Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
padrinocubano
14.10.2017, 22:16
Hallo,
in einem anderen Thread habe ich bereits mitgeteilt, dass wir uns nach langer Überlegung einen RR anschaffen möchten.
Es soll eigentlich ein Welpe sein.
Leider sind die Tierheime von armen Hunden überfüllt, auch RR sind dabei.
Nun stelle ich mir und euch die Frage, ob es vielleicht eine Alternative wäre, einen RR aus dem Tierheim zu holen.
Der primäre Grund wäre, einem Tier ein schönes zuhause zu ermöglichen.
Hier könnte ich dann darauf achten, dass der Hund schon einigermaßen gut erzogen ist.
Man hat ja die Möglichkeit sich über einen längeren Zeitraum mit dem Tier zu beschäftigen bevor man sich entscheidet.
Wenn ich mir so ansehe wieviele Tiere im Tierheim auf ein Herrchen warten, treibt es mir die Tränen in die Augen.
Ob der Hund Papiere hat ist für mich nicht interessant.
Gardemaße oder ähnliche Eigenschaften sind für mich auch nicht wichtig.
Ich kann mir vorstellen , dass der Hund evtl. auch dankbar wäre, wenn wir ihn aus dem Tierheim "erlösen".
Ich bin gespannt auf eure Meinungen.
Guten Morgen,
wenn Ihr diesen Weg einschlagen möchtet, empfehle ich Euch https://www.ridgeback-in-not.de oder eine der anderen beiden Ridgeback-Notorganisationen...
Dort werden die Nothunde von Ridgeback-Menschen betreut, beobachtet und eingeschätzt... und sie können am ehesten beurteilen, ob das jeweilige Tier zu Euch passen könnte und umgekehrt...
Wünsche viel Glück, dass Ihr eine entsprechende Not-Nase findet
Hallo und guten Morgen.
Da ich gleich mit den Doggys raus muß, nur kurz meine Meinung dazu.
Ich bin immer dafür einen Hund aus dem Tierheim oder Tierschutz zu übernehmen.
Wir haben seit mehr als 15 Jahren nur noch Hunde aus dem Tierschutz, vor allem
Ältere.
Na ja, mit der Dankbarkeit ist das so einen Sache, die würde und darf man nicht erwarten,
obwohl auch solche Hunde dabei waren.
Wie du geschrieben hast, könnte man sich gegenseitig langsam kennen lernen und man erfährt
über Verhaltensweisen und Probleme sehr viel und kann entscheiden, ob man in der Lage ist,
damit umzugehen oder nicht.
Allerdings werden oder können sich dann im tägliche Zusammenleben
auch andere Baustellen auftun oder entwickeln. Diese Hunde haben eine Geschichte, die das Verhalten der Hunde geprägt hat und manche legt er nie ab.
Wir haben so einen hier, der jetzt gut 11 Jahre alt ist und mit eineinhalb Jahren zu un kam.
Er ist eine sehr,sehr treue Seele, nie wären wir auf die Idee gekommen ihn wegen seiner sehr speziellen
Probleme wegzugeben.Wir akzeptieren ihn, so wie er ist.
Immer im Hinterkopf mit dem Wissen, dass Menschen verantwortlich sind für sein Verhalten.
Allerdings würde ich als Hundeanfänger vor einer Entscheidung für einen bestimmten Hund einen guten Trainer mitnehmen, der euch berät ob ihr zueinander passt.
ABER ES LOHNT SICH AUF ALLE FÄLLE SICH IM TIERSCHUTZ ERST MAL UMZUSEHEHEN !
Viel Glück!
Marta und die Berliner Schnauzen
Guten Morgen,
wenn Du schreibst, dass es auch viele RR in Tierheimen gibt, dann hast Du ja offenbar in den letzten Tagen dazu geforscht. Schön! :) Kannst Du evtl. mal die Portraits / Beschreibungen der entsprechenden RRs verlinken, die Du gefunden hast?
Ich selbst habe im Sommer letzten Jahres einen RR aus dem Tierheim aufgenommen: Besitzerin plötzlich verstorben, Ehemann (war nie Bezugsperson) konnte den Hund aus verschiedenen Gründen nicht artgerecht halten. 2 Nächte war Vasco im Tierheim, dann bei uns (nein, das ist nicht das übliche Vorgehen bei uns im TH - es hat einfach alles sofort gepasst, sodass TH und wir nach einigen Kontaktstunden in zwei Tagen beschlossen haben, dass jede Nacht länger im TH den Hund weiter traumatisiert). Also: Keine Abgabe wegen schlechten Benehmens, aggressiven Verhaltens, teurer Erkrankung, Rüdenrüpelpubertät oder ähnlicher Abgabegründen (die zu erfahren wäre vorher wichtig! Bei RR in Not steht meist genau dabei, warum ein Hund ein neues Zuhause sucht). Für mich (und auch für Vasco) war diese Lösung perfekt. Momentan hätte ich nicht die Zeit, mich 3 Jahre lang um die perfekte Begleitung eines RR zu kümmern. Einen Hund mit einigermaßen *hust* Grundausbildung (soviel war da nicht ...) und vor allem mit freundlichem Verhalten Menschen gegenüber, sowie einem guten leinenlosen Sozialverhalten anderen Hunden gegenüber (Geschlecht und Intaktheit egal!) zu übernehmen war etwas völlig anderes, als einen RR von unten her aufzubauen. Dennoch hat es ca. ein Jahr gebraucht, bis wir aufeinander eingespiel waren, er mich verstanden hat und ich ihn. Natürlich kommt es immer noch zu kleineren Mißverständnissen oder Diskussionen, aber ich erkenne mittlerweile sehr schnell, woran es gerade hakt.
Persönlich finde ich es deutlich erstrebenswerter, einen Nothund (Rasse egal! Aber auch bei RRs!) aufzunehmen, als eine "Hobby"zucht zu unterstützen (soll nicht gegen die Bekannten gerichtet sein! Vielleicht führen sie ja tatsächlich eine anerkannte VDH-Zucht oder züchten außerhalb des VDH mit der nötigen Kenntnis von Genetik und kennen die Stammbäume der Zuchttiere auf mehrere Generationen!).
Vor allem kannst Du bei einem Hund aus der Nothilfe vorher besser abschätzen, ob es passt oder nicht. Du kannst erahnen (wissen nicht, da Du den Hund in einer Ausnahmesituation kennenlernst. Wie er wirklich drauf ist, zeigt sich meiner Erfahrung nach nach einem Jahr Vertrauensaufbau und ruhigem Training) wie er Menschen, Tieren, Situationen gegenüber reagiert.
Mir gefällt sehr gut, dass ihr euch offenbar noch nicht komplett auf "es werden sowieso zwei Wurfgeschwister von den Bekannten, die gerade eh 2 aus ihrem Wurf übrig haben" (Nur aus Interesse: warum eigentlich? Sind die vorherigen Interessenten abgesprungen?) festgelegt habt und mit der Nachfrage hier nur noch Bestätigung sucht. Mir gefällt, dass Du / ihr überlegt, ob zwei Welpen machbar sind, ob es überhaupt ein Welpe sein muss und ob RR möglich in der entsprechenden Lebenssituation ist.
Wenn ihr bisher noch keine Hundeerfahrung und vor allem RR-Erfahrung habt, dann ist vielleicht neben dem im anderen Thread schon verlinkten sehr guten Rasseportait dieser Faden hier voller interessanter Informationen: https://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/erziehung/42811-ridgebacks-so-kompliziert.html (https://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/erziehung/42811-ridgebacks-so-kompliziert.html)
Guten Morgen!
Ihr scheint ja ein erfreulich unverkrampftes Herangehen an die Erfüllung eures Hundewunsches zu haben.
Das ist relativ selten und, wie ich finde, wünschenswert.
Selbst auf die Gefahr hin, dass ich hier jetzt Kloppe beziehe...:D.... eventuell seid ihr ja so offen, dass ihr euch nicht auf Teufel komm 'raus auf einen RR kapriziert.
Wie ja jeder weiß, sind die Tierheime leider Gottes voll, und jeder in gute Hände vermittelte Hund ein echter Gewinn.
Vielleicht findet ihr ja einen Abgabehund, mit dem die Chemie auf Anhieb passt, und vielleicht sogar so einen, der leichter
zu handhaben ist als ein RR?
Und - ein Blick in die Zukunft - wenn nach einer gut bemessenen Anfangszeit ihr euch gut aneinander gewöhnt habt und ihr dann immer noch einen 2.Hund wollt... ja, dann seid ihr schon mal ein großes Stück weitergekommen in eurer Hundeerfahrung.
Hallo padrinocubano!
Zu erst ein herzliches Willkommen auch von mir in der Runde der RR-Verrückten.
Vor 8 Jahren waren meine Grundvoraussetzungen (fast) identisch mit euren, nur mit dem Unterschied, dass ich dieses Forum mit seinen tollen Erfahrungswerten noch nicht kannte. Und ich habe den Fehler begangen, mich eben nicht ausreichend mit der Züchtersuche zu beschäftigen.
Monthy ist ein Hund aus einer Dissidenz, also ohne Papiere von einer "Hobbyzüchterin".
Ich will nicht behaupten, dass dies die einzige Ursache dafür ist, dass er sehr stressanfällig, unsicher, ängstlich und während der Pubertät ein Hund war, der ziemlich schwierig war (daran trägt auch immer der Halter ein stückweit seinen Anteil dazu bei ;-) ). Zumindest aber ist er charakterlich hin und wieder schon recht eigenwillig.
Hinzu kommt, dass Monthy starker Allergiker ist. Mittlerweile bekommt er ausschließlich eine Sorte Dosenfutter (Fisch) von ein und demselben Hersteller. Darüber hinaus verträgt er kaum etwas anderes an Fleisch.
Vor 2 Jahren kam Luna, eine Nothündin, RR-Mix, dazu. Sie ist eine tolle Hündin. Charmant, liebenswert und - vor allen Dingen! - charakterlich sauber. Dadurch orientiert sich Monthy sehr an ihr. Sie unterstützt mich, Monthy durch unangenehmen Hundebegegnungen zu führen und beide ergänzen sich hervorragend. Ein Glücksgriff, für den ich wirklich dankbar bin!
Würde ich heute vor der Frage stehen: "Welpe oder Nothund?"
Ich würde mich aus vielerlei Gründen sofort für einen Nothund entscheiden.
Der Welpenmarkt wird durch die Nachfrage bestimmt. Je mehr Leute sich, trotz voller Tierheime, für einen Welpen entscheiden, um so mehr Welpen werden "produziert".
Ich hätte, selbst wenn ich mich für einen Welpen von einem VDH-Züchter (und nur das käme für mich bei einem Welpenkauf nur noch in Frage!) entscheiden würde, immer noch so meine Bedenken und Bauchschmerzen, ob es auch wirklich alles passt, ob der Züchter auch wirklich ein guter Züchter ist, denn auch bei VDH-angeschlossenen Züchtern gibt es schwarze Schafe. Das VDH-Siegel ist nicht automatisch ein Gütesiegel für eine verantwortungsvolle Zuchtstätte. Einen guten und verantwortungsvollen Züchter zu finden, bedarf langer Einarbeitung in die Materie und (ich gebe es zu) mittlerweile bin ich so misstrauisch geworden, bei dem, was man hier so mitunter zu lesen bekommt, dass sich bei mir eine Art "Grundzweifel" generell manifestiert hat.
Es gibt so viele, tolle Nothunde, die aus vielerlei Gründen ihr zu Hause verloren haben. Leider assoziiert man zumeist mit einem Nothund einen Hund, der irgendwie verhaltensauffällig geworden ist oder schon diverse "Macken" hat. Das muss aber nicht zwangsläufig sein. Viele Hunde "passen" einfach auch nur aufgrund veränderter Lebensumstände und damit einhergehenden Zeitmangels oder aus Krankheitsgründen einfach nicht mehr in ihr "altes" Umfeld. Unter diesen Hunden befinden sich so oft wahre Perlen. Und solche Hunde haben es einfach verdient, wieder glücklich sein zu dürfen und zu wissen, wo sie hingehören. Sie sind da und müssen nicht erst gezüchtet und nachproduziert werden.
Ich freue mich für jeden Nothund, der zum Seelenhund wird. Daher kann ich persönlich die Entscheidung für einen Nothund nur unterstützen. In diesem Fall ist es egal ob hundeerfahren oder nicht, da die meisten Nothunde, anders als beim Welpen, die entscheidenende Präge- und Sozialisierungsphase schon durchlaufen haben. Niemand wurde mit Hundeerfahrung geboren, wir alle haben mal angefangen. Und eine gute Hundeschule oder die Leute vom Tierheim werden euch mit Sicherheit in eurem "Lernprozess" unterstützen. Und wir vor Forum sind ja auch noch da! :p
Sofern ihr euch für einen Nothund entscheiden solltet, spricht auch nichts dagegen, sich in einem kürzerem Zeitabstand, wenn alles passt, einen Zweithund dazu zu holen.
