Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sinn und Nutzen von Hundeausstellungen
zweiaufeinenstreich
02.02.2013, 15:34
Aufgrund des Verlaufes des DRC Themas würde mich folgendes interessieren....
Was ist, oder worin seht ihr den Sinn von Ausstellungen? Wie wichtig sind für Euch Championate? Schaut ihr beim Welpenkauf darauf, ob die Elterntiere Cahmpionatstitel erworben haben, wenn ja, warum?
LG
Heike
Birgit A.
02.02.2013, 16:03
Hallo Heike,
vorab: ich habe das o.g. Thema nicht gelesen.
Insgesamt hatte ich bislang 5 eigene Hunde (Terrier, Dalmatiner, RR) von Welpenbeinchen an, alle mit VDH-Papieren.
Championate oder andere Titel sind mir egal. Mir persönlich ist wichtig, dass die Hunde auf gewisse, in der Rasse bekannten Erkrankungen, untersucht sind, einen Wesenstest gemacht haben und nicht zuletzt auch einigermassen im Rassestandard sind, wenn sie in die Zucht gehen.
Wenn ich mir einen Welpen aussuche, dann habe ich lange vorher schon die Züchter, die Mutterhündin UND den Vaterrüden angeschaut und das nicht auf Ausstellungen.
Und bevor die Diskussion losgeht: ja, mir ist bekannt und bewusst, dass es auch kranke VDH-Hunde gibt.
zweiaufeinenstreich
02.02.2013, 16:23
Birgit,
richtig. Mir geht es nicht um die Gegenüberstellung VDH und Dissidenz.
Ich möchte lediglich etwas über die Erfahrung und Meinung zu und zur Bedeutung/Wichtigkeit von Ausstellungserfolgen insgesamt, für Züchter und welpenkäufer erfahren....
LG
Heike
hallo,
ich lege bei der suche nach einem welpen keinen wert auf championtitel. bei der auswahl unseres züchters war mir wichtig, dass die elterentiere und die generationen davor gesund waren und v.a. wesensfest sind. ich habe auch die deckrüden persönlich kennengelernt und einige nachzuchten. die chemie zwischen züchter, hündin und uns stimmte sofort. er absolviert sein pflichtprogramm an ausstellungen für die ZZP und besucht danach keine ausstellungen mehr.
ich selbst war mit imani einige male auf ausstellungen. allerdings nicht um die ZZP zu machen, sondern aus Interesse. obwohl wir sehr schöne ergebnisse mit imani erzielt haben, hatte ich schnell genug vom ausstellungszirkus. früh aufstehen, stickige, überfüllte hallen und zum teil übereifrige aussteller. das ist nichts für uns. nun ja, jedem das seine. wer seinen hund gerne ausstellt, bitte...verstehen kann ich es allerdings nicht, wenn man seinen hund nahezu jedes wochenende vorführt (ist übertrieben, aber schaut euch zum teil die zahl der ausstellungen einzelner hunde an). von einem solchen züchter nehme ich persönlich eher abstand.
gruss caroline
galathee
02.02.2013, 17:41
Lass mich mal einen Erklärungsversuch starten und die folgenden Punkte betrachten:
- aus Sicht der Zucht
- für die Besucher
- für die Aussteller
Für die Beurteilung des Exterieurs und Vergleiche der Tiere untereinander müssen mehrere Hunde gleichzeitig angeschaut werden können. Deshalb sind Ausstellungen (gewisse Anzahl + gewisse Formwertnote) für potentielle Zuchttiere erforderlich für die Zulassung zur ZZP. Ob die Art, wie die Tiere ausgestellt werden, dieses Ziel unterstützen lasse ich mal offen. Wird sonst zu lang.
Neben den Ausstellern gibt es natürlich noch die Besucher. Wir haben häufig Menschen getroffen, die die Ausstellung genutzt haben, um sich über die Rasse zu informieren und mit vielen Haltern ihrer ins Auge gefassten Rasse zu sprechen.
Wir wurden auf den paar Ausstellungen, die wir besucht haben, immer sehr häufig angesprochen, da unsere Hunde nicht im Kennel weggeparkt waren, sondern zusammen mit Ulli's Hunden 'offen rumliegen' zwischen unseren Stühlen. Dadurch ergibt sich für Besucher auch die Möglichkeit, die Hunde hautnah zu erleben, auch mal zu streicheln und einfach alle Fragen zu stellen, die ihnen in den Sinn kommen. Und wenn ich z.B. gewisse Fragen zur Zucht nicht beantworten kann, dann ist immer jemand zu finden.
Ich war erstaunt, wie oft die Frage hoch kam 'was ist denn der Unterschied zwischen den Hunden hier und einem viel billigeren Hund aus dem i-net'...... Spot on, hier kann man aufklären und ich habe es sehr gerne getan.
Für unsere Hunde ist es Stress, obwohl sie scheinbar ruhig und geduldig rumliegen und sich auch gerne streicheln lassen. Aber ich kenne die Tiere und merke die Erleichterung, wenn die Ausstellung vorbei ist. Sie nehmen es hin, aber sie genießen es überhaupt nicht. Schön, dass sie dennoch immer freundlich bleiben.
Wir stellen nicht mehr aus, da Lion sich in dem vollen, lauten und engen Ambiente einfach nicht gut präsentiert. Die Allegra war ohnehin nur als Begleiter dabei. Wenn es unseren Tieren nicht gefällt,,,, dann bleiben wir weg.
Schade, denn ich mochte die Gespräche und die diversen Sichtweiten der anderen Aussteller, die zu sehr guten und fruchtbaren Diskussionen geführt haben. Ich durfte viele Menschen kennen lernen, mit denen ich auch heute noch in Kontakt stehe.
Für die Auswahl unseres Züchters waren Champions nicht wichtig, sondern die vielen anderen Kriterien, die wir hatten. Champion bedeutet immer 'hohe Anzahl Ausstellungen'. Dazu gibt es einige kritische Betrachtungen hier im Forum.
LG Karin
Hallo Heike,
mir völlig wurscht, welcher Champion sich mit wem vergnügt hat.
