Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?
Okay, also Mella wollte nicht eröffnen, dann tue ich es eben :D.
Thema ist klar, ich lasse die Texte aus dem "Ich ärgere mich heute, weil....." noch hierher verschieben.
Vorab, unser Plan B heißt keinesfalls "Ich renne schneller weg als die anderen da sind", das funktioniert sowieso nicht, sondern "wie bringe ich den Hund dazu, dass es Situationen gibt, die er aushalten muss, auch wenn`s noch so schwer fällt".
So ungefähr jedenfalls.
Bisher wird hier so gearbeitet, dass Fields sich jeden anderen Hund auf Entfernung und in Ruhe anschauen darf, das wird benannt und zwar jedes Mal.
Wenn man sich die Zeit nimmt und der Hund gucken kann, kann man in seinem Verhalten sehr erstaunliche Dinge sehen.
Man sieht z.B. schnell, ob er ein "Hau drauf`, ich mach`Dich platt"-Charakter ist....oder ob er eher "Wääääh....bitte hilf`mir, ich WILL da gar nicht hin"-Charakter ist.
Vereinfacht in schwarz/weiß ausgedrückt; dazwischen gibt es ja noch den kompletten bunten Regenbogen an Verhalten und Charakteren.
Fields zeigt klar, dass er keineswegs zum anderen Hund möchte.
Seine Stirn legt sich in Falten, er überlegt und hat er genug Raum und Zeit, dreht er sich weg, nimmt den Kopf herunter und fängt sehr interessiert an zu schnüffeln, Körper seitlich zum anderen Hund gedreht, Kopf komplett aus der Richtung.
Bloß nicht gesehen werden und wenn, dann bitte, guck`, hier, siehst Du, ich hab`ganz andere Sachen zu tun....
Zwischendrin hebt er den Kopf, beobachtet kurz, dreht sich noch weiter `raus und kommt zu mir, Gesicht zu mir, stupst meine Hand an und tut alles, um nur ja nicht in Richtung anderer Hund gehen zu müssen.
Die Entfernung zum anderen spielt dabei eine sehr große Rolle, selbstredend auch die Tagesform.
Manchmal schafft er das auf ein paar Meter/andere Straßenseite, manchmal sind 20 Meter noch zu knapp; er brüllt niemals herum, er friert ein, wird stocksteif und schießt direkt los.
Da muss man sehr gut hingucken, sonst geht das echt daneben...weil WENN er losschiesst und man hat gepennt, dann ist`s Essig mit "Ich halt`den mal eben fest".
Da sitzt eine derartige Vehemenz und Kraft dahinter, das ist schon heftig.
Wir haben uns ein "kehrt" erarbeitet, das Kommando hat man ratzfatz aufgebaut, weil das Kommando bereits die Belohnung für den Hund ist.
Er kann "kehrt" machen und ist somit unmittelbar aus der direkten Konfrontation heraus.
"Kehrt" heißt, wir drehen um.
SOFORT.
Und gehen RUHIG weg.
Wichtig!
KEINE Flucht!
Das kann den Hund nur darin bestärken, dass der andere wirklich ganz gruselig ist, dass man schnell wegrennen muss und motiviert natürlich auch den anderen, evtl. noch mehr Gas zu geben.
Vorgestern hat alles ruhiges Weggehen (Fields hat sein "kehrt" auf der Stelle ausgeführt) nichts genützt, er ist verfolgt und gebissen worden.
Gut, ist passiert, kann immer passieren.
Und....wie handhabt Ihr sowas?
Was tut Ihr?
Oder, besser gefragt, wie habt Ihr Euch verhalten, wenn Euch sowas mal passiert ist?
Und alle Theorie "Ich würde....." nützt nix, weil sich theoretisch durchgespielte Situationen idR in der Praxis meist sehr viel schneller abspielen und anders darstellen.
LG, Suse
Vorgestern hat alles ruhiges Weggehen (Fields hat sein "kehrt" auf der Stelle ausgeführt) nichts genützt, er ist verfolgt und gebissen worden.
Gut, ist passiert, kann immer passieren.
Und....wie handhabt Ihr sowas?
Was tut Ihr?
Oder, besser gefragt, wie habt Ihr Euch verhalten, wenn Euch sowas mal passiert ist?
LG, Suse
Wenn man schon den "Offenbarungseid" leisten muß in so einer Situation, dann hilft nur die Flucht nach vorn.
Will heissen, der angreifende Hund wird mit allen (auf das Wörtchen "angemessen" verzichte ich in diesem Zusammenhang bewusst :devil: )Mitteln auf Abstand gehalten. Und da spreche ich nicht von verbaler Kommunikation.
Nein, keine Theorie. Schon erlebt mit Enya. Muß man sich halt trauen.
Kann auch nach hinten losgehen für den HH selber.
Vermutlich auch eine Frage der Authentizität. :D
Rosemarie Karsten
16.08.2016, 17:34
.....................
Und....wie handhabt Ihr sowas?
Was tut Ihr?
Oder, besser gefragt, wie habt Ihr Euch verhalten, wenn Euch sowas mal passiert ist?
.................
Im weitläufigen Gelände, wo Kinder und/oder alte Menschen sowie Autos, Radfahrer, Jogger etc keine Rolle spielen:
rechtzeitig Leinen ab und Freigabe, zurücktreten vom Hund und ihm die Verantwortung überlassen.
Geht natürlich nur, wenn man weiß, dass der eigene Hund "sauber in der Birne ist" . Meine Hunde haben in den vielen Jahren in solchen Situationen immer korrekt gehandelt und nie verletzt - noch nicht mal einen Kratzer. Obwohl sie selber in manchen Situationen Blessuren hatten.
Anschließend hatte ich teilweise Trainingsaufwand - insbesondere dann, wenn schmerzhafte Blessuren durch die anderen Hunde verursacht worden waren.
In Situationen, wo mein Hund mir zeigt, dass er sich überfordert fühlt, greife ich unaufgeregt, aber konsequent und deutlich ein. Wie, das ist dann von der jeweiligen Situation abhängig.
Wenn absehbar ist, dass uns Begegnungen kurz bevor stehen, wo sich falsches Verhalten der fremden Hundehalter und /oder Hunde abzeichnet, kehren wir um, weichen weiträumig aus, sofern dieses noch möglich ist.
Wenn dieses nicht mehr möglich ist,erfolgt ein deutlicher Kommunikationsversuch von meiner Seite, kurz, knapp, höflich aber unmissverständlich deutlich in Verbindung mit Körper- /Zeichensprache ( ausgestreckter Arm für "bitte stoppen" in Verbindung mit: "Behalten Sie bitte Ihren Hund bei sich und nehmen Sie ihn an die Leine, sowie klare und deutliche Positionierung meiner noch angeleinten Hunde im Sitz bei mir).
Fruchtet das Ganze nicht und reicht die Zeit nicht zum Umkehren, dann Leinen ab oder fallen lassen und ruhiger Rückzug meinerseits mit Freigabe meiner Hunde.
Sind Menschen im Spiel, die durch Turbulenzen ggfls zu Fall kommen könnten, bleiben die Leinen dran, werden, wenn möglich aber sehr verlängert.
Wasser habe ich immer dabei, wenn ich unterwegs bin. Einzig dazu, andere Hunde abzuwehren.
Einmal im Leben habe ich Gebrauch einer Wurfkette gemacht. Bei dem Hund, den ich damit erfolgreich abgewehrt habe, handelte es sich um einen Staff-Mix-Rüden, der mit seinem besoffenen und aggressiven Besitzer unterwegs war und meine läufige Hündin besteigen wollte. Ich hatte Glück, dass gleich der erste Wurfversuch das Ziel so genau und so fest getroffen hat, dass der Hund beeindruckt war und von seinem Vorhaben abließ. Herrchen beeindruckte dann mein sofortiges Telefonat mit der Polizei und er machte sich "vom Acker".
Was mir am meisten hilft, wenn ich mit meinen Mädels unterwegs bin, ist, dass ich sie so genau beobachten und lesen kann und ihnen in ihren Reaktionen trauen kann, dass ich schon sehr sehr früh gezeigt bekomme, dass eine Situation auf uns zukommen kann. Das bedeutet: sie bleiben plötzlich einfach stehen und warten. Wenn ich auch stehen bleibe und bis zu drei, manchmal fünf Minuten warte, kommt plötzlich jemand mit seinem Hund hinter einem uneinsichtigen Weg in ca 20 Metern Entfernung heraus. Etliche Male haben mir meine Mädels solche Situationen durch ihr Verhalten angezeigt - IMMER lagen sie richtig.
Sehr oft erlebe ich im Training, dass viele RR Halter zu rasch unterwegs sind viele kleine Hinweise ihrer Hunde auf Konfliktvermeidung übersehen sowie das abwartende, verlangsamende, ausweichende ,..... Verhalten ihrer Hunde situativ missverstehen und als Ungehorsam oder Sturheit werten. Leider kann man einem Hund somit auch beibrigen, eigentlich gute Anlagen zur Konfliktermeidung nach und nach zu verlieren....
Vg Rosemarie
Vorname Nachname
16.08.2016, 17:50
Ich kanns nur von zwei eigenen Hunden sagen: Einer sehr abgebrüht und selbstbewusst, Pragmatiker. Kachelte einer rein, gabs halt Fratzengeballer. So was verhindern, wenn der eigene Hund selber vorwärts geht, ist Glückssache.
Da war es echt am besten im sich anbahnenden Konfliktfall selber weg zu gehen. Nahm viel Stress raus.
Später die Alternative, den Dicken vorneweg zu schicken. So hatte der seinen Auftrag, die anderen haben das respektiert, und gut wars. Blöd nur falls bei so was trotzdem mal was passiert. Sieht dann wohl fast nach Absicht aus.