Marthas Idee, sich jemanden zu suchen, der euch bei der Auswahl unterstützt, finde ich im Übrigen auch sehr toll.
LG
Sabine
Nachsatz:
Und auch wenn es "nur" ein RR-Mix oder überhaupt kein RR werden sollte, schließt das nicht aus, in einem RR-Forum aktiv zu bleiben! :D
Hallo und herzlich Willkommen,
also es ist erstmal gut das Du dir Gedanken machst und verschiedene Ansichten einholst.
Wir haben damals einen 12 Monate alten RR Rüden von einer Züchterin bei uns gehabt und leider hat es trotz voriger Gespräche und Einschätzung nicht gepasst. Der Rüde hat meinen Mann direkt nach 2 Stunden stark in die Enge getrieben und klar vermittelt, dass er ihn nicht akzeptiert, leider keine gute Basis für ein Miteinander. Im Nachfeld hat sich rausgestellt, dass die Vorbesitzer dem Züchter nicht die Wahrheiten übermittelt hat, verrückt war das die Vorbesitzerin den RR Rüden dann wieder zu sich genommen hat. Leider hatte der Rüde keine Grenzen und Regeln kennengelernt und hat dann im anfänglichen Rüppelalter seine Bezugsperson verloren.
Dann haben wir über eine Plattform die nun bereits Große RR Hündin gefunden, diese wurde leider im Alter von 13.Wochen wieder abgegeben, aber dies war eine Fügung. Sie ist so eine tolle, liebe Hündin und erfreut mich jeden Tag.
Auch bei der Überlegung einen 2 Hund hinzuzunehmen, habe ich mir verschiedene Nothunde angesehen, aber alle haben sich zu sehr von der Anwesendheit der RR Dame beeindrucken lassen. So dass wir den Gedanken auf Seite geschoben haben, leider hatte eine Bekannte kleine Aussie und wir haben uns in den kleinen, dicken Madoc verliebt.
Dieser ist nun 6 Monate und die beiden passen wie Topf und Deckel zusammen.
Ich lese zwischenduch bei der RR Jambo Hilfe und finde es gut, dass hier Besuche und Gespräche vorab geführt werden, aber auch das ist alles keine Garantie.
Ich wünsche Euch viel Glück bei Eurer Entscheidung und hoffe das Ihr weitere Anregungen erhaltet.
LG
Hallo und viel Glück bei Eurer Entscheidung!
Wir haben mittlerweile den vierten Hund in der Familie. Der erste war aus dem Tierheim, der zweite war ein "Nothund" aus einem schrecklichen Hundelager in Polen, der dritte war ein Welpe und das Ergebnis einer "einmaligen Zuchtentscheidung" (die Besitzer haben ihre Hündin einmal decken lassen, um so vielleicht der andauernden Scheinschwangerschaften Herr zu werden) und der vierte war wieder ein Welpe und kommt aus einer "Hobby-Zucht", die böse Zungen vielleicht "Vermehrer" nennen könnten.
Mit den ersten beiden Hunden haben wir, trotz aller angänglichen Schwierigkeiten !, ganz hervorragende Erfahrungen gemacht. Sie haben sich perfekt an uns gewöhnt, sind echte Prachtstücke geworden. Für den (die) dritte gilt dasselbe. Bei dem Mädchen ging es mit dem Gewöhungsprozess nur viel schneller, weil die Kleine noch keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht hatte. Über "Nummer 4" will ich mich noch nicht abschließend äußern, da der kleine Racker erst seit sechs Wochen bei uns lebt. Vorläufiges Urteil: Er wird auch ein Prachtstück! Allerdings eins, mit dem man noch ein paar "Diskussionen" führen muss... ;-). Egal über welchen der Vier wir reden: Wir würden immer wieder so entscheiden.
Auf Deine Frage kann ich also nur antworten: Egal ob Welpe oder "Not-Hund": Beides geht und beides ist gut! Ich habe früher die Meinung vertreten, dass man sich bei einer solchen Entscheidung immer zuerst für einen Not-Hund entscheiden sollte. Mittlerweile sehe ich das anders. Es ist nämlich letztlich völlig egal, ob man ein armes Vieh zu sich nimmt, oder ob man verhindert, dass ein kleiner Welpe zu einem armen Vieh wird, weil niemand ihn aufnimmt. Du kannst nur höchstens einen oder zwei Hunde zu Dir nehmen. Nur ganz wenige Leute können mit ihren Lebensbedingungen auch drei oder mehr Hunde "verkraften", ohne sich selbst oder die Hunde unglücklich zu machen. Damit bleibt Dir nur die Wahl, einen armen Köter aus schlechten Umständen zu holen oder einen kleinen Welpen davor zu bewahren, in schlechten Umständen vielleicht zum armen Köter zu werden.
Dass ich mittlerweile persönlich mehr zu den Welpen tendiere, liegt an den "Schutzverträgen", die man unterzeichnen muss, wenn man einen Not-Hund aufnehmen will. Ich habe einfach eine Abneigung dagegen, dass ein fremder Mensch in mein Haus kommt und beurteilt, ob ich einen Hund haben darf oder nicht - und das dann noch verbunden mit der Option, dass er jederzeit wieder in mein Haus kommen und seine Entscheidung gegebenenfalls widerrufen darf. Aber das ist meine persönliche Meinung....
Fazit: Denk nicht zu viel darüber nach. Triff eine Bauchentscheidung. Der Hund, den Du zu Dir nimmst, muss auch zu Dir passen. Zu Deinen Vorstellungen vom Leben. Ob Du einen Welpen oder einen Tierheimhund nimmst, ist letztlich egal. Der Hund wird Dir auf jeden Fall die eine oder andere Überraschung bereit. Du wirst Dich ohnehin öfter mal fragen, ob es nicht besser gewesen wäre, ANDERS zu entscheiden :devil:. Hauptsache ist, dass Ihr am Ende glücklich miteinander werdet. Und darüber entscheidet nicht die Herkunft des Hundes, sondern Euer Zusammenleben. Jedenfalls in den meisten Fällen.
LG Jochen
Kurz gedacht Jochen Je mehr Leute Hunde kaufen ohne sich über die Hintergründe zu informieren und Gedanken an die Produktion zu verschwenden, umso mehr werden produziert. Egal wie. Geht ja wie geschnitten Brot. Die Nachfrage regelt den Markt. Genauso sollte es eben nicht aussehen.
Ich seh`das anders.
Für mich gibt es nur zwei Wege, mittlerweile nur noch einen, einen Hund aufzunehmen.
Entweder ich suche mir einen seriösen Züchter, der kontrolliert und nach strengen Vorgaben (Gesundheitsuntersuchungen, Wesen, ZZP, Aufzuchtbedingungen, Züchterschulungen, etc.pp.) wirklich ZÜCHTET ODER ich nehme einen Hund aus dem Tierschutz.
Die allermeisten Vermehrer haben nämlich von den o.g. Dingen keine Ahnung, wollen in erster Linie Hunde verkaufen und oft genug kriegt der, der als Erster kommt, auch den Hund, den er aussucht, völlig egal, ob geeignet oder nicht, lassen ihre Welpenkäufer im Regen stehen, wenn es (gesundheitliche) Probleme o.ä. gibt und haben ziemlich sicher nach erfolgreichem Verkauf des Wurfes zu meist haarsträubenden "Hobbyzucht-Preisen" schnell den nächsten Wurf liegen.
Läuft halt gut, das Geschäft.
Und ist `ne beliebte Rasse (mit) dabei, läuft`s gleich noch viel besser.
Wer sowas durch den Erwerb eines Welpen unterstützt, um ihn zu "retten", verkennt mMn, dass er weiteres Hundeelend unterstützt.
Ausbeutung der Mutterhündin, oft genug suboptimale Aufzuchtbedingungen, mangelnde Gesundheitskontrollen etc.pp. UND....zig weitere Würfe, die alle irgendwie "unter" müssen.
(Bekannte einer Freundin haben gerade so einen Hund gekauft, ein wilder Mix aus Irish Wolfhound, Bobtail, Berner Sennen und noch was....hübsch vom Hof, zweiter oder dritter Wurf in Folge, drei der Geschwister haben (sind jetzt 8 Monate alt) bereitsnachgewiesen HD, etc.pp.)
Vermehrer, die EINMAL auf ihrem kompletten Wurf sitzen bleiben würden, werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit beim zweiten Mal überlegen, ob sie NOCHMAL zehn oder mehr Hunde haben möchten, von denen sie am Ende nicht wissen, wohin damit.
Letzendlich landen sie dann im Tierschutz und haben da allemal bessere Chancen auf ein gutes Zuhause.
SERIÖSE Tierschutzorgas machen VK`s, um ganz sicher zu gehen, dass der Hund ein ENDGÜLTIGES Zuhause bekommt, das zu ihm passt....und nicht umgekehrt :blink:.
Von daher sind VK`s ein absolutes MUSS.
Erzählen können die Leute viel (ich hatte schon Leute, da war das Einfamilienhaus für den Not-RR, der unbedingt einziehen sollte, eine 2-Zimmer-Wohnung im 5. Stock ohne Fahrstuhl....es zog dann nach Ablehnung ein Welpe ein, man darf raten, wo der herkam....) und ich persönlich habe nichts zu verbergen.
Darf gerne jeder kommen und gucken und dass Hunde wieder "einkassiert" werden, ist, glaube ich sicher, eher die Ausnahme.
Zumal ja nun jeder der felsenfesten Überzeugung ist, dass SEIN Zuhause das weltbeste für den betreffenden Hund ist.
LG, Suse
Ich seh`das anders.
Für mich gibt es nur zwei Wege, mittlerweile nur noch einen, einen Hund aufzunehmen.
Entweder ich suche mir einen seriösen Züchter, der kontrolliert und nach strengen Vorgaben (Gesundheitsuntersuchungen, Wesen, ZZP, Aufzuchtbedingungen, Züchterschulungen, etc.pp.) wirklich ZÜCHTET ODER ich nehme einen Hund aus dem Tierschutz.
LG, Suse
Daran ist viel Wahres, dennoch ist mir diese Sichtweise zu schwarz-weiß.
Auch bei den VdH Züchtern gibt es zu nicht gerade kleinen Teilen welche, denen die $ in den Augen stehen.
Schon mal geschaut, wie viele RR Züchter der VdH aktuell gelistet hat und wie viele das noch vor 20 Jahren waren?
Nur können diese, da sie gewissen Regularien unterstehen (aber auch da gibt es Wege...:rolleyes:), nicht ganz so frei agieren wie die reinen Vermehrer.
Auch bei den VdH Züchtern (gerade denen, die eine stark nachgefragte Rasse wie den RR züchten), muß man ganz genau hinsehen und sich Referenzen einholen. Ein seriöser Züchter wird Kontakte zu anderen Welpenkäufern ermöglichen.
Und auch dann, wenn man sich nach bestem Wissen und Gewissen informiert hat und auf dieser Basis eine Entscheidung trifft, kann man immer noch daneben liegen. Denn auch ein guter Züchter kann nicht alles ausschliessen, was die Natur an Krankheiten, Fehlbildungen.... im Programm hat.
Aus unserer eigenen "Hundechronologie" kann ich berichten, dass 3 Hunde vom VdH Züchter stammten, eine Hündin, die RR, aus einer sog. Hobbyzucht.
Ratet mal, wer der gesündeste von allen war? Ja, richtig: der "Vermehrer Hund".
Daraus jetzt den generalisierenden Schluss ziehen zu wollen, dass deshalb vom Kauf beim VdH Züchter abzuraten sei, ist genauso schräg und wirklichkeitsfremd wie der umgekehrte Schluss. Denn es gibt reichlich gesunde Hunde ohne VdH Zucht Verbandelung.
Selbstverständlich soll das kein Plädoyer für Hunde aus dem Massen Vermehrertum z.B. in den östlichen Nachbarstaaten sein. Dass damit allem Übel Vorschub geleistet wird, sollte eigentlich jedem, der nicht nur mit dem Bauch kauft, sondern sich den einen oder anderen Gedanken im Vorfeld macht, sonnenklar sein.
So. Und jetzt der Tierheim Hund.
Ja, natürlich ist es nur zu unterstützen, wenn man sich dort einen Hund holt.
Letztendlich muß man beim TH Hund auch das bewältigen, was man bekommt, und was auch nicht beim genauesten Hinsehen erkennbar ist, sondern sich so peu à peu herauskristallisiert, wie beim VdH Welpen.
Hallo, Gemeinde!
Die Argumente "Pro Tierschutz-Hund" sind ja durchaus nachvollziehbar. Es gibt nur eben auch die andere Sichtweise. Unser erster Schäferhund stammte von einem anerkannten Züchter, hatte rote Papiere, wurde von einem hundeerfahrenen Halter gekauft - und landete trotzdem im Tierheim. Er war sein Leben lang kränklich, hatte am Ende eine Nervenschädigung, wodurch er die Kontrolle über die Hinterbeine verlor... Und VDH-Züchter züchten schließlich auch, weil sie Geld verdienen wollen. Meist auch mit mehreren Wurfpaaren, die in Zwingern leben.
