände geraten und sich dann
bei RRIN wiederfinden ....
LG
Volker
jalu-jindo
21.11.2012, 17:22
Ich habe nach 8 Jahren intensiver Verfolgung der Akzeptanz von Ridgelosen das Gefühl, dass alles viel offener und toleranter geworden ist. Was ich mir mit Buki noch anhören durfte, gibt es bei Rose gar nicht mehr. Gute Welpeninteressenten wissen zu unterscheiden. Und wer nicht in die Zucht will und kein Statussymbol braucht, dem geht der Ridge am Pöppes vorbei. Nein, sie sind nicht mehr die Ausgestossenen.
Wenn du dich fragst, warum ausgerechnet die "Ausgestossenen" in Zuchtprogramme sollen, dann hast du vieles in punkto Genetik noch nicht kapiert. Das ist explizit kein Vorwurf. Nur der Hinweis darauf, dass der Horizont manchmal weiter ist, als man meint.
Und mit den nicht vergebenen Welpen möge man vorsichtig sein - die gibt es manchmal gar nicht. Aber immerhin halten sie den Züchter in aller Erwartungsmunde und dadurch ganz oben auf irgendwelchen Listen. Das nennt sich Marketing und ist so wie die Firmen, die bewusst mit AAA... anfangen. :blink:
LG
Susanne
nach diesem Statement erscheint mir das Ganze noch fragwürdiger
NfU
nach diesem Statement erscheint mir das Ganze noch fragwürdiger
NfU
Warum? Und welches "Ganze"? Der VDH? Zucht generell? Die Einstellung der Menschen? Die Verantwortung, die dranhängt? Pickst du dir nur den letzten Absatz raus und liest den Rest nicht?
Ebenfalls Nfu
Susanne
jalu-jindo
21.11.2012, 18:42
Susanne,
hier kommt meine letzte Stellungnahme in dieser Sache.
a) Mit dem "Ganzen" meine ich, obwohl genug gesunde und korrekte Hunde vorhanden sind, noch Ridgeless Hündinnen in die Zucht zu nehmen finde ich befremdlich. Denn ich bin Käufer und somit absoluter Laie, der, da mag ich Dir schon zustimmen, in dieser Sache eben nicht über den Horizont hinausblicken kann und will. Denn ich bin Abnehmer eines Welpen und habe in meinem obigen Text die von mir gegenüber einem Züchter verlangten Voraussetzungen aufgezeigt.
b) Ich habe nichts gegen die Zucht, da wäre ich ja schön blöd, woher sollte ich denn meine/unsere Welpen beziehen? Und es müssen in unserem Falle eben Welpen sein, weil sie nicht nur wegen dem tollen Aussehen gekauft werden oder weil man auf "dicke Hose " machen will, sondern ein gutes Leben als Jagdhunde mit absolutem Familienanschluss bei uns führen und dafür wurden sie, das weiss ich sogar als Laie einmal gezüchtet.
c) Und selbstverständlich habe ich nichts gegen den VDH, ich weiss, dass das der seriöseste Zuchtverein in unserem schönen Lande ist. Nur allein aufgrund dieser Tatsache kann ich nicht nur mit dem Kopf nicken, wenn etwas meine Zustimmung nicht findet oder Unverständnis hervorruft. Und genau hinsehen muss/ und werde ich auch beim nächsten Welpenkauf.
Einen schönen Abend Barbara
galathee
21.11.2012, 19:09
Hallo Barbara,
Du hast es leider nicht verstanden. Es geht nicht darum, ridgeless Hündinnen 'in die Zucht zu nehmen', sondern um einen Zuchtversucht, der limitiert ist auf 10 Würfe und wissenschaftlich begleitet wird, um DS zu erforschen.
@Suse,
Du hast absolut Recht, einen jagdambitionierten Hund nicht einzusetzen.
An alle Hündinnen in diesem Programm müssen sehr hohe Anforderungen gestellt werden und die Verantwortung der Züchter sollte nicht geringer sein, als bei einer 'regulären' Verpaarung. Eher höher, da die Anzahl der möglichen Rüden sehr limitiert ist. Außerdem stimme ich Dir zu, dass die Auswahl der Käufer bereits durch das Programm sehr stark eingeschränkt wird und nicht noch durch charakterliche Herausforderungen weiter beeinträchtigt werden kann.
