Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Seltsames Verhalten zu einem Fremden
Kijakazi
21.01.2013, 00:48
Hallo zusammen,
ich wollte euch Fragen, was ihr von der folgenden Situation haltet.
Vorab aber noch einige Info´s zu mir und Ashanti, fast 5 Jahre. Wir haben eine sehr gute und vertrauensvolle Beziehung. Sie ist sehr gehorsam, überhaupt nicht aggressiv, auf mich fixiert, einfach nur der tollste Hund den man sich wünschen kann. Wir haben die Begleithundeprüfung gemacht, wir apportieren mit Fährtensuche seitdem sie klein ist. Sie macht nie ärger mit andern Menschen oder Hunden. Sie geht Streit aus dem Weg und ist eher eine etwas unsichere Hüdin, die nicht dominant ist. Sie will aber trotzdem immer zuerst bei den von vorne kommenden Hunden sein und schauen ob alles ok ist. Ist der fremde Hund sehr dominant, aggressiv oder bellt und knurrt, geht sie wieder weg, aber ohne Angst. Sie zeigt körpersprachlich, dass sie nichts böses will (Kopf zur Seite...). Mit unseren anderen beiden RR (17 Mon. und 8 Mon.) kommt sie sehr gut klar und ist auch die Rudelführerin, wobei sich das kaum erkennen lässt. Menschen gegenüber ist sie immer sehr freundlich und begrüßt jeden sehr nett. Sie ist nur bei sehr wenigen Menschen distanziert, aber das merkt man nur, indem sie die Leute nicht begrüßt.
Als wir unseren kleinen Mann vor 6 Monaten bekommen haben, kam ihr Beschützerinstink hoch und es war ihr noch wichtiger die fremden Hunde abzuchecken. So haben mich dann alle drei Hunde hinter sich hergezogen, um zu den anderen Hunden zu kommen. Alles ohne Aggression, nur Anspannung bei ihr, Freude bei den anderen beiden. Das passierte etwa 5 mal, dann habe ich eine Einzelstunde beim Trainer genommen und er meinte, ich muss schneller reagieren und den Befehl "Zurück" einführen. Das Problem habe ich jetzt aber auch wieder gut im Griff. Jetzt kann ich wieder an den anderen Hunden vorbei gehen. Dies nur um sie genauer zu beschreiben.
Hier nun der Zwischenfall:
Es war vor etwa 1 Monat. Da bin ich mit meiner Nachbarin spaziergen gegangen. Ich ging mit den beiden jungen Hunden vorweg und meine Nachbarin hatte Ashanti an der Leine. Uns kam ein Mann entgegen, der sehr groß, breit, und sehr harte Gesichtszügen hatte. Ich grüßte den Fremden freundlich mit einem Lächeln und er schaute mir nur in die Augen und brachte ein kleines Nicken zustande. Kein Lächeln - kein Wort. Eigentlich habe ich noch nie einen Menschen mit so einer gruseligen Ausstrahlung gesehen.
Als ich an ihm vorbei ging, drehte ich mich nach meiner Nachbarin und Ashanti um und sah, wie sie ihn weggeschnappt hat, nachdem er schon vorbei war. Sie wollte ihn nicht beißen - nie würde sie das tun. Aber sie wollte ihn wegschnappen, nach dem Motto "Hau ab hier-du bist ein böser Mensch". Ob sie geknurrt hat, weiß ich nicht.
Ich war zuerst geschockt. Das kenne ich überhaupt nicht von ihr. Zuhause kam mir dann der Gedanke, dass dieser Mann vielleicht wirklich eine sehr schlechte Ausstrahlung hatte und vielleicht sogar gefährlich war. Das würde mein Gefühl bestätigen und ihr Verhalten.
Habt ihr so etwas einmal erlebt? Mir geht diese Sache nicht aus dem Kopf, weil so etwas nicht zu ihr passt. Wahrscheinlich hat sie uns und/oder sich beschützt? Ich hatte sie nicht geführt, sondern meine Nachbarin. Ob das etwas damit zu tun hat? Was denkt ihr?
Liebe Grüße
Vorname Nachname
21.01.2013, 00:56
...
Mein dickes Sensibelchen reagierte nur auf Leute abweisend, die mir auch komisch vorkamen.