Von Clara dagegen, die schnell gestresst ist aber auf Keilereien nicht die geringste Lust hat, halt ich aggressive Hunde ggf gewaltsam fern. Einmal ist ein Riesenschnauzer reingebrettert, der wollt Clara wohl überrollen. Clara am Halsband am rechten Knie gehalten, dann mit einer Drehbewegung dem anderen das linke Schienbein in die Seite gesemmelt. Durch die Drehbewegung war Clara auch endgültig aus seinem Weg raus.
Schnauzers Bedarf war gedeckt und Clara war von dem Moment an wie umgewandelt bei sowas. Sie nahm es dankbar an und bleibt seitdem gern hinter dem hässlichen Grobian, hat sogar manchmal explizit die Position an meinem Knie eingenommen.
Aber versuch so was mal mit nem potenten Rüden, von dem zu verlangen dass er an der Party nicht teilnehmen darf ist schon nicht ohne. Für den ist das ne klare Sache mit Freunden und Feinden, warum soll er sich da raus halten ? Halter kann das besser ? Noch besser geht es doch im Team. Denkt sich halt der Hund, und ist ja eigentlich nicht unlogisch.
Wenn die Keilerei erstmal im Gange ist, dauerts nen Moment (aber weniger lang als man meinen möcht, das zieht sich dann trotzdem noch endlos hin manchmal) bis man reinfassen kann. So lang die Hunde selber nicht wissen wer überlegen ist, ist es ne schlechte Idee da die Finger rein zu halten. Ab dann (paar Sekunden) aber - naja, ich bin bei sowas noch nie gebissen worden. Hab immer den Überlegenen raus genommen, der andere war bisher immer froh dass es ein Ende hatte. Bis auf einen, der diese Gelegenheit ergriff und sich sofort im Kopf des anderen verbissen hat. Loslassen wollt er dann auch nimmer.
So was war man früher hier gezwungen rauszufinden ...
Hallöchen,
super Thema und auch besonders wichtig. Wir hatten schon häufig solche (Un)Fälle und jeder verlief anders. Von einem möchte ich euch erzählen, auch wenn der "Verlauf" da nicht gerade bilderbuchhaft war.
Teil 1
Mein Bub war ca. 5-6 Monate alt, genau weiß ich das nicht mehr. Wir drehten am frühen Abend noch eine kleine Dorfrunde. Aus der Ferne kam ein Mann mit nem Jack Russel (JR). Dieser war nicht angeleint. Er sah uns und schoss direkt auf uns zu. Er blieb vor meinem Bub stehen, machte sich steif und schnappte ihn...nun ja....direkt in seine Kronjuwelen. Tyson schrie erschrocken auf und der JR war auch schon wieder weg. Er flitzte sofort zurück zu seinem Herrchen und fing dort, aus sicherer Entfernung, dann an sich lauthals zu beschweren. Der Mann fragte mich, ob alles in Ordnung wäre. Ich war schlichtweg verwirrt, musste ich mich zu der Zeit ja noch nie mit solchen Situationen auseinandersetzen. Ich meinte nur "ja, denke schon." - er entschuldigte sich und wir gingen von dannen. Nächsten Tag war ein Hoden leicht geschwollen und beim TA dann gabs Medikamente, nach einer Woche war die Sache "vergessen". Ein halbes Jahr später gingen wir wieder durchs Dorf, vorbei an dem Haus, wo besagter JR wohnte und siehe da: JR kam vom Hof geschossen, ein Tor gab's ja nicht, schnappte mein Bub wieder und zischte wieder ab. Diesmal wollte mein Hund nachsetzen- er war aber angeleint- ging also nicht. Mich ärgerte, dass es bereits die zweite Auseinandersetzung mit eben diesem Hund war. Die Folgen waren später leicht abzusehen. Mein Bub versteifte sich schon, wenn wir auch nur in die Nähe des Hauses kamen und war schon "vorbereitet", wenn JR wieder daherkam. Zeit verging wieder. Ja, es kam auch zu einem 3en Mal. Das war im Winter. Wir gingen wieder am Haus vorbei, Herrchen war diesmal mit draußen, JR kam daher geschossen, ich versuchte mich irgendwie dazwischenzudrängen, aber mein Bub hat da nicht mitgespielt. Er ging auch nach vorne und so hab ich es nicht geschafft, dass die beiden sich nicht "erreichen". Der JR schnappte wieder und mein Bub versuchte ihn auch iwie zu erwischen. Meiner war wie gesagt angeleint und ich bin mir ziemlich sicher- ableinen wollte ich ihn ganz sicher nicht. Gut, dass JR doch recht flink ist und so verschaffte seine Größe ihm deutliche Vorteile. Herrchen kam dahergeflitzt und packte JR- dieser schnappte dann sogar nach ihm. Als er ihn dann "gesichert" hatte gab ich meinen Unmut preis. Ich war doch sehr wütend, wurde aber nicht ausfallend. Ich erklärte ihm, dass es so nicht geht und sie endlich ihren Hund sichern sollen, weil gerade im Winter gehe ich häufiger durchs Dorf. Ich drohte sogar mit Ordnungsamt. Er entschuldigte sich und versprach dagegen was zu tun.
Wieder verging Zeit. Wir gingen wieder durchs Dorf, dann in einer Nebenstraße posierte JR mitten im Weg. Kein Mensch weit und breit zu sehen. Wir drehten um, JR folgte uns. Er fing an zu lauern, immer wenn mein Bub sich zurückdrehte blieb er lauernd stehen, ging er weiter schlich er sich weiter an. Ich blieb stehen. Ich gebe zu, ich war wieder überfordert mit der Situation, zumal es mit diesem JR keine "Freundschaft" mehr geben kann. Mein Bub hat ganz klar ein Problem mit diesem Hund. Verständlich. Ich versuchte seitlich einen Bogen um den JR zu gehen. Das passte JR nicht, er machte - ich shcätze einen "Scheinangriff" nach vorn, mein Bub machte sich steif und grummelte deutlich. JR wich zurück. Diesmal war das so, dass wir quasi auf ihn zuliefen und der JR wich immer mehr. 100m um die Kurve rum sah ich dann endlich sein Frauchen. Sie saß bei einem Bekannten im Vorgarten und trank Kaffee. JR flitzte da hin und gewann da neues Selbstvertrauen.Ich vermute, er war dieses Mal nicht so rabiat, weil wir nicht vor seinem Hof waren...vermute ich.
Ich erklärte Frauchen deutlich wütend, dass ich die Faxen sowas von Dicke habe, mein Hund 3x so schwer ist wie ihrer und es so unzählige Male nun schon vorkam, dass ich mich allein mit beiden Hunden wiederfand und warnte sie, dass mein Hund dabei ist ernst zu machen, ich es unverantwortlich finde, wie sie damit umgehen und ich gern beim nächsten Mal meinen Hund ableinen kann. Die Frau war nicht so freundlich wie das Herrchen, sie erklärte mir, dass ihr Hund meinem ja gar nichts "antun" kann aufgrund des Größenunterschieds und mein Hund der gefährliche im Dorf ist. Sie einen Familienhund hat und ich einen Kampfhund- das hat sie im Internet gelesen. Ja. Und es Konsequenzen haben wird, wenn mein Hund ihren verletzt. Nächsten Tag bin ich mit der alten Tierarztrechnung zu ihrem Mann, also das Herrchen gegangen, hab mit ihm lange gesprochen und klar gemacht, dass es nicht sein kann, dass ich jedes Mal, wenn ich durch UNSER Dorf gehe, schon Horrorszenarien vor mir sehe, was heute wieder mit JR passieren kann. Vor allem betonte ich, dass mich das jedes mal 3km im Training zurückwirft, da mein Bub eine gewisse "Spannung" an den Tag legt, kommen wir auch nur in die Nähe von diesem Haus. Er entschuldigte sich gefühlte 200x und versprach mir wieder, das alles zu regeln.
Danach traf ich ihn noch häufiger. Diesmal mit vorbildlicher "Flexileine". Oder ich traf sie. Sie allerdings ohne, doch sobald sie mich sieht ist JR bei ihr im "Schwitzkasten" und sie sucht das Weite. Gut, wir hatten keine Angriffe mehr, doch das Resultat war, dass ziemlich viele "Kleinhundehalter" das Weite suchten, wenn wir kamen.
Ja, es machte die Runde, dass JR und mein Bub sich nicht grün sind und da ich nunmal den großen, gefährlichen Hund habe, geht man mir aus dem Weg, weil mein Hund frisst kleine Hunde.
Ein paar Monate später hatte ich einen Dackel in Pflege und es ist erstaunlich wie schnell das Wirkung machte.
So ging mein Bub mitm Dackel durchs Dorf und schnell verankerte sich die Schlussfolgerung: Wenn der Große den Kleinen Dackel nicht frisst, dann frisst er meinen bestimmt auch nicht."
Ruf gerettet. Danke Dackel.
Teil 2
Das Finale:
1 Jahr später ...ohje...es müssen so 3 Jahre vergangen sein, seit der allerersten Begegnung....fuhr ich mit Fahrrad durchs Dorf. Mein Bub angeleint neben mir her. Und wir fuhren an JR's Haus vorbei. Sie gingen ja nur noch mit Flexi und Tor war immer zu- dachte ich. Offenbahr war genug Zeit verstrichen, dass neue Regeln verworfen wurden. Tor war weit offen, und JR bemerkte uns natürlich. Er schoss vom Hof, Horror für mich.....Dieses Mal musste ich die Leine los lassen. Ich ließ die Leine fallen, bremste scharf und wich aus, weil JR aufeinmal vor meinem Rad war und knallte natürlich beim Ausweichversuch volle Längsseite hin. Mein Bub ging sofort auf den JR los und dieser auf mein Bub. Es war ein Gerangel, ich sah den JR allerdings nicht, der war iwo unter meinem Bub. Beide waren sehr laut. Mein Bub allerdings biss nicht zu, ich weiß nicht wie ich das erklären soll- er fixierte ihn mit seinen Pfoten unter sich und drohte, Kopf und Rute aufrecht haltend. Der JR hörte nach kurzer Zeit auf sich zu "wehren" und lag dann still unter ihm. Mein Bub entspannte sich und zeitgleich zischte JR ab. Ich lag noch da, aufgeschürfte Hände, Knie, alles Mögliche. Ich glaube, ich stand unter Schock, war genau das doch der Moment, den ich mir immer ausgemalen hatte. Herrchen kam vom HOf geflitzt und das Einzige, was er sagte (das weiß ich noch so gut): Oh mein Gott Jacki, bist du verrückt!