Barbara, danke für die Antwort.
Ich schreib was dazu...
zu a)
Das Problem mit den korrekten Hunden ist, dass sie durchaus auch eine genetische ungesunde und für Züchter wirklich aufgrund des komplizierten Erbganges schwer kontrollierbare Geschichte mit sich herumtragen - dadurch werden die inkorrekten Hunde interessant, die es eben ziemlich gesichert nicht vererben. Ridgelos bedeutet - stark vereinfacht gesagt - wenig Chance auf DS, beim korrekten Ridgeträger erhöht sich das DS-Potential. Das Ziel ist, letztendlich den DS, den keiner haben will und die betroffenen Welpen am wenigsten, in den Griff zu bekommen. Der Ridge wiederum wird auf einem sehr leicht durchschaubaren Erbgang weitergegeben. Verpaarst du einen sicheren RR-Träger mit ungewisser DS-Weitergabe mit einem Ridgelosen mit ziemlich sicherer Nicht-DS-Weitergabe, dann kommt ein Welpe mit sicherem Ridge raus - und einer mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit, einen DS zu haben oder den DS genotypisch ohne Phänotypausprägung mit sich herumzuschleppen. Wie gesagt: Ich finde das Projekt wichtig, um Fragen zu klären und vielleicht einen Weg zu finden, den DS irgendwann mal einfach sorglos in die Schreckgespenstschublade packen zu können.
zu b)
Gegenfrage: Das Leben willst du aber mit einem gesunden Hund führen, oder? Dann siehe oben - auch wenn dich das akut nicht betreffen mag, so betrifft es vielleicht andere, die froh um solche Projekte wären.
zu c)
Der VDH schafft immerhin den Mini-Spielraum für solche Projekte innerhalb eines Rahmens, der nicht einfach zur freien Spielwiese gereicht. Die Nicht-VDH-Vereine wohnen nach meinem Empfinden Tag für Tag auf grenzenlosen Spielwiesen, behüdeln die ach so tolle Freiheit ihrer Mitglieder und die nützen das auch beizeiten über Gebühr aus. Tja, ansonsten stimme ich dir zu: Augen auf beim Welpenkauf!
LG und mit keiner bösen Absicht - ich bin eher froh um die Diskussion und deine Argumente, weil es Platz für gegenseitige Erklärungen schafft.
Susanne
Ich bin sehr gespannt auf die Resultate der Forschung!
Ich als Welpeninteressent könnte mir durchaus vorstellen, einen Welpen explizit aus einer solchen Verpaarung (unter Elsa!) aufzunehmen.
(Natürlich müssten auch all meine anderen 10'000 Wünsche an den Züchter erfüllt sein ;) )
Und eine Frage am Rande. Bekommen die korrekten Welpen aus einer solchen Verpaarung auch "korrekte Papiere"? Also darf mit ihnen in der "normalen" Zucht weitergezüchtet werden? Denke eher nicht oder?
Hallo, Kaethu!
Natürlich bekommen die Welpen Papiere - sie haben ja auch Eltern mit Papieren und es ist eine VDH-genehmigte Zucht. Gerade das Weiterzüchten ist in dem Falle eigentlich wichtig, um mehrere Generationen im Erbgang erfassen und auswerten zu können.
Echte repräsentative Resultate wird es wohl in absehbarer Zeit leider nicht geben, weil die Forschungsobjekte fehlen. Die Mitmachbereitschaft ist verständlicherweise sehr eingeschränkt.
Ich fand es über meine Ridgebackjahre erschreckend, was da alles ins Blaue gemacht, vermehrt und gekauft wird und wie wenig Wissen um solche Projekte vorhanden ist und wie wenig die eigentlich - auch wenn man da manches diskutieren kann - beachtet werden. Letztendlich geht es um einen gesunden Rasseerhalt im Standard, und ich finde es schade, wie wenig Aufmerksamkeit da ist. Selbst, wenn die genehmigten 10 Versuche umstritten sind, ist die Menge der Welpen noch gar nichts gegen das, was ausserhalb des VDHs im gleichen Zeitraum produziert wird. Die ELSA-Leute haben sich wirklich ins Zeug gelegt, um das Bewusstsein zu schärfen und Wege zu bereiten und die Genehmigung dafür beim VDH durchzuboxen.