Überhaupt nicht dagegen auf nur offensichtlich anders aussehendes wie nen komischen Hut oder Kriegsbemalung (Fasching), auch nicht auf behinderte Menschen (Tourette).
Ich hab mir auch die Frage gestellt, ob der Menschen genau so bewertet hat wie ich, oder aber auf meine Stimmung reagiert hat. Ich vermute mal letzteres.
Thomas R
21.01.2013, 08:01
Kenne ich auch.
Meine Hündin ist auch sehr freundlich und eigentlich nie auf Ärger aus. In einer Situation in der ich mich anscheinend sehr erschrocken habe und mir zwei Herren im Wald doch sehr merkwürdig vor kamen reagierte zum ersten und bis her einzigen mal wirklich böse.
Denke auch das die Hunde das einfach merken und das wir eigentlich die sind die zu beschützen sind wissen die Hundis auch ganz genau, da können wir noch so stark den "Führer" spielen :blink:
LG
Thomas
Sie wollte ihn nicht beißen - nie würde sie das tun. Aber sie wollte ihn wegschnappen, nach dem Motto "Hau ab hier-du bist ein böser Mensch". Ob sie geknurrt hat, weiß ich nicht.
Ich war zuerst geschockt. Das kenne ich überhaupt nicht von ihr. Zuhause kam mir dann der Gedanke, dass dieser Mann vielleicht wirklich eine sehr schlechte Ausstrahlung hatte und vielleicht sogar gefährlich war. Das würde mein Gefühl bestätigen und ihr Verhalten.
Habt ihr so etwas einmal erlebt? Mir geht diese Sache nicht aus dem Kopf, weil so etwas nicht zu ihr passt. Wahrscheinlich hat sie uns und/oder sich beschützt? Ich hatte sie nicht geführt, sondern meine Nachbarin. Ob das etwas damit zu tun hat? Was denkt ihr?
Liebe Grüße
Guten Morgen,
nun mache Dir einmal nicht allzu viel Gedanken darüber; denn das Verhalten kenne ich auch von meiner Fellnase. Sie ist zu allen Menschen und Hunden freundlich und souverän…ein Lämmchen eben…aber wehe uns kommt ein Mensch entgegen der ihr suspekt ist, da kommt ein sehr tiefes Brummen/Grollen und ihre Körpersprache spricht Bände, so dass dann automatisch dieser Mensch die Straßenseite wechselt.
Hunde haben ein Gespür dafür, dass mit manchen Menschen etwas nicht stimmt.
LG
Helga & Bodyguard Bonny:D
ducaracer66
21.01.2013, 08:56
na dann mal herzlichen glückwunsch zu so einem sensieblen...abcheckenden hund. ich würde mir keine gedanken machen. das war doch ein super zeichen dafür das man sich um den beschützerinstikt keine gedanken machen muss. ich habe schon oft gehört das sich manche hundbesitzer nicht sicher sind ob ihre hundis sie in einer notsituation beschützen würden. würden sie...und sie wissen auch ganz genau wann es ernst wird.
bei mir wars mal so: ich hatte eingeplant nach dem gassigehn unseren sohn vom handballtraining abzuholen. ca 50m vor der sporthalle wurde lissy nervös und drängelte zog in die leine. ich dachte ...wird wohl irgendwas in die nase bekommen haben. an der halle angekommen sah ich das ein paar alkoholisierte jungs sich einen "spaß" mit dem kleinen machten...ihm den weg versperrten und ihn vom nachhausegehn abhielten. ich hin...die jungs angesprochen was das ganze soll...in dem moment hat lissy ein grummeln von sich gegeben das sogar ich sehr überrascht hatte...ganz dunkel..hat sich echt horror angehört. aber sonst keinerlei aggros. die jungs haben die farbe gewechselt...thema erledigt. bei uns im garten spielen immer kinder...sie raufen und zanken das interessiert lissy nicht.( natürlich nie ohne aufsicht obwohl unsere hundis kinder lieben) denke mal das sie da gemerk hat das dass ne andere situation war.
Adesimbo
21.01.2013, 09:24
...so ein ähnliches Verhalten - Menschen gegenüber - kenne ich von Bayoola auch. Damit fing sie schon sehr früh, ca. um die 14. LW an. Ihr Blick wird dann sehr abwägend, die Muskulatur spannt sich und im Kruppenbereich stellen sich die Haare senkrecht. Sie geht dann manchmal auch ein paar Schritte zurück.