Er konnte nicht verstehen, wie sein Fliegengewicht von JR tatsächlich auf nen 4 Jahre alten RR losgehen konnte... Ja, ihre erste Begegnung..er war 6 Monate..ihre letzte Begegnung..er war 4 Jahre alt...Hatte sich in der Zeit was geändert? Nein...Hat sich jetzt was geändert? Ja.
GELERNT haben die Besitzer von JR nichts. Aber bei JR hat sich was getan...UNS lässt er nun ohne Angriffe passieren...Er beobachtet nur in sicherer Entfernung, ob wir auch wirklich nur vorbei gehen.
Viele nennen das "Erfolg"...Würde mein Bub sicher auch sagen, wenn er könnte. Tatsächlich fühlte er sich lange Zeit dann für unbesiegbar...bei unseren Hundegruppen war er wochenlang ziemlich "ruppig", er fing an mit Maßregeln usw, sodass ich ihn häufiger aus den Gruppen nahm. Das ist nun Gott sei Dank passè.
Im Nachhinein weiß ich, dass ich vieles schlichtweg falsch gemacht habe. Und diese Art von Vorfällen waren allesamt nicht "Beispielhaft" für >LÖSUNGEN<. Im Gegenteil. Ich denke, diese Geschichte mit JR zeigt, wie alles nicht ablaufen darf/gelöst werden darf.
In diesem Sinne- Eine Lösung ist dies hier nicht, aber ich denke, lernen werde nicht nur ich draus. (Gut, JR's Halter sind diesbezüglich ziemlich resistent).
Viele Grüße.
Wow, Matze, da ging's ja ganz gut zur Sache bei euch...!
Den Trick mit dem Knie muß ich mir merken, an Claras Reaktion kann man mal merken, wie schnell Hunde lernen :blink:
Eben ist mir auch noch ein Erlebnis aus der gruseligen Selbstverteidigungs-Mottenkiste eingefallen:
Meine 13jährige SH Jolly ging angeleint mit mir und einer Freundin und deren Hündin gemächlich über die Hundewiese.
Wir trauten unseren Augen nicht, als wie aus dem Nichts plötzlich die junge, aber recht aggressive Staff Hündin eines Nachbarn an Jollys Hals hing und sie so zu Boden riss.
Die Staff Hündin war ungesichert im Garten gewesen und mal schnell über den Mini Zaun gesprungen.
Natürlich hing sie ihrem Zuchtziel entsprechend unverrückbar da, wo sie zugebissen hatte.
Alleine hätte ich diese Situation wohl nicht bewältigt, doch meine Freundin rammte beherzt ihre langen spitzen Fingernägel in die beiden Nasenlöcher der Angreiferin. Das war die Rettung!
Unsere gemeinsame TÄin traf fast der Schlag als wir ihr diese "Heldentat" berichteten.
Und die Krönung war, dass die Besitzerin der Staff Hündin auf meine Bitte hin sich weigerte, den Hund zu sichern.
Wir erwogen die Anschaffung eines Schlagstocks...:devil:
Vorname Nachname
16.08.2016, 18:21
...
Natürlich hing sie ihrem Zuchtziel entsprechend unverrückbar da, wo sie zugebissen hatte...
Uah, ja, das hatt ich ja auch mal. Übel. Hab mir nachher sagen lassen, dass man da am Halsband knebeln solle. Blutzufuhr zum Hirn wird unterbrochen, da geht jeder Kiefer irgendwann auf.
Aber die Nummer mit den Fingernägeln war brillant, Hut ab.
Einmal stand ich so über das wirbelnde Knäuel gebeugt und wollt grade reinlangen, da spritzte mir glatt Blut ins Auge. Ärghs, Schock. Nachher erwies sich, dass das von nem kleinen Loch im Ohr kam, sonst war kaum was passiert :D
Es mag Leute geben, die in solchen Situationen nach Plan agieren. Vielleicht. Bei mir kann ich nur sagen, dass das von sehr vielen Faktoren ... und letztlich der spontanen Eingebung abhängt. Und davon, was der eigene Hund macht oder nicht macht.
Sit. 1) Badawi und ich im Wartezimmer der TÄ, es kommt ein Paar mit Schäfi dazu, nimmt gegenüber Platz. Schäfi, deutlich missgestimmt, windet sich aus dem Halti, an dem des Paares einzige Leine hängt, und stürzt sich auf Badawi. Badawi geht in Deckung, ich greif den Schäfi, der über ihr grölt, an Nacken und Allerwertesten, hieve ihn von Badawi weg und pinne ihn einen Meter weiter am Boden fest, bis seine Leute sich mal bequemen, ihn einzusammeln.
Sit. 2) Bei uns im Dorf, immer noch Badawi, anderer Schäfi (Marke "mächtig durchgeknallt"), kachelt auf der Dorfstraße auf uns zu. Ich hab Leine und Wurfkette geworfen, Unflätiges gebrüllt, aufgestampft. Hat funktioniert, Schäfi ist abgedreht. Man sagt mir aber auch nach, dass ich ebenfalls ziemlich aggro wirken kann ... Demselben Schäfi sind wir noch häufiger begegnet, meist, aber nicht immer, hat ein ähnliches Vorgehen geholfen.
Sit. 3) Raststättenparkplatz direkt neben der A7, irgendwo im Norden, im Hochsommer-Ferienbetrieb. Trink- und Pinkelpause für alle. Ich hab Klein-Juna (damals etwas über ein halbes Jahr) an der kurzen Leine und versuche sie zu bewegen, auf einem kleinen Stück Gras zu pieseln. Doofe Idee, aber das am Rande. Aus einem ziemlich dichten, undurchsichtigen Strauch direkt vor uns schießt plötzlich ein recht großer, eigentlich nicht unhübscher, mir aber in dieser Situation entschieden unwillkommener, leinenloser (!) Mischling heran, dessen Intention ich in der wirklich kurzen Zeit nicht erkennen kann. Drehung, Sidekick. Mischling dreht ab, hat die Botschaft unmittelbar verstanden. Frauchen kommt hinterher und will mit mir diskutieren. Wohlgemerkt: Wir sind immer noch keine 15 Meter entfernt von sechs Autobahnspuren voller Verkehr. Ich hab sie angeschaut und, noch nicht mal laut, zweimal intoniert "Lein deinen Hund an!" Irgendwas an meinem Ton hat ihr gesagt, dass sie jetzt wirklich besser ihren Hund einsammelt und uns in Ruhe lässt. Und, nein, ich habe KEIN Problem damit, gezielt nach einem Hund getreten zu haben. Ehrlich gesagt, war dieser Kick ziemlich perfekt in technischer Ausführung und Treffgenauigkeit.
Sit. 4) Diesen Sommer, Juna ist 3. Wir joggen. Der ausgewiesene Wanderweg führt mitten durch ein Gehöft. Reiterhof. Nein drum herum gibt es KEINE Ausweichmöglichkeit. Ich will eh mit den Leuten vom Gehöft, die ich aber bislang nicht kenne, was besprechen. An der Eingangstür des Wohnhauses ruht ein Labbi(Mischling?), der sich erhebt und zu uns knattert, um uns klarzumachen, dass das hier doch SEIN Hof ist. Natürlich auch ohne jede Leine oder Aufsicht. Macht man ja so, wenn man einen nicht ganz kopfklaren Hofhund und einen Hof mit Publikums- ud Durchgangsverkehr hat... Ich hab nur kurze Hosen und Jogging-Schühchen an - und kneife. Juna freigegeben, damit sie weg kann, was sie aber nicht will. Klar, sie hat EIGENTLICH gelernt, dass ich sowas regle. Und schon ist sier unter dem K:zensiert:er. Naja, sie hat zwei kleinere Löcher auf der Nase davongetragen ... und ich ein deutlich größeres an meinem Ego.
Will sagen: Egal, was man für grundsätzlich richtig hält und/oder sich vornimmt - was hinterher passiert, kann was ganz Anderes sein.
LG
Tina
shirotora
16.08.2016, 19:50
Wenn man schon den "Offenbarungseid" leisten muß in so einer Situation, dann hilft nur die Flucht nach vorn.
Will heissen, der angreifende Hund wird mit allen (auf das Wörtchen "angemessen" verzichte ich in diesem Zusammenhang bewusst :devil: )Mitteln auf Abstand gehalten. Und da spreche ich nicht von verbaler Kommunikation.
Nein, keine Theorie. Schon erlebt mit Enya. Muß man sich halt trauen.
Kann auch nach hinten losgehen für den HH selber.
Vermutlich auch eine Frage der Authentizität. :D
So haben wir das frueher auch immer gehalten. Manchmal war mir da schon etwas mulmig - hinterher. Im Augenblick des "Gefechts" denkt man da nicht dran.
Nach dem entgueltigen Erwachsenwerden reifte dann auch beim Schnoesel das (Selbst)Bewusstsein "Oops, ich bin ja eigentlich schon ein ganz schoen grosser Hund." Mit der seither veraenderten Koerpersprache und -haltung machen die Bullies jetzt meist einen Umweg um ihn.
Okay, ich erweitere mal um die Frage, WAS, wenn am Hund ein weinendes Kind hängt (das scheint hier ein wenig untergegangen zu sein...und wirklich, da scheixx ich drauf`, ob der Hund meinem was tun will....für mich, und auch für den Gatten, geht klar "Mensch, in diesem Fall KIND, VOR Hund". AUCH vor dem eigenen) das nur noch Angst hat?