Unseren Vizsla hatten wir dann aus einer sogenannten Hobbyzucht. Eine Hündin, einmal gedeckt - 12 Welpen, die in der Familie aufwuchsen, alle tierärztlich untersucht, geimpft und gechipt waren. Die Kleinen hatten natürlich keine Papiere, aber sowas brauche ich auch nicht. Mir reichte es, zu sehen, dass die Kleinen gut und liebevoll gehalten wurden.
Auch unseren Neuesten haben wir erst mitgenommen, nachdem wir uns die Eltern angesehen und die Haltungsbedingungen beurteilen konnten. Das war die wichtigste Entscheidung.
Dass die Nachfrage das Angebot bestimmt, ist in unserer Marktwirtschaft natürlich richtig. Es ist aber auch nicht selbstverständlich. Wenn ich mir die Lage in Spanien oder Rumänien - um nur zwei Länder zu nennen! - ansehe, dann komme ich zu dem Schluss, dass das Angebot auch ganz ohne Nachfrage sehr groß werden kann. Und was macht so ein "Züchter", wenn er seine Welpen nicht los wird? Hierzulande gehen die Tiere zum Glück überwiegend ins Tierheim und werden dann als Tierschutzhunde vermittelt. Überwiegend! Es soll aber auch "Züchter" geben, denen ganz andere Lösungen einfallen.
Ich wollte aber eigentlich gar keine Diskussion über dieses Thema lostreten. Eigentlich wollte ich dem Fragesteller nur meinen persönlichen Rat geben, nach Bauchgefühl zu entscheiden. Er sollte den Hund nehmen, in den er sich "verliebt". Egal wo er herkommt.
LG Jochen
[QUOTE=Jajosel;837706
Auch bei den VdH Züchtern gibt es zu nicht gerade kleinen Teilen welche, denen die $ in den Augen stehen.
Auch bei den VdH Züchtern (gerade denen, die eine stark nachgefragte Rasse wie den RR züchten), muß man ganz genau hinsehen.[/QUOTE]
Die Erfahrung haben wir auch gemacht. Allerdings war es kein RR- Züchter, sondern ein Viszla-Züchter des VdH.
Sah alles super aus; gepflegte Anlage, Hunde verschiedenen Alters.... nur keine Althündinnen; die werden dann nach getaner Arbeit in "gute Hände" gegeben. Und auf die Frage, welche der vorgestellten Hündinnen den nächsten Wurf bekommen soll gab es die Antwort: " Die, die und eventuell noch die!"
Na klar, dann natürlich auch alle "Hausaufzucht" mit direktem Familienkontakt :confused:
Marion18
18.10.2017, 13:30
Einen Hund aus dem Tierschutz aufzunehmen ist eine gute Sache. Sie hat Vor- und Nachteile, genauso wie die Aufnahme eines Welpen aus einer seriösen Zucht.
Ich widerspreche Jochen deutlich, wenn er sagt, man soll sich nicht zu viele Gedanken darüber machen, wo ein Hund herkommt. Es gibt sehr viele Quellen, die man nicht unterstützen darf. Wo die Elterntiere kein würdiges Leben führen dürfen und nur des Geldes wegen verheizt werden. Stichwort Vermehrer, Wühltischwelpen ... Informationen und verstörendes Bildmaterial dazu gibt es im Netz satt und reichlich, wenn man sich die Mühe und Gedanken macht.
Für mich arbeitet ein Tierschutzverein, der keine Vorbesuche macht, ebenso unseriös wie ein Züchter, bei dem unbesehen jeder Anrufer einen Hund bekommt.
Niemals hätte ich einen meiner Pflegehunde in unbekannte Hände gegeben. Die Leute mussten nicht nur einem Vorbesuch zustimmen, (Habe selbst einige gemacht und kann sagen, dass sich von mir noch niemand belästigt gefühlt hat und es immer nette Gespräche waren. Da wühlt auch keiner im Schlafzimmer in der Wäscheschublade.), sondern die Hunde persönlich bei mir besuchen. Die Entscheidung, ob der Hund da hingeht, habe ich erst nach persönlichem Kennenlernen gefällt und das im Vorfeld auch offen so gesagt.
Ein Tierschützer hat eine ebenso große Verantwortung wie ein Züchter, der für seine Welpen geeignete Menschen suchen muss.
Ob jemand als Hundeanfänger mit einem in Not geratenen Ridgeback zurechtkommt, kann man in einem Forum nicht sagen. Ich habe es mir, trotz meiner Pflegestellenerfahrung, vor drei Jahren nicht zugetraut. Es gibt aber immer wieder auch leichtführigere Ridgebacks, die abgegeben werden. Man muss vielleicht einfach etwas darauf warten. Ich würde in dem Fall vorab schon Kontakt zu dem Verein aufnehmen, meine Situation schildern und mich beraten lassen.
Gruß, Marion
Die Erfahrung haben wir auch gemacht. Allerdings war es kein RR- Züchter, sondern ein Viszla-Züchter des VdH.
Für eine Viszla Hündin haben wir uns vor gut 15 Jahren auch mal interessiert.
Damals war mein Wissensstand, dass diese Rasse in Deutschland nur in Jägerhände abgegeben wird.
Hat sich daran etwas geändert?
(Wir waren damals sogar bei einem Züchter in der Schweiz, da gab es diese Einschränkung nicht). Und am Ende haben wir uns für unsere tolle Selma antschieden (s.o.)
Wenn ich so genau überlege, dann sehe ich in Deutschland jetzt relativ viele Viszlas. Das wird doch nicht die neue Moderasse werden?? :eek:
Asani Hekima
18.10.2017, 17:30
Für eine Viszla Hündin haben wir uns vor gut 15 Jahren auch mal interessiert.
Damals war mein Wissensstand, dass diese Rasse in Deutschland nur in Jägerhände abgegeben wird.
Hat sich daran etwas geändert?
(Wir waren damals sogar bei einem Züchter in der Schweiz, da gab es diese Einschränkung nicht). Und am Ende haben wir uns für unsere tolle Selma antschieden (s.o.)
Wenn ich so genau überlege, dann sehe ich in Deutschland jetzt relativ viele Viszlas. Das wird doch nicht die neue Moderasse werden?? :eek:
Vor Jahren war es auch in der Schweiz noch eher schwierig einen Viszla zu bekommen. Viele Züchter gaben nur den Jägern einen ab. Heute ist das ganz anders, man bekommt leicht einen. Auch Weihmaraner gab es lange nur für Jäger, auch das ändert sich langsam.
Vor Jahren war es auch in der Schweiz noch eher schwierig einen Viszla zu bekommen. Viele Züchter gaben nur den Jägern einen ab. Heute ist das ganz anders, man bekommt leicht einen. Auch Weihmaraner gab es lange nur für Jäger, auch das ändert sich langsam.
Danke, Dany :)
nun ja, diese (ehemalige ?) Praxis hat ja sicher auch ihren Grund gehabt...
Beide Hunderassen finde ich persönlich ästhetisch sehr ansprechend, wenn da nicht wäre:
-der Jagdtrieb
-zusätzlich beim Weimaraner die Mannschärfe
Ich persönlich habe nicht wenig Bauchweh dabei, wenn die beiden Rassen jetzt zum "Jedermanns-Hund" werden :(
Ich widerspreche Jochen deutlich, wenn er sagt, man soll sich nicht zu viele Gedanken darüber machen, wo ein Hund herkommt. Es gibt sehr viele Quellen, die man nicht unterstützen darf. Wo die Elterntiere kein würdiges Leben führen dürfen und nur des Geldes wegen verheizt werden. Stichwort Vermehrer, Wühltischwelpen ... Informationen und verstörendes Bildmaterial dazu gibt es im Netz satt und reichlich, wenn man sich die Mühe und Gedanken macht.
Liebe Marion, was verstörendes Bildmaterial und unmögliche Haltungsbedingungen angeht, hast Du zweifellos recht. Ich möchte nur anmerken, dass hier nicht von Wühltischwelpen die Rede war. Wir haben über deutsche Tierheime und in Deutschland gezüchtete Welpen gesprochen. Da gelten glücklicherweise Standards (die auch weitgehend eingehalten werden!), die es in anderen Gegenden der Welt so nicht gibt.
Wenn Du meine Zeilen so verstanden haben solltest, dass ich zum Hundekauf auf dem wöchentlichen Flohmarkt in Lüttich geraten hätte, dann hättest Du mich gründlich missverstanden - oder ich hätte mich sehr missverständlich ausgedrückt.
Auch ich würde auf dem Markt in Lüttich nie einen Welpen kaufen. Allerdings frage ich mich insgeheim, was wohl aus den armen Viechern wird, die dort nicht gekauft werden... DIESES Problem - über das bisher gar nicht die Rede war! - kann ich nicht lösen. Auch nicht für mich persönlich. Deswegen besuche ich solche Märkte gar nicht erst.
Wenn ich so genau überlege, dann sehe ich in Deutschland jetzt relativ viele Viszlas. Das wird doch nicht die neue Moderasse werden?? :eek:
Ich würd sagen: Volle Punktzahl! Hier bei uns in der Stadt sind die Vizslas in den letzten 2 Jahren mehr und mehr geworden. Soviele Welpen, wie in den letzten 6 Monaten hab ich definitiv vorher nicht gesehen.
Danke, Dany :)
nun ja, diese (ehemalige ?) Praxis hat ja sicher auch ihren Grund gehabt...
Beide Hunderassen finde ich persönlich ästhetisch sehr ansprechend, wenn da nicht wäre:
-der Jagdtrieb
-zusätzlich beim Weimaraner die Mannschärfe
Ich persönlich habe nicht wenig Bauchweh dabei, wenn die beiden Rassen jetzt zum "Jedermanns-Hund" werden :(
Der Umstand, dass bestimmte Jagdhundrassen früher nur an Jäger abgegeben wurden, hat meiner Kenntnis nach damit zu tun, dass in Deutschland nur bestimmte Hunderassen für den jagdlichen "Gebrauch" zugelassen sind. Der Ridgeback zum Beispiel - definitiv ein Jagdhund! - gehört nicht zu diesen zugelassenen Jagdgebrauchshunden.
Wenn ich recht informiert bin, bröckeln diese Zulassungsbestimmungen aber mehr und mehr. Das mag ein Grund sein, warum die Züchter von (hier anerkannten!) Jagdhunden immer weniger Sinn darin sehen, ihre Hunde nur an Jäger abzugeben. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass die Jägerschaft nicht groß genug ist, um die Zucht von so spezialisierten Hunden noch wirtschaftlich lukrativ zu machen.... :devil:
Wir (genauer: meine Frau) haben uns seinerzeit bewusst und gezielt für einen Vizsla entschieden, weil diese Hunde für ihre gute Nase und ihr freundliches Wesen bekannt sind. Meine Frau ist nämlich im Mantrailing aktiv. So wurde unser Vizsla-Mädchen zum "Jedermann-Hund", wird aber durchaus artgerecht eingesetzt. Es liegt - meiner Meinung nach! - an jedem Hundehalter, ob er einen Hund zu sich nimmt, der zu seinen Lebensbedingungen passt und ob er den Hund dann so hält, dass es zu dessen Natur passt.
Jagdhunde sind da generell heikel. Die wollen nämlich ARBEITEN! Für sie ist nichts schlimmer als Langeweile. Ich vermute, das ist bei Ridgebacks ähnlich wie bei Vizslas.
Ich sehe das Problem nicht darin, dass bestimmte, durchaus robuste Hunderassen zu Modehunden werden. Ich sehe es eher darin, dass Züchter bestimmten Modetrends folgen wollen und besonders große, besonders kleine, besonders plattnasige, besonders.... (beliebig fortsetzbar) Hunde züchten. Mit den bekannten Folgen.
LG
Jochen
Liebe Marion, was verstörendes Bildmaterial und unmögliche Haltungsbedingungen angeht, hast Du zweifellos recht. Ich möchte nur anmerken, dass hier nicht von Wühltischwelpen die Rede war. Wir haben über deutsche Tierheime und in Deutschland gezüchtete Welpen gesprochen. Da gelten glücklicherweise Standards (die auch weitgehend eingehalten werden!), die es in anderen Gegenden der Welt so nicht gibt.
Wenn Du meine Zeilen so verstanden haben solltest, dass ich zum Hundekauf auf dem wöchentlichen Flohmarkt in Lüttich geraten hätte, dann hättest Du mich gründlich missverstanden - oder ich hätte mich sehr missverständlich ausgedrückt.
Auch ich würde auf dem Markt in Lüttich nie einen Welpen kaufen. Allerdings frage ich mich insgeheim, was wohl aus den armen Viechern wird, die dort nicht gekauft werden... DIESES Problem - über das bisher gar nicht die Rede war! - kann ich nicht lösen. Auch nicht für mich persönlich. Deswegen besuche ich solche Märkte gar nicht erst.
Ich glaube, es geht nicht in erster Linie um Wühltischwelpen vom Markt in Lüttich....Mixe sind idR nicht GEZÜCHTET, egal, WO.