Bei manchen Menschen zeigt sie dieses Verhalten nur tageweise. Das sind Menschen, denen ich grundsätzlich auch etwas skeptisch gegenüberstehe und die an diesem Tag möglicherweise zuviele Stress-/Aggressionshormone ausdünsten - das und meine unterschwellige Reaktion merkte Jola schon als Kleine. Da kann sie auch ein vordergründig freundliches Verhalten meinerseits nicht von ihrer Einschätzung der Lage abbringen. Ich betrachte ihre Zurückhaltung dann mit geheimem Amüsement und denke mir "kluges Mädchen" - bin aber auch auf der Hut, da ich ihre hohe Sensibilität sehr schätze.
Und dann gibt es Menschen, die sie nicht einmal tageweise mag und ihnen grundsätzlich nicht vertraut. Ein einziger Tierarzt bisher z.B. hat bei ihr egal an welchem Tag trotz aller Leckerlie-Angebote keine Chance. Nie hat er sie grob angefasst, nie mit einer Spritze wehgetan.. im Gegenteil, der TA ist seines Fachs kundig uswusf.... doch Jola muss nur seine Stimme hören und wenn sie könnte, wäre sie weg. Wegen einer Zweitmeinung bin ich dann zu einem andere TA. Es bot sich ein ganz anderes Bild: trotz belastendem Untersuchungsprogramm, Braunüle legen, Blutabnahme etc. keine Abwehr, kein Fluchtimpuls (dieser TA ist aber auch ein lustiger und netter..) Wenn die Zeit nicht drängt, respektiere ich Jolas Abwehr und fahre lieber meilenweit...denn mein kleines Mädchen hat bestimmt gute Gründe für ihr Verhalten.
Luftschnappen hatten wir bislang ein einziges Mal, als sie ein massiger Hovawart bedrängte. Luftschnappen gegenüber einem Menschen wäre für mich ein Alarmsignal für ein Gefühl hoher Bedrängnis. Aus dieser Situation würde ich meinen Hund und mich sofort befreien und nicht einmal näherungsweise wieder in diese Situation bringen.
LG Gabi & Jola
birgit, könnet es sein, dass es ein ridgeback ist, was sich am unteren ende deiner leine befindet?
falls ja, dann solltest du die leine nicht aus der hand geben und deine umgebung und deinen hund im auge behalten.
jalu-jindo
21.01.2013, 10:34
Guten Morgen,
also unser Hund ist abwartend freundlich gegenüber Dritten, d.h. nicht, dass er zu jedem hinläuft und sich streicheln lässt. Das macht er nur bei Menschen, die er gut kennt und wo er weiss, dass sein Rudel diesen Zweibeinern zugetan ist. Heißt, er achtet draußen auf meine/unsere Körpersprache. Na klar, begegnen wir auch unangenehmen Zeitgenossen, da brauch ich dann gar nichts zu sagen, dann klebt Simba förmlich an meinem Bein.
Und zu Hause, wenn es klingelt, ist zunächst Abwarten die Reaktion Willkommene Besucher werden freundlich schwanzwedelnd begrüßt. Wenn ich allerdings etwas lautstark zum X Mal dem "Bibelforscher" erkläre, dass ich nicht wünsche, Sonntagmorgen von ihm oder seinen Vasallen behelligt zu werden, dann erfolgt schon mal der drohend, lautstarke Auftritt aus zweiter Reihe...
Kijakazi
21.01.2013, 18:16
Hallo,
vielen Dank für eure Antworten. Da erlebt ihr ja auch ähnliches.'
Große Sorgen mache ich mir nicht, bin aber jetzt noch aufmerksamer. Als sie jünger war, hat sie auch mal hin und wieder "seltsame" Menschen verbellt, aber das macht sie schon lange nicht mehr. Ich denke es war Unsicherheit.
Vielen Dank nochmal und Liebe Grüße
Birgit
galathee
21.01.2013, 19:39
birgit, könnet es sein, dass es ein ridgeback ist, was sich am unteren ende deiner leine befindet?
falls ja, dann solltest du die leine nicht aus der hand geben und deine umgebung und deinen hund im auge behalten.
Dem kann ich nur zustimmen. Leine nicht aus der Hand geben. Auch mein super freundlicher Rüde reagiert, wenn ihm grimmig dreinschauende Menschen begegnen, die ihn unfreundlich fixieren. Da halte ich die Leine lieber selber.