Herausgekommen ist dabei in unserem Falle ein wahrer Champ.
Ein Charakterhund, ein Dickschädel, eine besondere Persönlichkeit, der teilweise so schräg drauf`ist, dass diese Kombi tatsächlich auch in RR-Kreisen seines/ihresgleichen sucht.
Irgendwie fällt er immer auf, weil er so...dödelig ist. :joker:
Ob`s am fehlenden Championtitel beider Eltern liegt?
Ich weiß es nicht.
Ich glaube, dass das mit den Championtiteln so eine Sache ist....es muß sie geben, diese ganz besonders würdevollen Vertreter ihrer Rasse, die wer weiß was für Eigenheiten im Exterieur und im Interieur vereinen, so dass eben genau dieser Hund ein Champion wird...
Das teils aggressive Werben mit den Championatstiteln der Elterntiere zielt wahrscheinlich in erster Linie auf einen gewissen Kundenstamm ab...bzw. soll eine gewisse Käuferschaft ansprechen.
Wer Wert auf Championatstitel legt, hat oftmals eine besondere Affinität zu Statussymbolen.
Was nützt mir, bzw. dem Hund, ein Titel, wenn ich doch trotzdem nicht vorhersagen kann, wie sich die Nachkommen entwickeln?
Dazu kommt natürlich noch, und da sind wir wieder beim Vereinsmeiereigedöns, dass ein Championatstitel ganz oft Augenwischerei ist.
In vielen Dissidenzvereinen treten dann zwei Hunde in einer Klasse an...oder drei oder vier.
Das ist dann ja `ne große Kunst, da Champion zu werden.
Soll sogar Dissidenzhunde geben, die waren zum ersten Mal auf einer Babyausstellung, zusammen mit zwei anderen Welpen und sind "Weltsiegerbabychampion-schlag`michtotirgendwas" geworden.
Damit wird dann auf der HP geworben.
Sowas entlockt mir ein müdes Grinsen...aber gibt sicher genug Käufer der zukünftigen Welpen, die ganz ehrfürchtig sagen:" Und die Mutter unseres Hundes, die war Weltsiegerbabychampion..."
Wer`s braucht....
Nä, wir brauchen keine Championtitel, weder in der Abstammung noch bei unserem Hund selbst.
DAS Championat, das Herrn Horst gerecht würde, das gibt`s noch gar nicht.
Wäre dann wahrscheinlich ein "Sturster, lustigster, seltsamster Hund im Schlafanzug-Contest"......oder so.
LG, Suse
Hallo,
war vor Jahren mal als Besucherin auf einer Ausstellung. War total entsetzt über die engen, muffigen Gegebenheiten. Vom Lärmpegel und den teilweisen sehr nervösen Hunden ganz zu schweigen. Soll aber künftig wohl auch strenger kontrolliert werden. Geht hier wohl um das Ego der Hundebesitzer; leider auf Kosten der Hunde.
Eva mit Shanga(ohne irgendwelche Titel) aber für mich mich die schönste RR-Hündin:blink:
zweiaufeinenstreich
02.02.2013, 19:06
Ja, Suse,
ich bin ganz deiner Meinung. Und genau, weil ich das erlebt habe, was du schilderst, haben wir die Ausstellerei an den Nagel gehängt....
Bei den ersten paar mal findet man es noch toll.....aber das flacht ab, je mehr man hinter die Kulissen schaut und bemerkt, dass die Hunde auf dem Heimweg einfach fix und fertig sind, obwohl sie "drinnen" immer freundlich und ruhig waren.....
So wie du Horst beschreibst, so seh ich das auch bei meinen Jungs und nenne sie "Alltagschampions". Hunde die einfach nur Freude bereiten und das Leben besonders lebenswert machen.....
LG
Heike
Stefanie R.
02.02.2013, 19:36
Was ist, oder worin seht ihr den Sinn von Ausstellungen?
Hilft, eine Einschätzung des ausgestellen Hundes zu erhalten und dient so dem Besitzer, Züchter und Deckrüdenbesitzer als Nachzuchtkontrolle. Infoveranstaltung für Rasseinteressenten und Austauschmöglichkeit unter Gleichgesinnten, Kontakte knüpfen, Bekannte treffen und einen schönen Tag haben, präsentieren des eigenen Hundes als Deckrüde bzw. des eigenen Zwingers bei Zuchthündinnen.
Wie wichtig sind für Euch Championate?
Wenn man sie hat, sind sie schön und es macht Spaß, mit dem Hund eins zu gewinnen. Als wir damals auf dem Weg zum Jugendchampion waren, wollte ich den gerne erreichen. Für mich war das Neuland und daher spannend. Außerdem fand der Hund es interessant, hatte Spaß an der Sache und so passte das.
Ich würde aber für immer neue Championtitel nicht jahrelang quer durch Europa touren. Das liegt zum einen daran, dass ich gerne MAL zu einer Ausstellung fahre, aber dies nicht als permanente Wochenendbeschäftigung ansehe. Außerdem finde ich das Richten nicht immer objektiv und dafür ist mir der Spaß dann zu teuer. Wenn man sich überlegt, dass man mit Meldegeld, Fahrtkosten und ggf. Übernachtung schnell bei 500 Euro für ein Wochenende ist, sollte dann auch eine realistische Einschätzung des Hundes erfolgen. Und nicht am Ende ein Livernose als Fehlfarbe dastehen.
Schaut ihr beim Welpenkauf darauf, ob die Elterntiere Cahmpionatstitel erworben haben, wenn ja, warum?