Mitunter werden aus so produzierten Mixen neue Moderassen, die irgendwann anerkannt werden, weil die Nachfrage so riesig ist, aber mit ZUCHT hat das zunächst absolut NICHTS zu tun.
Mein Verständnis von ZUCHT ist nicht der, den Rüden einer anderen Rasse über meine Mix-Hündin steigen zu lassen...weder in D noch sonstwo.
Standards gelten NUR für anerkannte, kontrollierte, einem Verein zugehörigen Züchter....was der Bauer XY mit seiner Hündin macht, kontrolliert NIEMAND.
Da ist nix mit Standard.
Oder gab`s für Euren Mixwelpen eine Wurfabnahme und eine vorherige Abnahme, sprich Kontrolle nach Standard, der Wurfstätte?
Natürlich nicht, denn WER sollte die auch durchführen?
Gibt ja keinen Verein dazu.
Haben die Eltern ausführliche Gesundheitsuntersuchungen, sind sie geröntgt, ist das Herz untersucht etc.pp.....das ist hier allgemein mit "Zucht" gemeint.
Gibt auch in D genug Hunde, die in Ställen und Boxen ohne nennenswerten Außenkontakt geboren, aufgezogen UND ganz prima verkauft werden...nix Standard.
Wo keine Kontrolle, da muss auch nix eingehalten werden.
LG, Suse
Stefanie R.
18.10.2017, 20:56
Ob der Hund Papiere hat ist für mich nicht interessant.
Gardemaße oder ähnliche Eigenschaften sind für mich auch nicht wichtig.
Ich kann mir vorstellen , dass der Hund evtl. auch dankbar wäre, wenn wir ihn aus dem Tierheim "erlösen".
Ich bin gespannt auf eure Meinungen.
Aus meiner Sicht kommt es auf eure Lebensumstände an, ob ein Tierheimhund für euch eine Alternative darstellt. Ich persönlich würde mich bei einem Hund mit dem Potential eines RR immer für einen Welpen, maximal noch für einen Hund, den ich kennen würde, entscheiden.
Die Gründe sind ganz einfach. Mit entsprechender Recherche und Vorkenntnissen kenne ich einiges an Verwandtschaft des zukünftigen Mitbewohners, ich konnte mir die Haltungs- und Aufzuchtbedingungen der Mutter (der Vater lebt bei Züchtern nur in Ausnahmefällen im gleichen Haushalt) eventuell bei einem vorherigen Wurf bzw. überhaupt im Vorfeld schon ansehen. Ich weiß, dass der Welpe nur gute Erfahrungen insbesondere mit Menschen gemacht hat, brauche mir keine Gedanken um einen möglichen Trigger zu machen und ich kann den Welpen von Anfang an in unseren Alltag integrieren. Man wächst dabei mit seinen Aufgaben.
Wir lebten zusammen mit einer Familie mit zwei Kindern in einem Haus, denen wir den Welpen gut schmackhaft machen konnten. Auch die Nachbarn konnten sich an die Riesenviecher (wir haben mittlerweile drei Rüden) langsam und nach und nach gewöhnen.
Klar kann man diese Arbeit auch leisten, wenn man einen erwachsenen Hund mit unbekanntem Hintergrund zu sich nimmt. Man muss das alles nur wesentlich vorsichtiger angehen, weil man nicht weiß, welche Erfahrungen der Hund bislang gemacht hat.
Viele Grüße,
Stefanie
Marion18
18.10.2017, 21:07
Es gibt auch in Deutschland genug üble Vermehrer. Dazu muss man nicht ins Ausland auf den Wochenmarkt gehen. Stallaufzuchten, bei denen die Mutter jede Läufigkeit belegt wird, wo nicht mal in die Entwurmung der Welpen investiert wird. Welpen, die bei der Abgabe noch nie Gras unter den Pfoten hatten, keinerlei Aussenreize kennen. Die Liste ist lang.
Aber wir schweifen ab. :blink:
Gruß, Marion
Ich glaube, es geht nicht in erster Linie um Wühltischwelpen vom Markt in Lüttich....Mixe sind idR nicht GEZÜCHTET, egal, WO.
Mitunter werden aus so produzierten Mixen neue Moderassen, die irgendwann anerkannt werden, weil die Nachfrage so riesig ist, aber mit ZUCHT hat das zunächst absolut NICHTS zu tun.
Mein Verständnis von ZUCHT ist nicht der, den Rüden einer anderen Rasse über meine Mix-Hündin steigen zu lassen...weder in D noch sonstwo.
Standards gelten NUR für anerkannte, kontrollierte, einem Verein zugehörigen Züchter....was der Bauer XY mit seiner Hündin macht, kontrolliert NIEMAND.
Da ist nix mit Standard.
Oder gab`s für Euren Mixwelpen eine Wurfabnahme und eine vorherige Abnahme, sprich Kontrolle nach Standard, der Wurfstätte?
Natürlich nicht, denn WER sollte die auch durchführen?
Gibt ja keinen Verein dazu.
Haben die Eltern ausführliche Gesundheitsuntersuchungen, sind sie geröntgt, ist das Herz untersucht etc.pp.....das ist hier allgemein mit "Zucht" gemeint.
Gibt auch in D genug Hunde, die in Ställen und Boxen ohne nennenswerten Außenkontakt geboren, aufgezogen UND ganz prima verkauft werden...nix Standard.
Wo keine Kontrolle, da muss auch nix eingehalten werden.
LG, Suse
Liebe Suse,
hierzu ein paar Gegenfragen:
Wie sinnig erscheint ein "Standard", der darauf ausgelegt ist, Hunde zu "produzieren", die so kurze und platte Nasen haben, dass die Welpen bei der Geburt signifikant häufig ihre Mütter "umbringen"?
Wie sinnig erscheint ein "Standard", der fordert, dass ein Schäferhund einen so abfallenden Rücken haben muss, dass signifikant häufig Lähmungserscheinungen an den Hinterbeinen auftreten?
Wie sinnig erscheint ein "Standard", dessen Ziel es ist, Hunde mit einem Körpergewicht von unter 500 Gramm oder über 100 Kilo zu "züchten"?
Wie sinnig erscheint ein Standard, der dazu führt, dass Berner Sennenhunde signifikant häufig nichtmal sieben Jahre alt werden, ehe sie an Krebs sterben?
Die Reihe dieser Fragen ließe sich schier endlos fortsetzen! Und alles Beispiele aus einem "Standard" folgenden Verhalten von "Züchtern", die irgendwelchen "Vereinen" angehören und durch irgendwelche Mitglieder solcher Vereine "kontrolliert" werden.
Ich respektiere es, wenn jemand der Meinung ist, dass nur solche standartisierten Verhaltensweisen von vereinsangehörigen und von Vereinen kontrollierten Menschen als "Zucht" bezeichnet werden dürfen. Ich erlaube mir aber, diese Meinung nicht zu teilen. Und das auch deshalb, weil mir einfach keine andere Bezeichnung dafür einfällt, was jemand tut, wenn er gezielt und bewusst einen Rüden mit einer läufigen Hündin zusammenbringt. Wie soll man so jemanden nennen, wenn nicht Züchter? Ist das ein Vermehrer? Wenn ja, dann sind alle uns bekannten Hunderassen durch das Wirken von Vermehrern entstanden. Durch das Wirken von Leuten, die willkürlich irgendwelche Standards gesetzt und sie durch VERMEHRUNG und BESEITIGUNG von "nicht standardgemäßen" Nachkommen in irgendwelchen Scheunen zu verwirklichen gesucht haben.
Liebe Suse, mir ist letztendlich völlig egal, ob mein Hund vom Bauern XY kommt oder vom Premium-Züchter Kaschulke. Hauptsache er ist gesund und sein Verhalten bleibt im Rahmen des normalen Hundeverhaltens. Für alles weitere bin ich verantwortlich. Nicht der Züchter, nicht der Vermehrer: Nur ich!
Es gibt auch in Deutschland genug üble Vermehrer. Dazu muss man nicht ins Ausland auf den Wochenmarkt gehen. Stallaufzuchten, bei denen die Mutter jede Läufigkeit belegt wird, wo nicht mal in die Entwurmung der Welpen investiert wird. Welpen, die bei der Abgabe noch nie Gras unter den Pfoten hatten, keinerlei Aussenreize kennen. Die Liste ist lang.
Aber wir schweifen ab. :blink:
Gruß, Marion
Liebe Marion, da hast Du zweifellos recht. Auch in Deutschland gibt es solche Vermehrer. In Deutschland gibt es aber auch Behörden, die solche Vermehrer kontrollieren und ihnen gegebenenfalls Haltungsverbote auferlegen können. Was häufig genug geschieht. Die gibt es in vielen anderen Ländern nicht! So ist es kein Zufall, dass hier in Deutschland viele Vereine von tierfreundlichen Menschen Hunde aus Polen, Griechenland, Rumänien, Spanien.... "importieren". Ich hab da Erfahrung, denn ich selbst habe so einen Hund adoptiert! Trotzdem gibt es in Deutschland keine "Hundeschwemme" der die Behörden wie anderenorts mit Tötungsstationen begegnen wollten. So schreckliche Folgen kann das Wirken von "Vermehrern" hierzulande also nicht haben.
Außerdem gibt es in Deutschland aber auch Menschen, die mündig genug sind, sich beim Welpenkauf sowohl die Eltern als auch die Haltungsbedingungen anzuschauen. Ob zusätzlich noch die VDH-Mitgliedschaft des "Herstellers" der Welpen (die Bezeichnungen "Züchter" und "Vermehrer" hatten wir ja schon... ) erforderlich ist, mag jeder für sich entscheiden. Mir persönlich ist sie wurschtegal.
So, und nun bitte ich um zwei Gefallen:
Erstens: Nehmt bitte zur Kenntnis, dass es in der Diskussion lediglich um die Frage ging, ob man einen Tierschutzhund oder einen Welpen aufnehmen sollte! Dazu, und zu nichts anderem habe ich mich geäußert.
Zweitens: Nehmt bitte zur Kenntnis, dass ich ein neues Mitglied in diesem Forum bin und dass meine Beiträge noch ZEITVERZÖGERT, also erst nach moderativer Begutachtung, freigeschaltet werden! Vieles von dem, was hier diskutiert wird, habe ich längst zu beantworten versucht. Es ist nur noch nicht sichtbar.
Danke!
LG
Jochen
Wenn ich recht informiert bin, bröckeln diese Zulassungsbestimmungen aber mehr und mehr. Das mag ein Grund sein, warum die Züchter von (hier anerkannten!) Jagdhunden immer weniger Sinn darin sehen, ihre Hunde nur an Jäger abzugeben. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass die Jägerschaft nicht groß genug ist, um die Zucht von so spezialisierten Hunden noch wirtschaftlich lukrativ zu machen.... :devil:
Oder auch damit, dass andere "Absatzmärkte" als lukrativer erkannt worden sind.
Wir (genauer: meine Frau) haben uns seinerzeit bewusst und gezielt für einen Vizsla entschieden, weil diese Hunde für ihre gute Nase und ihr freundliches Wesen bekannt sind. Meine Frau ist nämlich im Mantrailing aktiv. So wurde unser Vizsla-Mädchen zum "Jedermann-Hund", wird aber durchaus artgerecht eingesetzt. Es liegt - meiner Meinung nach! - an jedem Hundehalter, ob er einen Hund zu sich nimmt, der zu seinen Lebensbedingungen passt und ob er den Hund dann so hält, dass es zu dessen Natur passt.
Ja, Josch, vollkommen d'accord.
"Jedermann" lastet auch seinen (Jagd)hund nicht so aus, dass er den speziellen Erfordernissen der jeweiligen Rasse
gerecht wird.
"Jedermann" urteilt nach anderen Kriterien, wie Schönheit, Mode, Größe, Farbe, Fellbeschaffenheit uvm.
Ich sehe das Problem nicht darin, dass bestimmte, durchaus robuste Hunderassen zu Modehunden werden. Ich sehe es eher darin, dass Züchter bestimmten Modetrends folgen wollen und besonders große, besonders kleine, besonders plattnasige, besonders.... (beliebig fortsetzbar) Hunde züchten. Mit den bekannten Folgen.
Alle, nahezu ausnahmslos alle Hunderassen haben das Potential dazu, Moderassen zu werden.
Wenn der Markt es hergibt.
"Jedermann" urteilt nach anderen Kriterien, wie Schönheit, Mode, Größe, Farbe, Fellbeschaffenheit uvm.
Ja, zweifellos. Ich bekenne freimütig, dass auch für mich bei jeder Hundeentscheidung solche Nebenerwägungen eine Rolle gespielt haben. Außer beim ersten Hund. Vor dem hatte ich anfangs Angst. Den habe ich nur aus Liebe zu meiner Frau akzeptiert. Zwei Wochen lang. Danach war ich ein Fan.
Alle, nahezu ausnahmslos alle Hunderassen haben das Potential dazu, Moderassen zu werden.
Wenn der Markt es hergibt.