Mein Hund darf seinen Unmut kundtun durch steifen Gang oder ein leichtes Brummen, mehr aber auch nicht. Kann doch sein, dass der arme Mensch nur grimmig guckt, weil er gerade eine schlechte Nachricht bekommen hat oder es sonst einen Grund dafür gibt. Keiner läuft immer freundlich lächelnd durch die Lande.
Hier gehen mir die Legenden vom sprichwörtlichen 'zusätzlichen Sinn der RR' einfach zu weit und in laissez faire über.
Das 'Wegschnappen' Deiner Hündin war schon deutlich eine Stufe zu viel. Der Hund darf und hat nicht zu entscheiden, ob ein Mensch ok ist oder nicht, solange er Dich nicht bedroht. Ich vermute, Deine Einschätzung 'gruselig' hat sich auf den Hund übertragen, da Du sie ansonsten als sehr freundlich beschreibst.
Kijakazi
21.01.2013, 22:40
Dem kann ich nur zustimmen. Leine nicht aus der Hand geben. Auch mein super freundlicher Rüde reagiert, wenn ihm grimmig dreinschauende Menschen begegnen, die ihn unfreundlich fixieren. Da halte ich die Leine lieber selber.
Mein Hund darf seinen Unmut kundtun durch steifen Gang oder ein leichtes Brummen, mehr aber auch nicht. Kann doch sein, dass der arme Mensch nur grimmig guckt, weil er gerade eine schlechte Nachricht bekommen hat oder es sonst einen Grund dafür gibt. Keiner läuft immer freundlich lächelnd durch die Lande.
Hier gehen mir die Legenden vom sprichwörtlichen 'zusätzlichen Sinn der RR' einfach zu weit und in laissez faire über.
Das 'Wegschnappen' Deiner Hündin war schon deutlich eine Stufe zu viel. Der Hund darf und hat nicht zu entscheiden, ob ein Mensch ok ist oder nicht, solange er Dich nicht bedroht. Ich vermute, Deine Einschätzung 'gruselig' hat sich auf den Hund übertragen, da Du sie ansonsten als sehr freundlich beschreibst.
Hallo Galathee,
da kann ich dir und Heins nur zustimmen. Das werde ich jetzt auch tun.
Es wundert mich nur so, weil das gar nicht ihre Art ist. Wir haben sicherlich schon tausend schlecht gelaunte Menschen getroffen, aber das war nie ein Problem. Naja, sie bleibt jetzt bei mir an der Leine.
Liebe Grüße
dormohsa
24.01.2013, 00:45
Hallo zusammen,
bin sicher, dass unsere Vierbeiner mit ihren Antennen so einiges empfangen, was uns zumindest im ersten Moment entgeht oder unbewusst wahrgenommen wird.
Heute Abend habe ich mich mit einer Freundin in einem Restaurant getroffen, Hunde sind dort willkommen und wir sind öfter dort.
Bantu lag friedlich dösend unter unserem großen Tisch, als eine ältere Frau vorbeiging. Just in dem Moment kam von ihm ein tiefes Brummen. Er konnte nur die Beine der Frau sehen, mehr nicht, und war hellwach und brummte erneut.
Als die Frau umgedreht hatte und wegging (sie hatte nichts mitbekommen), hatte er ihr kurz hinterher geschaut und dann weiter gedöst.
Sonst hatte er nicht einmal ein Geräusch von sich gegeben oder sich irgendwie bemerkbar gemacht. Und es gingen viele Leute an unserem Tisch vorbei.
Ein Wegschnappen jedoch hätte ich nicht geduldet.
Liebe Grüße
Sandra
Hatte ähnliche Situationen. Nachdem ich die Situationen genauer durchleuchtet habe, habe ich jedesmal festgestellt, da stimmte was nicht ! und Jinda konnte durchaus "Gefahr" annehmen. Mach Dir mal deswegen keine Sorgen. Ich habe auch eine wirklich für mich gefährliche Situation erlebt, in welcher sich Jinda schützend vor mich stellte, Rute hoch, völlig bewegungslos..fixierend..letztendlich aber nichts unternahm, da sich die Situation erledigte. Von daher...Ich kann mich auf meinen Jinda verlassen.
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