Als Welpenkäufer sind sie für mich nachrangig, wobei ich auch sagen muss, dass man auf Hunde, die auf Ausstellungen präsentiert werden, leichter aufmerksam wird. Gerade bei Rüden. Der Kennel, aus dem BamBams Vater stammt, hat viermal in Folge bei der Crufts das BOB erlangt. Der Name des Zwingers war uns daher bekannt, weil wir im Vorfeld natürlich viel rumgelesen haben. Der Rüde selbst hat keinen Championtitel, aber ich fand ihn optisch trotzdem sehr ansprechend. Wenn ich Wert auf Championtitel legen würde, hätte ich BamBam nicht kaufen dürfen, da er aufgrund seiner Papiere kein Internationaler Champion werden kann. Wie tragisch... :blink:
Dafür hat er die BH-VT und die AD erreicht. Damit ist zwar weniger Fahrerei, aber deutlich mehr Training und Beschäftigung des Hundes verbunden. Wenn ich selbst nicht so eine Lusche in Sachen Fährtentraining wäre, würde ich mir noch die FPr 1-3 auf die Fahne schreiben.
Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam
Kijakazi
02.02.2013, 19:57
Hallo,
ich war mit meiner Hündin auch einige Male auf Ausstellungen, etwa 8-10mal oder so.
Anfangs schien es ok. Sie sah dort ihre Mutter und ihre Schwestern und einen Bruder. Wir haben sie draußen spielen lassen und einmal war sogar eine Coursingbahn aufgebaut. Das war riesig für sie. Irgendwann hat sie aber angefangen ihren Schwanz einzuklemmen, nachdem der Richter ihre Zähne angeschaut hat. Auf der letzten Ausstellung hat sie sogar Haarausfall bekommen, es hat richtig um sie herum geschneit. Das war dann auch unsere letzte Ausstellung. Noch deutlicher konnte sie mir ihr unbehagen nicht zeigen.
Von den unfairen Bewertungen von Richter und Ringhelfer an der Schreibmaschine will ich gar nicht erst angefangen. Da bekommen Hunde die ersten Plätze, obwohl sie im Ring hüpfen, sich die Zähne nicht zeigen lassen..... aber nunmal die Nachzuchten der blonden Dame an der Schreibmaschine sind.
Trotzdem fand ich es immer schön ihre Schwestern zu sehen und Leute aus ganz Deutschland zu treffen, die man sonst nicht so schnell wiedersieht. Aber der Preis ist zu hoch und den müssen mal wieder die Hunde bezahlen. Ich habe das dann unserer netten Züchterin erzählt und sie hat es verstanden. Jetzt gehe ich alleine auf Ausstellung, wenn eine bei uns in der Nähe ist und ich Lust habe mal wieder ein Geschwisterchen von unserer Großen oder unserem Kleinen dort zu sehen.
Es ist doch erst ein Ridgeback Rüde auf einer Ausstellung gestorben. Ich glaube es war in Dortmund. Das gibt doch echt zu denken.
Was ich auch nicht verstehen kann, wie Züchter die bereits schon mehrere Championtitel haben, ihre Hunde trotzdem noch weiter überall hinschleppen, etliche Stunden im Auto ins Ausland karren. Wenn man so ehrgeizig ist, ist das ja schon traurig für den Hund, aber warum kann man nicht aufhören, wenn doch schon die höchsten Ziele erreicht sind?
Ich will nicht die ganzen Ausstellungen schlecht machen, es haben ja schon einige die Vorteile aufgezählt, aber einmal im Monat reicht doch.
Liebe Grüße
Ich gehe hin und wieder mal auf Ausstellungen, vor allem, um mal seltenere Rassen zu sehen, oder zu shoppen.
Ausgestellt habe ich nur ein paar Mal, meine Hunde finden es nicht toll (Bewertungen waren immer ziemlich gut).
Speziell Frieda war immer so angeekelt von den Löseplätzen, die hat sich alles verkniffen, bis wir wieder zuhause waren.
Ich hab schonmal Ringschreiber für eine andere Rasse gemacht, und muss leider sagen, es tun sich Abgründe auf, was menschliche Charaktere angeht...
Wenn man gern nen Champion haben möchte, erreicht man es bestimmt irgendwann, man muss nur weit genug fahren.
Den Wunsch, des Züchters mal auszustellen, um zu wissen, wo er mit seiner Zucht steht, kann ich nachvollziehen und bin dem auch gern nachgekommen.
Was ich nicht begreife, ist das quer durch Europa kutschieren, wenn man einen mehrfach V bewerteten Hund hat, und womöglich auch schon den einen oder anderen Titel. Dann weiss man doch, der Hund ist schön und im Standard.
Für mich als unbeteiligten ohne Hund, ersetzt der Besuch einer Ausstellung manchmal die Karte für Comedy...
Bei einigen Rassen aber auch den Horrorfilm, wenn äußerst abstrus gekleidete Gesellen stundenlang ihren Langhaarzwerg im Kinderwagen bürsten, bis die Haarwurzel glüht.
Für Rasseinteressierte, die Züchterkontakte knüpfen und die Züchter auch Löcher in den Bauch fragen wollen (sofern die dann den Nerv dafür haben :p), finde ich Ausstellungen durchaus ganz gut. Um ein Gefühl für die Rasse im Alltag zu bekommen, helfen Ausstellungen recht wenig - wenn es wirklich um interessiertes Einsschätzen dessen geht, was mit einem RR so auf einen zukommen kann, dann taugen möglichst vielfältige Spaziergänge mit möglichst vielfältigen Hunden und Haltern wesentlich besser. Ausstellung zeigt schon auch etwas - aber von dem, was den RR im Komplettpaket ausmacht, zeigt es halt nur einen kleinen Bruchteil.
Mir persönlich ist es wichtig, die Rose ab und an auszustellen - durch ihre Ridgelosigkeit geht das ja sowieso nur ganz begrenzt auf den kleinen gemütlichen Clubschauen in der "Krüppel"klasse. Tja, warum ist mir das eigentlich wichtig?
