Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Dhoruba RR
09.03.2017, 15:00
Ich möchte das Thema einmal aufgreifen da viel darüber gesprochen wird und meine Erfahrungen dazu schildern. Meine 3 RR-Rüden waren und sind immer wachsam, haben alles im Blick, sind aber niemals vorschnell aggressiv oder ähnliches. Sie sind halt da. Was passiert aber wenn es mal ernst wird?. Es gibt darüber viele Geschichten. Hier mal meine:
Eines Abends im Sommer bin ich so um 22.00 Uhr noch mit meinem damaligen RR-Rüden spazieren gegangen, nahe der Autobahn am Waldrand. Mein Rüde genoss die Zeit und war ca. 200 Meter entfernt auf dem Feld am laufen, er hörte aufs Wort und das war folglich auch möglich. Dann schoss in der Dämmerung ein BMW knapp an mir vorbei, dieser war viel zu schnell. Natürlich schimpfte ich und hob die Hand "So eine Frechheit". Ende vom Lied, das Fahrzeug machte eine Vollbremsung, Rückwärtsgang und kam zurück. Der Wagen hielt 100 Meter vor mir an und es stiegen 3 kräftige Kerle aus. Die Pöbelei ging sofort los, ich würde sie anmachen wollen, ihre Mutter...f.....das übliche halt. In dem Moment hatte ich Schweiss auf der Stirn, es dämmerte, ich war alleine und hatte kein Handy mit. Was ich in dem Moment vergass, ich war nicht alleine. Es dauerte ein paar Sekunden und mein RR Rüde kam angerannt, stubste mir an die Hand, nach dem Motto " Ich bin da" und lief auf die immer noch schimpfenden Kerle zu. Trotz Rückkehrbefehl, keine Chance. Auf der Hälfte des Weges baute mein Rüde sich auf ( 50 Kilo ), Rute hoch und blieb regungslos stehen. Die Kerle pöbelten weiter " Jetzt hat Du große Klappe wo Dein Hund da ist". Ich sagte damals, dass es jetzt fair wäre, 2 gegen 3 :-). Mein Rüde blieb völlig ruhig und die Kerle zogen sich zurück und fuhren weiter. Es ist damals dank meines RR nichts passiert, eine gefährliche Situation und mein RR hat diese Situation klasse geregelt, aus eigener Entscheidung. Seit dem weis ich das mein RR imme richtig reagieren wird ohne zu übertreiben. Nur mal so am Rande. Wenn er damals nicht da gewesen wäre, hätte es deutliche Beulen gegeben. Ich weis auch, dass jeder weitere Schritt der Kerle auf mich zu, den Angriff bedeutet hätten...
Eine beeindruckende Geschichte!
Und gut ausgegangen, zum Glück.
Deiner Schilderung entnehme ich, dass du dir erst in der Situation bzw. danach sicher warst, dass dein Rüde die Gefahrensituation "sozial verträglich" regelt. Und eine Alternative hattest du ja nicht wirklich.
Das Verhalten deines Hundes finde ich toll.
Andererseits wage ich gar nicht, mir vorzustellen, welche Folgen es gehabt hätte, wenn dein Hund es nicht bei der Drohgebärde belassen hätte. :scept:
Dennoch - deinem Thema folgend - ich würde nicht darauf wetten, dass jeder RR in solchen oder ähnlichen Lagen genauso tickt und die nötige Gelassenheit an den Tag legt, wenn sein "natürlicher Schutztrieb" zur Wirkung kommt.
Ich hatte in den nunmehr 18 Jahren mit Ridgebacks an meiner Seite viele aehnliche Erlebnisse. Die Praesenz, die ein RR an den Tag legt, reicht oft schon, um Situationen zu entschaerfen.
Darueberhinaus habe ich auch sehr oft erlebt, wie sensitiv RRs reagieren, wie ihre feinen Sensoren Situationen einschaetzen koennen.
Mein schoenstes Erlebnis dazu:
Ich gehe jeden Morgen mit meinen Hunden in der angrenzenden Kaffee- und Zuckerrohrplantage spazieren. Zu dem Zeitpunkt waren es noch fuenf - zwei Rueden, drei Huendinnen. Die Hunde liefen, wie immer, frei - stoeberten im dichten Kaffeegebuesch und rasten durch die Tunnel der drei Meter hohen Zuckerrohrhalme. Sie haben gelernt, sich an mir zu orientieren und entfernen sich nie mehr als ca. dreissig Meter.
Na, jedenfalls latschte ich querfeldein einen Huegel runter durch Kaffestraeucher und kam auf einen kleinen Querweg. Ein Tico (so nennen sich die Costaricaner selbst) war dort am Arbeiten und beschnitt junge Kaffeebuesche. Er gruesste und wir kamen ins Gespraech, rauchten eine Zigarette zusammen.
Er meinte, es sei nicht so gut, dass ich alleine als Frau durch die weitlaeufige Finca spaziere, es gaebe auch hier weniger nette Leute. Ich grinste und meinte flapsig: Sehen Sie mich an - ich fresse drei Ticos zum Fruehstueck :) Er lachte und meinte, ja trotzdem ...
Waehrend wir sprachen, waren voellig lautlos und scharf beobachtend meine Hunde aus dem Unterholz gekommen und standen, bewegungslos brav aufgereiht, etwa fuenf Meter hinter ihm.
Ich meinte, er haette schon recht, aber ich sei ja nicht alleine! Er zog fragend die Augenbrauen hoch und ich sagte: drehen Sie sich mal um! Den Aermsten traf fast der Schlag!
Die fuenf RRs standen gespannt wie Flitzeboegen da und sahen ihn an ... Ich loeste auf und sagte: alles fein! Da kamen sie angetrabt - er stand wie eine Salzsaeule - und beschnueffelten ihn freundlich. Sie hatten dem Tonfall der Unterhaltung gelauscht, der war freundlich, also blieben sie lediglich in Bereitschaft - aber wachsam.
Waere er laut oder aggressiv mir gegenueber geworden, haetten sie eingegriffen (sowas hatte ich auch schon...) und sich zwischen uns gestellt. Aber so - alles bestens.
Die Geschichte hat sich hier im angrenzenden Dorf wie ein Lauffeuer verbreitet und seitdem habe ich den Namen "La Doña de las Bestias" weg.
Feine Bestien :)
LG
Heike
Beeindruckende Berichte! Bitte mehr davon. :)
Heike, Dein Bericht klingt wie die Anfangsscene eines sehr guten Films. :)
Rosemarie Karsten
09.03.2017, 18:01
Man soll es ja nicht laut denken; aber man freut sich doch insgeheim über manche Situationen, wo man froh war so jemanden an seiner Seite zu haben.
Letztendlich aber habe ich in solchen Momenten eher Angst um meine Hunde.
Was, Doruba, wenn die Kerle nun nicht lange gefackelt hätten und Messer oder Stromschocker und Schlagstöcke aus dem Ärmel gezogen hätten und dein Hund dabei zu Schaden gekommen wäre?
Wir hatten Erlebnisse diverser Art auch schon: ist schon einige Jahre her, da war ich nachts mit Basihmchen auf dem Feld, weil sie ein Geschäft zu erledigen hatte. Ich im Schlafanzug, Parka, Gummistiefel und außer Haustürschlüssel nichts dabei; auch kein Handy.
Plötzlich kam in der Dunkelheit ein Besoffener mit Flasche in der Hand auf uns zu, was man im Scheinwerferlicht von Autos erkennen konnte. Mein Basihmchen blieb stocksteif nah bei mir stehen - ich auch. Dann, als die Person näher heran wankte, fing sie an aus tiefster Brust zu knurren. Erst leise. Dann, je näher er kam, immer intensiver und zunehmend lauter. Dabei stand sie gespannt an meiner Seite. Als die Person auf etwa fünf Meter heran war, gab sie stimmlich richtig Gas und knurrte wie der Hund von Baskerville. Aber sie bewegte sich nicht auf ihn zu, sondern blieb an meinem Bein. Der Typ nahm es dann wohl war und drehte ab. Sie knurrte weiter. Ich konnte ihn nicht mehr sehen, weil Büsche waren. Sie knurrte weiter. Erst etwa fünf Minuten später - für mich eine gefühlte Ewigkeit- hörte sie auf. Aber sie blieb noch eine Weile stehen. Dann plötzlich entspannte sie, stupste mich an und wir setzten uns in der Dunkelheit im Bewegung. Sie ist mein TraumSchatz, meine Seele. Ja - man fühlt sich in Momenten wie diesen, doch um Längen besser mit einem solchen Partner an der Seite. Das gebe ich zu.
VG Rosemarie
Rosemarie Karsten
09.03.2017, 18:16
Ein anderes Beispiel.