Ich finde es traurig, dass es nicht die Beachtung findet, die es verdient hätte. Aber es entspricht der allgemeinen Mentalität: Hauptsache, meiner ist gesund! Egal, ob das Glück war oder sich ein Haufen Leute vorher einen Kopf darüber gemacht haben, dass der Hund überhaupt gesund sein kann.
Ich möchte mich noch allgemein für Emotionsausbrüche entschuldigen. Aber es ist für mich ein wirklich sehr emotionales Thema.
LG
Susanne
der Neue
21.11.2012, 21:26
Suse, ich bin mir ziemlich sicher, dass die Schwachstellen in deiner Argumentation den Entscheidungsträgern bei ELSA auch bekannt sind und es genau deswegen noch nicht zu dem "Experiment" gekommen ist.
Gruß
Gerd
Ich persönlich finde, gerade im Hinblick auf hier in diesem Forum in den letzten Tagen bekannt gewordene Vorhaben, allein den Titel des Themas äußerst klasse.
Ja, Ihr lieben.....JungzüchterInnen, DeckrüdenbesitzerInnen....wohin mit all den Welpen??
Für mich ist es unerheblich, ob es ein Projekt ist, welches von einem Zuchtverband gestartet wird oder ob es ein privates Pojekt ist......gestartet aus oft genug monetärem Hintergrund.
Wohin mit all den Welpen?
Ich finde allein die Zahl (ca.!!) 1.000 RR-Welpen im VDH jährlich erschreckend.....und da kommen noch die ich weiß nicht wieviel Dissidenzwelpen dazu NEBST den "Hobbyzucht-Welpen" PLUS die aus dem billigen EU-Import....:eek:
Man möge doch nur mal hier im Forum auf die Mitgliederkarte schauen.....da kriegt man ja `nen Riesenschreck, wenn man alleine mal Richtung Ruhrgebiet schaut.....
LG, Suse
galathee
21.11.2012, 23:22
Suse, ich bin mir ziemlich sicher, dass die Schwachstellen in deiner Argumentation den Entscheidungsträgern bei ELSA auch bekannt sind und es genau deswegen noch nicht zu dem "Experiment" gekommen ist.
Gruß
Gerd
Hallo Gerd,
es ist zu einem Wurf gekommen, der mir bekannt ist. Vater war ein sicherer 'Ridge Vererber' und alle Welpen (ich glaube 12) hatten einen Ridge und keinen DS im Wurf. Aber das ist natürlich nicht aussagekräftig, dazu müssten mehr Würfe fallen. Ich habe das Projekt nicht weiter verfolgt, werde aber gelegentlich mal nachfragen.
Hmmm also dass sie Papiere bekommen ist klar. Aber glaub - wenn ich das mal richtig verstanden habe - in einem "normalen" wurf (FCI Eltern natürlch), bekommen ja glaub unkorrekte Welpen (Fehlfarbe, zu viele Crowns, Ridgeless etc) einen Vermerk in die Papiere, dass Zuchtuntauglich?
Sind denn die Welpen aus einem Wurf mit zwei Ridgeless (werden eigentlich zwei Ridgeless genommen oder nur einer?) züchterisch "gleich viel wert"?
Kann ich mit einem korrekten Welpen in der "normalen" Zucht weiterzüchten?
Sorry wenn ich mich dumm stelle ;) irgendwie finde ich den Gedanken noch komisch (nicht falsch! Nur "ungewohnt"), dass Welpen aus einer "falschen" Verpaarung (auch wenn sie bewilligt wird) dann in der "normalen" Zucht eingesetzt werden...
(Hoffe ihr versteht das Wort "normal". Mein damit halt die Zucht mit korrekten Hunden mit Papieren)
Und ja, ist klar dass diese Zucht noch lange gemacht werden muss, bis stichhaltige Ergebnisse kommen.
also erstmal Mathuni ich finde Deine Entscheidung durchdacht und richtig und finde es auch toll, dass Du sie öffentlich gemacht hast. Vielleicht nimmt sich die Gedanken jemand zu herzen und ein oder mehrere Würfe werden nicht produziert!