Zum einen finde ich es spannend, wie sie ein Richter sieht und bewertet. Für mich ist sie sowieso die Tollste und Schönste mit den besten Winkelungen, dem elegantesten Kopf, dem raumgreifendsten und schwebendsten Gangwerk und natürlich dem besten Wesen aller Zeiten :D. Aber das ist ja wie bei Eltern: Das Baby kann noch so hässlich sein, für die Eltern ist es das Schönste der Welt. Ganz besonders spannend war für mich letzten Sommer die Bewertung eines Richters, auf den ich fachlich große Stücke halte. Es war wie Honig, als er sie mir gegenüber auch als ganz prima beschrieb - aber dann blieb mir doch die Luft weg, als er zu Roses wunderschönen dunklen Augen meinte: "Sehr schön dunkel - die Augen sind bei unseren Hunden ja gerne mal zu hell... Aber gucken sie mal, für eine Hündin sind die komplett verkehrt." HÄÄÄÄH? Mich ereilt fast Schnappatmung! "Diese Hündin hat extrem maskuline Augen (*! schnappatme!*) zu einem zarten, femininen Kopf - das ist sehr unschön und wirkt auf unbefangene Menschen bedrohlich und so was wollen wir eigentlich in unserer Rasse nicht haben." Ich beug mich runter und guck der posenden Rose ins Gesicht - und der Mann hat recht! Das Rosentier hat gerade wieder diesen irren Killerblick... Richter legt den Kopf schief, schmunzelt und meint: "Die guckt seeeeeeehr entschlossen... Ich wette, das ist manchmal nicht so ganz einfach mit ihr." Ich atme wieder - wie toll ist das denn? Ein Fremder guckt das Rosentier mal kurz im Ring an, ich fühle mich zwar überrumpelt - aber auch so richtig ohne viel Worte in den Abgründen meines Hundealltags verstanden. Ich fand den Herrn Richter richtig klasse - seitdem guck ich nämlich viel mehr drauf, wie das Röslein schaut. Die kann schon auch sehr feminin aus der Wäsche gucken. Wenn sie nicht gerade entschlossen ein Ziel verfolgt...
Zum anderen ist es mir einfach auch wichtig, einen "Fehler"hund möglichst gut zu präsentieren und ins Bewusstsein zu rücken. Die Hunde mit zuchtausschließenden Fehlern sind zwar weder für die Zucht noch für Championtitel vorgesehen - aber sie liegen in fast allen Welpenkisten und sind für Nichtzüchter und Nichtaussteller ein genauso wunderbarer und beileibe nicht schlechterer Begleiter als ein Standardmodell. Ich mach einfach gerne Werbung für out-of-standards - solange Optik und nicht Gesundheit das Thema ist.
LG
Susanne
Asani Hekima
03.02.2013, 00:35
ich war genau 1 mal als gast an einer ausstellung in offenburg und habe kima auf wunsch meiner züchterin zusammen mit 2 seiner brüder in der zuchtgruppe ausgestellt. meins ist das nicht. ich find es "affig" den hunden die hälse lang zu ziehen und dabei die rute festzuhalten. als mir meine züchterin anweisungen gab, wie ich kima zu präsentieren habe und dass ich darauf achten soll, dass er sich nicht hinsetzt musst ich für mich sagen: neee, 1x und nie wieder.
für mich ist es einfach aussagekräftiger, hunde beim spielen und rennen zu beobachten und da präsentieren sich die tiere natürlicher und mit freude.
ich selber lege absolut keinen wert darauf, ob die eltern meines welpen irgendwelche titel haben. wichtig ist mir die gesundheit und der charakter der eltern, und wie die welpen beim züchter geprägt werden.
Ich musste der Rose niemals den Hals langziehen. Es reichte, die Hand hochzuhalten und "Gugge mal" zu sagen. Die einzige Spannung, die auf die Ausstellungsleine kommt, ist die, wenn sie hinterher ausserhalb des Rings zu den Hundekumpels hinzieht. Da krieg ja ich schon eher eine Nervenkrise, bevor sie das Ding überhaupt am Hals spürt. Auf die Idee, die Rute festzuhalten, bin ich noch gar nie gekommen. Und wenn sich Rose tatsächlich hinsetzt (was die Vorsitz-Seitzsitz-Unterordnungssitz-Dauersitz-trainierten Hunde ja gerne vollautomatisch machen), geh ich einfach einen Schritt zurück, fädle die Position neu ein und sag ihr, dass sie stehen und nicht sitzen soll. Trainiertes Kommando "Poppo!". Wenn sie trotzdem wieder sitzt - dann geht die Welt auch nicht unter.
Auf eine Ausstellung trainiere ich genauso wie auf eine BH. Und wenn das im Ablauf nicht klappt oder ich mich total genötigt fühle, hab ich was falsch gemacht - und der Fehler liegt nicht in der Erwartungen der anderen. :blink:
Wenn man gar keinen Bock auf Ausstellung hat, finde ich es auch völlig okay. Aber ich finde es auch nicht uninteressant, ob sich ein Hund in vorgegebener Umgebung disziplinieren kann. Viele können das dann doch nicht.
LG
Susanne
Meinung einer Zettelhundhalterin:
Danke für diese offenen Berichte!
Ich sehe eine völlige, sinngemäße Gleichstellung zu der Rassepferde-Szene, ganz besonders was die "objektiven" Bewertungen und Richter betrifft, wobei hier der Aufwand unvergleichlich größer ist.
In Vorbereitung zum Welpenkauf habe ich aus dem Bauch heraus etwas ähnliches bei den Rassehunden erwartet und sehe mich heute in meiner Sicht bestätigt.
Deshalb vor 2 1/2 Jahren die Grundsatzentscheidung für uns: keinen Papierhund und damit auch keinen "Circus" mehr!
Wer sich der umfassenden Aufgabe der Erhaltung und Weiterentwicklung der Rasse gestellt hat, muss das alles mit sich selbst ausmachen.
Und wenn ich unser' Töle ganz lange in die Augen schaue, glaube ich nicht, dass er außer der Begegnung anderer Hunde so etwas bräuchte.
LG
Marlies
Stefanie R.
03.02.2013, 12:03
Auf die Idee, die Rute festzuhalten, bin ich noch gar nie gekommen. Und wenn sich Rose tatsächlich hinsetzt
Ich habe vor nicht allzu langer Zeit sogar einen Richter gesehen, der immer wieder die Rute eines Rüden - die aus meiner Sicht normal getragen wurde - im Stand in die Waagerechte anhob. :confused:
Im Ring hat man wirklich einen Vorteil, wenn man einen Hund hat, der sich nicht gerne hinsetzt, sondern seinen Alabasterkörper nur auf ausdrücklichen Wunsch hin gen Boden bewegt. Das Aufhängen lehne ich Susanne auch ab. Das muss niemand machen, man wird schließlich nicht dazu gezwungen.