Immer noch zutreten und ALLE Register ziehen?
Geht jetzt hier nicht explizit um einen freilaufenden Hund, der angerannt kommt.
Da kann man mMn durchaus völlig anders agieren.
Da würde ich vor nur sehr wenig zurückschrecken.
LG, Suse
Vorname Nachname
16.08.2016, 20:45
Okay, ich erweitere mal um die Frage, WAS, wenn am Hund ein weinendes Kind hängt...das nur noch Angst hat?
Welchen Unterschied macht das ? Da spielen sich ja keine langen brutalen Zweikämpfe ab. Kind ist am anderen Ende des anderen Hundes am in dieser Entfernung annähernd sichersten Platz, würd ich meinen. Ne Hundeprügelei mit einem mittendrin angeleinten Kind ist eine noch unschönere Vorstellung, als wenn der andere Hund vorher gestoppt wird ("loslassen" rufen würd ich zwar machen, aber bringt vermutlich nix).
Heißt also eigentlich vor allem dass am anderen Hund ne Leine ist, was die Sache ggf vereinfachen kann falls es doch noch ein Knäuel gibt.
Hund loslassen, Kind nehmen und in Sicherheit bringen (möglichst ohne DESSEN Hund)?
Suse, ehrlich: Keine Ahnung! Sag ich dir, wenn's uns mal untergekommen ist.
Suse ehrlich?
Ich glaube nicht, daß es viele Möglichkeiten gibt, in so einer Situation zu handeln und ich finde tatsächlich, daß Mattes das in so einer Aufregung alles wirklich gut hin bekommen hat.
Ich hätte meinen Hund auch nicht los gelassen und das Drama seinen eventuellen lauf nehmen lassen. Rein treten schürt nur die Aggressionen und dann hängt da ein Kind drin…Als letzte Rettung habe ich schon mehrfach (aber leider vergebens) versucht mich dazwischen zu drängen, wenn alles eskalierte. Allerdings hatte ich auch noch nie eine Situation, in der es zu einem Konflikt kam, wenn beide Hunde angeleint waren und schon gar nicht, wenn ein hilfloses Kind beteiligt war.
Trotzdem finde ich alles was hier geschrieben wird spannend und informativ und bin auch der Ansicht, daß obwohl das Thema ja wirklich emotional und heikel ist doch bislang ein sehr sachliches Thema entstanden ist.
Danke für die Erstellung:blink:
Ich like jetzt nicht alle Beiträge, obwohl ich sie alle als nützlich empfinde, denn hier werden so viele Erfahrungen bereit gestellt. Auch wenn der Anlass dazu nie schön war, finde ich die Sammlung doch als echt Facettenreich.
L.G. Mella
Naja, angeleint im eigentlichen Sinne war hier ja nur ein Hund :blink:.
Ich finde, dass das einen Unterschied macht....aber dazu muss man eben in der Situation drin stecken.
Ich kann überhaupt nicht im Ansatz sagen, wie ICH es gemacht hätte.
(Dem Gegenüber ein "loslassen" zuzurufen, wenn ersichtlich, dass nix mehr geht, merke ich mir, Matze.
Stimmt, ist situativ nicht unbedingt verkehrt.)
Aber ich weiß, wie unglaublich schnell sowas geht, WENN es denn dann scheppert.
Und es kommt tatsächlich sehr auf die Hunde an.
Ganz offensichtlich wollte zumindest Fields nur weg; der war einfach froh, als es vorbei war.
Und es war ja wirklich schnell vorbei.
So sagte Mattes und das glaube ich ihm.
Deckt sich mit der Erfahrung, die Matze mit Clara gemacht hat.
(Fields zumindest hat auf den heutigen Spaziergängen nicht erkennen lassen, dass er 25 Schritte rückwärts gemacht hätte....die ihn IMMER anpöbelnde Nachbarhündin hat er stur links liegen lassen, obwohl sie sich enorm echauffierte, als sie ihn von weiter weg erblickte (sie bellt JEDEN Hund an), und exakt so reagiert, wie wir lange geübt haben und den dauergrölenden Shepherd-Rüden von schräg gegenüber hat er komplett ignoriert.)
Vorname Nachname
16.08.2016, 21:43
Man muss auch überlegen wie man mit dem Stress klar kommt, wenn man solchermaßen kalt erwischt wird.
Die meisten stehen ja starr rum, oder schlagen schreiend mit der Leine auf die Hunde ein (was den Stress-Stupor wieder als kluge Lösung erscheinen lässt).
Man kann sich innerlich vorbereiten, sich Situationen, Maßnahmen und Manöver bildlich vorstellen, die werden dann auch abgerufen wenn es laut wird.
Puh, dann reihe ich mich auch mal ein - kommt ja wie gerufen, dieser Thread ... Duke hat uns heute gezeigt, dass "die aus dem Tierheim" uns keine "Stories" erzählt haben.
Wir kommen vom Spaziergang heim, Nala ohne, Duke mit Leine. Etwa 10 Meter vor unserem Gartentor mache ich Duke auch die Leine ab (ja, war rückblickend sehr doof von mir). Ich will eben nach dem Türgriff greifen, als ich merke, dass hinter uns, also nicht direkt hinter uns, sondern am Anfang der Straße, etwa 30 Meter entfernt, eine Dame mit einem Huskyrüden um die Ecke kommt. Der Husky ist angeleint, denn er ist auch im Dorf bekannt dafür, dass er bei Begegnungen mit Rüden kurzen Prozess macht.
Duke jedenfalls hat den Husky auch entdeckt, spitzt die Ohren und startet durch. Von Null auf Hundert, ohne das kleinste Zögern, rennt er zu dem Husky hin und direkt auf ihn drauf. Ich bin hinterher und habe, im Nachhinein wiederum nicht das Klügste, was ich hätte machen können, rein gegriffen und versucht, die beiden zu trennen. Das hat auch ziemlich schnell geklappt, beide sind unversehrt, aber ich war/bin erstmal fix und alle. Ich habe mich mehrmals entschuldigt und die Husky-Besitzerin war sehr verständnisvoll und meinte, das sei ihr auch schon passiert.
Tja, so kann es gehen. Und ich hab tatsächlich noch dreimal überlegt, ob ich ihn ableinen kann vor dem Gartentor, aber da die Luft rein war, habe ich es gemacht. Zum vorerst letzten Mal, würde ich sagen. Und einen Mauli hab ich auch direkt bestellt. Ich meine, mir war SCHON klar, dass die im Tierheim uns keinen Bären aufbinden und uns anflunkern, aber DAS war wirklich eine komplett andere Seite von Duke, die ich heute kennengelernt habe und das muss ich erstmal in Einklang bringen mit dem Duke, den ich bisher kenne.
Vorname Nachname
16.08.2016, 22:12
Ach, so billig gibts das Lehrgeld selten :)
... beide sind unversehrt....
Das ist aber wohl kein Zufall. Hat Duke denn schon andere Hunde verletzt ?
Ich frag nicht um irgendwas zu verniedlichen. Ich kenn halt einen Pappenheimer, der sich durchaus mal wie ein Irrer auf fremde Hunde stürzen kann. Klingt furchtbar, sieht schrecklich aus, unverzeihlich wenn man als Halter so was anderen Hunden antut (einmal war ich schuld), aber es gibt keine Löcher oder so. Der ist halt etwas überspannt, anders kann ich es nicht nennen. Der kommt mir wie ein Kind vor. Wenn er die Hunde kennt ist er völlig nett.
Das Verhältnis zum eigenen Hund ändert sich halt wenn man ihn mal in Attacke erlebt hat, deshalb würd ich bloß darum ggf nachfragen.
Noch flink zu Fuß, der alte Haudegen Duke! :D
Jaja... Die unachtsamen Momente! Wer kennt die nicht!
Das ist aber wohl kein Zufall. Hat Duke denn schon andere Hunde verletzt ?
Soweit ich weiß einmal, als es im Tierheim um einen heruntergefallenen Ochsenziemer ging, den sich beide Hunde gleichzeitig nehmen wollten. Ansonsten (als er das erste Mal vermittelt war) hat er wohl den anderen Hund "gepackt", ohne ihn zu verletzen.
Ja Sabine, allerdings. So schnell konnte ich weder schauen noch zugreifen oder auch nur irgendwas rufen (gerufen hab ich trotzdem noch, aber natürlich viel zu spät).
Meine Güte, folli82, mach' dir keinen Kopf. So eine "Fehlleistung" ist menschlich und in Anbetracht des Ausgangs und der verständnisvollen Reaktion der "Gegenpartei" auch verzeihlich.
Nun bist du vorgewarnt und kannst entsprechend agieren. Du hast Duke ja schliesslich nicht von klein auf geprägt, also musst du erst lernen, wie der alte Knabe tickt.
In Selmas jungen Jahren ist es mir mal geglückt, sie erfolgreich zu stoppen, als in Spanien eine Gruppe von x kleinen (englischen !! :rolleyes:) Hunden völlig ungesichert und giftig keifend eine Ausfahrt herunter gedüst kam.
Einer von diesen vollkommen größenwahnsinnigen Wattebäuschen fühlte sich berufen, die mit uns arglos passierende Selma in ein Hinterbein zu kneifen.
Das ließ diese natürlich nicht auf sich beruhen und griff ihn sich.
Eilfertig (um in meiner Selma nur nicht falsche Signale reifen zu lassen :rolleyes:), brüllte ich ein deutliches AUS !!!
Und siehe da, Selma spuckte gehorsam den kleinen Übeltäter wieder auf den Weg...
Ein Erfolg? Tja..., nur zum Teil... nun bekam ich von meinem Göttergatten eine dicke Rüge:
Wie kannst du nur? Selma hatte Recht und muß schliesslich lernen, sich zu wehren...