Allerdings - und damit steh ich hier vielleicht wieder alleine da - finde ich als Grund den Jagdtrieb um nicht mit einem JAGDHUND zu züchten, sehr merkwürdig. Verstehen kann ich Deine Intention dahinter schon und wünsche mir erst recht, dass viel, viel weniger Welpen produziert werden.
Man möge doch nur mal hier im Forum auf die Mitgliederkarte schauen.....da kriegt man ja `nen Riesenschreck, wenn man alleine mal Richtung Ruhrgebiet schaut.....
LG, Suse
Na na - im Pott leben aber auch geschätzte 9 Millionen Menschen:D
Und da ist es doch klar warum die RR Dichte dort Punktuell größer ist als anders wo:blink:
LG
Volker
Warum gibt es wohl gerade in Deutschland (gefühlt?) so viele RRs? Wenn man sich Bevölkerungsdichte, Klima, Verwendung von Hunden etc. anguckt, wäre es nicht gerade das erste Land, dass einem zu einem großem Jagdhund, Wach- uns Farmhund aus dem südlichen Afrika einfällt.
Schon irgendwie interessant, dass die Rasse gerade in Deutschland so viel Anhänger gefunden hat.
Du hast absolut Recht, einen jagdambitionierten Hund nicht einzusetzen.
Öh...vielleicht habe ich da was falsch verstanden, aber ich dachte, RR seien Jagdhunde??
LG, Suse
Thomas R
22.11.2012, 11:53
Mal am Rande es gibt durchaus Menschen die nach ridgelosen Hunden ausschau halten und wenn diese dann möglicherweise noch ein wenig zum Arbeiten motiviert werden können optimal wären :p.
LG
galathee
22.11.2012, 18:01
Öh...vielleicht habe ich da was falsch verstanden, aber ich dachte, RR seien Jagdhunde??
LG, Suse
Hallo Suse,
lass mich das etwas ausführlicher erklären, denn mein Statement war kurz und nicht so ganz klar. Also neuer Versuch.
Ja, RR sind Jagdhunde und sollen ihren Jagdtrieb auch behalten. Aber nicht jeder RR landet in Jägerhand und viele 'normale Hundebesitzer' können so richtig ins Schwitzen geraten, wenn sie einen SEHR jagdambitionierten Hund führen. Es geht bei Mathuni-Suse um die Kontrollierbarkeit dieses Jagdtriebes. Und da sind unsere braunen Freunde durchaus verschieden.
Mein Lion stammt aus einer Arbeitslinie und hat ganz viel Jagdtrieb, der aber nach viel Arbeit und mit viel Voraussicht im Gelände recht gut kontrollierbar ist. Es gibt aber auch Exemplare, die man nicht kontrollierbar bekommt und die somit ein Leben weitgehend an der Schlepp fristen müssen. Rose gehört, so wie ich es verstanden habe, zu dieser 'schwierigen Fraktion' (Mathuni, bitte korrigiere ggfls, will nichts falsches schreiben).
Klar kann man argumentieren, dass jeder Hund kontrollierbar gemacht werden kann. Die Frage ist dann nur, welche Käufer übrigbleiben, die dies umsetzen können / wollen. Und da bei dem Zuchtversuch schon genügend andere Anforderungen an die potentiellen Käufer gestellt werden, ist dies ein zusätzlicher Faktor, der die Auswahl der Welpenkäufer einschränken würde.
Stefanie R.
22.11.2012, 18:48
Warum gibt es wohl gerade in Deutschland (gefühlt?) so viele RRs? Wenn man sich Bevölkerungsdichte, Klima, Verwendung von Hunden etc. anguckt, wäre es nicht gerade das erste Land, dass einem zu einem großem Jagdhund, Wach- uns Farmhund aus dem südlichen Afrika einfällt.
Schon irgendwie interessant, dass die Rasse gerade in Deutschland so viel Anhänger gefunden hat.