Deshalb vor 2 1/2 Jahren die Grundsatzentscheidung für uns: keinen Papierhund und damit auch keinen "Circus" mehr!
:confused:
Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam
Mal aus der Sicht einer Rasseinteressentin :blink:
Ich muss sagen, bis jetzt finde ich Ausstellungen noch spannend und interessant (als Zuschauer)
(was sicher auch daran liegt, dass man immer mal Esther und Gerhard angetroffen hat und da kanns eim nicht langweilig werden :D )
Ich mag es, mich da irgendwo hinzusetzen und die Leute & Hunde zu beobachten.
Wenn man da auch mal zuhört, was die Leute so zu erzählen haben, erfährt man auch sehr viel :blink:
Oder zu beobachten,wie sich die Hund&Mensch Teams verhalten, wie die Züchter untereinander sind etc.
ok, ich beobachte Menschen sowieso gerne :devil:
Aber grundsätzlich haben mich die Ausstellungen nicht sehr in der Züchterwahl beeinflusst. Es gibt eim etwas einen Überblick, man kann die Webseiten / die Informationen den Gesichtern zuordnen und man hört so einiges.
Aber nur aufgrund von Ausstellungen und Titeln einen Züchter auswählen? nene!
Und natürlich sind Ausstellungen immer eine super Möglichkeit, einen haufen RRs anzuhimmeln und ein bisschen zu träumen :angel:
Ich kann nur von meinem einen Wurf und der Erfahrung daraus sprechen:
KEINER meiner Welpeneltern hat sich dafür interessiert, ob - und dass - beide Eltern Championtitel haben.
Niemand-nich! :D
Sie wollten alle einen Welpen von meiner Hündin. Punkt.
Und der Rüde war für einige auch ein Anziehungspunkt (besonders für eine bestimmte Dame... :blink:) aber grundsätzlich wollten sie einen Welpen von uns, weil sie die "Mutti" mochten, vom Aussehen und vom Wesen.
Und ein, zwei haben sich auch schon mit dem Pedigree vertraut gemacht, und fanden das gut.
Championtitel? Wurscht! :p
Ich gehe gern auf Ausstellungen, aber nur, weil es meinen Hunden nichts ausmacht. Und danach fahren wir immer noch etwas ganz besonders Schönes machen. Zum Baggersee fahren, auf die Rheinwiesen - was auch immer. Die Hunde wissen das, und ich glaube deswegen gehen sie auch mit mir auf die Show´s, weil das immer besonders schöne Tage werden :) Ich liebe das Quasseln mit anderen Ausstellern, und das Beknuddeln anderer Hunde :blink:
Den Championtitel mit meinem Rüden habe ich eigentlich für mich gemacht. Weil mein Kerli sehr krank war und überlebt hat. Und weil ich einigen "Hinter-dem-Rücken-Redner" beweisen wollte, dass auch "todkranke" Hunde so ein Ziel erreichen können.
Egoistisch, ich weiß. Aber ich habe ihn nicht gequält damit, denn er ist einer der Wenigen, die nicht die Rute klemmen, und manchmal sogar wedelnd mit mir im Ring steht :)
Muss jeder selbst wissen - übertreiben würde ich es aber nicht mit der Ausstellerei. Das macht dann auch meinen beiden keinen Spaß mehr, wenn wir jede Woche herumzuckeln würden :blink:
Dann doch lieber: Ab an den Rhein :D
VLG Esther
jalu-jindo
04.02.2013, 18:54
Wie die Ausstellungen noch "Zuchtschauen" hießen habe ich 2 x eine besucht um mich über eine spezielle Rasse zu informieren. Und einmal haben wir unseren Jindo Rüden in Paris ausgestellt, das war das erste und letzte Mal zumindest bei Jalu. Das war nichts für ihn und fertig.
Vor ca. 2 Jahren war ich einmal in Dortmund und habe mich durch die Halle gequetscht. Das ist schon tierschutzrelevant das ganze Spektakel. Zu vergleichen mit einem Zirkus, nur dass die Protagonisten nicht so viel Geld bekommen, die die armen Tiere in die Arenen schicken.
Es wird ja heutzutage mit vielen Sprüchen geworben. Am "gehaltvollsten" finde ich die beiden:
a) Wir unterdrücken den Jagdtrieb bereits bei den Welpen und
b) wir züchten die Ridgeback für die Show.
Ich bin bei einem Welpenkauf bestimmt nicht an Showerfolgen interessiert und würde Züchter die die beiden oben genannten Aussagen vermarkten auch nicht kontaktieren, sondern an der Gesundheit der Elterntiere interessiert, am Sozialverhalten und an der Aufzucht der Welpen.
Wer von den selbsternannten tollen Züchtern, jedweden Verbandes, es nötig hat, seine Hunde Woche pro Woche quer durch die Repubik zu zerren und wenn geht sogar noch ins Ausland, wird von mir für dieses zweifelhafte "Vernügen" für den Tierhalter und sicher nicht das Tier, sicher nicht durch einen Welpenkauf in diesem Irrsinn unterstützt.
Dass die Hunde bewertet/begutachtet werden müssen, um Prognosen zu stellen und die Vermarkung voran zu treiben ist mir schon klar, aber so wie das ´bei einem Teil der Zuchtstätten läuft, ist für mich außerhalb dessen, was ich als tierlieber Mensch befürworten kann.
Zitat Jalu-Jindo:
a) Wir unterdrücken den Jagdtrieb bereits bei den Welpen und
b) wir züchten die Ridgeback für die Show.
Waaah!? Ich fasse es nicht!
Was es nicht alles gibt!?!?! Wo liest man denn SOWAS???