Nun ja - DAS hatte sie intus... :D, dazu brauchte sie keine Lektionen... aber wir beide zofften uns noch 'ne ganze Weile...
Soweit ich weiß einmal, als es im Tierheim um einen heruntergefallenen Ochsenziemer ging, den sich beide Hunde gleichzeitig nehmen wollten. Ansonsten (als er das erste Mal vermittelt war) hat er wohl den anderen Hund "gepackt", ohne ihn zu verletzen.
Ja Sabine, allerdings. So schnell konnte ich weder schauen noch zugreifen oder auch nur irgendwas rufen (gerufen hab ich trotzdem noch, aber natürlich viel zu spät).
Nina, das ist es, was ich meinte.
Man kann sich enorm viel ausmalen, vorstellen, an Strategien zurecht legen, wenn es passiert, steht man da wie der Ochs`vor`m Berg und gafft.
Quasi....
Und dass Du das erstmal in Einklang bringen musst, verstehe ich nur zu gut.
Es ist überhaupt nicht schön, wenn man begreifen muss, dass der Hund, der bei einem lebt, den man, (in unserem Fall) von Babybeinen an kennt, draußen im Kontakt mit anderen Hunden nicht unbedingt der ist, der er zu Hause auf dem Sofa ist.
Es ist eher bescheiden und so ein Hund kann sehr einsam machen.
Allerdings kann man daran arbeiten und man lernt, damit umzugehen und damit zu leben.
Verarbeite das, Kopf wieder hoch und auf geht`s.....Ihr seid nicht alleine mit so einem Hund und man kann das händeln.
Btw, ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass Huskies bei vielen Hunden irgendwas auslösen.
Die Jungs können BEIDE Huskies absolut nicht ausstehen, und damit sind sie hier (bei uns in der weiteren Umgebung) nicht alleine.
Entspannt ist anders, aber so ist es dann.
Erholt Euch von dem Schrecken, nix passiert, durchatmen, weitermachen.
LG, Suse
Vorname Nachname
16.08.2016, 23:59
...
Btw, ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass Huskies bei vielen Hunden irgendwas auslösen.
Die Jungs können BEIDE Huskies absolut nicht ausstehen, und damit sind sie hier (bei uns in der weiteren Umgebung) nicht alleine....
Bestätigt. Mein Dickerle (Husky-Mix) wurde ständig angemacht (ich weiß, das sagen alle :D). Jeder halbstarke kam rüber, glotzte, und wollte aufreiten oder ähnlichen Mist. Dickerle brauchte gar nix machen, Hunde an der Leine haben den z.B. überhaupt nicht interessiert.
Begegnungen mit Huskies liefen problemlos.
Sehr wichtiges und notwendiges Thema!
Unser Rüde hat inzwischen mehrfach die Erfahrung gemacht, dass er andere intakte Rüden, die ihn angreifen, stoppen kann - im Genick oder an der Kehle!
Und daraus haben sich in den Jahren ein paar Regeln für uns ergeben, die solche Begegnungen vermeiden.
Bei fremden Hunden werden die Halter auf Distanz nach dem Geschlecht gefragt und dann entsprechend gehandelt.
Ausweichen, nach Möglichkeit immer ausweichen!
Heut Morgen, unglücklichste Formation: Halterin von zwei Rüden und dreißig Meter dahinter Halterin einer Labbi-Hündin.
Ausweichen war nicht möglich. Ich habe Mazud absitzen lassen und ihn mit dem Zeigefinger unter dem Unterkiefer fixiert, da er durch die Gegenwart der beiden Rüden doch sehr, sehr "aufmerksam" war.
Wir haben hier auch einen Fall, wo ab und an Kinder (!) mit einem weißen SH spazieren gehen. Allerdings muss ich sagen, dass der "Große" (ca. 10 J.) den Hund bei Begegnung mit anderen Hunden, ihn an der nächst besten Gelegenheit festbindet.
Wenn so was passiert, was Suse uns von Matthes Erlebnis berichtet hat, würde ich auf jeden Fall Anzeige gegen die Eltern erstatten! Es gibt genug HH, die völlig verantwortungslos jeden Tag ihre Hunde ausführen - hier muss man entgegentreten.
In der Hundehalterverordnung des Landes Brandenburg ist klar festgehalten, dass Hunde über 20 Kg bzw. 40 cm Größe nur von Personen über 18 J. geführt werden dürfen - das ist schon mal ein Anfang.
Mir ist klar, dass es hier für jeden Hund eine Verhaltenslösung für sein Umfeld geben muss, daher wünsche ich uns allen diesen Stressfaktor möglichst klein halten zu können. Erfahrungswerte sind ja genügend vorhanden.
VG
Marlies
Teil 1
neben Huskys sind es eben auch noch Labbis und Retriever im Allgemeinen, Australian Shepards, Border Collis, die kurznasig, schnaufenden Rassen (hab bestimmt einige vergessen :scept:) .... die scheinbar ein Aggressionspotenzial ausstrahlen :D
Nach meiner bescheidenen Einschätzung dürfte Fields ähnlich gestrickt sein, wie Monthy damals im gleichen Alter.
Unsicher bei Hundekontakten mit der einzig für ihn wahren Lösung, den "Feind" umzuhauen. Dennoch steckte niemals die Ambition dahinter, ernsthaft zu verletzen, selbst dann nicht, wenn er im Zuge einer Abwehrreaktion des Gegners selbst verletzt worden ist.
Und auch er nahm sich nie die Zeit, zuvor sein Tun durch Bellen oder Knurren kundzutun. Zwischenzeitlich hat er das aber gelernt. Keine Ahnung, ob das an unserem jahrelangen Training oder am Alter (er wird heute 7!!!!) liegt.
Was ist also, wenn der eigene Hund als der Aggressor gilt (natürlich immer gesichert!) und man daher (noch) keinen zu nahen Kontakt zu anderen Hunden wünscht, weil der eigene es einfach noch nicht kann?, es im Training zurückwirft?
Und natürlich gab es auch bei uns einige unschöne Erlebnisse, bis hin zur mehrmaligen Androhung von körperlicher Gewalt.
So z.B. von diesem fitnessdurchtrainierten, glatzköpfigen Muskelmann, der sich in 5cm Abstand vor mir aufbaute, dabei auf mich herabblickte, um so seine körperliche Überlegenheit zu demonstrierten. Okay, ich hatte zuvor meine Wurfschellen zum Einsatz gebracht, um dessen aufdringlichen, ignoranten, renitenten "Ich-muss-da-undingt-hin-und-höre-eh-nicht,-wenn-du-mich-rufen-würdest"-Labbi vor meinem, (noch) neben mir sitzenden, angeleinten RR auf Abstand zu halten.
Das tat ich doch aber nur, damit sein Schätzchen nicht in eine Situation gerät, die da eindeutig hieße: "Oh, da bin ich doch eben auf dem Rücken liegend im Dreck gelandet und sehe vor einem strahlend, blauen Himmel ein paar nette weiße Beißerchen blitzen, die definitiv zu einem etwas größeren, schwereren braunen Hund gehören!". Ich tat es, um SEINEN Hund zu schützen!
Egal! Ich hätte seinen Hund schließlich nicht zu maßregeln oder zu erziehen. DAS täte er!
Ja, hätte er mal...! :o Und das bizarre an der Situation war, dass er seine im Rollstuhl sitzende Damenbegleitung, mit der er zuvor derart tief im Gespräch vertieft war, dass er Außeneinflüsse überhaupt nicht wahrnahm, mitten auf dem Waldweg sitzen lies, um mich, die sich zuvor schon weit abseits dieses Weges aus dem Schussfeld für seinen Hund zurückgezogen hatte, derart massiv zu bedrohen.
Oder der Typ auf dem Fahrrad, der mit seinem 6monatigem!!! Husky-Mix (da isser wieder, der Husky!) voll in unsere abseits des Weges Rastmachende Gruppe (incl. zweier kleiner Kinder) reinbrettert, noch in vollem Speed uns zuruft: "Der ist noch jung, tut nix und will wirklich nur spielen!", nachdem er registriert hatte, dass ich Monthy schnell anleine und mich nach außerhalb des Geschehens begebe.
Husky beschnüffelt also alle anderen, wir sind ja abseits!, spielt mal mit dem, mal mit jenem Hund der Gruppe und erblickt dann uns, immer noch ziemlich weit abseits. Ja.... natürlich will er auch nur mit uns spielen! Monthy aber nicht mit ihm, definitiv nicht! Ich also gerufen: "Halten Sie Ihren Hund bitte fern!" Antwort, immer noch auf dem Fahrrad sitzend, nun aber zum Stillstand gekommen: "Der hört noch nicht so gut, ist ja noch jung!" Okay, aber es folgte auch keine Regung von ihm, seinen Hund irgendwie von uns fernzuhalten. Ich erneut: "Halten Sie Ihren Hund fern. MEINER wird defintiv nicht mit ihrem spielen wollen!" Es folgte nur ein mich leicht belächelnder Gesichtsausdruck des Herrn. Und so flogen dann eben wieder meine Schellen in Richtung Junghund, als ich Monthy schon deutlich knurrend an meiner Seite wahrnahm.
Boah .... ist der Typ ausgeflippt. Im Beisein zweier Kleinkinder hat der sich völlig vergessen, wollte auf mich losgehen, seine Hände wirbelten schon auf dem Weg zu mir (ohh.... er konnte sich dann doch bewegen!) durch die Luft! Seine verbalen Beschimpfungen erspare ich euch an dieser Stelle. Nun war ich zum Glück nicht allein und die anderen noch anwesenden Herren konnten ihn aufhalten, während ich nach dem Handy griff, Fotos von ihm machte und anschließend die Polizei anrief. Das machte jedenfalls dann doch Eindruck, er nahm sein Rad, seinen Hund und fuhr davon, allerdings nicht, ohne uns zuvor noch einmal klar zu machen, dass er jetzt losfahren würde um ein paar Kumpels zu holen. Wir hätten hier auf ihn zu warten! Ja, klar.....