Stimmt genau. Finde ich aber gar nicht schlimm. Was spricht dagegen, dass viele Menschen sich für ein Exemplar einer tollen Hunderasse entscheiden? Wenn die Rasse dabei gesund bleibt und nicht kaputtgezüchtet wird, ist das doch okay. Entscheidend ist, dass die Hundehalter bei aller Vorliebe bezüglich Fragen wie blond oder schwarz, groß oder klein, Hänge- oder Stehohren.... die speziellen Eigenschaften der jeweiligen Rasse im Auge behalten - und sich fragen, ob sie damit leben können. Wir hätten uns nicht für einen (vermutlich zwei) Arbeitshund(e) entschieden, wenn unsere Lebenssituation es nicht zulassen würde, mit den Folgen zu leben.
Richtig ist natürlich, dass sogenannte Moderassen die Züchter/Vermehrer/Produzenten dazu verführen können, schnell und ohne Rücksicht auf mögliche Zuchthemmnisse wie Erbkrankheiten "den Markt zu bedienen". Wie ich vorhin schon geschrieben habe sind dafür dann aber nicht unbedingt die "Hobbyzüchter" verantwortlich, sondern durchaus gern auch die "anerkannten" Züchter, die "kontrolliert" einen Rassestandard aufrecht erhalten wollen/müssen.
Ist aber eigentlich alles offtopic. Deshalb beende ich diesen Teil der Debatte hiermit für mich. Wir können ja, wenn es gewünscht wird, in einer eigenen Diskussion an geeigneter Stelle weiter "streiten" ;-)
Lg
Jochen
Ich finde nicht, dass diese Diskussion hier so fehl am Platze ist. Der Thread soll ja auch zur Entscheidungsfindung beitragen - auch für andere Interessierte, die darüber stolpern.
Und VDH-Züchter züchten schließlich auch, weil sie Geld verdienen wollen. Meist auch mit mehreren Wurfpaaren, die in Zwingern leben.
DAS ist definitiv NICHT die gängige Praxis, dass "Wurfpaare" in Zwingern leben.
Unseren Vizsla hatten wir dann aus einer sogenannten Hobbyzucht. Eine Hündin, einmal gedeckt - 12 Welpen, die in der Familie aufwuchsen, alle tierärztlich untersucht, geimpft und gechipt waren. Die Kleinen hatten natürlich keine Papiere, aber sowas brauche ich auch nicht. Mir reichte es, zu sehen, dass die Kleinen gut und liebevoll gehalten wurden.
Tierarzt ist nicht gleich Tierarzt. Und selbst der tollste Tierarzt kann, wenn er einen Welpen untersucht, nicht erraten, welche Veranlagungen das Würmchen evtl. bereits genetisch mit auf den Weg bekommen hat. Die liebevollen Haltungsbedingungen helfen einen Dreck, wenn der Hund mit HD/ED/... zu kämpfen hat.
Und auch das sieht der Tierarzt dem Welpen in der Regel nicht an.
Was spricht dagegen, dass viele Menschen sich für ein Exemplar einer tollen Hunderasse entscheiden? Wenn die Rasse dabei gesund bleibt und nicht kaputtgezüchtet wird, ist das doch okay.
Das ist auch meine Antwort:
Richtig ist natürlich, dass sogenannte Moderassen die Züchter/Vermehrer/Produzenten dazu verführen können, schnell und ohne Rücksicht auf mögliche Zuchthemmnisse wie Erbkrankheiten "den Markt zu bedienen". Wie ich vorhin schon geschrieben habe sind dafür dann aber nicht unbedingt die "Hobbyzüchter" verantwortlich, sondern durchaus gern auch die "anerkannten" Züchter, die "kontrolliert" einen Rassestandard aufrecht erhalten wollen/müssen.
Im Prinzip betrifft diese traurige Entwicklung nahezu alle "gängigen" Hunderassen.
Ist aber eigentlich alles offtopic.
Deshalb beende ich diesen Teil der Debatte hiermit für mich. Wir können ja, wenn es gewünscht wird, in einer eigenen Diskussion an geeigneter Stelle weiter "streiten" ;-)
OT? ....jein....:blink:
Aber ein sich ständig wiederholendes und kontrovers diskutiertes Thema hier im Forum.
Und dies ist sicherlich nicht die letzte Diskussion darüber.
Aber macht ja nix - schliesslich ist das Forum ja 'ne Diskussionsplattform! :)
Liebe Suse,
hierzu ein paar Gegenfragen:
Wie sinnig erscheint ein "Standard", der darauf ausgelegt ist, Hunde zu "produzieren", die so kurze und platte Nasen haben, dass die Welpen bei der Geburt signifikant häufig ihre Mütter "umbringen"?
Wie sinnig erscheint ein "Standard", der fordert, dass ein Schäferhund einen so abfallenden Rücken haben muss, dass signifikant häufig Lähmungserscheinungen an den Hinterbeinen auftreten?
Wie sinnig erscheint ein "Standard", dessen Ziel es ist, Hunde mit einem Körpergewicht von unter 500 Gramm oder über 100 Kilo zu "züchten"?
Wie sinnig erscheint ein Standard, der dazu führt, dass Berner Sennenhunde signifikant häufig nichtmal sieben Jahre alt werden, ehe sie an Krebs sterben?
Die Reihe dieser Fragen ließe sich schier endlos fortsetzen! Und alles Beispiele aus einem "Standard" folgenden Verhalten von "Züchtern", die irgendwelchen "Vereinen" angehören und durch irgendwelche Mitglieder solcher Vereine "kontrolliert" werden.
Ich respektiere es, wenn jemand der Meinung ist, dass nur solche standartisierten Verhaltensweisen von vereinsangehörigen und von Vereinen kontrollierten Menschen als "Zucht" bezeichnet werden dürfen. Ich erlaube mir aber, diese Meinung nicht zu teilen. Und das auch deshalb, weil mir einfach keine andere Bezeichnung dafür einfällt, was jemand tut, wenn er gezielt und bewusst einen Rüden mit einer läufigen Hündin zusammenbringt. Wie soll man so jemanden nennen, wenn nicht Züchter? Ist das ein Vermehrer? Wenn ja, dann sind alle uns bekannten Hunderassen durch das Wirken von Vermehrern entstanden. Durch das Wirken von Leuten, die willkürlich irgendwelche Standards gesetzt und sie durch VERMEHRUNG und BESEITIGUNG von "nicht standardgemäßen" Nachkommen in irgendwelchen Scheunen zu verwirklichen gesucht haben.
Liebe Suse, mir ist letztendlich völlig egal, ob mein Hund vom Bauern XY kommt oder vom Premium-Züchter Kaschulke. Hauptsache er ist gesund und sein Verhalten bleibt im Rahmen des normalen Hundeverhaltens. Für alles weitere bin ich verantwortlich. Nicht der Züchter, nicht der Vermehrer: Nur ich!
OT hin OT her... jetzt muß noch was 'raus, da ich deine zeitverzögerten Posts erst jetzt lesen konnte.
Ich bin zwar nicht Suse, und auch nicht immer lieb :blink:, aber dafür, was du oben schreibst, hast du meine Zustimmung.
Nicht zu 100%, aber weitestgehend.
Ganz klar hast du recht mit den oben gekennzeichneten Überlegungen.
Wie sonst sollen die uns heute bekannten Hunderassen denn sonst entstanden sein?
Übrigens auch der von uns so geschätzte RR, dessen Rassengeschichte noch gar nicht alt ist, und dem zunächst der Standard des Dalmatiners übergestülpt wurde, nachdem aus den zusammengewürfelten Ahnen (den einheimischen und von den Europäern mitgebrachten Hunden) sich so etwas wie eine eigene Rasse herausgebildet hatte.
Und wohin haben diese gern bemühten Standards die Hundezucht gebracht?
Du beschreibst es ähnlich, wie auch ich das schon oft in diesem Forum getan habe.
Für mich ist die Existenz diverser Standards gewinnbringender für den Züchter als für das jeweilige Individuum seiner Zuchtbemühungen.
Auch ich habe über 14 Jahren eine DSHündin gehabt. Mit den überaus negativen Auswirkungen des Standards.
So, das war's jetzt mit dem OT.
(Schliesslich möchte ich deine ausdrücklichen Wünsche nicht völlig ignorieren! :rolleyes:)
..
Und VDH-Züchter züchten schließlich auch, weil sie Geld verdienen wollen. Meist auch mit mehreren Wurfpaaren, die in Zwingern leben.
wer züchtet 'mit mehreren Wurfpaaren, die in Zwingern leben', wer?
Ich finde nicht, dass diese Diskussion hier so fehl am Platze ist. Der Thread soll ja auch zur Entscheidungsfindung beitragen - auch für andere Interessierte, die darüber stolpern.
Ich bin gern bereit, hier weiter zu diskutieren. Ich frage mich nur, ob mit der Diskussion noch auf die Interessen des Fragestellers eingehen. Ich hab ja nicht vorgeschlagen, die Diskussion einzustellen. Hab nur die Frage aufgeworfen, ob wir woanders weiterreden sollten.
DAS ist definitiv NICHT die gängige Praxis, dass "Wurfpaare" in Zwingern leben.
Nicht? Wie ist denn die gängige Praxis? Bei den Züchtern, die Welpen mit Papieren und dem "von" im zumeist barock klingenden Namen verkaufen dürfen (legitimiert nicht etwa durch staatliche Behörden, sondern durch Vereine), ist es doch wohl so, dass eine beachtlich große Zahl dieser Züchter das nicht nur altruistisch aus Tierliebe tut, sondern auch durchaus eine "Vergütung" in Form von Euros erwartet. Nun mag sich jeder Diskussionsteilnehmer mal durchrechnen, wie viele Welpen pro Jahr "entstehen" müssen, damit nach Abzug aller Kosten für Futter, Tierärzte, Unterbringung... ein Einkommen über Hartz-IV-Niveau dabei rauskommt. Selbst wenn die Hundezucht nur ein "Nebenerwerb" ist.
Ich habe Mathematik immer gehasst. Deshalb rechne ich jetzt nicht durch, wie viele Welpen nötig sind. Ich behaupte ganz frech, dass ein Wurfpaar nicht reicht, um solche Einnahmen zu "generieren". Ich bin sogar so frech, zu behaupten, dass auch zwei oder drei Wurfpaare nicht oder bestenfalls notdürftig reichen.
Wie bringt so ein Züchter dann seine mindestens drei Wurfpaare unter? Im eigenen Wohnzimmer? Drei Hundepaare mit drei Würfen in einem Raum/Haus? Da würde binnen Minuten Blut fließen! Wir wissen doch, wie Hunde-Mütter reagieren, wenn fremde Hunde ihren Welpen zu nahe kommen. Wir wissen doch, wie es Welpen ergeht, wenn sie in einem Umfeld zur Welt kommen, in dem zu viele Hunde auf zu engem Raum leben.
Wie sehen die Lösungsmöglichkeiten aus? Aus meiner Sicht gibt es genau zwei. Erstens: Ankauf von Land. Die Anzahl der benötigten Hektar hängt von der Anzahl der Wurfpaare ab. Zweitens: Zwingerhaltung. Welche Lösung ist Deiner Meinung nach Standard?
Bezogen auf Vizslas, die hier ja eigentlich gar nicht Thema sein sollten, muss ich sagen, dass die Haltungsbedingungen bei einem "professionellen" Züchter eigentlich völlig artfremd sein müssen. So ein Vizsla braucht einfach eine SEHR enge Bindung an "seine Menschen". Der will abends nicht aufs Sofa! Der will aufs Sofa und dann sofort auf den Schoß von Herrchen oder Frauchen. Folgerichtig sagen viele Züchter inzwischen, dass sie ihre Vizslas nicht in Zwingerhaltung abgeben. Da würden die armen Kerlchen völlig verkümmern.
Und wie soll jetzt ein professioneller Vizsla-Züchter mehrere Würfe von Welpen "mit Familienanschluss" aufziehen????
Da nehme ich doch lieber einen Vizsla aus einer "wilden Hobbyzucht". Pfeiff auf Papiere von irgendeinem Zuchtverband. Ist aber nur meine Meinung.
Tierarzt ist nicht gleich Tierarzt. Und selbst der tollste Tierarzt kann, wenn er einen Welpen untersucht, nicht erraten, welche Veranlagungen das Würmchen evtl. bereits genetisch mit auf den Weg bekommen hat. Die liebevollen Haltungsbedingungen helfen einen Dreck, wenn der Hund mit HD/ED/... zu kämpfen hat.
Und auch das sieht der Tierarzt dem Welpen in der Regel nicht an.
Ist das bei einem vereinsgebundenen Züchter anders als bei einem "wilden Züchter"? Wenn ja: Warum gibt es dann so viele Hunde mit "offiziellen" Papieren, die aufgrund von HD/ED/erblicher Krebsdisposition (...) frühzeitig sterben?????
LG
Jochen
nochmals, josch: wer?
sind das vllt nur wilde vermutungen und fantastereien deinerseits? willst du am ende nur provozieren?