Erschrockene Grüße
Esther
jalu-jindo
05.02.2013, 18:29
Wenn mir die nächste Anzeige- und die kommt bestimmt, weil ich beide Aussagen bereits des Öfteren gelesen habe, vor die Füße fällt, schicke ich sie Dir als PN, wobei ich ehrlichkeitshalber nicht sagen kann, für welchen Verein diese Leute "züchten".
LG Barbara
Äh.....ich wollte mit meinem Post #6 nur sagen, dass mich Championtitel null interessieren.
So gar nicht.
Ausstellungen finde ich persönlich nicht wichtig, jedoch sehe ich ihren Sinn teilweise durchaus ein.
Geht es um die Beurteilung eines Hundes von wegen Zuchttauglichkeit etc., dann ja.
Wäre für mich persönlich der einzige Grund, meinen Rüden auszustellen.
Kontakte knüpfen etc.
Ich war bereits auf mehreren Ausstellungen zu Gast und ich habe dort leider durch die Bank NICHT das Gefühl bekommen, dass es da um die Hunde geht...also, die sind mehr so Nebenschauplatz.
In erster Linie, so war mein Eindruck, geht es da um "Who`s who" und so.
Sehr interessant anzuschauen.
Ebenso interessant ist es, dass man, wenn man weiß, wohin man gucken muß und ein klein wenig Ahnung hat, sofort sieht, wie die Hunde teils ausgebildet wurden....leider sehen so etwas nicht viele Leute und wenn, dann wird höchstens hinter vorgehaltener Hand getuschelt.
DAS ist mir im übrigen bei jeder Ausstellung, auf der ich bislang war, aufgefallen.
Keiner der Mitaussteller hat an irgendwem ein wirklich gutes Haar gelassen...also, an den Hunden....naja, an den Haltern eigentlich auch nicht :rolleyes:.
Besser als die Richter wußten es die umstehenden Zuschauer, so sie denn selbst auch Aussteller waren, eigentlich immer.
Sehr interessant, wenn man da mal so ein bißchen Mäuschen spielt.
Und dennoch durchaus hilfreich.
Ich wüßte ziemlich genau, von wem ich definitiv keinen Hund kaufen würde, wenn ich mir anschaue, mit wieviel, kaum zu erkennendem Meideverhalten z.B., so mancher Hund im Ring aufläuft.
Ich wüßte aber auch, von wem ich einen Welpen kaufen würde :blink:.
Wenn man wirklich weiß, wohin man gucken muß und am besten noch eine erfahrene Begleitung dabei hat, ist der Besuch einer Ausstellung durchaus zu empfehlen.
Ansonsten läuft man doch schnell Gefahr, geblendet zu werden.....
Und Dortmund habe ich auch als "Ausstellungskatastrophe" empfunden.
Wäre ich Halter und Aussteller, würde ich lieber auf einen Titel/Erfolg in DO verzichten, bevor ich meinem Hund sowas antun würde...
LG, Suse
Steph821
05.02.2013, 18:43
Wie sieht das eigentlich aus, wie mir zu Ohren gekommen ist, von einigen werden auch mal gerne "die Ellenbogen ausgefahren" und "einem Stöcke zwischen die Beine geworfen".
Oder aber das der Richter doch den Opa von "Welpe XYZ" hat und naja wer dann gewinnt ist ja klar!
Inwieweit ist den an den Geschichten etwas dran aber das wird hier sicherlich nicht offen geschrieben, daher gerne auch per PN.
Wir werden in absehbarer Zeit auch mal ein paar Ausstellungen besuchen und ich bin gespannt ob man uns mit "offenen Armen" empfängt oder ob das Konkurenz denken wirklich so schlimm ist!
Wie sieht das eigentlich aus, wie mir zu Ohren gekommen ist, von einigen werden auch mal gerne "die Ellenbogen ausgefahren" und "einem Stöcke zwischen die Beine geworfen".
Oder aber das der Richter doch den Opa von "Welpe XYZ" hat und naja wer dann gewinnt ist ja klar!
Inwieweit ist den an den Geschichten etwas dran aber das wird hier sicherlich nicht offen geschrieben, daher gerne auch per PN.
Wir werden in absehbarer Zeit auch mal ein paar Ausstellungen besuchen und ich bin gespannt ob man uns mit "offenen Armen" empfängt oder ob das Konkurenz denken wirklich so schlimm ist!
Wie sieht das eigentlich aus?
Ja. Genau SO sieht es aus. Konkurrenz gibt´s, Schlechtreden, Lästern...alles dabei - nur leider sagt einem keiner was persönlich. Das geht immer hintenrum, so "durch die Brust ins Auge" quasi :D
"Vitamin-B" gibt es ganz sicher auch bei den Ridgebacks - ist manchmal auffällig, manchmal weniger...
Wenn du einen guten Hund hast wirst du "Konkurrenzdenken" erfahren. Wenn dein Hund im Mittelfeld mitläuft kannst du Glück haben, dass du deine Ruhe hast. Aber BLOß nicht gewinnen! ...Um Gottes Willen! :blink:
Schmunzelgrüße
Esther
Steph821
05.02.2013, 19:10
Na wir werden sehen! :D Meine Krallen sind geschliffen.....
Viel Erfolg, Steph!
Lasst Euch nicht die Butter vom Brot nehmen!
Ich täte meinem Hund das nicht an, aber ich brauche das ja auch nicht, Zuchthunde hab ich nicht. :D
Stefanie R.
05.02.2013, 20:05
Besser als die Richter wußten es die umstehenden Zuschauer, so sie denn selbst auch Aussteller waren, eigentlich immer.
Warst du schon einmal bei einem (Kinder)Fußballspiel? :joker: Sorry, aber DAS ist doch nun wirklich überall das gleiche und nicht bezeichnend für eine Ausstellung. :blink:
Mir macht ein Hund, der im Ring gut und mit Freude vorgestellt wird, Spaß. Sogar, wenn es nicht mein eigener ist. :p Was das Lästern und hinterm Rücken reden anbelangt, unterscheidet sich eine Ausstellung mit Sicherheit nicht von jeglichem anderen Event, bei dem es um Preise und Anerkennung (in welcher Form auch immer) geht. Der Weihnachtsmann lässt grüßen. Das sind schließlich keine Heiligen, die da rumlaufen.