Das Wetter in D bietet sich doch geradezu an, mit dem Hund gemeinsam auf der Couch zu lümmeln. :blink:
Mal ernsthaft: D besteht ja nun nicht nur aus dicht besiedelten Gebieten. Hier bei uns kann man stundenlang laufen, ohne jemandem zu begegnen. Nur haben wir dabei nicht deine tolle Aussieht. :howl::blink:
Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam
Mal ernsthaft: D besteht ja nun nicht nur aus dicht besiedelten Gebieten. Hier bei uns kann man stundenlang laufen, ohne jemandem zu begegnen. Nur haben wir dabei nicht deine tolle Aussieht. :howl::blink:
Ja, sicherlich. Aber die meisten Menschen wohnen nun mal im Einzugsgebiet der Ballungsgebiete. Ich will auch gar nicht sagen, dass man in Deutschland auf gar keinen Fall einen RR anschaffen sollte, aber irgendwie ist es doch schon komisch, dass gerade der RR so "in" ist, oder? Und ich frag mich halt warum gerade in Deutschland.
galathee
22.11.2012, 22:15
Ja, sicherlich. Aber die meisten Menschen wohnen nun mal im Einzugsgebiet der Ballungsgebiete. Ich will auch gar nicht sagen, dass man in Deutschland auf gar keinen Fall einen RR anschaffen sollte, aber irgendwie ist es doch schon komisch, dass gerade der RR so "in" ist, oder? Und ich frag mich halt warum gerade in Deutschland.
Johanna, ich setze das mal auf 'off topic', da es nicht wirklich zum Thread gehört. Aber ich möchte Deine Frage gerne aus meiner Wahrnehmung heraus beantworten:
Vermutlich, weil es hier einige Halter gibt, deren Hunde so augenscheinlich 'vorbildlich' sind. Sie liegen brav im Restaurant und sehen dabei wunderschön aus. Sie sind freundlich zum Hotelpersonal und sehen schön aus. Sie gehen in der Stadt brav durch die Fußgängerzone .... und natürlich sehen sie dabei so schön aus. Sie lassen sich würdevol von Menschen in der Fugäzo streicheln... und sehen dabei immer noch schon aus.
Dass ich vorher mit den Hunden tüchtig zum Auspowern unterwegs war, sieht man ja abends nicht mehr. Bis dahin bin ich geduscht, umgezogen, geschminkt.... da sitzt ne Dame im Seidenkleid im Restaurant und neben ihr liegen zwei entspannte und schöne Wauzis.
Wir hören oft 'ach, so einen Hund hole ich mir auch'. Meine Standardantwort lautet: 'ja, sie sind wundervoll. Es stecken hunderte von Arbeitsstunden drin, die man gerne investieren muss. Sie sind nicht von Natur aus so'.
Inzwischen hasse ich es, dass wir Reklame für die Rasse laufen. Aber nur deshalb die Hunde zuhause lassen? Nicht wirklich.
Ich biete jedem Interessierten an, mal mit uns ins Gelände zu gehen und die Hunde 'in action' oder gar auf Wildspur zu beobachten und ganz genau hinzuschauen, wie wenig entspannt ich durch die wunderschöne Landschaft gehe.... 360 Grad Rundumblick, kein Handygespräch (wenns klingelt, wir flugs angeleint) und nur sparsame Gespräche mit anderen Menschen (schließlich muss ich das Reh ja zuerst sehen). Ich zeige auch gerne unser Haus, wenn gerade 'Jack Wolfskin Muster' frisch aufgetragen auf dem Fussboden prangt, meine schlammigen Hosen/Schuhe, das eingesaute Auto.
Leider sehen die Leute hier nur die schönen Seiten und denken oft, es sei ganz normal so. Deshalb wird der RR hier zur Moderasse und die Notorgas haben Stress.
Suse - ich knutsch dich!
Du weißt sicher, warum! :kiss:
Esthi
Hallo Suse,
lass mich das etwas ausführlicher erklären, denn mein Statement war kurz und nicht so ganz klar. Also neuer Versuch.
Ja, RR sind Jagdhunde und sollen ihren Jagdtrieb auch behalten. Aber nicht jeder RR landet in Jägerhand und viele 'normale Hundebesitzer' können so richtig ins Schwitzen geraten, wenn sie einen SEHR jagdambitionierten Hund führen. Es geht bei Mathuni-Suse um die Kontrollierbarkeit dieses Jagdtriebes. Und da sind unsere braunen Freunde durchaus verschieden.
Mein Lion stammt aus einer Arbeitslinie und hat ganz viel Jagdtrieb, der aber nach viel Arbeit und mit viel Voraussicht im Gelände recht gut kontrollierbar ist. Es gibt aber auch Exemplare, die man nicht kontrollierbar bekommt und die somit ein Leben weitgehend an der Schlepp fristen müssen. Rose gehört, so wie ich es verstanden habe, zu dieser 'schwierigen Fraktion' (Mathuni, bitte korrigiere ggfls, will nichts falsches schreiben).