Vor vielen Jahren, als Basihmchen noch ihre RR Freundin im Ruhrpott hatte, beide ca 2 Jahre alt, da stromerte ich mit den zwei Damen durch die Ruhrpott-Wälder. Wir liebte die Trampelpfade und empfanden es als abenteuerlich, so nah an der Natur sein zu können. Eines Tages trafen wir auf unseren Abenteuern einen Abenteurer :blink: mitten im Dickicht des Oberhauseners Waldes. Er muss die beiden Damen, die etwas vor mir liefen, nicht gesehen und nicht gehört haben. Er sprang halbnackt mit Turnschuhen und leichtem Höschen, sowie Musselshirt aus dem Gebüsch und wollte mich augenscheinlich "begrüßen":rolleyes::p
Die "Mädels" schossen heran - beide Hunde vollkommen synchron in der Bewegung. Wie EIN Hund und äußerten verbal ihr Unbehagen über diesen plötzlichen Besuch. Ich bin gewohnt, geistesgegenwärtig Kommandos zu schleudern, wenn nötig und ich donnerte: "StEHENbleiben, SOFORT!". Das saß. Alle blieben wie angewurzelt stehen: der Typ und auch die Mädels. Sofort donnerte ich: SOFORT FUß! Sie kamen umgehen zu mir- allerdings: knurrten und bellten sie dabei weiter. Ich donnerte: PLATZ SOFORT! Sie gingen - etwas zäh - in den Platz und schirmten mich ab - und knurrten weiter. Das ließ ich zu. Ich entschuldigte mich dem "Herrn", wir hätten uns ein wenig erschrocken und er könne ohne Befürchtungen des Weges ziehen. - Er "verdünnisierte" sich wortlos und rasch.
Die Mädels knurrte noch eine Weile - dann stellten sie es ein. Danach hatten wir noch einen schönen Abenteuerspaziergang in der Natur.
Erlebnisse dieser Art, hatte ich besonders mit unserem ersten RR Nelson, vor fast 30 Jahren,
ein gut 55 kg Hund eine imposante Erscheinung.
Das erste Erlebnis begann damit, dass mich ein Radfahrer auf einen Gassigang plötzlich von hinter ergriff und mich an einen Baum drückte und mich zu würgen begann.
Meinen Hunde waren im Gebüsch verschwunden, der Typ hatte sie wohl nicht gesehen.
Plötzlich stand Nelson hinter ihm, mit fletschenden Zähnen und einen sehr, sehr bösen Knurren und plötzlich war meine Angst verschwunden und ich konnte ganz ruhig zu dem Typen sagen, wenn er mich sofort loslassen würde,
würde ihm nichts passieren und er hat es getan.
Ich habe beruhigend auf Nelson eingewirkt, das jetzt alles gut ist und er es ganz fantastisch gemacht hat.
Ein zweites besonders dramatisches Erlebnis war mit einem Mörder, aber das haben wir erst später erfahren.
Wir hatten ein großes Grundstück im Umland von Berlin, mitten im Wald, da es viele Arbeiten gab, die wir nicht alleine bewältigen konnten, suchten wir eine Hilfskraft über eine Zeitungsanzeige (damals gabs kein Internet),
wir engagierten einen Mann mittleren Alters.
Anfangs war die ganze Familie mit auf dem Grundstück, später war ich oft alleine mit den Hunden und dem
Helfer vor Ort.
Wenn ich mich alleine dort aufhielt, war Nelson stets sehr nah an meiner Seite, so das er gelegentlich bei den Arbeiten störte,
er liess sich nicht wirklich wegschicken, blieb immer auf Tuchfühlung, so hatte ich ihn noch nicht erlebt.
Und wenn der Helfer bei erforderlichen Arbeiten sehr nah bei mir stand, ging mir Nelsons
Verhalten manchmal auf den Wecker.
Ich sagte, dann : aber Nelsi, das ist doch Herr L. den kennst du doch jetzt schon.
Nein, er blieb in meiner Nähe.
Eines Tages war ich wieder alleine auf dem Grundstück, las einen Artikel in der Zeitung, das es einen Dreifachmord in dem Ort gegeben hat, in dem unser Helfer wohnte.
Plötzlich überkam mich panische Angst und ich fuhr zurück nach Berlin.
Hier kürze ich etwas ab......., es kam heraus, dass es unser Helfer Herr L. war und das es nicht sein erstes Verbrechen war.
Jetzt wurde mir Nelsons Verhalten klar!
Ich bin ihm bis heute so dankbar, wahrscheinlich hat er mich vor einem schlimmen Verbrechen bewahrt.
Er war mein allerallerbester Beschützer und zuverlässigster Helfer in vielen Notlagen, z.B. wenn ich mich verlaufen hatte, wusste ich, Nelson bringt uns zurück, dass ist mehrfach passiert.
Mein geliebter unvergessener Seelenhund!
Marta
Tolle Erlebnisse von denen Ihr da erzählt.
Die Eingangsfrage stellen wir uns regelmässig im Bekanntenkreis auch, Sam ist sehr wachsam aber auch ein Schmuser. Immer wieder fragen mich Freunde was er wohl machen würde wenn ich wirklich Angst hätte vor jemandem hätte da er doch sehr an mir hängt und auch immer in meiner Nähe bleibt, auch wenn andere Hunde beim spazieren gehen los düsen, verlässt er mich nicht mehr als 500 m.
Ich weiss nicht was er tun würde, wenn mir mal was passiert und er dabei ist. Er wird dieses Jahr 5 und ich merke schon, dass er jetzt langsam erwachsen wird. Ich hoffe wir kommen nie in die Situation des Ernstfalles.
Ich hatte noch keine Situation, in der es für mich "brenzlig" war und ich habe Hunde, die nicht besonders wachsam sind (Nala ein wenig mehr als Duke). Dennoch bin ich mir sicher - ich denke das nicht nur, sondern weiß es aus einem Gefühl heraus ganz genau - dass jeder von beiden, ob einzeln oder zusammen, genau weiß, wann Gefahr in Verzug ist und dass ich mich darauf verlassen kann, dass sie mich im Ernstfall beschützen/verteidigen /wie soll ich's nennen würden. Niemals würde ich ohne Hund im Dunkeln durch den Wald oder auf abgelegenen Feldwegen herum spazieren. Mit Hund(en) mache ich mir keine Sekunde in die Hose.
Wir hatten bisher drei solche Erlebnisse, die jedoch harmlose (Pilzsucher) Personen als Beteiligte hatten.
Im Verlauf aber genauso, wie hier geschildert wird.
Was mich dabei stets beeindruckte, war das Geräusch, welches Mazud dabei von sich gab.
Knurren ist der Laut, der bei etwaiger Störung auf seinen Liegeplätzen abgegeben wird.
Als er die Pilzsucher stellte, gab er einen schwer zu beschreibenden Laut von sich: Knurren, Fauchen, Brüllen - und das in einem Ton!
Ich bekam selbst Gänsehaut, als ich das das erste mal hörte.
Marlies
Ich würde trotz aller Euphorie dennoch immer vorsichtig bleiben, gerade so als wenn kein Hund dabei wäre. Man sagt ja auch der Airbag habe zwar auf der einen Seite die Sicherheit erhöht, auf der anderen aber auch die Risikotoleranz. In Zeiten von KO-Gas, Elektroschockern und vielem mehr (was alles im Internet schnell bezogen ist), kann das für Hund und Frauchen / Herrchen schnell böse enden. Und klar freue ich mich Akani an meiner Seite zu wissen, denn aufpassen tut er. Er muss es aber nicht. 😊
LG :-)
Marion18
10.03.2017, 12:00
Ich vermute, dass Tamu mittlerweile abrufbar wäre. Allerdings müsste ich ziemlich streng werden. **schwitz** Ist noch nicht so lange her, dass er schnell und dicht kommende Jogger, Fahrradfahrer oder Walker als Bedrohung empfunden und losgebrüllt hat. Er ist deswegen und wegen des Jagdtriebs meistens an der Leine, außer in sehr gut übersichtlichem Gelände. Komisch - seit wir den fast schwarzen Wolfshund haben, rennen uns die Leute auch nicht mehr so arg über den Haufen. :rolleyes:
Unser Mika, Schäferhundmischling, war mal im Firmengarten alleine, als mein Mann auf dem Hof mit einem LKW-Fahrer Streit bekam. Ich war froh, dass der Zaun gehalten hat. :eek: Der war aber mit sehr großer Sicherheit in jeder Situation abrufbar. Von dem Gehorsam kann ich mit Tamu nur träumen. :rolleyes:
Gruß, Marion
Das sind zum Teil ja Situationen, die ihr da schildert.....:eek::eek:, die könnte man durchaus in einen Krimi packen!
Mit Selma bin ich meiner Erinnerung nach nie in eine Situation geraten, die ihren Schutztrieb in besonderer Weise herausgefordert hätte.
Eine besonders ängstliche Natur bin in auch nicht und daher mit meinen Hunden (nacheinander DS und RR) täglich mehrmals tief im Schwarzwald herumspaziert. Ohne einen Gedanken an Übles...
Meine Schäferhündin hatte schon als Junghund in einer sog. Nachtübung des SV eindrucksvoll demonstriert, dass sie sehr wohl unterscheiden konnte, wo Gefahr drohte und wo nicht. Und sich auch entsprechend verhalten würde.