Was mir leid tut, sind die Kreaturen, die den ganzen Tag im Kennel hocken, zum Laufen kurz herausgeholt und dann ordentlich in Stellung gehängt werden, um danach wieder im Kennel zu verschwinden.
Man kann einen Tag bei einer Ausstellung auch angenehm und interessant gestalten. Ist dann aber natürlich schwierig, den ganzen Tag aufgebretzelt wie bei einer Modenschau herumzulaufen, wenn man den ganzen Tag den haarenden, sabbernden Köter an der Seite hat.
Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam
hehe, da fällt mir doch gleich eine begegnung im ring ein - beim thema ellenbogen :D
da lauf ich doch mit meiner alten dame mit ums BOB und brems nicht ganz so rechtzeitig. da gabs aber nen einlauf von der vorderfrau :D ich muss jetzt noch lachen :D abstand halten !
recht hatte sie, wusste ich doch nicht, dass sehr dichtes "dahinterstellen" durchaus auch eine möglichkeit der provokation sein kann.
nun, was soll ich sagen, die dame erlief sich das BOB und ist eine der herzlichsten und nettesten ausstellerin die ich bisher kennengelernt habe. und bei ihr würde selbst ich einen hund kaufen...
Steph821
06.02.2013, 11:53
Warst du schon einmal bei einem (Kinder)Fußballspiel? :joker: Sorry, aber DAS ist doch nun wirklich überall das gleiche und nicht bezeichnend für eine Ausstellung. :blink:
Mir macht ein Hund, der im Ring gut und mit Freude vorgestellt wird, Spaß. Sogar, wenn es nicht mein eigener ist. :p Was das Lästern und hinterm Rücken reden anbelangt, unterscheidet sich eine Ausstellung mit Sicherheit nicht von jeglichem anderen Event, bei dem es um Preise und Anerkennung (in welcher Form auch immer) geht. Der Weihnachtsmann lässt grüßen. Das sind schließlich keine Heiligen, die da rumlaufen.
Was mir leid tut, sind die Kreaturen, die den ganzen Tag im Kennel hocken, zum Laufen kurz herausgeholt und dann ordentlich in Stellung gehängt werden, um danach wieder im Kennel zu verschwinden.
Man kann einen Tag bei einer Ausstellung auch angenehm und interessant gestalten. Ist dann aber natürlich schwierig, den ganzen Tag aufgebretzelt wie bei einer Modenschau herumzulaufen, wenn man den ganzen Tag den haarenden, sabbernden Köter an der Seite hat.
Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam
Warum? Der Hund wird doch präsentiert und beurteilt und nicht der Mensch daneben!
Das man dort nicht in Jogginghose auftaucht ist absolut verständlich.
Bei der Ausstellung in Nürnberg dieses Jahr fand ich den Herrn mittleren Alters in seinem karierten Bauernhemd und Jeans wesendlich netter und ansehnlicher als die Junge Dame in Pömps und schwarzem Röckchen mit weißer Bluse und Jacket vor allem bei der Puppy Class wo es um "nichts geht"!
Stefanie R.
06.02.2013, 20:08
Warum? Der Hund wird doch präsentiert und beurteilt und nicht der Mensch daneben!
Das man dort nicht in Jogginghose auftaucht ist absolut verständlich.
Bei der Ausstellung in Nürnberg dieses Jahr fand ich den Herrn mittleren Alters in seinem karierten Bauernhemd und Jeans wesendlich netter und ansehnlicher als die Junge Dame in Pömps und schwarzem Röckchen mit weißer Bluse und Jacket vor allem bei der Puppy Class wo es um "nichts geht"!
Ich verstehe nicht, was du mir mit deinem Beitrag sagen möchtest. :scept: Falls du verstanden hast, dass ich gerne aufgebretzelt bei einer Ausstellung herumlaufe, handelt es sich um ein Missverständnis. :blink: Allerdings ist es nicht so, dass die Optik des Handlers keine Rolle spielt. Das KANN durchaus darüber entscheiden, wer in den Ehrenring geht und wer nicht...
Ob eine Jogginghose erlaubt ist oder nicht, hängt von der ausgestellten Hunderasse ab. :joker:Was für den RR gilt, gilt längst nicht für alle.
Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam
Steph821
06.02.2013, 20:24
Das Warum, war allgemein gefragt!
Ich habe deinen Beitrag denke ich schon richtig verstanden! :blink:
Ich finde es übertrieben, dies wollte ich mit dem Warum zum Ausdruck bringen, ich würde mich ungern "verkleiden" wollen nur um im Ring einen guten Platz zu ergattern. :)
...
Ob eine Jogginghose erlaubt ist oder nicht, hängt von der ausgestellten Hunderasse ab. :joker:Was für den RR gilt, gilt längst nicht für alle.
Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam
definitiv "in" bei Ausstellern von Schäferhunden und Dobermännern. Die Dobis wurden noch zusätzlich mit Bällchen bei Laune gehalten, ts, ts.
Ich halte es aber auch für übertrieben, im Anzug oder Köstümchen anzutreten, oft gesehen bei RR-Haltern.
Gruss Caroline
...Ob eine Jogginghose erlaubt ist oder nicht, hängt von der ausgestellten Hunderasse ab. :joker:Was für den RR gilt, gilt längst nicht für alle...
Beim DSH ist die glaub ich sogar Pflicht. :p
StephanMeyer
06.02.2013, 20:39
Wir habe auch Ausstellungen besucht, und mit Bantu sogar im Ring :D, naja. Der Richter entscheidet über die Bewertung und ich denke nicht alle sind richtig. Als Beobachter hatten wir solche und solche Dinge gesehen. Ausstellungen sind aber Voraussetzung für die Zuchtzulassung und wenn man diese möchtegibts nix anderes. Wie haben auch Spaß daran schöne Hunde zu sehen, bewerten auch schon mal selber für uns, einfach nur nach dem Gesamtbild. Das ist interessant.
ABER meine Bedenken gehen gerade bei RR in andere Richtungen.
