Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schlangenbegegnung heute früh
galathee
26.06.2014, 19:37
Hallo,
wir sind noch in der Normandie und gingen heute morgen - wie so oft - durch die Dünen. Ein schmaler Sandpfad, rechts und links trocknes Gras und dornige Büsche. Man muss da Gänsemarsch gehen. Allegra lief ein paar Meter vor, Lion war dicht vor mir.
Plötzlich ein Rascheln und dann sah ich sie.... eine Schlange, ca 50-60 cm lang und unverkennbar eine aus der Familie der Vipern. Die gibt es hier in den Dünen; Kreuzottern, ganz selten auch mal eine Aspis, aber eine Begegnung ist höchst unwahrscheinlich.... oder halt auch nicht.
Die Reaktion meinerseit war ruhig (ich habe keine Schlangenphobie und flippte nicht aus, bei Spinnen ist das anders), aber meine Sorge galt den Hunden. Was, wenn sie drangehen und das Tier inspizieren? Rückzug ging nicht, denn zwischen Allegra und Lion + mir war die Schlange.
Allegra hatte das Rascheln vernommen, drehte sich um und ging sofort einen Schritt zurück (also auch weg von mir), Auge auf die Schlange. Lion blieb stehen, stellte sich quer vor mich. Die Schlange war zwischen den beiden Hunden, Abstand gut 1 bis 1,5 Meter zu jedem.
Was tun, sprach Zeus ? Schlangen sind scheu und machen sich eigentlich flott aus dem Staub, aber diese war etwas überrascht und schlängelte sich von rechts nach links über den schmalen Weg, dann drehte sie wieder um, das ging ein paar Mal hin und her. Ich sprach leise mit den Hunden 'nicht drangehen, ruuuuuuuuhig, nur gucken' Blödsinn, ein einfaches 'nur gucken' hätte gereicht, das kennen sie als Kommando.
Schließlich entschied sich die Schlange für eine Richtung und schlängelte sich gen trockenes Gras. Sie war schon so gut wie verschwunden und ich wollte nach vorne gehen, um Allegra vorsichtig daran vorbei zu mir zu lotsen. Da sprang Lion an mir hoch, Pfoten auf meine Brust, schubste mich nach hinten, also weg von der Schlange. Fast so wie 'keinen Schritt weiter, Frauchen'. Sehr seltsam, er macht das nie; Hochspringen ist nicht erlaubt, außer wir spielen. Und zum Spielen war nun gerade keiner von uns aufgelegt.
Ich bin froh, dass die Hunde so ruhig blieben. Sie haben erst einmal eine Schlange gesehen (letztes Jahr, eine Natter) und keine Erfahrung bzw. Anweisung, wie sie damit umgehen sollen. Normalerweise sind sie beide neugierig wie alte Klatschweiber wenn es etwas Neues gibt und haben sofort die Nase dran; heute gottlob nicht.
Fotos dürft Ihr keine erwarten, selbst wenn ich die kleine Knipse am Handgelenk gehabt hätte, so cool bin ich dann doch nicht ;-).
LG Karin
Giulia2007
26.06.2014, 20:38
Hoppsala,
hast Du eine Ahnung, was das für eine Schlange war??
Hier vor Ort gibt es ja nur Blindschleichen (keine "echte" Schlange) und Ringelnattern und völlig harmlos.
Schön, dass Deine Hunde wohl ihren ursprünglichen afrikanischen Genen gefolgt sind, sich an die Black Mamba erinnert und Dich eventuell vor einem bösen Erlebnis bewahrt haben.
Es könnte dort doch auch schon Vipern geben :scept:
Wir sind in 3 Wochen in der Bretagne,
mal sehen, was da so los ist.
Abgesehen von den Krabben, die sich schon mal gerne in den Lefzen fest beissen ...
Weiterhin einen schönen Urlaub!
galathee
26.06.2014, 20:42
Es war eine Kreuzotter. Habe nochmal auf Bildern verifiziert. Also giftig, wenn auch nicht tödlich.
Vorname Nachname
26.06.2014, 20:45
Es war eine Kreuzotter. Habe nochmal auf Bildern verifiziert. Also giftig, wenn auch nicht tödlich.
Auch keine Schlingnatter ? Die kann man schon mal verwechseln
Giulia2007
26.06.2014, 20:46
Es gibt so Dinge, die braucht man nicht.
Also doch die Gene.