Suse, ich stimme dir da in jedem Fall zu! Es macht einsam, du bist mit einem solchen Zu-Hause-Liebster-Sofahund/Draußen-verrufener-Hau-drauf-wie-nix! das Gerede der umliegend wohnenden Hundehalterszene. (Meist aber, wie ich feststellen musste, um von eigenen Defiziten bei der Hundeerziehung abzulenken. :devil:)
Ich habe mir inzwischen die Strategie erarbeitet, keine Strategie mehr zu haben!
Ich habe gelernt, keine Strategie, kein Notfallplan hilft dir in Situation X, die IMMER anders verläuft, als du es selbst in unzähligen Varianten, bis hin zum Horrorszenario durchspielen könntest.
Ja, ich hatte mal ein-/zwei oder drei Pläne/Vorgehensweisen/Schritt-für-Schritt-Anleitungen im Kopf festverankert, wie ich wann Hundebegegnungen "zu meistern!" habe. Diese wurden mir durch Hundetrainer, den Dogwalker - ich danke ihm noch heute für das, was ich von ihm lernen durfte -, meine Tochter - die damals einfach besser war im Umgang mit dem Hund als ich! - wieder und immer wieder durchexzerziert. Leider bei mir damals erfolglos, weil einfach zu verkrampft - im Kopf!
Teil 2
Während ich bei Hundebegegnungen, bereits noch in weiter Entfernung meinen Plan im Kopf durchging, dabei, je näher man sich kam, innerlich immer unruhiger, angespannter, nervöser ob eines möglichen "Versagens" wurde, hatte Herr Hund alle Zeit der Welt, sich gedanklich ebenfalls zur Genüge vorzubereiten.
Ich glotzte das Gegenüber an, versuchte mühsam zu erkennen, ob der andere Hund Rüde oder Hündin ist, wie er wohl drauf sein mag, ob er (hoffentlich) vom Besitzer (nun endlich mal!) herangerufen, besser noch angeleint wird, was tust du, wenn er eben einfach laufen gelassen wird und in uns reinbrettert, dann sah Plan Schritt XY vor, der da ging wie folgt....usw.usf....
Währenddessen Monthy:
Er glotzte ebenfalls - mindestens genauso wie ich! - das Gegenüber an und auch ihm ging, wie mir, der Masterplan durch den Kopf: "Aha, ein Hund! - Freund oder Feind? Egal! Frauchen guckt auch schon so komisch! - Den kann ich nicht leiden! Prinzipiell schon mal nicht, Frauchen auch nicht, die wird schon ganz nervös! - Dem zeig ich, dass ich den nicht mag! - Den mach ich platt! -DEN TÖTE ICH!"
Jeder von uns hatte gedanklich echt viel zu tun, aber eben jeder für sich selbst - nicht im Einklang miteinander! So konnte das nichts werden! Es hat lange gedauert, bis ich gelernt habe, mich frei von Strategien zu machen, mich von meinen Instinkten leiten zu lassen auf mein Gefühl zu hören, mich zu entspannen, bei meinem Hund zu sein, ihm zu vertrauen, nur auf ihn zu achten und zu erkennen, was ER mir signalisiert.
Und genauso werde ich wohl im Worst-Case verfahren.
Intuitiv, wie eben Mattes es auch getan hat und er hat das nach meinem Dafürhalten sehr gut gemacht. Es wird rückblickend immer Dinge geben, die hätten besser laufen können - das ist aber unabhängig davon, ob zuvor geplant oder nicht.
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass jeder Notfallplan gedanklich erst einmal abgerufen und durchgespielt werden muss. Bruchteile von Sekunden nur, sicher! Aber eben Bruchteile von Sekunden, die lähmen und eben nicht agieren lassen.
Schön, dass es bislang so entspannt und ehrlich zugeht hier.
LG
Sabine
Ich nehme mal direkt Bezug zum Thema "Anzeige".
Bis vor zwei, drei Jahren wäre ich bei diesem Vorfall derart aus der Buxe gesprungen, das wäre böse gewesen.
Ich trainiere meinen höchst impulsiven Rüden dahingehend, dass er Impulskontrolle und Frustrationstoleranz sowie Individualdistanz lernt, verfeinert und vertieft und Ruhe lernt.
Mein für mich persönlicher Erfolg ist, dass ich mich mit meinem Hund zusammen weiterentwickeln kann.
Auch ich kann inzwischen ruhig bleiben, mich nicht aufregen, mich zurücknehmen und ich lasse mich nur noch selten provozieren.
Der Fields hat mich durchaus auch das Ein oder Andere gelehrt.
Auch mir ist es schon passiert, dass ich Fields nicht halten konnte und er sich einen anderen Hund gepackt hat, allerdings wie in der von Matze beschriebenen Manier; dass Horst 500 Meter weit zum nächsten Hund gerannt ist.......Anzeigen hätte ich selbst durchaus auch schon kassieren können.
Ich habe ein sehr ruhiges, sehr nettes und erfreuliches Gespräch geführt, die Familie hat heute bereits nachgefragt, wie es Fields geht und für mich ist die Sache erledigt.
Ich denke, sie haben sich gar nicht bewusst gemacht, dass auch ein Retriever ein Hund mit 42 Zähnen ist....
Es ist nichts Schlimmes passiert und gut ist.
Ich gehe davon aus, dass ihnen das wirklich eine Lehre war.
LG, Suse
Ich kann allerdings durchaus noch aus der Buxe hopsen, gestern habe ich meine Nachbarn zusammengefaltet, die ihren Shepherd am Auto angebunden haben, ungerührt ihren Umzug vorangetrieben haben und den Hund alles an spielenden Kindern, Nachbarn, Hunden haben anschreien lassen, ohne auch nur EINMAL nach ihrem Hund zu gucken.Die Jungs waren leicht genervt, blieben aber ungerührt auf ihren Decken liegen und hätten gerne Ohropax gehabt, glaube ich.
Ich habe mir das genau eine halbe Stunde angehört und dann bin ich mal 'rübergeschlendert :devil:.
Rosemarie Karsten
17.08.2016, 13:47
... nur mal ganz allgemein gefragt:
trägt irgendein Hund, der hier als so sehr spannungsreich und ohne Garantie für ausbleibende Verletzungen eines anderen Hundes bei Unterschreitung der Individualdistanz beschrieben wird, einen Maulkorb?
Wenn ich lese, was hier für Aufwand betrieben wird, für Spannungen bei den Hundehaltern vorherrschen in manchen Situationen, so stellt sich mir immer wieder und zunehmend die Frage nach einem Maulkorb.
Natürlich mag es nicht jeder Hund, wenn die Individualdistanz unterschritten wird; schon gar nicht dann, wenn er auch noch dabei angeleint ist. Aber trotzdem braucht man nicht bei allen Hunden, die hier teils sehr drastisch dargestellten Befürchtungen zu haben. Es gibt genügend Exemplare, die einen Knurrer absetzen, aber mehr auch nicht..
Fragende Grüße
Rosemarie
@Rosemarie,
um deine Frage aufzugreifen, so kann ich diese mit ja beantworten.
Zu der Zeit, als ich selbst sehr unsicher und gedanklich recht angespannt unterwegs war, trug Monthy einen Maulkorb. Nicht, weil ich befürchten musste, dass er beißt, das hätte er nicht getan!, sondern um selbst mehr Sicherheit für mich und meine Umwelt zu erhalten. Die psychische Komponente dabei ist nicht zu unterschätzen.
Dennoch, und das gebe ich gerne zu, hatte ich auch dabei ein wenig Bauchweh, weil er sich dadurch noch weniger, da bereits durch die Leine stark eingeschränkt, im Falle eines Angriffs mit tatsächlicher Verletzungsabsicht durch einen anderen Hund hätte gar nicht mehr wehren können.
Hinzu kommt, dass selbst ein geeigneter Maulkorb zu Fehlinterpretationen unter Hunden führen kann, da bestimmte Mimiken oder Gesten verfälscht werden können. Das sind aber "Nebenwirkungen ", die verhältnismäßig gering sind im Vergleich zur Sicherheit, die der Einsatz des Maulkorbes bietet.
Heute, wo ich selbst gefestigter bin, authentisch und klar für Monthy rüber komme, er selbst es maximal beim Knurren oder Verbellen belässt und mich regeln lässt, trägt er keinen Maulkorb mehr.
shirotora
17.08.2016, 15:42
Apropos Maulkorb. Hier laeuft immer eine sog. Dog Walkerin mit einer ganzen Horde von Hunden herum, alle unangeleint, darunter ein German Pointer. Der traegt immer Maulkorb. Als der Schnoesel noch jung, zart und noch nicht ganz fertig in der Birne war, wollte besagter Pointer ihn staendig anpoebeln. Das geht auch mit Maulkorb ganz gut. Schliesslich kann Hund ja auch noch sein Gewicht einsetzen.
Ich hab mich immer, mein Schnoeselchen abgeschirmend, dazwischen gestellt und den Pointer angeschnauzt. Was macht die Dog Walkerin hingegen? Nix.
Alles was ich von der hoere ist: "Ach lass die doch, die machen das unter sich aus... beissen kann meiner ja eh nicht." (daher das "sog." vor dem Begriff "Dog Walkerin") :mad:
Die Jahre vergingen. Aus dem Schnoeselchen wurde ein 43KG-Muskelprotz. Der doofe Pointer hat's leider trotzdem nicht geschnallt. Einmal erwischte er Zimba unverhofft, als die ganze Meute gerade um eine Ecke auf unseren Weg einbog (Ich trainiere seitdem meine telephatische Um-Die-Ecke-Wahrnehmung :cool:).