Klar kann man argumentieren, dass jeder Hund kontrollierbar gemacht werden kann. Die Frage ist dann nur, welche Käufer übrigbleiben, die dies umsetzen können / wollen. Und da bei dem Zuchtversuch schon genügend andere Anforderungen an die potentiellen Käufer gestellt werden, ist dies ein zusätzlicher Faktor, der die Auswahl der Welpenkäufer einschränken würde.
Sorry, dass ich mich solange nicht gemeldet habe. Ich zitiere Karin, weil das eben meinen Punkt darstellt.
Ich weiß nicht, wie ich das verdeutlichen kann, was an einer Rose so dranhängt. Ich war heute lange alleine mit ihr im Schnee unterwegs, weil Buki wegen Rückenzipperlein so gar nicht mitwollte. Wir haben der Leine "Winke!" gesagt und waren teilentspannt unterwegs. Sie war immer teilangespannt, weil da ja noch Grashalme und Krähen zu sehen waren und ich war teilentspannt, weil ich sie permanent lesen musste und ihr immer die magischen Wörter "Grashalm!" und "Vogel!" einflüstern musste. Dass Rose überhaupt offline laufen kann, ohne in irgendwelchen Düften versunken abzurauschen, hat 18 Monate Schleppleine bedeutet. Und selbst nach denen muss ich immer noch im (nach wie vor seltenen) Offline-Modus zu 100% geistig da sein und sehr zeitnah reagieren. Das ist schlichtweg anstrengend. Das ist unbeschreiblich anstrengend!
Anstrengend ist auch das Unverständnis anderer Hundehalter, mit denen man läuft. "Ach, lass sie doch! Sie muss sich mal austoben und mit meinem Hund spielen!" Nein, muss sie nicht. Sie will gar nicht mit anderen Hunden spielen und sie will nicht toben. Das langweilt sie nach einer Minute und sie geht lieber auf Beute. Ich hab das Erklären manchmal so satt - ehrlich gesagt. Da muss man psychologisch auch erst mal durch und solche Hunde grenzen sozial wirklich aus - mehr, als die kurzfristigen Leinenpöbler. Mit dem vermeintlichen Proll-Buki kann ich besser auf RR-Wanderungen als mit Rose. Mit Buki muss ich nur durch die ersten zwei Minuten durchkommen - danach ist alles easy. Mit Rose geht es nach 2 Minuten erst los - und das über Stunden.
Mein Highlight war übrigens der völlig unverständige Besuch, dem ich bei der Waldwanderung erklärte, warum mein Hund im Gegensatz zu seinem keinen Stock in das Unterholz geworfen bekommt. Ich bin sooooo stolz auf meinen Buki, der das Kommando "Weg!" als göttlichen Spruch akzeptiert und eben nicht vom Waldweg runtergeht - entgegen aller inneren Neigungen - und sogar das Rosenkind fängt an, das Kommando zu akzeptieren. Ich fand es unsäglich kontraproduktiv, trotz Ansage und Erklärung meinerseits weiterhin "Beute" dahin zu werfen, wo meine beiden eben nicht hinsollen. Solche sozialen Kleinigkeiten muss man dann auch erst mal abkönnen... Ich kann es nicht, ehrlich gesagt.
Rose ist eigentlich ein Traummädchen. Sie ist auf "Liiiiiinalotte" oder "Wulliwulli" sofort und blitzschnell bei mir. Sie ist ein extrem menschbezogener Hund. Sie ist sozialkompatibel. Mit ihr laufe ich mit Minimalkommunikation unangeleint durch die Innenstadt. Aber alles ist nichts gegen jagdbares lebend Tier. Ich kann mit ihr schlecht trainieren, weil es nichts zwischen Mamakind und Killermaschine gibt. Sie kennt keine Abstufungen, bei denen man ansetzen könnte. Sie ist entweder so oder so. Was soll ich einem Mamakind noch an Bindung nahebringen? Und wie bremse ich eine losgelöste Jagdmaschine? Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich bereits in der Hardcore-Jägerszene unterwegs war wegen der Konditionierung des "Downs". Ich habe einen unbenutzten Stachler hier liegen und mir viele theoretische Trainingseinheiten reingezogen. Ich kann es nicht und will es nicht, weil ich das halt auch nicht bin. Und so schlagen wir uns mit Wattebausch mehr schlecht als recht durch den Alltag und ich hoffe, dennoch irgendwann am Sankt Nimmerleinstag ans Ziel zu kommen. Aber so einen ultimativen Negativ-Starkzwang pack ich nicht und will das auch nicht für meine Hunde.