Warst du denn überhaupt schon einmal bei einem VDH-Züchter? Liest sich nämlich für mich nicht so. Die allermeisten sind ganz normale Hundehalter. Und die Haltungsbedingungen werden (im Gegensatz zum Vermehrer) überprüft. Zur HD-Frage: Du darfst als Züchter im Verein die Auswertung gar nicht bei deinem "Feld-Wald-Wiesen"-TA machen lassen. Und natürlich kann auch ein Züchterhund krank werden. Aber genetische Dispositionen kann ich nur dann irgendwie nachvollziehen, wenn die Daten der Elterntiere und vorheriger Generationen vorliegen. Dafür brauche ich erstens eine Ahnentafel, auf der das festgehalten ist, und zweitens belastbare Ergebnisse von qualifizierten Fachleuten.
Übrigens auch der von uns so geschätzte RR, dessen Rassengeschichte noch gar nicht alt ist, und dem zunächst der Standard des Dalmatiners übergestülpt wurde, nachdem aus den zusammengewürfelten Ahnen (den einheimischen und von den Europäern mitgebrachten Hunden) sich so etwas wie eine eigene Rasse herausgebildet hatte.
Die ganze Hundezucht ist "noch gar nicht alt"! Beispiel: der Deutsche Schäferhund. Hierzulande fast ein nationales Symbol (gewesen). Den gibt es erst seit dem Ersten Weltkrieg! Der erste "Rintintin" war ein DSH, sah aber überhaupt nicht so aus, wie Schäferhunde heute nach "Rassestandard" aussehen "müssen"! War ja auch völlig egal. Damals wurden die Hunde nicht aufgrund ihrer äußeren Merkmale für die "Zucht" ausgewählt, sondern aufgrund ihrer speziellen Fähigkeiten/Vorlieben/Dispositionen.
In nur hundert Jahren ist es dem Menschen gelungen, Dutzende von "Rassen" zu erzeugen, die äußerlich bestimmten willkürlich festgelegten Merkmalen entsprechen (Ästhetik, Größe, Gewicht, Farbe, Farbverteilung...endlos fortsetzbar...) oder bestimmte willkürlich festgelegte Wesensmerkmale haben (Mannschärfe, "Raubzeugschärfe", Schutztrieb, Jagdtrieb, Kooperationsbereitschaft, Unterordnungsbereitschaft... auch beliebig fortsetzbar...)
Und jetzt wird hier behauptet, dass EXKLUSIV die Menschen, die willkürlich festgesetzt haben, wie ein Hund aussehen oder sein muss, "Standards" festlegen oder aufrecht erhalten dürfen???
Leute, nochmal: Mir ist es völlig egal, ob mein Hund eine braune oder eine schwarze Nase hat. Es interessiert mich einen Dreck, ob die Proportionen zwischen Körperlänge und Beinhöhe irgendeinem vorgegebenen Richtwert entsprechen....
Und, liebe(r) Jajosel: Mit dem ganzen Geschimpfe gerade meinte ich ausdrücklich NICHT DICH!
nochmals, josch: wer?
sind das vllt nur wilde vermutungen und fantastereien deinerseits? willst du am ende nur provozieren?
Sorry, aber ich bin wohl zu blöd. Ich verstehe Deine Frage nicht. Kannst Du sie bitte nochmal so stellen, dass auch ich sie verstehe? Also bitte möglichst "einfach"... Danke
LG
Jochen
Josch, DAS war Heins' Frage:
wer züchtet 'mit mehreren Wurfpaaren, die in Zwingern leben', wer?
Ich verstehe nicht Josch, was Du unter Wurfpaaren verstehst....Man braucht doch keine bestimmten "Paare".
Sicher gibt es Züchter bei denen auch ein Rüde lebt, der aber ja nicht mit einer bestimmten Hündin verheiratet ist.
Normalerweise fährt man mit seiner Hündin zum präferierten Rüden zum decken.
Da solltest Du Dich vielleicht etwas besser über gängige Zuchtpraxis informieren.
Josch, DAS war Heins' Frage:
Lieber Dissens, ich hatte diese Frage längst beantwortet!
Hier nochmal die Gegenfrage: Wie züchtet ein "professioneller" Züchter, wenn er seine Zuchtpaare nicht in Zwingern halten will? Wie hält er sie denn sonst? Komm: Erleuchte mich!
Worum geht es Dir eigentlich?
Geht es um den Begriff "Zuchtpaare"? Im Bio-Unterricht an der Schule habe ich gelernt, dass für die Fortpflanzung immer ein Männlein und ein Weiblein erforderlich ist. Außer bei Quallen. Bei Fröschen solle es auch Ausnahmen geben. Bei Hunden habe ich aber noch NIE von irgendwelchen Ausnahmen gehört. Also: Wie züchten Züchter Deiner Meinung nach???
Ich muss eingestehen, dass ich gerade stinkend sauer bin, weil ich mich an meinen ersten Hund erinnere! Der arme Bursche (zu dem Zeitpunkt 13 Jahre alt!) ist zum Einschläfern zum Tierarzet gekommen, weil er binnen weniger Tage die Kontrolle über seine Hinterbeine verloren hat. Es handelte sich um einen Schäferhund mit roten Papieren, er stammte aus einer von irgendeinem Verein "kontrollierten" Zucht, die irgendeinem schwachsinnigen "Standard" gehorchte, der kürzere Hinterbeine als Vorderbeine verlangte. Stichwort: Abfallender Rücken. Dass die Folge davon so unschöne Erscheinungen wie HD und Nervenschädigungen an den Hinterläufen sein können - mein Gott, scheiß drauf! Hauptsache er entspricht dem Stsandard. Oder????
Denk mal zurück an die 1990er Jahre! Da tauchten in Westdeutschland plötzlich Schäferhunde auf, die NICHT diesem völlig schwachsinnigen Standard entsprachen!
Und stinkend sauer bin ich gerade, weil ich solche "Argumente" lesen muss, während mir gerade lebhaft in Erinnerung kommt, wie der alte Berti sich an meinen Arm angeschmiegt hat, als er zum letzten Mal eingeschlafen ist...!
Und jetzt nochmal: Er stammte NICHT von irgendeinem unkontrollierten Hinterhof-Erzeuger! Er hatte rote Papiere, die von irgendeinem Verein erteilte "Zuchtgenehmigung" - und war trotzdem aufgrund von irgendwelchen willkürlichen "Standards" kaputtgezüchtet! Es hat uns einen Haufen Geld gekostet, dass er trotz all seiner "Mängel" 13 Jahre alt geworden ist. Der erste Besitzer hat nur zwei Jahre durchgehalten. Dann ist der arme Bursche im Tierheim gelandet.
Und jetzt zum dritten Mal: vom "zugelassenen" Züchter, aus "kontrollierter" Zucht, mit allen tieraärztlichen Untersuchungen und Belegen, mit allen "zuchtrelevanten" Belegen (Ahnentafel und blablabla...)
Leute, singt mir hier bitte nicht das hohe Lied von der tierschützerischen Leistung, die angeblich ausschließlich vereinsangehörige Hundezüchter erbringen können, die irgendwelchen "Standards" folgen! Von den vier Hunden, die wir bisher hatten, stammte nur EINER aus so einer "kontrollierten" und angeblich allein vertrauenswürdigen Zucht. Und der war gesundheitlich die ärmste Wurst von allen vieren!
Die von Dir gewünschte Erleuchtung ging aus meinem Post hervor, man braucht keinen Rüden vor Ort, seit Erfindung des PKW kann man diesen nutzen und mit seiner Hündin zu einem Deckrüden fahren.
Ich verstehe nicht Joschka, was Du unter Wurfpaaren verstehst....Man braucht doch keine bestimmten "Paare".
Sicher gibt es Züchter bei denen auch ein Rüde lebt, der aber ja nicht mit einer bestimmten Hündin verheiratet ist.
Normalerweise fährt man mit seiner Hündin zum präferierten Rüden zum decken.
Da solltest Du Dich vielleicht etwas besser über gängige Zuchtpraxis informieren.
Mit dem Begriff "Wurfpaar" meine dass man einen Rüden und eine Hündin (kombiniert: ein Paar) zusammenbringen muss, wenn man will, dass sie Welpen werfen. Ein "Züchter" sorgt in dem Fall dafür, dass eine ganz bestimmte Hündin mit einem ganz bestimmten Rüden zusammenkommt, weil er ja bestimmte Merkmale durchsetzen will. So hat Mendel das schon mit seinen Bohnen gemacht. Da Bohnen nicht in Zwinger gesperrt werden können, hat er halt Tütchen benutzt, um unerwünschte Befruchtungen zu vermeiden.
Führt aber von der Diskussion weg. Frage an alle Kritiker: Wie halten denn professionelle Züchter heutzutage üblicherweise ihre "Zucht-Paare"? In Wohnzimmer? Zwinger gibt es nicht mehr?
LG
Jochen
Die Züchterin meiner Hunde hat diese ganz normal bei sich im Haus, die Welpen haben anfangs ein Zimmer mit Wurfbox und später laufen sie in Haus und Garten genau wie die Großen.
Zum decken ist sie schon quer durch Europa gefahren, und musste nicht auf einen hauseigenen Beschäler zurückgreifen. So einfach ist das.
Die von Dir gewünschte Erleuchtung ging aus meinem Post hervor, man braucht keinen Rüden vor Ort, seit Erfindung des PKW kann man diesen nutzen und mit seiner Hündin zu einem Deckrüden fahren.
Oh, vielen lieben Dank für diese Erleuchtung!
Jemand, der so verfährt, ist aber nach der Definition einiger Leute hier kein "Züchter" sondern ein "Vermehrer"! Die meisten "Züchter", die Junghunde anbieten, liefern Ahnentafeln dazu. Die meisten dieser Züchter haben mehrere Deckrüden und mehrere Hündinnen, die regelmäßige mit den Deckrüden zu Zuchtpaaren verbandelt werden. Auf die Weise tauchen dann in den den Welpen-Angebotsseiten die diversen Anzeigen auf, in denen man nachlesen kann, wie viele FCI-Weltmeistertitel der Vater gewonnen hat und wie oft die Mutter prämiert wurde.
Besuch mal eine beliebige Seite eines professionellen Hundezüchters und schau Dir dort an, wie viele Wurfpaare die jeweils haben.
Oh, vielen lieben Dank für diese Erleuchtung!
Jemand, der so verfährt, ist aber nach der Definition einiger Leute hier kein "Züchter" sondern ein "Vermehrer"! Die meisten "Züchter", die Junghunde anbieten, liefern Ahnentafeln dazu. Die meisten dieser Züchter haben mehrere Deckrüden und mehrere Hündinnen, die regelmäßige mit den Deckrüden zu Zuchtpaaren verbandelt werden. Auf die Weise tauchen dann in den den Welpen-Angebotsseiten die diversen Anzeigen auf, in denen man nachlesen kann, wie viele FCI-Weltmeistertitel der Vater gewonnen hat und wie oft die Mutter prämiert wurde.
Besuch mal eine beliebige Seite eines professionellen Hundezüchters und schau Dir dort an, wie viele Wurfpaare die jeweils haben.
Ähm nein, das ist nicht die Definition von Vermehrern, dann hast Du hier nicht richtig gelesen. Die meisten VdH Züchter handhaben es so, dass sie zu ausgewählten Rüden fahren. Es sind eher die Vermehrer, die eine Rüden von "umme Ecke" aus Gründen der Bequemlichkeit nutzen.
Die Züchterin meiner Hunde hat diese ganz normal bei sich im Haus, die Welpen haben anfangs ein Zimmer mit Wurfbox und später laufen sie in Haus und Garten genau wie die Großen.
Zum decken ist sie schon quer durch Europa gefahren, und musste nicht auf einen hauseigenen Beschäler zurückgreifen. So einfach ist das.
Und das ist auch die beste Art, Hunde zu vermehren! Finde ich jedenfalls! Deshalb habe ich mir/haben wir uns mittlerweile den zweiten Hund aus dieser Art der "Vermehrung/Zucht" ins Haus geholt. Nur: Kann ein professioneller "Züchter" mit Zugehörigkeit zum VDH auf diese Weise seinen Lebensunterhalt bestreiten?
Schau Dir doch mal die Züchter an, die auf den allseits bekannten Portalen Welpen mit Papieren von preisgekrönten Eltern anbieten (gleichgültig von welcher Rasse!) Das ist doch genau die Frage, über die wir hier die ganze Zeit diskutieren! Muss es unbedingt ein VDH-Züchter sein, der sowohl für die Rüden als auch für die Hündinnen seitenlange Herkunftsnachweise liefen kann und der pro Jahr hundert Welpen liefern kann??? Oder kann man als Otto-Normal-Hundefreund auch mal einen Welpen nehmen, der KEINE Papiere braucht, in denen irgendwelche Weltsieger als Eltern drinstehen?
LG
Jochen
Also - das mit den "Wurfpaaren" wäre mir auch neu.
Es gibt wohl Züchter und sicher auch andere, wo der Rüde mit im "Zuchtrudel" ist, die Regel ist das sicher nicht.