Seine Poebelei hat mein Grosser darauf dann "mal unter sich ausgemacht". Ein RR-Roehren, ein Satz nach vorn und zwei ausgebreitete Loewenhundpratzen spaeter und der Pointer ging zu Boden. Das ganze dauerte Sekunden. Zum Glueck liess sich mein Brauner, als der andere am Boden lag, einfach zurueckpfeifen und ausser einem vermutlich leicht angeschlagenem Ego, war dem Pointer nix passiert.
Das haette bei einem anderen Hund auch ganz anders ausgehen koennen und ich weiss nicht, wie die Dame dann den Besitzern die Bisswunden an deren Hund erklaert haette. Das habe ich ihr dann auch nachhaltig verklickert.
Wir treffen besagten Hund uebrigens immer noch von Zeit zu Zeit. Gegrummelt wird zwar immer noch leicht, aber er haelt jetzt Abstand.
... nur mal ganz allgemein gefragt:
trägt irgendein Hund, der hier als so sehr spannungsreich und ohne Garantie für ausbleibende Verletzungen eines anderen Hundes bei Unterschreitung der Individualdistanz beschrieben wird, einen Maulkorb?
Wenn ich lese, was hier für Aufwand betrieben wird, für Spannungen bei den Hundehaltern vorherrschen in manchen Situationen, so stellt sich mir immer wieder und zunehmend die Frage nach einem Maulkorb.
Natürlich mag es nicht jeder Hund, wenn die Individualdistanz unterschritten wird; schon gar nicht dann, wenn er auch noch dabei angeleint ist. Aber trotzdem braucht man nicht bei allen Hunden, die hier teils sehr drastisch dargestellten Befürchtungen zu haben. Es gibt genügend Exemplare, die einen Knurrer absetzen, aber mehr auch nicht..
Fragende Grüße
Rosemarie
Ja, deine Frage ist wirklich berechtigt.
Dennoch: einen Maulkorb für den Hund, dessen HF ihm nicht gewachsen ist? (Auweia, jetzt gibt's wieder was ... :rolleyes:)
Das mag letztendlich ein Notbehelf sein, doch wohl nicht eine wünschenswerte Lösung für diese bedenkliche Konstellation, siehe:
Den mach ich platt! -DEN TÖTE ICH!"
Wenn ein heranwachsender Hund wirklich SO drauf ist (was ich im geschilderten Fall ehrlich bezweifle :blink:), kann er dann durch so einen schwachen HF wirksam resozialisiert werden? Dauerhaft? Effektiv? So, dass man ihn guten Gewissens eines schönen Tages ohne Maulkorb führen kann?
(Dass gute Hundetrainer das hinbekommen, wird hiermit nicht angezweifelt, doch aber ob der HF wirklich in der Lage ist, erreichte Ziele beizubehalten.)
Doch gehen wir mal von einem "normalen" prollenden Junghund aus.
Mindestens ebenso wichtig wie die Nummer mit dem Maulkorb erscheint mir, dass der betreffende HF zumindest genauso intensiv an sich und seinem Selbstvertrauen arbeiten muss. Somit verhält es sich dann doch wohl eher so, dass der dem Hund verpasste Maulkorb die Funktion einer Beruhigungspille für den HF hat.
Darüber hinaus frage ich mich schon, was es mit dem heranwachsenden Hund macht, wenn er sich an der kurzen Leine und mit Maulkorb versehen, unversehens einer ernst zu nehmenden Attacke ausgesetzt sieht.
Ja, beissen kann er dann nicht. Aber der andere. Und der hat dann auch all den Bewegungsspielraum, den man ersterem mit den besten Absichten (?) vorenthält.
Ist das jetzt wirklich besser, als wenn es Tacker-Löcher auf beiden Seiten gibt? :scept:
auch @ Rosemarie: ja, auch ich habe darüber nachgedacht und einen angeschafft (braucht man evtl. bei TA-Besuch?)
Wir haben in den Jahren, seit er erwachsen ist nicht einmal beobachtet, dass Mazud der "Anfänger" war.
Die Aktionen gingen bei allen Vorfällen von den anderen Rüden aus. Bis zum zweiten Angriff hatten wir uns Sonntags einer großen Spaziermeute mit bis zu zwanzig Hunden angeschlossen, die vom Betreiber einer HP angeführt wurde.
HH gingen in Gruppen und schwatzten und die Hunde spielten und tobten.
Bereits dort gab es einen älteren Rüden, den der Betreiber der HP ab und an gegenüber Mazud disziplinieren musste.
"Zeus mag nicht, wenn in seiner Gegenwart getobt wird." - war seine Erklärung.
In seinem vierten Lebensjahr gab es dann die besagten Attacken von anderen Rüden gegen ihn, wobei er gleich bei der ersten verletzt wurde.
Die Entscheidung gegen den Maulkorb fiel nach den Attacken der zwei bekanntberüchtigten Rüden, die zwar massive Angriffe starten, aber sofort Meidverhalten demonstrierten, als sie merkten, dass Mazud frei von der Leine war!
Da Mazud darauf entsprechend reagierte und sogar danach zum Spiel aufforderte (was aber von den andern Rüden konsequent durch Abwenden zurückgewiesen wird), sah ich keinen Grund ihm einen Maulkorb zu verpassen.
Wenn Mops- und Beagle-Rüden meinten, von der Flex aus den "Großen" anzugehen, so mussten sie für sich böse Erfahrungen machen.
Mit den jeweiligen Halterinnen habe ich mich dann auseinandergesetzt.
Hier ist der RR noch ein Exot und unser erst recht, wegen seiner Größe.
Ihn in der Öffentlichkeit mit einem Maulkorb zu führen, wäre wohl für seinen Ruf das denkbar verkehrteste.
Bis auf die besagten zwei, ist Mazud bei den anderen HH, die wie mehr oder weniger regelmäßig treffen, gut angesehen. Rüdenhalter achten genauso wie wir auf eine größer Distanz bei Begegnung und Hündinnen sind einfach begeistert von ihm.
Ich hoffe, Deine Frage ist in unserem konkreten Fall damit beantwortet.
VG
Marlies
Thomas R
19.08.2016, 13:48
Nur mal zum Husky....
Normalerweise sind Pia andere Hunde vollkommen egal, egal im Sinne von sie kann sehr gut einordnen ob es "Bratzen" sind, dann bleibt sie eben dich bei mir und kommt nicht in die Gefahr testen zu müssen wie weit es gehen würde...
Oder aber sie haben ein anständiges Sozialverhalten, dann geht sie eben mal hin und schaut....
Wir verhalten uns allerdings schon vorher entstprechend und meiden Situationen mit Hunden die sich nicht entsprechend benehmen können.
Keine großen Spaziergeh Runde mit zig anderen Hunden mehr usw...
Sollte doch einmal ein Hund tatsächlich angreifen, sprich haben wir irgendwo gepennt, tja dann sind wir zu zweit und das wird der Angreifer dann sehr deutlich merken.
Wir verfahren da nach dem Motto das ein Angreifer merken muss das er einen Fehler macht. Das ist aus meiner Sicht auch wenn sich das immer blöd anhört die einzige Chance sich zu schützen.
Schaue ich mir an bei welchen Hunden ich eine solche Gefahr sehen würde, ja tatsächlich hier im Ort ist es eine Husky Dame die es auf einen beschädigenden Kampf an legen würde.
Pia ist hier auch extrem angepisst und würde im Falle X den Fight annehmen.
Also am Husky-Ding ist irgendetwas dran....
Die Besitzer wissen aber auch das diese Situation nicht eintreten sollte....
Nur mal zum Husky....
Normalerweise sind Pia andere Hunde vollkommen egal, egal im Sinne von sie kann sehr gut einordnen ob es "Bratzen" sind, dann bleibt sie eben dich bei mir und kommt nicht in die Gefahr testen zu müssen wie weit es gehen würde...
Oder aber sie haben ein anständiges Sozialverhalten, dann geht sie eben mal hin und schaut....
Schaue ich mir an bei welchen Hunden ich eine solche Gefahr sehen würde, ja tatsächlich hier im Ort ist es eine Husky Dame die es auf einen beschädigenden Kampf an legen würde.
Pia ist hier auch extrem angepisst und würde im Falle X den Fight annehmen.
Also am Husky-Ding ist irgendetwas dran....
Tatsächlich hat Nala, die sonst mit nichts und niemandem ein Problem hat und von allem eher Abstand hält, auch ein Problem mit einer Husky-Hündin aus dem Ort. Mit dem Rüden (mit dem, den der Duke nicht leiden kann) ist es ok, wir können einander entspannt passieren. Die besagte Hündin hat Nala allerdings von (Nalas) Welpenbeinen an bei jedem Aufeinandertreffen aus mehreren Metern Entfernung schon "angeföhnt" und immer RICHTIG auf dicke Hose gemacht. Ich habe Nalas jetziges Verhalten (= zurückpöbeln, wenn der Abstand nicht groß genug ist) immer so interpretiert, dass sie sich das, was sie sich jahrelang hat gefallen lassen, jetzt als "Erwachsene" einfach nicht mehr bieten lässt.
So oder so, Huskies scheinen wirklich etwas an sich zu haben, das andere Hunde verunsichert, aufbringt oder ähnliches. Ich finde es interessant, dass viele das in gleicher oder ähnlicher Art und Weise beobachten.
Ich bilde mir ein, dass da viele Dinge zusammen kommen.
Diese Eisaugen finde ich gruselig, das sieht für mich immer schon sehr starrend aus, die spitzen Ohren, die meist sehr hohe Körperspannung....irgendwie strahlt für meine Augen ein Husky tatsächlich viel Kälte aus.
Und ich habe bislang noch keinen wirklich netten Husky kennengelernt.
Einen schwer gestörten Husky gibt es hier, TH-Hund mit schwerer Verletzung, die mehrfach operiert werden mußte, woraus folgte, dass er keinerlei Kontakte zu Artgenossen haben durfte.