Ich würde soooooo gerne sorglos mit meinen unangeleinten Hunden in den Sonnenuntergang spazieren. Zumindest mit Rose geht das bislang nicht - und vielleicht geht das auch nie. So what? Für mich ist das beizeiten belastend, weil es keinen lockeren Umgang damit gibt. Ich entspann mich aber wieder, wenn ich mit ihr gezielte Nasenarbeit mache und erlebe, was für ein Arbeitstier sie ist, wenn ich "Beute" sage. Ich hab nur eine Möglichkeiten bei ihr: Mit dem, was ich vorgebe, immer spannender als die Umwelt zu sein. Das ist beizeiten echt hart. Und von kindchenschema-welpengeblendeten Leuten auf Dauer echt nicht als Lebensgrundeinstellung abzuverlangen *find*.
Ja, es sind Jagdhunde. Und mit echten Jagdhunden ist es nicht immer leicht umzugehen.
LG
Susanne
StefanieDH
01.12.2012, 22:35
Akutuell vor einigen Wochen:
Welpen aus Ungarn geholt (vom Züchter), vorher mit mir alles besprochen und informiert gewesen, was so alles in nächster Zeit (Jahre) passiert und das Ende vom Lied:
Nach 24 Stunden war der Welpe unverwünscht und der so "tolle" Besitzer dieses Welpen sagte mir, ich solle für den Welpen einen guten Platz finden, weil er es sich nicht so vorgestellt hat. Er hat live miterlebt, wie Xhabbo bei mir eingezogen ist usw.. (Einzug Xhabbo März 2011).
Der Welpe war am Wochenende bei einer Bekannten von mir, Züchter wurde informiert und ist jetzt bei tollen Zweibeinereltern.
Sorry, dass ich mich solange nicht gemeldet habe. Ich zitiere Karin, weil das eben meinen Punkt darstellt.
Ich weiß nicht, wie ich das verdeutlichen kann, was an einer Rose so dranhängt. Ich war heute lange alleine mit ihr im Schnee unterwegs, weil Buki wegen Rückenzipperlein so gar nicht mitwollte. Wir haben der Leine "Winke!" gesagt und waren teilentspannt unterwegs. Sie war immer teilangespannt, weil da ja noch Grashalme und Krähen zu sehen waren und ich war teilentspannt, weil ich sie permanent lesen musste und ihr immer die magischen Wörter "Grashalm!" und "Vogel!" einflüstern musste. Dass Rose überhaupt offline laufen kann, ohne in irgendwelchen Düften versunken abzurauschen, hat 18 Monate Schleppleine bedeutet. Und selbst nach denen muss ich immer noch im (nach wie vor seltenen) Offline-Modus zu 100% geistig da sein und sehr zeitnah reagieren. Das ist schlichtweg anstrengend. Das ist unbeschreiblich anstrengend!
Anstrengend ist auch das Unverständnis anderer Hundehalter, mit denen man läuft. "Ach, lass sie doch! Sie muss sich mal austoben und mit meinem Hund spielen!" Nein, muss sie nicht. Sie will gar nicht mit anderen Hunden spielen und sie will nicht toben. Das langweilt sie nach einer Minute und sie geht lieber auf Beute. Ich hab das Erklären manchmal so satt - ehrlich gesagt. Da muss man psychologisch auch erst mal durch und solche Hunde grenzen sozial wirklich aus - mehr, als die kurzfristigen Leinenpöbler. Mit dem vermeintlichen Proll-Buki kann ich besser auf RR-Wanderungen als mit Rose. Mit Buki muss ich nur durch die ersten zwei Minuten durchkommen - danach ist alles easy. Mit Rose geht es nach 2 Minuten erst los - und das über Stunden.