(Übrigens - und ich glaube, dass das gerade hier besonders betont werden muss!:blink:): nie wieder hatten wir einen Hund, der so klar im Kopf war wie unsere DS Jolly.
Unsere RR Hündin war alleine schon durch ihre Größe und Erscheinung so eindrucksvoll, dass die meisten Leute uns respektvoll passierten. Dazu kam, dass sie stets so zurückhaltend und abwartend agierte, dass sie für das unbekannte Gegenüber überhaupt nicht einschätzbar war.
Daher schon fühlte ich mich mit ihr an meiner Seite ganz sicher.
Und muß zugeben, dass mir dieses Sicherheitsgefühl bei unserem dauerfreundlichen Dalmi Enya ein wenig abgeht.
Nicht zu vernachlässigen ist die Ausstrahlung des HF (resp.des potentiellen Opfers einer Gewalttat).
Ein mental starker Mensch mit der entsprechenden Ausstrahlung und Toy Pudel ist vermutlich weniger gefährdet als ein eher ängstlicher RR HF, der im Wald hinter jedem Baum Schlimmes vermutet.
Ganz wichtig finde ich Rosemaries und Akanis Argumente.
Allzu sicher sollte man sich heutzutage auch mit einem beeindruckenden Hund an seiner Seite nicht fühlen.
Bei all den frei verkäuflichen Waffen und v.a. der stets steigenden Bereitschaft zur Gewaltausübung, die sich durch die vergangenen Jahrzehnte hindurch in für mich besorgniserregender Weise manifestiert hat.
Ich würde trotz aller Euphorie dennoch immer vorsichtig bleiben, gerade so als wenn kein Hund dabei wäre. Man sagt ja auch der Airbag habe zwar auf der einen Seite die Sicherheit erhöht, auf der anderen aber auch die Risikotoleranz. In Zeiten von KO-Gas, Elektroschockern und vielem mehr (was alles im Internet schnell bezogen ist), kann das für Hund und Frauchen / Herrchen schnell böse enden. Und klar freue ich mich Akani an meiner Seite zu wissen, denn aufpassen tut er. Er muss es aber nicht. 😊
LG :-)
Na das sollte eigentlich jedem klar sein. Ich habe die Hunde ja nicht, damit sie auf mich aufpassen. Meine Hunde wissen, dass ich die Dinge für sie regele und das ist mir auch wichtig.
Ich schrieb von potentiellen "Notfällen", in denen mir das nicht mehr möglich ist. Und auch hier ist es bei mir lediglich ein Gefühl von mehr Sicherheit, auf dem ich mich sicher nicht ausruhe. Ich begebe mich nicht bewusst in Situationen, in die ich mich ohne Hunde nicht begeben würde. So war das nicht gemeint. Ohne Hund hätte ich nur keinen Anlass, im Dunkeln im Wald oder sonstwo alleine in der Pampa rumzulaufen.
Tolle Erlebnisse von denen Ihr da erzählt.
Die Eingangsfrage stellen wir uns regelmässig im Bekanntenkreis auch, Sam ist sehr wachsam aber auch ein Schmuser. Immer wieder fragen mich Freunde was er wohl machen würde wenn ich wirklich Angst hätte vor jemandem hätte da er doch sehr an mir hängt und auch immer in meiner Nähe bleibt, auch wenn andere Hunde beim spazieren gehen los düsen, verlässt er mich nicht mehr als 500 m.
500m ? Also, fünfHUNDERT? Nicht verschrieben? Falls nein, finde ich das eine RIESIGE Entfernung und hat nix mehr mit "hält sich immer in meiner Nähe auf" zu tun.
Meine Hunde entfernen sich nicht mehr als 20-30 m von mir.....ich finde auch 200 m wirklich viel.
Das ist für mich eine akzeptable Entfernung und recht nah, finde ich.....
In Zeiten von KO-Gas, Elektroschockern und vielem mehr (was alles im Internet schnell bezogen ist), kann das für Hund und Frauchen / Herrchen schnell böse enden.
LG :-)
Ich muss immer etwas grinsen, wenn ich sowas lese....das ist blanke Theorie.
Beides erfordert einen recht zielgerichteten Einsatz.
Ich lese hier immer nur etwas von sehr präsentem, aber durchaus eher verhaltenem "aufpassen".
Da mag das hinkommen mit dem Schocker und dem Gas, aber in Echtzeit?
Vor ein paar Jahren konnte ich leider hautnah erleben, was es heißt, einen wildgewordenen RR zu sehen, der wirklich Ernst macht mit seinem Schutz.
Ich war zur schönsten Mittagszeit mit Horst unterwegs und wir kommen einen Grasweg, üppig bewachsen, herab und steuern auf eine Biegung zu, ca. 10m vor uns.
Horst verschwindet aus meinem Sichtfeld hinter der Biegung und kurze Zeit später berührt mich ein leicht schweißnasser Arm und ein Jogger flüstert mir in`s Ohr:" Naaaaa.....ganz allein im Wald??"
Der Typ kam von hinten und war, logisch, nicht zu hören.
Ich wäre um ein Haar einfach tot umgefallen, so erschreckt habe ich mich und so eine Angst hat der mir eingejagt.
Und widerlich ekelhaft war`s obendrein.
Ich kam nicht einmal mehr dazu, überhaupt "Neeiiin....." zu denken, geschweige denn auszusprechen.
Vorne brach die Hölle los.
Horst kam angeflogen, mit einem derart wütenden Gesicht und gab EINEN Laut von sich, dass ich dachte, der Hund von Baskerville ist ausgebrochen.
Der Jogger war noch nicht einmal ganz an mir vorbei....Horst flog durch die Luft, sprang ihm mit allen vier Füßen vor die Brust und blieb dann einfach über dem rücklings hingeflogenen Jogger stehen.
Es kamen Töne aus meinem Hund...ich dachte einen Sekundenbruchteil lang, er bringt den Typen einfach um.
Und dann tropfte es ganz langsam aus dem Hundemaul in`s Joggergesicht.
Tja.....ich war etwas unfähig, irgendetwas zu unternehmen.
Irgendwann hatte ich mich wiedergefunden, habe meinen Hund genommen, dem Jogger mitgeteilt, was er zu tun habe...gaaaanz langsam hinsetzen, zurückrobben auf dem Pöppes, gaaaanz langsam aufstehen und RUHIG weggehen.
Weg von mir.
Ich glaube, hätte der noch einen Schritt in meine Richtung getan, wäre mein Hund explodiert.
Interessante Gesichtsfarbe hatte der Gute....:devil:.
Ich habe dann zu Hause Anzeige erstattet, nachdem ich mich erstmal bei einer Freundin ausgekoxxx habe, nicht, dass der Typ am Ende noch behauptet hätte, ich habe meinen Hund auf ihn gehetzt.
Interessanterweise wusste die Kripo sofort, in welchem Waldstück, es lagen bereits fünf oder sechs Anzeigen vor und wer weiß, wie vielen Frauen das noch passiert ist.
Und mir kommt es heute noch vor, als wäre das alles in Zeitlupe abgelaufen...aber weder der Jogger noch ich waren fähig, noch irgendwie auf den Hund zu reagieren.
Das geschah in einer unfassbaren Geschwindigkeit, da hätte man Gas oder Schocker bereits einsatzbereit in der Hand halten müssen.....
Wir waren dann zusammen noch auf dem Revier, der Horst und ich....Bockwurst gab`s :).
Seitdem gibt es keine Vorkommnisse mehr.
Merke: Frage nie eine Frau im Wald, ob sie alleine ist......:cool:.
LG, Suse
Meine Hunde entfernen sich nicht mehr als 20-30 m von mir.....ich finde auch 200 m wirklich viel.
Das ist für mich eine akzeptable Entfernung und recht nah, finde ich.....
Ich meinte die 20-30, nicht die 200. :rolleyes:
500m ? Also, fünfHUNDERT? Nicht verschrieben? Falls nein, finde ich das eine RIESIGE Entfernung und hat nix mehr mit "hält sich immer in meiner Nähe auf" zu tun.
Meine Hunde entfernen sich nicht mehr als 20-30 m von mir.....ich finde auch 200 m wirklich viel.
Das ist für mich eine akzeptable Entfernung und recht nah, finde ich.....
:eek::eek::eek: BOAH DANKE !! 50!!!!! nicht 500!!!! Sorry !!!
:eek::eek::eek: BOAH DANKE !! 50!!!!! nicht 500!!!! Sorry !!!
Ich dachte schon.....:eek: :blink:.
Hatten kürzlich auch ein solches Erlebnis.
Spaziergang in der "blauen Stunde" und bekannte Strecke, die wir oft am Spätnachmittag gehen. Beidseits der Straße freies Feld und eine Steigung, so dass man den weiteren Straßenverlauf hinter dem Hügel mit Wald rechts und links nicht einsehen kann.