1. Es gibt extrem viele Nachkommen von wenigen Hunden. Wir haben schon oft Halbgewschwister unserer Bashira getroffen. Der Name ist uninteressant, aber das finde ich nicht in Ordnung, weil der Name in jeder Ahnentafel zu stehen roht.
2. Früher waren es Dalmatiner und Goldies, heute sind mit Abstand die RR Spitzenreiter in der Anzahl. Das macht mir etwas Angst. Wir hatten vorher einen Goldie und trotz aller Überwachung etc. die Rasse hat großen Schaden genommen.
3. Sind viele RR aus dem Standard was die Maße angeht. Auf der einen Ausstellung waren in der gleichen Klasse drei Hunde nur 2 Monate (theoretisch) im Alter auseinander was aber sowohl in Größe als auch Gewicht nicht zum Ausdruck kam. Dabei haben wir schon einen größeren allerdings schlanken Burschen. Gemessen wird ja keiner oder? Ich habe vor 3 Jahren einmal gesehen wie im Ring auch gemessen wurde (war ein Thai-Ridgeback der das gar nicht fand) seit dem nie wieder.
Wir hatten kurz mal nachgedacht, aber dann doch NEIN gesagt. Auch für uns zu viel Stress, wir bleiben lieber auf der Besucherseite und dann auch nicht mehr mit beiden Hunden gleichzeitig. Das ist dann wirklich sehr anstrengend gewesen.
Wie gesagt, Ausstellungen müssen sein. Ich sehe aber Bedarf die Veranstaltungen zu überdenken.
LG Stephan
PS : Der Richter damals bei uns kam aus Tschechien, da war Platz 1 und 2 für tschechische Hunde logisch, auch wenn ich es doch gerecht fand weil unser Bursche zu zappelig war, bei 7 Monaten aber nicht ganz so wichtig wie ich finde.
Ich persönlich finde, wenn das Outfit des Besitzers über eine Platzierung entscheidet, sollte man nicht mehr von einer Zuchtschau sprechen. Das sagt nichts über züchterischen Fortschritt aus.
Dann sollte man streng trennen: zum einen die Ausstellungen, die für Zuchtzulassungen notwendig sind, und eben Showevents für Leute, die daran Spaß haben.
Solche Shows hätten dann eben sportlichen Charakter, und da kann man sich ja dann ausleben... Mit allem, was dazugehört, inkl. Hohn und Spott, wie das eben so bei Wettbewerben ist.
Natürlich sollte man nicht wie der letzte Hempel bei einer Ausstellung erscheinen, aber das ist eigentlich selbstverständlich.
Aber auf den Anblick von Herren in Konfirmationsanzügen, oder Damen in zu engen Röckchen kann ich gut verzichten.
Ebenso chic finde ich bei den Gebrauchshunden die Fliegerseidefraktion, und die Herrschaften mit heulender Wolf T-Shirts.
Stefanie R.
06.02.2013, 21:15
Gemessen wird ja keiner oder? Ich habe vor 3 Jahren einmal gesehen wie im Ring auch gemessen wurde (war ein Thai-Ridgeback der das gar nicht fand) seit dem nie wieder.
Es passiert eher selten, aber wenn ein Richter mit Körmaß anreist, sorgt dies schon hin und wieder für Aufregung. :devil:
Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam
...also meine Frieda musste auch schonmal unters Körmaß. Sollte vielleicht öfter mal hervorgeholt werden.
Viele Richter haben da schon ein gutes Auge für, ob die Wuffons zu groß sind (zu klein ist eher selten :blink:)
Manch ein Richter hat an seiner Hose eine Markierung und kann dann sehen, ob ein Hund zu groß ist. :D
Aber Messen wäre ab und an nicht schlecht, wobei ich etwas zu groß momentan nicht so tragisch finde - da gibt es ganz andere "Baustellen" :(
VLG Esther
StephanMeyer
07.02.2013, 20:32
Aber Messen wäre ab und an nicht schlecht, wobei ich etwas zu groß momentan nicht so tragisch finde - da gibt es ganz andere "Baustellen" :(
VLG Esther
Wo ist der Beginn und das Ende von ETWAS. Ich will ja nicht klagen oder mich beklagen. Unsere Hündin ist 68 und das Rüdchen vielleicht 70/71, und das sind kleine Exemplare. Ich mag ja große Hunde, aber so einige sind ja schon bei 72 und mehr, wozu gibt es einen Standard. Ich stimme allerdings mit den "anderen Baustellen" überein. Alleine die Größe ist nicht das Kriterium. Es reicht ja schon wenn die Gewichte schon lange nicht mehr in Natur zu finden sind. Unser ausgemergelter Bantu ist halt mit 37,5 kg schon drüber, Bashira mit 36 kg ebenso. Deswegen wirken sie nicht überfüttert. Die Kilos drüber müssen ja irgendwo hin, wenn nicht in der Länge :D.
Prinzipiell ist es so wie bei mir, kein Übergewicht nur eben fehlende Körperhöhe :blink:.
Nebenbei bemerkt wäre ich froh wenn unser Baukrangestell weit (2-3) mehr als seine derzeit 37,5 kg hätte.
Ich will die Sache aber nicht weiter abtreiben lassen. Etwas mehr Sorgfalt bei Ausstellungen würde auch die Zahlen der Teilnehmer natürlich reduzieren ... dass am Ende die wirklich Besten ganz oben stehen.
Noch ein Wort zu den eingeklemmten Ruten wie einige Beiträge vorher erwähnt. Die sind soweit ich das gelesen habe erwünscht. Stelle man sich vor da kommt eine angenagelte Rute eines Jungspundes und die hat noch ne Rundumleuchte am Ende ... Auch auf mich wirken die Klemmruten nicht attraktiv und drücken immer die Gesamtstimmung und den Eindruck. Das ist meine Sicht der Dinge ...
LG Stephan
Passend zum Thema... :D
34785
...ist was Wahres dran...:blink:
(gefunden auf FB...)
Uns Stephan - "etwas" meine ich 1 cm. Nicht mehr!
LG
Esther
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