Jeder Labbi/Border hätte das wackelnde Stöckchen vielleicht als neue Apportiermöglichkeit gesehen.
Ein :cheers: auf die Instinkte!
Da kannst Du ja dann ab jetzt entspannt spazieren gehen.
Zumindest halbwegs.
Es war eine Kreuzotter. Habe nochmal auf Bildern verifiziert. Also giftig, wenn auch nicht tödlich.
Täusch dich nicht, Kreuzottern können für Hunde sehr wohl tödlich sein. Das Problem ist, dass die Bisse zt garnicht erkannt werden bzw für einen Wespenstich gehalten werden. Deswegen ist die Behandlung zt schon sehr spät
Auf einer Wanderung hat eine Kreuzotter die Hündin einer Kollegin gebissen. Wir habens nur gesehen, weil wir die Schlange noch gesehen haben.
Wir waren in einer Stunde beim TA und sie bekam AB und infusion. gegenmittel gibt es nicht wirklich in der CH (da zu selten oder so). War dann auch eine Woche noch ziemlich angeschlagen, aber jetzt wieder voll fit.
StephanMeyer
26.06.2014, 22:13
Es war eine Kreuzotter. Habe nochmal auf Bildern verifiziert. Also giftig, wenn auch nicht tödlich.
Nicht tödlich für Menschen. Eine Horrorvorstellung. Auch weiß ich nicht ob die afrikanischen Gene geschult sind, ich kenne nur eine Geschichte da hatte ein Drahthaar mal eine Begegnung. Da dieser Hund ohnehin recht gut im Jagen war (viele Katzen hatte er erwischt) gewann er das Duell. Er spürte sie neben dem Weg, sprang plötzlich rein und schnappte sie hinterm Kopf und es machte klack. ER - der Drahthaar - wusste zu handeln über den Instinkt. Ich bin mir nicht sicher ob diese Instinkte bei "Familienhunden" noch da sind. Wird ein Hund erwischt und kommt nicht innerhalb einer halben Stunde zum Arzt, kann es dumm ausgehen. Dabei sollte man den Hund tragen damit durch den kurzen Kreislauf und die Bewegung das Gift schnell zirkuliert. Die Chancen sind dann gering, so antwortete unser Tierarzt auf Anfrag vor Jahren.
Ich meide Gegenden wo es sie geben kann bei uns (es gibt viele) nutze aber wenn eine Blindschleiche oder Eidechse den Weg kreuzt das zum "Training". Sitzen und gucken und alles ok. Auf einen Ernstfall verzichte ich schriftlich. Grö9ere Gefahren bergen Feuersalamander in sich. Keine Ahnung ob Ridgebacks die Signalfarben kennen und auch so interpretieren.
LG
Birgit A.
26.06.2014, 22:14
Es war eine Kreuzotter. Habe nochmal auf Bildern verifiziert. Also giftig, wenn auch nicht tödlich.
:eek: Da habt ihr nochmal Glück gehabt.
Noch ein Grund für mich, NICHT in den Dünen zu laufen. Wir bleiben lieber am Strand. Da gibts keine Schlangen und keine Kaninchen :blink:
Rosemarie Karsten
26.06.2014, 22:23
Schließlich entschied sich die Schlange für eine Richtung und schlängelte sich gen trockenes Gras. Sie war schon so gut wie verschwunden und ich wollte nach vorne gehen, um Allegra vorsichtig daran vorbei zu mir zu lotsen. Da sprang Lion an mir hoch, Pfoten auf meine Brust, schubste mich nach hinten, also weg von der Schlange. Fast so wie 'keinen Schritt weiter, Frauchen'. Sehr seltsam, er macht das nie; Hochspringen ist nicht erlaubt, außer wir spielen. Und zum Spielen war nun gerade keiner von uns aufgelegt.
Toller Hund! Kannst stolz auf beide Schätze sein.:angel:
Basihma hat das beschriebene Verhalten zwei Mal gezeigt: jedesmal Warnung vor schwerem Unwetter und vehemente Aufforderung: keinen Schritt weiter gehen, wieder zurück. Beim ersten Mal hat sie zudem meine Hand vorsichtig genommen und kaum merklich in Richtung Auto..
Ich liebe diesen Goldschatz
Vorname Nachname
26.06.2014, 23:23
Es gibt so Dinge, die braucht man nicht.
Also doch die Gene.
...