Ca. 300 m vor dem Hügel wurde Odin plötzlich steif und angespannt. Erst dachte ich, er hat ein Reh entdeckt, war aber nirgendwo eins zu sehen. Er lies sich auch nicht beruhigen und sein "Hab Acht Modus" verstärkte sich noch, wobei er direkt neben Bein mit stur geradeaus gerichtetem Blick ging. So hatte ich ihn noch nie erlebt und ich konnte mir das in dem Moment auch nicht erklären.
Bin einfach weitergegangen und fast oben angelangt, kam plötzlich ca. 20m vor uns ein Mann von rechts aus dem Unterholz, schaute zu mir, sah den Hund, querte sehr schnell die Straße und verschwand, begleitet von einem tiefen, grollendem Knurren von Odin auf der anderen Seite wieder im Wald.
Was der da machte, werde ich nie erfahren. Pilze suchen im Februar eher unwahrscheinlich und da war ja auch kein Weg.
Seitdem bin ich sicher, dass Schutztrieb und sechster Sinn keine Mähr sind.
Liebe Grüße
Diana und Odin
Seitdem bin ich sicher, dass Schutztrieb und sechster Sinn keine Mähr sind.
Liebe Grüße
Diana und Odin
Ich bin und war mir immer absolut sicher, dass mein(e) Hunde mich beschützen würde(n), wenn es denn darauf ankommt.
Wir haben uns exakt auch aus diesem Grund für den RR entschieden.
Wir sind relativ oft unterwegs und reisen so, dass wir Gegenden, in denen viel los ist, meiden.
Wir sind autark und stehen sehr viel in der Pampa, mit unseren Hunden haben wir schon enorme Touren unternommen.
Sind wir draußen unterwegs, schalten sie um.
Sofort und ohne Diskussion.
Sie sind dann äußerst wachsam, melden Menschen schon auf 300m oder noch größere Entfernung und achten sehr aufmerksam darauf, wer sich uns und unserem Auto nähert.
Sie sagen niemals etwas....aber WENN, dann ist wirklich Alarm angesagt.
Sei es der Bär, der nachts in den griechischen Bergen um unseren Wagen schlich....(oder was auch immer es war :blink:, aus dem Hund kamen Töne, wir haben uns wirklich BEIDE nicht getraut, aus dem Fenster zu gucken, wir WOLLTEN schlicht nicht wissen, was es draußen womöglich zu sehen gegeben hätte....)
Unsere Hunde schlafen mit im Bett, sind schissig (der "Kleine", der ist ja auch noch nicht fertig....), wenn heute ein Blumentopf auf der Straße steht, der da gestern noch nicht war, machen sich in die Hose, wenn jemand BUH macht...aber WEHE, einem Familienmitglied droht aus ihrer Sicht etwas Böses.
Dann agieren sie und entscheiden.
Und sie entscheiden absolut instinktsicher.
Sie wissen ganz genau, wann es angezeigt ist, einfach mal nur "ein bisschen Rabatz" zu machen oder auch nur großartige Präsenz und würdevolle Ruhe, aber Wachsamkeit zu zeigen (und das haben auch Nicht-Hundekenner SOFORT auf dem Schirm...) ODER wann sie SEHR deutlich klar machen, dass mit ihnen im Fall des Falles nicht gut Kirschen essen ist.
Ich habe keine Ahnung von anderen Rassen, die z.B. viel Schutzdienst o.ä. machen und dafür explizit ausgebildet werden...aber die Instinktsicherheit und Souveränität eines wirklich erwachsenen und gestandenen RR`s diesbezüglich fasziniert mich immer wieder.
Und ich rede nicht von den Vertretern, die unsicher sind und per se erstmal jeden fremden Menschen anbrüllen.
(Selbst Fields ist auf dem Weg, das sehr genau unterscheiden und erkennen zu können.)
Bis sie soweit sind, brauchen sie immer wieder unsere Unterstützung, aber sie lernen es und dann sind sie ganz wunderbare, sehr verläßliche Wächter.
Wir verlassen uns jedenfalls unterwegs sehr gerne und völlig unbesorgt auf die Instinkte unserer Jungs.
LG, Suse
Asani Hekima
13.03.2017, 20:49
Ich habe keine Ahnung von anderen Rassen, die z.B. viel Schutzdienst o.ä. machen und dafür explizit ausgebildet werden...aber die Instinktsicherheit und Souveränität eines wirklich erwachsenen und gestandenen RR`s diesbezüglich fasziniert mich immer wieder.
Ich denke, das kannst du in keiner Weise miteinander vergleichen. Also Hunde die im Schutzdienst laufen und da meine ich explizit nicht Polizei oder Grenzwachhunde sondern die die IPO machen, die agieren im besten Fall auf Befehl und für diese ist das Ganze einfach nur Spass. Bei uns im Verein hält sich schon lange eine "lustige Geschichte". Obwohl lustig ist es eigentlich nicht. Vor Jahren, als noch die harten Kerle ihre Hunde abführten, gab es ein Typ mit einem DS. Scharfer Hund und gut im Schutzdienst. Dieser Kerl hat sich aus welchen Gründen auch immer mit einem anderen verbal angelegt und das ganze ging so weit, dass ihn der andere verprügelt hat. Der Typ wollte seinen Schäfi auf den Angreifer hetzen und was tat dieser, lief mit eingeklemmter Rute davon und kam erst viel später wieder zurück.
Ich kenne viele solcher Schutzhunde, die tun nix ohne Befehl, dürfen sie auch nicht, sonst sind sie im IPO nicht zu gebrauchen.
Das wird ihnen mit Nachdruck abgewöhnt.
Diese Hunde handeln nicht so sehr aus Instinkt, nicht mal zwingend auf Befehl, dafür wurden sie auch nicht gezüchtet.
Der RR wurde aber genau dazu gezüchtet, der musste selber Entscheidungen treffen und das tun unsere "weichen Europäer" bisweilen wenns denn drauf ankommt immer noch.
Ich vergleiche ja auch nicht. Wie auch?
Mir fehlt ja ein Vergleich :blink:.
Asani Hekima
13.03.2017, 21:19
Ich vergleiche ja auch nicht. Wie auch?
Mir fehlt ja ein Vergleich :blink:.
:rolleyes::confused::rolleyes:
Ich vergleiche ja auch nicht. Wie auch?
Mir fehlt ja ein Vergleich :blink:.
Mir fehlt der Vergleich nicht. Siehe oben.
In der geschilderten "Nachtübung" im SV wurden die Schäferhunde, egal welchen Ausbildungsstandes, alle mit den gleichen Aufgaben, die harmlos oder potentiel gefährlich sein konnten, konfrontiert.
Ja, es ist tatsächlich passiert, dass der "dekorierte" SchH3 Hund mit eingezogener Rute ins Vereinsheim lief, weil er mit einer Situation überfordert war. (Finde ich am Ende immer noch besser als einen Hund, der in so einer Lage wild um sich beisst!)
Unsere Jolly, eine Junghündin von ca. 9 Monaten, völlig untrainiert in Schutzhund Aufgaben, reagierte einfach unglaublich sicher:
wie durch ein Wunder für uns ungeübte HF konnte sie bei den gestellten Aufgaben sehr wohl unterscheiden, ob Gefahr drohte oder nicht.
Entsprechend reagierte sie. Ganz klar im Kopf, wie ich weiter oben schon beschrieben habe.
Dass sie so sauber reagierte, muß wohl gesunder Instinkt gewesen sein.
Hier zu trennen in Schäferhunde, die ja nur funktionieren, weil man dauernd mit ihnen erwünschte Verhaltensweisen im Schutzdienst trainiert, für die das alles ja nur "Spass" (??) ist und andererseits in die ja so "naturbelassenen" und daher in prekären Situationen instinktsicheren RRs ist nun wirklich ein wenig zu vordergründig, wenn nicht gar romantisierend.
Umso mehr, wenn man nicht beide aus eigener Anschauung kennt, d.h. nicht beide gehalten hat.
Wie sich das bei dir verhält, Dany, weiß ich nicht. Ich will dir mit meinen Gedanken auch nicht zu nahe treten. Als Hundetrainerin hast du da ja bestimmt deine Erfahrungswerte. :blink:
"Unser" SV hätte es sich sehr gewünscht, dass wir Jolly als SH ausbilden. Wir haben es nicht getan. So, wie sie war, hatte sie uns überzeugt und so konnten wir uns ein langes Hundeleben voll und ganz auf sie verlassen.
Nebenbei bemerkt - ein Hund, der auf einmal in den geschilderten Situationen selbst entscheiden darf (im Gegensatz zu seinem restlichen Dasein)... hmmm kann man da wirklich sicher sein, dass er die Lage, weil sein Instinkt ihn leitet, stets richtig beurteilt? "Richtig" im Sinne des Menschen, nicht zuletzt des HF, der evtl. enstehende Konsequenzen zu tragen hat, nicht "richtig" im Sinne des Hundes, der sich um die Folgen seines Handelns wohl kaum kümmern dürfte.
Asani Hekima
13.03.2017, 23:08
Hier zu trennen in Schäferhunde, die ja nur funktionieren, weil man dauernd mit ihnen erwünschte Verhaltensweisen im Schutzdienst trainiert, für die das alles ja nur "Spass" (??) ist und andererseits in die ja so "naturbelassenen" und daher in prekären Situationen instinktsicheren RRs ist nun wirklich ein wenig zu vordergründig, wenn nicht gar romantisierend.