Dazu schreibt @Balou sicher zutreffend, wie es im Normalfall läuft.
Je nach Rasse gibt es durch die entsprechenden Vereine Vorgaben, was Zahl der Hündinnen, deren Mindest- bzw. Höchstalter zur Belegung uvm. regeln
Vermutlich gilt ähnliches auch für den Einsatz der Deckrüden.
Ich weiß das nicht exakt, doch hier gibt es einige Kundige auf diesem Gebiet und nicht zuletzt kannst du das auch im Netz recherchieren. So, wie du das schreibst, läuft es sicher nicht in der gängigen VdH Vereinspraxis.
Doch - wie schon weiter oben angedeutet, es gibt immer mal Ausnahmen, Wege, die Regularien zu umgehen oder sehr großzügig auszulegen. Im Sinne der Züchter meine ich.
Das trifft nach meiner Erfahrung auch für VerbandsTÄe zu. Ich habe selbst mit meiner DSHündin erlebt, dass der
Hüftbefund, die mein Haus TA und auch andere kompetente TÄe als "mittlere HD" beurteilten, vom Verbands TA als fehlerfrei beurteilt wurde.
Hätte ich also den Weg begangen, der nötig ist, um selbst züchten zu können - an dieser Hüfte wäre das nicht gescheitert. Allerdings zeigte die Hündin trotz Schonung ab ca. 7 Jahren deutliche Ausfallerscheinungen der Hinterhand.
Überrascht hat mich das nicht.
Ich jedenfalls glaube nicht (mehr) daran, dass von VerbandsTÄen immer so befundet wird, dass dies dem viel gepriesenen Wohl der Rasse zuträglich ist.
Das soll natürlich jetzt nicht heissen, dass deshalb die Abkömmlinge völlig unkontrollierten Vermehrertums denen einer VdH Zucht vorzuziehen sei. Ganz sicher nicht. Ist ja auch klar, warum nicht.
Der Einzelfall wird im Laufe des Hundelebens erweisen, ob der Hund mit Papieren der gesündere ist verglichen mit dem "papierlosen". Das kann so oder so ausgehen.
Wovor meiner Erfahrung nach zu warnen ist, ist es, allzu leichtgläubig anzunehmen, dass schon alles gut werden wird, wenn man nur den Hundekauf beim VdH Züchter tätigt.
Der VdH ist nur in 2. Linie ein Garant für das Wohl der Tiere (wenn überhaupt, Stichwort Qualzuchten), er arbeitet aber hervorrragend für die (finanziellen) Interessen der angeschlossenen Züchter.
Ähm nein, das ist nicht die Definition von Vermehrern, dann hast Du hier nicht richtig gelesen. Die meisten VdH Züchter handhaben es so, dass sie zu ausgewählten Rüden fahren. Es sind eher die Vermehrer, die eine Rüden von "umme Ecke" aus Gründen der Bequemlichkeit nutzen.
Da hast Du jetzt nicht richtig gelesen. Die meisten Züchter müssen nicht "umme Ecke" fahren, um einen Rüden zu finden. Die haben mehrere Rüden davon im Haus. Mit ellenlangen Ahnentafeln, und jederzeit zur Besichtigung bereitstehend.
Den Unterschied zwischen "Züchter" und "Vermehrer" sollte man vielleicht nochmal diskutieren. Für mich ist ein "Züchter" ein "Vermehrer", der den Regeln eines willkürlich gesetzten "Rassestandards" Genüge zu tun versucht.
Meine Hunde stammen NICHT von einem Vermehrer, die Züchterin muss damit nicht ihren Lebensunterhalt bestreiten!
Sie hatte damals die eigene Hündin mit der sie sehr erfolgreich im Hundesport gestartet ist. Mit dieser fuhr sie dann nach Schweden zu einem supertollen Rüden ( der erst später dann FCI Weltsieger wurde) und hat dann den Wurf spitzenmäßig mit viel Liebe aufgezogen. Ich hatte dann 9 Wochen später das Glück, den tollsten Rüden überhaupt zu bekommen.
Ich fürchte, Du willst hier einige Zusammenhänge nicht verstehen.
Ich fürchte, Du willst hier einige Zusammenhänge nicht verstehen.
Den Eindruck habe ich auch mehr und mehr.
Bei allem Verständnis für deine kritische Haltung, du versteifst dich in der Diskusssion auf ein paar fixe Ideen, von denen dich offenbar keine Argumente abbringen können.
Schade.
Was du dir unter "den" Züchtern so vorstellst, trifft nicht zu. Balou hat es dir ja geschildert.
Und die allerwenigsten Züchter dürften ihren Lebensunterhalt mit der Zucht von "Hunderten von Welpen" bestreiten.
Das ist nicht zutreffend.
So etwas tun die Vermehrer.
Ich wünschte, du würdest das Geschehen differenzierter sehen.
Oder zumindest Bemühungen in diese Richtung erkennen lassen.
Also - das mit den "Wurfpaaren" wäre mir auch neu.
Es gibt wohl Züchter und sicher auch andere, wo der Rüde mit im "Zuchtrudel" ist, die Regel ist das sicher nicht.
Dazu schreibt @Balou sicher zutreffend, wie es im Normalfall läuft.
Willst Du jetzt wirklich in Abrede stellen, dass die "großen" (und zumeist auch "teuren") Züchter beim Welpenverkauf mit den Preisen werben, die ihre Hunde so gewonnen haben? Ich kann nichtmal mehr die Zahl der "Wurfanküngigungen" zählen, in denen Begriffe wie "Weltsieger" auftauchen. Und nochmal: Schau auf die Internetseiten der großen, angesehenen Züchter. Da kannst Du sehr genau nachlesen, wie viele Rüden und wie viele Hündinnen die zur Zucht einsetzen. Daran ist auch überhaupt nichts schlimmes! Sollen die doch so machen! Mir sind deren Kriterien nur völlig egal!
LG
Jochen
Stefanie R.
19.10.2017, 22:14
Geht es um den Begriff "Zuchtpaare"? Im Bio-Unterricht an der Schule habe ich gelernt, dass für die Fortpflanzung immer ein Männlein und ein Weiblein erforderlich ist.
Züchter, die diesen Namen auch verdienen, verpaaren nicht ständig und immer wieder die bei ihnen lebenden Hündinnen mit dem möglicherweise vorhandenen Rüden, weil es so bequem ist und der letzte Wurf ja soooo großartig war.
Der Normalfall ist, dass Züchter (und ich meine damit wieder diejenigen, die diesen Namen auch verdienen) sich einen Deckrüden zur Hündin suchen, der diese ergänzt. Der passende Rüde kann im Glücksfall in der Nachbarschaft oder zumindest in der Nähe leben, in den allermeisten Fällen ist aber nicht einmal das gegeben. Es gibt sogar Züchter, die fahren mit ihrer Hündin ins Ausland, um sie dort belegen zu lassen.
er stammte aus einer von irgendeinem Verein "kontrollierten" Zucht, die irgendeinem schwachsinnigen "Standard" gehorchte, der kürzere Hinterbeine als Vorderbeine verlangte. Stichwort: Abfallender Rücken. Dass die Folge davon so unschöne Erscheinungen wie HD und Nervenschädigungen an den Hinterläufen sein können - mein Gott, scheiß drauf! Hauptsache er entspricht dem Stsandard. Oder????
Ich frage mich, ob du diesen sagenhaften Schäferhund-Standard mit der Nummer 166 schonmal gelesen hast? Das kann man unter anderem hier (http://www.fci.be/Nomenclature/Standards/166g01-en.pdf)
Da steht
"Gliedmaßen
Vorhand
Die Vordergliedmaßen sind von allen Seiten gesehen gerade, von vorn gesehen absolut parallel.
Schulterblatt und Oberarm sind von gleicher Länge und mittels kräftiger Bemuskelung fest am Rumpf angelagert. Die Winkelung von Schulterblatt und Oberarm beträgt im Idealfall 90°, im Regelfall bis 110°.
Die Ellenbogen dürfen weder im Stand noch in der Bewegung ausgedreht werden und ebenso nicht eingedrückt sein. Die Unterarme sind von allen Seiten gesehen gerade und zueinander absolut parallel stehend, trocken und fest bemuskelt. Der Vordermittelfuß hat eine Länge von ca. 1/3 des Unterarmes und hat einen Winkel von ca. 20° bis 22° zu diesem. Sowohl ein zu schräg stehender Vordermittelfuß (mehr als 22°) als auch ein steil stehender Vordermittelfuß (weniger als 20°) beeinträchtigen die Gebrauchseignung, insbesondere die Ausdauerfähigkeit.
Die Pfoten sind rundlich, gut geschlossen und gewölbt, die Sohlen hart, aber nicht spröde. Die Nägel sind kräftig und von dunkler Farbe.
Hinterhand
Die Stellung der Hinterläufe ist leicht rückständig, wobei die Hintergliedmaßen von hinten gesehen parallel zueinander stehen. Oberschenkel und Unterschenkel sind von annähernd gleicher Länge und bilden einen Winkel von ca. 120°, die Keulen sind kräftig und gut bemuskelt.
Die Sprunggelenke sind kräftig ausgebildet und fest, der Hintermittelfuß steht senkrecht unter dem Sprunggelenk.
Die Pfoten sind geschlossen, leicht gewölbt, die Ballen hart und von dunkler Farbe, die Nägel kräftig, gewölbt und ebenfalls von dunkler Farbe."
Da steht nix davon, dass die Hinterbeine kürzer sein sollen als die Vorderbeine. Stattdessen wird ein gerader Rücken mit leicht abfallender Kruppe beschrieben.
Hier (http://www.total-german-shepherd.com/GSD-Standard.html)gibts das ganze auch noch mal mit Bildchen des amerikanischen Standards. Auch da sieht man mehr als deutlich, dass die Hinterbeine nicht kürzer als die Vorderbeine sind.
Denk mal zurück an die 1990er Jahre! Da tauchten in Westdeutschland plötzlich Schäferhunde auf, die NICHT diesem völlig schwachsinnigen Standard entsprachen!
Ich denke, eher das Gegenteil war der Fall. :blink:
Die Grund für die Entwicklung der von dir beschriebenen Extreme ist aus meiner Sicht zu einem großen Teil bei Zuchtschauen (heute eher Ausstellungen genannt) zu suchen. Richtern kommt dort eine große Verantwortung zu.
Werden bei den Ridgebacks eine zeitlang überwiegend dunkle Hunde nach vorne gestellt, werden von Trendsetter-Züchtern dunkle Hunde gezüchtet. Werden helle nach vorne gestellt, werden helle gezüchtet.
Fahren Richter auf eine dicke Vorbrust ab, hast du bald einen Bug vor dem Hund. Wird auf eine ausgeprägte Hinterhandwinkelung wert gelegt, wird die besonders züchterisch in den Fokus gestellt und die Hunde sind teilweise vollkommen überwinkelt, damit man auch die "tolle" Hinterhandwinkelung erkennt. Das gleiche passiert, wenn überwiegend große und schwere Rüden gewinnen. Nur wenige Richter kommen heute mit einem Körmaß in den Ring. Und wenn, ist die Aufregung regelmäßig ganz schön groß.
Es liegt nicht (immer) am Standard, sondern es liegt an dem, was Menschen daraus machen. Es gibt genug Züchter, die sich von Modeerscheinungen nicht blenden lassen, sondern versuchen, nahe am Standard zu bleiben. Und die auch damit Erfolg haben. Wenn wir diesen Standard mit der Beschreibung des Exterieurs und des Charakters nicht hätten, hätten wir keine RRs und dieses Forum wäre nicht vorhanden. Denn dann wäre es vollkommen wurscht, was man sich kauft. Sind doch alles Hunde. Und obwohl wir den Standard haben, sind die Hunde dennoch immer vollkommen unterschiedlich und eigene Persönlichkeiten. Ich bin, wenn ich mir unsere drei Schätze angucke, jeden Tag wieder froh darüber, dass es Züchter gibt, die RRs nach einem vorgegebenen Standard züchten.
Viele Grüße,
Stefanie
Asani Hekima
19.10.2017, 23:13
Da hast Du jetzt nicht richtig gelesen. Die meisten Züchter müssen nicht "umme Ecke" fahren, um einen Rüden zu finden. Die haben mehrere Rüden davon im Haus. Mit ellenlangen Ahnentafeln, und jederzeit zur Besichtigung bereitstehend.
Den Unterschied zwischen "Züchter" und "Vermehrer" sollte man vielleicht nochmal diskutieren. Für mich ist ein "Züchter" ein "Vermehrer", der den Regeln eines willkürlich gesetzten "Rassestandards" Genüge zu tun versucht.
Das was du einen professionellen Züchter nennst, nenne ich Vermehrer. Kein seriöser Züchter hat mehrere Hündinnen inkl. Deckrüden. Kein von mir besuchter VDH Züchter hatte mehr als eine Hündin und diese wurde durch einen ausgewählten passenden Rüden gedeckt.