Erinnert mich daran, wie der nette winzige Yorkshire einer Kollegin auf dem Acker einem großen Feldhamster begegnet ist. Man muss sich vergegenwärtigen dass der Größenunterschied zwischen den beiden nicht sofort ins Auge fiel ... der Hamster war sofort tot.
Gene haben nun mal alle ...
Da fällt mir ein dass wir in einem anderen Fred mal diskutiert haben, ob Hunden der Respekt vor Schlangen angeboren ist.
Ich glaube, diese Frage können wir jetzt getrost als geklärt betrachten, falls Galatheas Hunde nicht ganz besondere Welpenstunden hatten ...
Du hast ja super ruhig reagiert in dieser brisanten Situation. Kompliment.
Ich versuche das auch, aber bei Schlangen erschrecke ich immer erst mal furchtbar.
Das instinktive Verhalten habe ich bei Kimba auch schon erlebt.
Sie reagiert verschieden, je nachdem wie wir der Schlange begegnen.
Einmal wurde sie angesprungen von einer Zornnatter (ungiftig aber wie der Name schon sagt, können sich wehren, wenn man sie überrascht.) Kimba machte einen blitzschnellen Satz auf die Seite und die Schlange klatschte auf den waldboden und floh mit riesigen Sätzen... AUF MICH ZU:eek:.
Eva, die Eiche, die Tanne, der Busch,( ich transformierte sofort), blieb unerkannt und das riesige Getier flog an mir vorbei......
Spannend fand ich, dass sich Kimba nicht eine Sekunde für die flüchtende Schlange interessierte....für mich und mein Elend allerdings auch nicht:o
Die nächste Begegnung war wieder eine Zornnatter. Diesmal schlängelte sie direkt vor Kimbas Füssen ins hohen Gras davon. Sie blickte interessiert nach, machte einen Schritt in die Fluchtrichtung der Schlange und ging dann aber normal weiter.
Dann kam die Begegnung mit einer Zornnatter die sich aufrichtet und erstmal nicht floh. (ja, das tun die) Da stoppte Kimba sofort, war voll Spannung und ging rückwärts ein paar Schritte zurück, wartete, ohne die Schlange aus den Augen zu lassen. Auch diese Schlange floh und Kimba ging im Bogen um die Stelle, wo die Schlange vorher lag.
Einmal machte Kimba blitzschnell einen gewaltigen Satz in die Luft und auf die Seite beim VollSpeed-Rennen auf einer Wiese, kehrte um und ging ganz vorsichtig auf etwas zu, das im Gras lag.. Ich rief sie ab und ging gaaaaaanz vorsichtig nachschauen.....es war eine Radkappe von einem Auto, die da lag...........
Instinkt ist sicher da, aber bisher haben sich die Schlangen immer bewegt und sich gezeigt. Die Aspisviper dagegen liegt ganz still und vertraut auf ihre Tarnung. Und da habe ich grossen Respekt, dass Kimba, deren Nase ja immer irgendwas zu schnuffeln sucht, mal aus Versehen zu nahe kommt.
Ich nehme an sonnigen, steinigen Stellen in höheren Lagen Kimba meist hinter mich und laufe voraus, kräftig mit meinen Stock aufklopfend. Lieber mein Stiefel als Kimbas Nase.
weiter noch schöne Ferien und spannende Erlebnisse
Gruss Eva
Extragilla
27.06.2014, 00:42
Ich hab das Thema Kreuzotter nach eine Gespräch zufällig vor ein paar Tagen recherchiert und u.a. diesen Artikel gefunden:
http://www.tierklinik-marienberg.de/Kreuzotter.pdf
galathee
27.06.2014, 10:53
Danke für den Link :-). Ich werde zu Hause nachfragen, welcher TA das Serum vorrätig hat (denn auch da gibt es Kreuzottern), obwohl ich noch nie eine sah. Ich will die Hunde nicht einschränken, nur weil wir in all den Jahren einmal eine Kreuzotter gesehen haben und will auch keine Panik erzeugen. Normalerweise flüchten die, wie von Eva beschrieben und Konfrontationen sind ausgesprochen selten.
'Unsere' Schlange sollte man mal zum Verkehrstraining schicken. Schließlich waren wir eine Kollonne und auf der 'Hauptstrasse' unterwegs. Da kann man doch nicht so einfach ohne rechts und links zu gucken reinschlängeln ;-).
Künftig gehe ich vor und denke daran, etwas lauter zu gehen. Gestern waren wir ausgesprochen leise unterwegs.
LG Karin
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