Umso mehr, wenn man nicht beide aus eigener Anschauung kennt, d.h. nicht beide gehalten hat.
Wie sich das bei dir verhält, Dany, weiß ich nicht. Ich will dir mit meinen Gedanken auch nicht zu nahe treten. Als Hundetrainerin hast du da ja bestimmt deine Erfahrungswerte. :blink:
Der Schäfi war ja nur "die Geschichte" ansonsten habe ich generell Hunde im Schutzdienst angesprochen die nur auf Befehl agieren dürfen, arbeitet ein solcher Hund selbständig, wird es der HF nicht weit bringen und deswegen ist es mehr als unerwünscht. Gilt übrigens nicht nur für Hunde im SchD. Ich habe das öfters beobachten können, je besser ein Hund im Hundesport ist, egal ob SchD, Begleithund oder was anderes, je weniger machen die Hunde selbstentscheidend. Der Blick ist konstant beim HF und die Hunde warten auf die Befehle.
Brigitte Kiel
14.03.2017, 10:56
Hallo,
ich hatte ja bereits ein Reise durch viele Hunderassen.
Hütehund, Windhunde, Settermixe und jetzt Ridgebacks.
Alle Hunde waren und sind instinktsicher (komisches Wort), konnten versteinern und sekundenlang in den Wald starren, wo vermeintlich nix war und dann plötzlich doch jemand - oder etwas rauskam.
Meine Afghanenhündin war sehr selbständig im denken (die dummen, dummen Afghanen:blink:) und hatte tatsächlich einen hohen Schutztrieb, die kleine Rakete.:devil:
Der ausgesetzte Settermix, war sicher aufgrund seiner Vorgeschichte sehr "vorsichtig" und hat Situationen längst erkannt bevor ich raffte, das es überhaupt eine Situation gab.
Naja und die Ridgebacks natürlich auch - die machen dann noch zusätzlich durch ihr Aussehen etwas mehr "her" und wirken wie Bodyguards auf uns und andere.
Bin schon gespannt, wie sie da alle im Regenbogenland klar kommen, jede Wette, hat Arusha (Afghane) sie alle voll im Griff :-) und ist die erste die mich begrüßt - während die anderen sichern und abchecken:blink:
LG
Brigitte mit Shari und Samu
Ich frage mich immer, warum es so viele Zweifler gibt.
Oft genug taucht ja auch hier die Frage auf, was würde mein Hund machen, wenn.....??, bzw. ob er überhaupt was machen würde??
Er würde.
Da gehe ich sehr hohe Wetten ein.
Und ich wünsche jedem, dass das bloß Vorstellung bleibt.
Es ist ganz und gar unschön, Situationen zu erleben, in denen der Hund eingreif(t)(en) (muss).
LG, Suse
Ich habe ja nun keiner Ahnung von Schutzdienst oder Schutzhundesport.
Aber ich habe seinerzeit erlebt, wie mein RR-"Schäfchen" zum grollenden Monster mutierte, als sie mich bedroht sah (was nicht der Realität entsprach, dennoch wäre der Sani nicht an mich herangekommen, wäre es nach Badawi gegangen) und ich bekomme mit, wie die Setterleins meine idiosynkratische Abneigung gegen diese eine spezielle Postbotin übernehmen und sie, im Gegensatz zu allen anderen Boten und Kurieren oder klingelnden Nachbarn, richtig böse durch die Tür verbellen. Dabei ist die gar nicht gefährlich, sondern einfach nur nervtötend distanzlos und laut.
Ja, Hunde (nicht nur RRs) treffen zuweilen ihre eigenen Entscheidungen. Ich finde es gar nicht so verkehrt, wenn sie dabei immer noch für uns ansprech- und lenkbar bleiben. Wäre doch schade, wenn der aus dem Wald getretene Mann ganz einfach nur, ja, richtig, "austreten" war ... und dafür dann mit zerrissener Kehle büßen müsste.
(Übrigens fehlt mir noch der Nachweis der "Instinktsicherheit", wenn zwei RRs im Wohnmobil (?) steil gehen ... man selbst aber mangels Nachgucken gar nicht WEISS, ob sie wegen einer Maus, einem Bären oder einem Tyrannosaurus Rex steil gehen. Da ist doch nur Fakt, dass die Hunde steil gingen. Mehr nicht.)
pete23021972
14.03.2017, 11:37
"Idiosynkrasie (griechisch ἰδιοσυνκρασία, „Selbst-Eigenheit/-Charakter“; idios „eigen, selbst“ und syn-krasis „Mischung, Zusammenmengung“) lässt sich am besten mit dem Wort „Eigentümlichkeit“ übersetzen"
....sagt Herr Google. Oder ist es Frau Google?
Brigitte Kiel
14.03.2017, 11:50
Wäre doch schade, wenn der aus dem Wald getretene Mann ganz einfach nur, ja, richtig, "austreten" war ... und dafür dann mit zerrissener Kehle büßen müsste.
...und genau DAS sind die Texte, warum ich überhaupt so gern in diesem Forum bin - danke Tina, ich schmeiss mich gerade weg.
LG
Brigitte mit Shari und Samu
....sagt Herr Google. Oder ist es Frau Google?nein, nicht konzern google, sondern wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Idiosynkrasie)
coramadden
14.03.2017, 12:27
moini,
ich bin der meinung, wenn es die situation erfordert, wird jeder hund - egal welcher rasse - seine "familie" verteidigen. würde meine dsh-mix-dame machen genauso wie es unser dackel-pekinesen-mix gemacht hat! und der kleine kerl war ein lämmchen, aber als es brenzlig wurde (ich ein Teenie konfrontiert mit distanzlosem mann) hat man gedacht :eek:
ich vertraue meinem hund, wenn sie in einer situation "komisch" wird hat das auch was zu sagen! man muss es nur sehen und darauf hören :blink:
lg anna mit omi cora und arko im herzen
Der Schäfi war ja nur "die Geschichte" ansonsten habe ich generell Hunde im Schutzdienst angesprochen die nur auf Befehl agieren dürfen, arbeitet ein solcher Hund selbständig, wird es der HF nicht weit bringen und deswegen ist es mehr als unerwünscht. Gilt übrigens nicht nur für Hunde im SchD. Ich habe das öfters beobachten können, je besser ein Hund im Hundesport ist, egal ob SchD, Begleithund oder was anderes, je weniger machen die Hunde selbstentscheidend. Der Blick ist konstant beim HF und die Hunde warten auf die Befehle.
Das stimmt zweifelsohne.
Aber ein Aspekt sollte dabei schon bedacht werden:
Auch Schutzhunde sind nicht ununterbrochen Schutzhunde, d.h. sie arbeiten nicht dauernd.
Auch sie gehen mal unangeleint Gassi, schnüffeln in der Wiese, im Unterholz, kurz - sind einfach HUND und nicht dauerhaft auf den HF fokusiert . Meist haben sie auch "Famliie", d.h.vom Schutzdienst unbeleckte Menschen haben ebenfalls mit ihnen zu tun.
In prekären Situationen ausserhalb des Übungsgeländes - wage ich zu behaupten - orientieren sie sich naturgemäß an ihrem Instinkt - was nichts anderes heisst als "selbstentscheidend".
Es sei denn, der kundige HF greift ein und es gelingt ihm, den instinktbedingt vielleicht in Rage geratenen Hund umzulenken in die Bahnen, die er ihm in der SchH oder sonstigen -arbeit gewiesen hat.
Was den "Blick beim Hundeführer" angeht: ist es nicht das, was wir anstreben müssen bei der Hundeerziehung?
Nur ein Hund, der uns anschaut, d.h. uns überhaupt wahrnimmt und unsere Präsenz über andere Reize stellt, ist auch ansprechbar für das, was wir von ihm wollen.
Im "Normalbetrieb" fordern wir den Blickkontakt situationsbedingt und intermittierend.
Der Blick, der "konstant beim HF ist" gilt für den Arbeitsmodus.
@Tina: EINER. Es war nur EIN RR :blink:.
Ich kann das aber gerne noch weiter ausführen...kurz vorher umkreiste unseren WW ein Rudel Dorfhunde auf der Suche nach Fressbarem.
Sie machten viel Lärm, schnüffelten unter dem Wagen, etwas weiter weg standen einige Mülltonnen(war ein einsamer Wanderparkplatz im Vikos-Nationalpark und da gibt`s Bären, Wölfe, Luchse).......der RR hat nicht einen Mucks getan, sondern weiter geschlafen.
Plötzlich jaulten die Hunde draußen auf und verschwanden jaulend und rennend in der Nacht, ab in`s zwei Kilometer entfernte Dorf.
Da hab`ich nämlich noch aus dem Fenster geguckt und mich noch gewundert, was sie so erschreckt hat.
Sie gaben mit eingeklemmten Ruten Fersengeld.