Mein Highlight war übrigens der völlig unverständige Besuch, dem ich bei der Waldwanderung erklärte, warum mein Hund im Gegensatz zu seinem keinen Stock in das Unterholz geworfen bekommt. Ich bin sooooo stolz auf meinen Buki, der das Kommando "Weg!" als göttlichen Spruch akzeptiert und eben nicht vom Waldweg runtergeht - entgegen aller inneren Neigungen - und sogar das Rosenkind fängt an, das Kommando zu akzeptieren. Ich fand es unsäglich kontraproduktiv, trotz Ansage und Erklärung meinerseits weiterhin "Beute" dahin zu werfen, wo meine beiden eben nicht hinsollen. Solche sozialen Kleinigkeiten muss man dann auch erst mal abkönnen... Ich kann es nicht, ehrlich gesagt.
Rose ist eigentlich ein Traummädchen. Sie ist auf "Liiiiiinalotte" oder "Wulliwulli" sofort und blitzschnell bei mir. Sie ist ein extrem menschbezogener Hund. Sie ist sozialkompatibel. Mit ihr laufe ich mit Minimalkommunikation unangeleint durch die Innenstadt. Aber alles ist nichts gegen jagdbares lebend Tier. Ich kann mit ihr schlecht trainieren, weil es nichts zwischen Mamakind und Killermaschine gibt. Sie kennt keine Abstufungen, bei denen man ansetzen könnte. Sie ist entweder so oder so. Was soll ich einem Mamakind noch an Bindung nahebringen? Und wie bremse ich eine losgelöste Jagdmaschine? Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich bereits in der Hardcore-Jägerszene unterwegs war wegen der Konditionierung des "Downs". Ich habe einen unbenutzten Stachler hier liegen und mir viele theoretische Trainingseinheiten reingezogen. Ich kann es nicht und will es nicht, weil ich das halt auch nicht bin. Und so schlagen wir uns mit Wattebausch mehr schlecht als recht durch den Alltag und ich hoffe, dennoch irgendwann am Sankt Nimmerleinstag ans Ziel zu kommen. Aber so einen ultimativen Negativ-Starkzwang pack ich nicht und will das auch nicht für meine Hunde.
Ich würde soooooo gerne sorglos mit meinen unangeleinten Hunden in den Sonnenuntergang spazieren. Zumindest mit Rose geht das bislang nicht - und vielleicht geht das auch nie. So what? Für mich ist das beizeiten belastend, weil es keinen lockeren Umgang damit gibt. Ich entspann mich aber wieder, wenn ich mit ihr gezielte Nasenarbeit mache und erlebe, was für ein Arbeitstier sie ist, wenn ich "Beute" sage. Ich hab nur eine Möglichkeiten bei ihr: Mit dem, was ich vorgebe, immer spannender als die Umwelt zu sein. Das ist beizeiten echt hart. Und von kindchenschema-welpengeblendeten Leuten auf Dauer echt nicht als Lebensgrundeinstellung abzuverlangen *find*.
Ja, es sind Jagdhunde. Und mit echten Jagdhunden ist es nicht immer leicht umzugehen.
LG
Susanne
Susanne,
ich hab`s gelesen....und muss sagen, ich fand Dich in letzter Zeit selten so gut.
Offen, ehrlich, ohne lustige Geschichtchen, nö, einfach nicht nur NAH an der Realität, sondern IN und MIT der Realität.
Ich weiss ganz genau, wie Deine Rose ist. Glaub`es mir.
Und ich weiß auch sehr genau, was Du da mitmachst.
Und mit ignoranten HH geht man dann eben nur noch spazieren, wenn man MAL so einen Tag hat, an dem man auch mal "Fünfe gerade sein läßt".
Oder sagen wir besser, wenn man sich in Gelände bewegt, wo man das kann und wenn man noch dazu einen Tag hat, an dem man einfach nicht anders kann.....das gibt es und mir kann keiner erzählen, dass er/sie IMMER zu 1000% beim Hund ist und NIEMALS seinen Gedanken nachhängt.
Ich wünsche Euch alles alles Gute.....und irgendwann wird es ein wenig...weniger....und weniger....und weniger....und sie läuft nur noch auf dem Weg...wie selbstverständlich und als habe sie nie etwas anderes getan.
LG, Suse
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