Er hat deshalb leider enorme Defizite im sozialen Bereich entwickelt/verstärkt, wird tagsüber oft in den Zwinger gesteckt und schreit wie am Spieß, wenn andere Hunde in der Nähe sind; die er nicht sehen kann, Witterung reicht vollkommen aus.
Und ich meine nicht, dass er wütend bellt, er schreit wirklich.
Er ist eine ganz arme Socke....und wirklich JEDER andere Hund hier in der Umgebung hat einen echten Hass auf ihn.
Davon ab, berichten viele Halter hier, dass ihre Hunde mit Huskies Probleme haben.
Ob's hier an diesem einen liegt, mag sein, bezweifle ich aber irgendwie.
Nun sind wir ein bisschen vom Thema abgekommen 😉....
Macht nix.
Ich hoffe jedenfalls, dass unerwünschte Begegnungen mit Hunden, die beschädigen wollen, die absolute Ausnahme bleiben, bzw. sowas nie (wieder) vorkommt.
LG, Suse
Vorname Nachname
19.08.2016, 15:01
Ich bilde mir ein, dass da viele Dinge zusammen kommen.
Diese Eisaugen finde ich gruselig, das sieht für mich immer schon sehr starrend aus, die spitzen Ohren, die meist sehr hohe Körperspannung....irgendwie strahlt für meine Augen ein Husky tatsächlich viel Kälte aus.
Und ich habe bislang noch keinen wirklich netten Husky kennengelernt....
Ich hab Clara mal in eine Huskyfamilie eingeführt, alles entspannt. Der Rüde ist ein verschmuster Riesenteddy. Die sind halt recht unabhängig und, naja, wirken wohl irgendwie verschlossen.
Ich glaub, andere Hunde wollen gern austesten was passiert wenn man da mal piekst. So würd ich jedenfalls die meisten stressigen Begegnungen meines Dickerchens mit fremden Rüden beschreiben.
Brigitte Kiel
19.08.2016, 15:19
Huskies! Ich kenne persönlich so ca. 15 Huskies und alle sind einfach klasse.Sehr sozial, verspielt und menschenfreundlich. Ich finde sie wunderschön, aber würde mir niemals einen anschaffen. Dagegen ist ein Ridgeback wohl eher megapflegeleicht:blink:
Aus reinem Interesse: was ist denn an Huskies so anspruchsvoll? Der große Bewegungsanspruch könnte ein Aspekt sein, den ich mir vorstellen kann. Und weiterhin? Die Huskies hier im Ort (haben unterschiedliche Besitzer) dürfen beide immer nur angeleint 3x am Tag dieselbe Runde von 30 Minuten entweder in die eine oder in die andere Richtung laufen und das finde ich sehr schade.
Vorname Nachname
19.08.2016, 15:56
Aus reinem Interesse: was ist denn an Huskies so anspruchsvoll? Der große Bewegungsanspruch könnte ein Aspekt sein, den ich mir vorstellen kann. Und weiterhin? Die Huskies hier im Ort (haben unterschiedliche Besitzer) dürfen beide immer nur angeleint 3x am Tag dieselbe Runde von 30 Minuten entweder in die eine oder in die andere Richtung laufen und das finde ich sehr schade.
nun ja, Rückruf ist bei RRs ja schon ein Thema.
Jetzt stell dir einfach mal vor es sei vergleichsweise sehr viel schwieriger, dann bist Du wohl ungefähr beim Husky angelangt :D
Huskies! Ich kenne persönlich so ca. 15 Huskies und alle sind einfach klasse.Sehr sozial, verspielt und menschenfreundlich. Ich finde sie wunderschön, aber würde mir niemals einen anschaffen. Dagegen ist ein Ridgeback wohl eher megapflegeleicht:blink:
Ich gebe zu, diesbezüglich habe ich enormen Nachholbedarf und würde gerne mal einen Husky näher kennenlernen.
Wunderschön finde ich sie aber trotzdem nicht, ich mag weder blaue Augen am Hund, Stehohren noch Stehkringelruten :o, ich mag allerdings auch keine lebernasigen Hunde, ABER ich kann das sehr wohl übersehen, wenn der Hund nett ist!
Und weiterhin? Die Huskies hier im Ort (haben unterschiedliche Besitzer) dürfen beide immer nur angeleint 3x am Tag dieselbe Runde von 30 Minuten entweder in die eine oder in die andere Richtung laufen und das finde ich sehr schade.
So erlebe ich das auch, womöglich führt auch Frustration zu einem nicht sehr netten Verhalten.
Und wenn man Husky-Haltern zuhört, berichten alle, dass sie jagen wie die Teufel und das mit dem Rückruf sehr schwierig bis unmöglich sei.
KANN aber auch mit der mangelnden Auslastung zu tun haben, ich weiß es nicht.
Heute konnte ich direkt üben.:eek:
Vorweg, bislang zeigt sich Fields bei Hundesichtungen weiterhin auf dem Trainingsstand, auf dem er vor dem Biss war.
Darüber bin ich unglaublich froh.
Er hat auch keinen "Retriever"-Schaden davongetragen, wie es scheint.
Er beobachtet sehr aufmerksam, kann aber entspannt bleiben.
Kein einziger Versuch, in die Leine zu schießen.
Nachdem er heute schon sehr nah nacheinander eine weiße Schäferhündin und ein Retriever-Mädchen nur ruhig angeguckt hat, war er dann etwas aufgeregt/erleichtert.
Wir biegen um die Ecke , er darf ausgiebig schnüffeln und wir gehen gemächlich unseren Weg.
Plötzlich ertönt hinter uns:"Candy! Candy! Caaaandyyyy! Stop....hierher."
Ich wirbele herum, umdrehen kann man das nicht nennen und sehe Candy mit einem Affenzahn hinter uns herschießen.
Candy war so ca. 20-25cm hoch und ein Yorkie-Mädchen.
Fields sah sie auch und sie raste stumpf direkt auf ihn zu.
Ich habe einfach nur in's Geschirr gegriffen und so derart gebrüllt, daß Candy eigentlich eine wunderbare Föhnfrisur hätte haben und drei Meter hinter ihrer hinter ihr hereilenden Halterin hätte landen müssen.
Candy war derartig beeindruckt, dass sie sofort still stand.
Fields interessierte sich dann mehr für meine Befindlichkeit als für das Yorkie-Mädel.
Die Halterin entschuldigte sich immer wieder und war ganz fertig, weil ich so laut gebrüllt hatte, muß beeindruckend gewesen sein :eek::o.
Ich habe sie dann aufgeklärt, weshalb ich so gebrüllt habe und dann war alles okay und wir sind in nettem Abstand hintereinander her ein Stück gegangen.
Fields hat sich nicht einmal umgedreht und Candy war die Lust auf weitere Kamikaze-Sprints gründlich vergangen.
Naja....wir üben weiter.
LG, Suse
Bist du nicht ein bisschen sehr pingelig, was das Barfen deiner Hunde angeht?
*schnellwech*
Ja.....irgendwie schon, doch.:)
Hi zusammen,
Ich glaube, der jeweilige Plan B hängt wohl stark vom Hund ab, nicht mal so sehr vom Halter.
Bronco ist souverän, den könnte ich im schlimmsten Fall von der Leine lassen und wäre sicher, daß er das mit so wenig Einsatz wie möglich klärt. Seine Taktik sieht vor, weg zu springen, aus der Distanz unmißverständlich klar zu machen, daß er sich sicher nicht das Fell hauen lässt und falls das nicht reicht, setzt er zuerst seine Pfoten, danach den Körper ein. Der hat noch nie getackert und wurde auch nur einmal gebissen, als er versuchte Fenrir und Herrchens Beine vor dem frei laufenden Hund zu beschützen, der wohl keinen Namen hatte und dessen Halterin offenbar auch nicht wusste, daß man überhaupt versuchen könne mal abzurufen. Das hat Bronco aber keinen Schaden eingebracht.
Fenrir ist da anders, der rennt Kopflos und in Angst um sein Leben auch direkt auf einer schnell befahrenen Bundesstraße in Richtung eines sich rasant nähernden LKW. Deswegen sieht mein Plan A vor, den Notfall zuerst mal möglichst weit zu minimieren. Übersichtliches Gelände, Ausweichen (angekündigte Kehrwende,Bogen laufen..) Kommunikation zum anderen Halter suchen, Notfalls den heraneilenden blocken, so daß der andere Zweibeiner mit Fenrir weiter gehen kann (aber das geht ja nur wenn man zu zweit ist). Fenrirs Plan A sieht allerdings vor, den anderen erst gar nicht auch nur auf die Idee kommen zu lassen, sich zu nähern. In dieses Muster darf man ihn keinesfalls kommen lassen, deswegen flüchten wir lieber vorher, das ist ohnehin sein Plan B und den versuchen wir in geregeltere Bahnen zu lenken, so daß er das Ausweichen als funktionierende Möglichkeit erkennt, ohne dabei Kopflos werden zu müssen.
Danke Christiane, ich habe nochmal darüber nachgedacht was Du darüber anfügst, daß man eventuell erst beim anderen Hund eine Verfolgung auslöst, wenn man sich genötigt sieht vom schnellen Laufschritt ins Joggen zu kommen. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob das seine schlimmste Erfahrung werden würde. Bisher habe ich noch nie erlebt, daß ein anderer Hund wirklich mit Tötungsabsicht auf uns los preschte. Entweder waren das selbst Angstbeißer, Rudeldynamik oder Territorialverhalten die nach meiner Einschätzung das Verhalten auslösten. Vielleicht würde er danach auch wissen, daß es nicht immer um Leben oder Tod geht und er durchaus nicht wehrlos ist? In dem Fall hätte ich dann auch ehrlich gesagt keine größeren Hemmungen mehr, die mir zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen um uns zu verteidigen. Bei mir steht zwar Lowa auf dem Hilfsmittel und nicht Meindl, aber ich denke das geht auch:blink:
L.G. Mella
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