(Und es war Vollmond, sonst hätte ich`s nicht sehen können.....:cool:)
Dann war absolute Ruhe.
Und plötzlich ging der Hund komplett steil.
Und ich WEISS, wie mein Hund abgehen kann...SO hatte ich ihn noch nie erlebt.
Am nächsten Morgen waren die Mülltonnen umgekippt und eine war zerbissen.
Weißte....ich halte meine Hunde nicht für so blöd, derart abzugehen, wenn`s `ne Maus gewesen wäre.
Sie sind seit Jahren draußen mit uns unterwegs und haben schon öfter Raubwild/halbverwilderte Hunde etc.pp. nachts um unser Auto schleichen hören und auch gewittert inkl. einem unter dem Wagen hervorgezerrten, weil dämlicherweise dort vergessenen Sack Trofu in den lettischen Wäldern....keiner hat was gesagt, wir haben`s erst am nächsten Morgen mitgekriegt, weil die Schnipsel im sehr weiten Umkreis verteilt lagen.
Meist kommt nix oder höchstens ein kurzes, leise warnendes Knurren.
WENN sie so reagieren, dann haben sie da auch allen Grund zu.
Sowas lernt man und Hund aber natürlich nur, wenn man wochenlang mit dem(n) Hund(en) alleine in gottverlassenen Gegenden herumkutscht.
Auf`m CP im WoMo lernen sie und auch man selbst sowas eher weniger.....:rolleyes:.
Und zumindest ich habe da gelernt, mich erstens vollkommen auf die Instinkte meiner Hunde zu verlassen UND ihnen dort blind zu vertrauen.
Und ich verlasse mich ebenso darauf, dass meine Hunde wissen, wer mir was will.....und wer nur austreten war.
Beide haben sich noch nie an Pilzsuchern oder pinkelnden Menschen im Wald gestört :blink:.
Zumindest in unserem Fall war der Jogger sicher NICHT austreten.....okay....hinterher musste er wahrscheinlich DRINGEND austreten :devil:.....
Das magst Du anders und selbstverständlich skeptischer sehen...aber vielleicht machst Du erst einmal so eine Tour oder hast selbst so ein Erlebnis :blink:.
Huch! :eek:
Nun ja, wenn man auch solche Köder auslegt....:rolleyes:
(...)haben schon öfter Raubwild/halbverwilderte Hunde etc.pp. nachts um unser Auto schleichen hören und auch gewittert inkl. einem unter dem Wagen hervorgezerrten, weil dämlicherweise dort vergessenen Sack Trofu in den lettischen Wäldern.....(...)
Was für ein Glück, dass die Untiere keinen Dosenöffner hatten.
In der 4rädrigen Büchse über dem Sack gab es bestimmt noch mehr Leckeres! :sarcasm:
ich bin der meinung, wenn es die situation erfordert, wird jeder hund - egal welcher rasse - seine "familie" verteidigen. würde
Ich habe schon mehrere Hunde erlebt, die zuerst voll Rabatz machten und nach dem ersten Tritt auf und davon liefen. Nur ein Beispiel: Der Nachbarjunge, der mit seinem mittelgrossen Hund von einer Gruppe Jugendlicher angemacht wurde, der Hund verbellte sie, stellte sich schützend vor sein Herrchen. Als die ersten Steine trafen, jaulte er auf und rannte heim. Der Junge wurde verhauen.
Kenne aber auch einen Dackel der mitkämpfte bis er totgetreten wurde, als er seinem Herrchen bei einem Überfall beistand.
Erlebte Hunde im Schutzdienst, die auf dem Platz Spass hatten, bis der Figurant das erstemal mit der Rute ausholte. ( Mein Nero) Der fand das voll doof, das fand er nicht lustig und ging beleidigt dreinschauend vom Platz und legte sich vors Auto. Mit DEM Figuranten "spielte" er nie wieder! Aber als ich als junge Frau Nachts, nach einem Stranddiscobesuch in ein Pinienwäldchen an der Côte d’Azur zu meinem Auto rannte (vielleicht um mein Leben) verfolgt von 2 mir nachrennenden Typen, ich es schaffte mein Auto zu erreichen und die Heckklappe aufriss, da schoss dieser Hund raus und packte ohne jeden Kompromiss den ersten der 2 Männer, er verbiss sich in ihn, wurde geschlagen, getreten, liess sich mitschleifen sicher 20 Meter. liess kurz los und jagte den jetzt davonrennenden Männern ins Dunkel nach. Er kam ein paar Minuten später zurück und ich sass da, vergrub mein Gesicht in sein Fell und weinte nur noch.
Kannte einen super ausgebildeten im Sport sehr erfolgreichen DSH, der beinahe erschossen wurde, weil er niemanden an sein nach einem Unfall bewusstloses und schwer verletztes Herrchen ranlies. Nur der Zufall, dass ein guter Freund vorbeikam den der Hund gut kannte, rettete beiden das Leben.
Oder Kimba, die auf Monte Argentario in der Nacht im Garten Wildschweine entdeckte, mit gesträubten Fell, voll entschlossen losschoss...gröhlen, quiecksen, knurren, GRUNZEN......und mit angelegten Ohren, Buckelchen und Rute unter anhopste, sich hinter mich und meine Freundin rstellte und uns mitteilet, dass die Mamasau ganz schon gross und gemein ist..... was wir dann ja auch sahen, denn die brachte sie im Schlepptau mit....:eek:
Ich denke, was ein Hund wirklich tut, weiss jeder erst, wenn die Situation da ist. Und deshalb würde ich mich da nie in (eventuell falscher) Sicherheit wiegen.
Ich habe Kimba auch schon in der Spannung gelassen, wenn ich es für angebracht hielt dem Gegenüber mitzuteilen, dass es hier nicht so einfach wird, weil was Wehrhaftes und Entschlossenes mit dabei ist. Aber grundsätzlich möchte ich nicht, dass mein Hund da besonders aktiv ist. Ich vermittle ihr lieber umgehend: Hallo Mädel, schön dass du mir mitteilst, dass etwas deine Aufmerksamkeit erregt...und ab jetzt übernehme ich, du kannst dich entspannen.
Sonst...naja, wer kennt den Zauberlehrling... "die ich rief die Geister, werd ich nun nicht los.....":scept:
Gruss Eva
Marion18
14.03.2017, 22:21
Ich stelle gerade fest, dass ich ein fürchterlich langweiliges Leben habe. Aber ich bin ziemlich froh drum. :D
Gruß, Marion
Ich weiß nicht wieso, aber ich habe großes Vertrauen in meine Hunde.....auch dass sie den erwähnten Gegengefahren
instinktiv gut begegnen.
Und natürlicher Schutztrieb bezieht sich nicht nur auf "Angriffssituationen".
zu letztgenanntem:
Mein Jahrtausendhund Isis - die alten unter euch kennen sie noch- genoss ihren Abendspaziergang mit mir. Auch sie blieb eigentlich immer im nächsten Umkreis. Auf uns zu kam ein sichtlich angetrunkener, der schon von weitem
recht unflätig eindeutige Angebote machte, was ich nicht gerade beruhigte. es dämmerrte bereits und weit und breit
niemand außer uns. Was macht mein HUnd? Er ist plötzlich weg! Der Typ kommt immer näher.....aber dann:
Er flog vorwärts und landete auf dem Bauch! Isis stand über ihm und knurrte und legte ihm die geschlossene(!) Schnute an den Nacken. Ich sagte dem Typ er solle sich nicht rühren- ich denke er war schlagartig nüchtern - und brachte mich schleunigst in Richtung Parkplatz und ins Auto in Sicherheit- war beides nur noch 200 Meter weg. Von dort pfiff ich Isis heran und konnte unbehelligt wegfahren. Seitdem zweifel ich nicht mehr an dem absolut passenden,
wohldosierten Einsatz der Hunde.
Mehrfach hatten wir aber die Schutzfunktion in anderem Bereich:
Mal ein Krabbelkind sanft am Windelpopo eine Treppe herunterziehen, mal sich vor die Kinder stellen, wenn sie drohten auf die Straße zu laufen oder auch mal das eigne Herrchen androhen, wenn der ein frisch vom Dachboden gestürztes Kind anfassen wollte- genau solange, bis der RTW samt Notarzt vor Ort war und Stiffneck sowie entsprechende Trage einsetzen konnte......Die Mediziner ließ sie problemlos dran!
Ich habe schon mehrere Hunde erlebt,(...)
Gruss Eva
Da hast du eine eindrucksvolle Schilderung gegeben, Eva, was "natürlicher Schutztrieb" alles bedeuten kann oder eben auch nicht. Super!
Im Prinzip ist der HH nun genauso klug wie zuvor, wir werden in der Theorie nur mutmaßen können, wie sich speziell unser Hund in Gefahrensituationen oder solchen, die er als solche betrachtet, verhalten wird.
Du hast es ja selbst formuliert:
Ich denke, was ein Hund wirklich tut, weiss jeder erst, wenn die Situation da ist. Und deshalb würde ich mich da nie in (eventuell falscher) Sicherheit wiegen.
Unsere damalige TA und Hundetrainerin hat genau das gesagt, man weiss es erst, wenn die Situation
da war/ist. Weil ich wissen wollte wie Nelson reagiert, bat ich sie mir jemanden zu schicken, der mich leicht bedrängt.
Und wie ich weiter oben beschrieben habe mit dem Radfahrer, der mich an einen Baum gedrängt hat, ging ich davon aus, sie hätte ihn geschickt (obwohl es für meine Vorstellung etwas zu heftig war für einen Versuch).
Ich habe sie danach angerufen und ihr davon erzählt, sie meinte, ich habe dir noch niemanden geschickt, aber
dann ist es nicht mehr nötig und du weisst jetzt, wie dein Hund reagiert im Notfall.
Zuvor hatte mir eine Frau erzählt, das sie im Spandauer Forst von einem Mann mit einem Messer gefährlich bedroht
worden ist und das sich ihr Hund mit Abstand das alles betrachtet hat und gar nichts gemacht hat.
Ich wollte es nicht glauben, es handelte sich um einen Mastino Napoletano, vielleicht war er eine Ausnahmen.
Marta
Marion18
16.03.2017, 11:45
Ich habe vor einiger Zeit diese Geschichte hier schon einmal geschrieben und warum ich niemals mit so etwas herum experimentieren würde.
Vor dreißig Jahren hatte die Familie meines Mannes einen Boxerrüden, der war in Hundebegegnungen ein rechter Draufgänger und Raufer. Der Onkel, Boxerzüchter und aktiv im Schutzdienst, wollte doch gerne mal wissen, ob der Rüde meine Schwägerin im Ernstfall verteidigen würde und hat sie von seinem Helfer im Hetzanzug ein bisschen bedrängen lassen, während jemand den Hund festhielt. Als er sich so richtig aufregte, wurde er losgelassen und ging sofort in den Arm des Helfers. Als er feststellte, dass es nichts nützt, ließ er ab und ging weg. Die lachten schon. :rolleyes: Aber er nahm nur Anlauf, sprang den Helfer mit allen Vieren in den Bauch, brachte ihn zu Fall, die Schutzmaske verrutschte und der Hund nahm den Mann auf Kehle.
Er ließ sich von meiner Schwägerin abrufen, aber die haben so was wohl nie wieder probiert. :eek:
Nur für ein sicheres Gefühl würde ich niemanden in diese Gefahr bringen wollen. Was nützt das Wissen auch? Geht man unbeschwerter in dumme Situationen? Fühlt man sich im Ernstfall sicherer? Ich denke nicht. Ein Hund ab einer gewissen Größe wirkt allein schon deswegen abschreckend. Das muss reichen. Alles andere ist eh situationsabhängig und Glückssache.
Gruß, Marion
Ich habe vor einiger Zeit diese Geschichte hier schon einmal geschrieben und warum ich niemals mit so etwas herum experimentieren würde.
(...)
Nur für ein sicheres Gefühl würde ich niemanden in diese Gefahr bringen wollen. Was nützt das Wissen auch? Geht man unbeschwerter in dumme Situationen? Fühlt man sich im Ernstfall sicherer? Ich denke nicht. Ein Hund ab einer gewissen Größe wirkt allein schon deswegen abschreckend. Das muss reichen. Alles andere ist eh situationsabhängig und Glückssache.
Gruß, Marion
Wow! :eek:
Wieder mal so 'ne Situation wo der Mensch es nötiger hatte zu lernen als der Hund - der Hund wusste schon, was zu tun war bzw. von ihm erwartet wurde.:devil:
Mit deiner Schlussfolgerung hast du völlig Recht, Marion!
Ich stelle gerade fest, dass ich ein fürchterlich langweiliges Leben habe... und ich bin froh drum'....
...wurde hier eingeworfen.
Wir stehen gerade an einer Traumbucht, zu der man nur mit dem Boot, wandernderweise ODER.....mit dem passenden Gefährt gelangen kann.
Außer uns und Fields keiner da.
Hier wohnen wir seit gestern.
Und ab und an kommen urplötzlich Wanderer um die Ecke.....auch eine Wandergruppe war schon da.
Und alle bleiben stehen und fragen uns etwas.
Zum Auto....zum völlig gechillten Hund, der sich die Leute aufmerksam anguckt und ansonsten noch jedem Fragenden Zutritt auch unter die Markise gestattet hat ohne sich vom Pad zu erheben.
Der Punk ist tiefenentspannt.
Und ich nutze das für ein kleines Training.
Er macht das wirklich großartig.
Btw....wenn wir Bock auf Langeweile hätten, hätten wir keinen RR :D.
LG, Suse
Solch krasse Geschichten habe ich zwar nicht zu bieten, aberich bin mir auch sicher das ER da ist wenn ich ihn bräuchte !!
Vor einigen Jahren kaufte ich das brachliegende Grundstückneben meinem und nutzte es zum abstellen…..
Ein Türchen verbindet beide Grundstücke , sodass ich nichterst auf die Strasse muss…
Im letzten Sommer kullerte mein Keks auf der Wiese in derSonne herum und aalte sich und ich ging durch das Türchen auf dasNachbargrundstück, der Hund kullerte weiter…..
Als ich mich ca 40 m entfernt hatte, sah ich 2 Halbstarkedie versuchten eine alte Feuertonne über den Zaun zu heben, der Handwagen standauf der Straße bereit, ich hatte meine Ruf noch nicht beendet: „ey was machtihr da, was soll das…“ als ein brauner Pfeil an mir vorbeischoss und die beiden„stellte“.
Er sprang um die beiden herum im Kreis und bellte undknurrte sie an, als sie still standen; stand er auch still und drehte sich zu mir um, wie: „ was jetzt ??“
Die beiden „Einbrecher“ standen still wie die Salzsäulen dieHände an der Hosennaht.
Ich rief meinen Keks zu mir, der kam auch brav und diebeiden flüchteten über den Zaun…………..
Eins weiß ich ganz genau, wenn mein Hund etwas anzeigt dannist da auch etwas !!!
Im Dezember vor 2 Jahren spielte mein Hund in der Nachtplötzlich völlig verrückt .Er rannte im Haus rum, bellte und tobte regelrecht.SO hatte ich ihn noch niemals erlebt und gehört.
Ich ging mit ihm nach unten und öffnete die Terrassentür……..
Er schoß mit ein paar Sprüngen zum Zaun desNachbargrundstückes (siehe oben) und wütete weiter…………wie ein Irrer…..ichmachte überall Licht, aber da war NIX.
Mit Mühe bekam ich ihn wieder ins Haus, aber die ganze Nachtsaß er vor meinem Bett und knurrte böse und unheimlich.
Am nächsten Tag wurdemir klar wie blöd ich war, das ich nicht auf meinen Hund gehört hatte.
Im Haus des Nachbargrundstück hatte ich für meine Tochtereinen riesigen Partykeller eingerichtet,
Sofas, Anlagen, Lichtanlagen, Bar, Billiard…….. Alles, alleswar weg……..
...wurde hier eingeworfen.
Wir stehen gerade an einer Traumbucht, zu der man nur mit dem Boot, wandernderweise ODER.....mit dem passenden Gefährt gelangen kann.
Außer uns und Fields keiner da.
Hier wohnen wir seit gestern.
Und ab und an kommen urplötzlich Wanderer um die Ecke.....auch eine Wandergruppe war schon da.
Und alle bleiben stehen und fragen uns etwas.
Zum Auto....zum völlig gechillten Hund, der sich die Leute aufmerksam anguckt und ansonsten noch jedem Fragenden Zutritt auch unter die Markise gestattet hat ohne sich vom Pad zu erheben.
Der Punk ist tiefenentspannt.
Und ich nutze das für ein kleines Training.
Er macht das wirklich großartig.
Btw....wenn wir Bock auf Langeweile hätten, hätten wir keinen RR :D.
LG, Susedas ist bei dorfkötern *ganz* anders.
Thomas R
03.06.2017, 22:40
Auch wenn der Faden ja schon ein wenig abgetragen ist...
Meine Hündin ist äußerst freundlich unterwegs, ich würde (so weit man das bei einem Hund eben machen würde) die Hand ins Feuer legen das sie niemals gegen einen Menschen, unter normalen Umständen, auch nur die kleinste Aggression zeigt.
Sie zeigt auch grundsätzlich Null Verhalten unser Grundstück zu beschützen, das lohnt nicht vom Sofa aufzustehen.
Aber wehe ich bekomme einmal ein mulmiges Gefühl, oder mich oder meine Familie bedroht jemand, Sie ist sofort zur Stelle und würde auch alleine Entscheiden wann sie einschreitet.
Es gab einmal eine Situation im fast schon dunklen Wald, wie aus dem nichts standen zwei Typen vor uns. Ich dachte zunächst so etwas wie ******* jetzt habe ich irgendeine Diebesbande im Versteck gestört und die machen mich lang...noch eh ich fest gestellt habe das es sich hier anscheinend um zwei Herren handelt die sich anscheinend mögen :sentimental: baute sich meine Hündin wie ein Vulkan vor mir auf und reagierte heftig auf meine Reaktion.
Das war nicht zu vergleichen mit einem, ich drohe einem anderen Hund, nein das war tatsächlich die aller aller letzte Drohstuffe mit allen Facetten, hätte ich bis dahin so niemals für möglich gehalten.
Sie merkt anscheinend die Adrenalinausschüttung bei mir, oder was auch immer....
Zumindest hatten die beiden wohl eher keinen Spaß mehr an dem Abend :D.
Meine Hündin sicherte mich bis zum Auto, lief sogar teilweise rückwärts (was sie nie gelernt hat).
Kaum wieder zu hause angelangt, war sie die alte ruhige Seele....
Daher, ja ich bin mir sehr sehr sicher das sie einen natürlichen Schutztrieb hat und uns tatsächlich schützen würde.
Eure Geschichten sind herrlich. Gänsehaut.
Mein Rüde hatte keine Peilung, war kaum wachsam. Wenn er gebellt hat, dann nur weil ein anderer Rüde größere Klöten hatte :D.
Unsere Hündin hingegen kam mit 4 Monaten zu uns und hat ihre Arbeitsplatzbeschreibung genau gelesen.
Am ersten Tag schon an der Terassentür gesessen und gebellt, weil gegenüber ein Krankenwagen unsere Nachbarin (Oma Helma ist kurz darauf verstorben) einlud.
Manchmal nervt mich diese starke Aufmerksamkeit. Sobald ein Auto vorfährt muss sie meckern.
Wir sind das vorletzte Haus in einer Sackgasse am Park, da verirrt sich kaum einer hin und das macht es echt gruselig.
Wenn dann doch jemand vorm Haus ist, dann kann es nur was Schlechtes bedeuten.
Neulich fuhr ein Van vor, ein Herr ausländischer Herrkunft steigt aus,sieht die noch nicht montierte Schaukel auf dem Rasen und möchte sie mitnehmen. Ich komme raus, winke ab und sage ihm, dass die darauf wartet von Männe montiert zu warden(mal wieder war ich alleine mit den Kids). Kaum ausgesprochen, greift er nach der Klinke zum Gartentor und will das Grundstück betreten. In dem Moment schießt der Hund bellend und knurrend an mir vorbei.
Der Kerl hat es gerade so noch zurückgeschafft, der Hund auf den Hinterpfoten am Tor und zeigt seine Zähne.
Den Schornsteinfeger musste ich gestern ja reinlassen, aber ich bin so begeistert von ihrer Presenz. Wehe jemand beugt sich zu den Kindern vor oder spricht sie an, es kann keiner an ihr vorbei und sie würde auch keinen Rückzieher machen. Deshalb passe ich extrem auf und übe viel mit ihr, sie muss gehorchen und ablassen, wenn ich es sage, sonst hab ich bald ein Problem.
Darf ich mal kurz was von den Settermädels erzählen?
Vor anderthalb Wochen waren wir mal wieder wandern. Ausgiebig und ehrlich gesagt ziemlich fiordernd. Gatte, ich, zwei Setter. Auf der Tour sind wir mehrfach einem anderen mittelalten Paar (ohne Hund) begegnet. Wie das so ist, mal macht der eine Pause, mal der andere, man wechselt ein nettes Hallo, ggf. noch zwei weitere Worte und geht vorbei. Alles fein, die Hunde wurden sogar geknuddelt, was sie sehr lieben.
Als mal wieder WIR gemütlich auf einer Bank saßen, Hunde zu unseren Füßen abgelegt, kam das Paar erneut direkt an uns vorbei.
Alarmgekläff bei den Settern. Voran Juna, die ältere. Richtig böse.
Häh?
Bis ich es verstanden habe: Wir hatten es uns so gemütlich gemacht (und waren so matt), dass die Mädels der Meinung waren, dies sei doch jetzt quasi unser Temporärterritorium, und dass da Eindringlinge gerade mal garnichts verloren hätten.
Tja, falsch gedacht, Mädels. Die Leute DÜRFEN das!
Speziell da die andere Frau Knieprobleme hatte, haben wir die Bank für die beiden geräumt und sind nach einer Entschuldigung für den Raudau weitergezogen.
Dass die Hunde ununterbrochen unter Kontrolle waren, muss ich nicht erwähnen, oder?
Ich frage mich immer, warum es so viele Zweifler gibt.
Oft genug taucht ja auch hier die Frage auf, was würde mein Hund machen, wenn.....??, bzw. ob er überhaupt was machen würde??
Er würde.
Da gehe ich sehr hohe Wetten ein.
Und ich wünsche jedem, dass das bloß Vorstellung bleibt.
Es ist ganz und gar unschön, Situationen zu erleben, in denen der Hund eingreif(t)(en) (muss).
LG, Suse
So ist es. Ich WILL nicht, dass meine Hunde glauben Situationen für mich klären zu müssen, denn damit bereite ich emotional einen Boden, der in unserer Gesellschaft heute für ziemliche Turbulenzen sorgen kann.
Wie darf Hund differenzieren, wann es opportun ist einzugreifen, und wann nicht?
Wie manage ich die Grauzone, die entsteht, wenn ich einerseits gern Gehorsam erwarten möchte, andererseits aber wünsche, dass mein Hund mich "schützt", und damit eigenständig entscheidet und handelt?
Wie kann ich ein Mensch sein, dem Hund sich anvertraut, wenn ich mir selbst nicht so ganz zutraue, auch brenzlige Situationen zu lösen?
Hund und Halter können selbst auf dem eigenen Grundstück große Probleme bekommen, wenn es zu einer "Schutzsituation" kommt und der Hund beispielsweise zufasst.
Alles in allem komme ich daher zu dem Schluss, dass ich lieber lerne, respektive gelernt habe, die meisten Situationen selbst zu klären. Ich bin ziemlich sicher, dass Hund sich einklinkt, wenn er merkt, dass ich, aus welchen Gründen auch immer, gehandicapped bin, und weiss das aus der Vergangenheit heraus auch bestätigt.
Djambo hat völlig autonom und ohne mit der Wimper zu zucken meinen Rücken gesichert, als ich auf einen heran nahenden, aus seinem Blickwinkel bedrohlichen Mann, der sich mir für Djambos Geschmack zu aufdringlich näherte, nicht reagierte, da ich abgelenkt war. Er hat ohne Aufhebens den Mann gestellt, ihm die Pfoten auf die Schultern gelegt, und ihm mittels einmaligem Bass-Anhusten deutlich signalisiert, dass er sich in einer No Go Area befindet.
Das hat der arme Mensch sofort kapiert, und sehr weissgesichtig den Rückzug angetreten.
BamBam hatte bislang noch keine Gelegenheit, derart zu agieren. Ob er es täte, kann ich also nicht beurteilen, aber wenn ich beobachte, wie er aufmerkt, wenn es zu harmlosen Kabbeleien im Freundeskreis kommt, habe ich durchaus das Gefühl, dass er nicht untätig bliebe, falls ich schachmatt gesetzt wäre. Er ist eine ganz andere Persönlichkeit als Djambo, und auch ich als Hundeführerin habe mich im Lauf der Jahre entwickelt, d.h. meine eigene Wahrnehmung ist nach fast 20 Jahren aktivem Hunde_Leben geschärfter und mir entgeht einiges weniger als damals, auch das trägt natürlich dazu bei, dass manche Situationen im Keim bereits entschärft werden können.
Ich möchte meine Hunde aber nicht in einer Beschützer-Rolle sehen, da ich das für meine eigene Aufgabe halte, und mich darüber hinaus eher als Beschützerin meiner Hunde betrachte.
Hallo Sabine,
ich möchte meinen Hund auch nicht in einer Beschützerrolle sehen, dass macht er aber zum Teil selbst. Wenn ich mit ihm spazieren gehe, verhält er sich gänzlich anders, als wenn er mit meiner Frau oder Freundinnen von uns mit ihm spazieren gehen. Seine Aufmerksamkeit ist dann höher, sein Schnüffelradius erheblich kleiner, mehr als 5 m weicht er ihnen nicht von der Seite. Wenn ich dabei bin, versteckt er sich, in für ihn unklaren Situationen, hinter mich. Zum Glück hatten wir noch nie die Situation, in der er auf irgendeinen anderen Menschen aggressiv reagiert hat. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass er meine Frau oder die Freundinnen verteidigen würde, wenn sie in irgendeiner Form angegangen würden.
Gruß Harald
Hallo Sabine,
ich möchte meinen Hund auch nicht in einer Beschützerrolle sehen, dass macht er aber zum Teil selbst. Wenn ich mit ihm spazieren gehe, verhält er sich gänzlich anders, als wenn er mit meiner Frau oder Freundinnen von uns mit ihm spazieren gehen.
Hallo Harald,
das macht Euer Rüde aber nicht "einfach so", sondern weil er ganz offenkundig von Deiner Frau / Freundinnen etwas anderes hält und ihnen anderes zutraut als (von) Dir :blink: - das hat also ganz handfeste Gründe.
Gruß
Sabine
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