Meine Züchterin hat die Mutter meines Rüden gerade mal 2x im Abstand von 3 Jahren decken lassen und ist dazu ins Ausland gefahren. Das gleiche hat sie mit der Nachzuchthündin gemacht, die wurde bis jetzt nur 1x gedeckt.
Das Welpengehehe stand inmitten ihrer Wohnstube, die sie dazu halb leer geräumt hatte. Das ist eine professionelle, seriöse VDH Züchterin!
Für mich kommt ein Welpe ausschliesslich aus kontrollierter und transparenter Zucht in Frage. Transparent: alle Daten zu den Vorfahren, den Elterntiere und der Nachzucht falls schon Würfe vorhanden sind. Wo ich mir über die Zuchtstätte und über die Aufzucht ein Bild machen kann und ich einen guten Austausch und Beratung habe.
Ein erwachsener RR in Not (kann auch eine andere Rasse sein), oder ein Tierheimhund gegebenenfalls auch.
Bei der Wahl eines Rassehundes habe ich mich für das ganze Paket entschieden. Die wahrscheinliche- Grössen, - Gestalt, -das Wesen, sprich Veranlagung/Fähigkeiten.
Ich habe mich informiert was der momentane Zuchttrend ist und kann selbst entscheiden, mach ich da mit, oder nicht. Dient der momentane Zuchttrend nicht der Gesunderhaltung und dem Wesensstandard meiner gewählten Rasse, dann suche ich einen Züchter im Verband, der Zuchtziele verfolgt die mich überzeugen.
Aber niemals käme für mich der Kauf eines Welpen in Frage aus einer gewollten Verpaarung, die keinerlei Kontrollen oder Regeln unterliegt. Auch keiner aus irgendwelchen Pseudo- Zuchtvereinen, wo sich unter anderem all die Hunde sammeln, die in den Verbänden keine Zuchtzulassung erhalten haben. Für mich ist das selbsterklärend.
Zurück zu "Hund aus Tierheim, ohne Hundeerfahrung:
Beim Tierheimhund/ Hund in Not würde für mich das "Zusammenpassen" zählen. Dann, ob mich das Tierheim kompetent berät bei der Wahl des Hundes, mir ehrlich und vollständig Auskunft gibt über die Vorgeschichte des Hundes bzw. auch abrät und ob ich nach der Vermittlung noch kompetente Unterstützung für die erste Zeit erhalten kann.
Ja, dann wüsste ich nicht was dagegen spricht.
Gruss Eva
Marion18
20.10.2017, 10:58
...
Nicht? Wie ist denn die gängige Praxis? ...
Ich kenne mittlerweile fünf Ridgebackzüchter im VDH aus drei verschiedenen Ländern persönlich. Dort ist die gängige Praxis, dass die Hunde im Haus leben, mit im Bett schlafen und völlig normale Familienhunde sind.
Es werden teils sehr weite Wege in Kauf genommen, um den passenden Rüden zu besuchen und den Genpool möglichst weit zu halten. Das kann dann schon mal quer durch Europa gehen. Da werden im Vorfeld Nachzuchten besichtigt, sich viele Gedanken gemacht und Kranken- sowie Erfolgsgeschichten recherchiert.
Die Welpen sind von Geburt an mit im Haus und werden in den ersten Wochen 24 h/7 Tage betreut. Wenn es irgendeinen, noch so kleinen Grund zur Unsicherheit gibt, ist der Tierarzt da. Später werden sie mit allen Alltagsdingen vertraut gemacht. Sie werden mit passendem Futter ernährt, es wird auf das Wohlergehen der Mutter geachtet und dass sie genug Pausen bekommt. Die Wurfkiste und die Aufenthaltsplätze der Welpen werden dauerhaft sauber gehalten. Sie werden entwurmt, geimpft, gechipt und mehrfach ärztlich untersucht. Vor der Abgabe gibt es eine Wurfabnahme durch einen Zuchtwart. Die Interessenten für die Welpen werden persönlich zum Besuch erwartet und müssen bei Nichtgefallen mit einer Absage rechnen.
So sieht das aus und so sollte es für meinen Geschmack auch sein.
Gruß, Marion
... Kein von mir besuchter VDH Züchter hatte mehr als eine Hündin...
Ach, ich finde es durchaus legitim, wenn da mehr als eine Hündin rumspringt. Gerade dann, wenn der Züchter schon länger züchtet und auch alle zwei Jahre Welpen hat. Da würde es mich eher misstrauisch machen, wenn da nur eine gebärfähige Hündin rumspringt - optimalerweise gibt es ja auch noch eine Oma, die betüdelt inmitten der Familie ihren Lebensabend verbringt und die selbst (genauso wie der Umgang mit ihr) durchaus auch ein interessanter Einblick für Welpeninteressenten sein kann. Und eine Nachwuchshündin darf da auch ruhig herumhüpfen...
Josch, du bist hier im RR-Forum. VDH über alle Rassen gesehen ist so eine Sache für sich - da gibt es bei einigen Rassen durchaus auch einiges zu bemäkeln, weil letztendlich die Rassezuchtvereine innerhalb des Verbandes ihre eigenen Süppchen kochen. Ich habe gelernt, nach Rassen zu unterscheiden. Für den RR gibt es innerhalb des VDHs drei Zuchtvereine, die sich durchaus auch ein wenig unterscheiden, letztendlich wäre es mir aber wurscht, aus welchem der drei Vereine mein Welpe kommt, solange der Züchter passt. Aber eines ist für mich absolut unumstößlich in einer Welt, von der ich weiß, dass nicht alles Gold ist, was glänzt: Nirgendwo sind Welpen, Mutterhündinnen, Deckrüden und auch Welpenkäufer - und sogar der beim RR durchaus erstrebenswerte Standard - durch einen vorgegebenen Rahmen namens Zuchtordnung besser geschützt als in den drei VDH-Vereinen.
LG
Susanne mit Rose und Inigo (beides so arme bemitleidenswerte VDH-Hascherl :rolleyes: :blink:)
Stefanie,
ich für meinen Teil kenne diesen Standard sehr wohl.
Und seit wir unsere DSHündin Jolly hatten (späte 90er Jahre), haben wir uns jeden DSH, der irgendwo unsere Wege kreuzte, ganz genau angeschaut.
Leider war es in der Tat so, dass keiner mit stabiler Hinterhand daherkam. Teilweise war es sogar so, dass ein leichter seitlicher Druck gegen die Hüfte reichte, damit das Tier (fast) umfiel.
So ein Hund ist einfach nicht gesund und von seiner Eignung als "Gebrauchshund" meilenweit entfernt.
Wieviele DSH sieht man denn noch bei der Polizei z.B. Warum wohl haben sie sich für andere, "härtere" Rassen entschieden?
Dieses Phänomen des untauglich gezüchteten Hundes liegt nicht am Standard, sagst du?
Sondern an den Richtern?
Die Grund für die Entwicklung der von dir beschriebenen Extreme ist aus meiner Sicht zu einem großen Teil bei Zuchtschauen (heute eher Ausstellungen genannt) zu suchen. Richtern kommt dort eine große Verantwortung zu.
Noch trauriger. Dann stimmt doch etwas mit den Richtern nicht, oder/und mit den Auswahlkriterien für die Richter.
Abgesehen davon, dass es mir in höchstem Maße missfällt, dass man Hunde mit dem Winkelmesser vermisst - aber das ist halt meine individuelle Einschätzung - will man denn nicht (ein)sehen, dass der ausgefeilteste Zuchtstandard nichts nützt, sondern höchst kontraproduktiv ist, wenn die Zuchtergebnisse körperliche Beeinträchtigungen davontragen?
Ich spreche natürlich - fachfremd :blink: - vom DSH, aber ich glaube, dass viele von meinen Feststellungen auch für andere Hunderassen zutreffen.
Wie das beim RR aktuell aussieht, und welche Entwicklungen zu erwarten (befürchten) sind, kannst du mit Sicherheit weit besser beurteilen. In diesem Zusammenhang erscheint mir auffallend, dass RRs immer größer und schwerer werden. Z.B.
Deinen Post habe ich wirklich mit Interesse gelesen.
Ich glaube dir deine Worte
Ich bin, wenn ich mir unsere drei Schätze angucke, jeden Tag wieder froh darüber, dass es Züchter gibt, die RRs nach einem vorgegebenen Standard züchten.
Nun bist du sicher jemand, der sich in der RR Zucht auskennt, was es dir mit Sicherheit ermöglicht hat, dir Hunde von Züchtern auszusuchen, die die dir wichtigen Voraussetzungen mitbringen.
Das trifft wahrscheinlich nicht für jeden RR Interessierten zu, auch nicht für jene, die sich wirklich bemühen, das Richtige zu tun. Doch auch diese müssten doch davon ausgehen können, dass der Rassenstandard so realisiert wird, dass sie nicht am Ende einen kranken Hund haben.
Und noch etwas: "Schätze" gibt es auch ohne Standard, ohne Papiere. Ganz bestimmt! ich kenne ein paar :blink:
Asani Hekima
20.10.2017, 13:58
2
Ach, ich finde es durchaus legitim, wenn da mehr als eine Hündin rumspringt. Gerade dann, wenn der Züchter schon länger züchtet und auch alle zwei Jahre Welpen hat. Da würde es mich eher misstrauisch machen, wenn da nur eine gebärfähige Hündin rumspringt - optimalerweise gibt es ja auch noch eine Oma, die betüdelt inmitten der Familie ihren Lebensabend verbringt und die selbst (genauso wie der Umgang mit ihr) durchaus auch ein interessanter Einblick für Welpeninteressenten sein kann. Und eine Nachwuchshündin darf da auch ruhig herumhüpfen...
Susanne mit Rose und Inigo (beides so arme bemitleidenswerte VDH-Hascherl :rolleyes: :blink:)
Ich meinte eigentlich auch eher mehrere Hündinnen mit denen gleichzeitig produziert wird, so wie das von Josch behauptet wird.
Stefanie,
ich für meinen Teil kenne diesen Standard sehr wohl.
Und seit wir unsere DSHündin Jolly hatten (späte 90er Jahre), haben wir uns jeden DSH, der irgendwo unsere Wege kreuzte, ganz genau angeschaut.
Leider war es in der Tat so, dass keiner mit stabiler Hinterhand daherkam. Teilweise war es sogar so, dass ein leichter seitlicher Druck gegen die Hüfte reichte, damit das Tier (fast) umfiel.
So ein Hund ist einfach nicht gesund und von seiner Eignung als "Gebrauchshund" meilenweit entfernt.
Wieviele DSH sieht man denn noch bei der Polizei z.B. Warum wohl haben sie sich für andere, "härtere" Rassen entschieden?
Sehe ich genauso. Es ist in der Tat so, dass die DSH-Züchter in den alten Bundesländern zum Teil "Schau-Linien" gezüchtet haben. Hunde aus Arbeitslinien wurden "unbeliebter", weil sie vielen Menschen, die einen "Familienhund" suchten, meist zu kernig waren. Unser Hund kam leider aus einer Schaulinie. Wir haben ihn trotzdem aus dem Tierheim geholt, weil er einfach ein toller Kerl war.
Solche Auswüchse gab es in der ehemaligen DDR nicht. Da behielten die DSH ihren geraden Rücken. Wer es nicht glaubt, kann ja mal nach den Stichworten Ost- und West-Linien googeln.
Noch ein Nachsatz zum Thema "Züchter": Es gibt in den großen, anerkannten Verbänden sowohl Züchter, die ihre Zucht als Hobby betreiben. Die haben meist nur einen, vielleicht zwei Hunde (Hündinnen) und reisen in der Tat gern rum, um passende Deckrüden zu finden. Es gibt daneben aber auch Züchter, die die Zucht kommerziell betreiben. Auch die sind Mitglied der hier als vertrauenswürdig eingestuften Verbände! Und die kommen gar nicht mit nur ein zwei Hündinnen aus, weil sie die Tiere nicht laufend decken lassen dürfen. Bei diesen Züchtern finden sich regelmäßig ganze Rudel. Vier Hündinnen und zwei Rüden sind da keine Seltenheit. Und diese Züchter als "Vermehrer" zu bezeichnen und ihnen die Seriösität abzusprechen, halte ich für SEHR gewagt! Ich stelle hier jetzt keine Links zu solchen Züchtern ein, weil das nach dem Diskussionsverlauf als "Pranger" verstanden werden könnte. Aber die lassen sich ja leicht auf den Verbandsseiten finden....
Ich persönlich würde auch einen Züchter der ersten Kategorie bevorzugen. Mich interessiert dabei nichtmal, ob der Züchter einem Verband angehört (auch wenn denen hier von einigen Diskussionsteilnehmern der Status des Züchters nicht zugebilligt wird...). Viel wichtiger als die "Papiere" finde ich es, die Hündin (und am liebsten auch den Rüden...) zu sehen und mir selbst ein Bild über das Wesen der Tiere und über die Haltungsbedingungen machen zu können.
Dass beim RR gegenwärtig glücklicherweise noch die "Hobby-Züchter" der ersten Kategorie in der Mehrzahl sind, liegt sicher daran, dass der RR noch nicht so verbreitet ist, wie sogenannte Moderassen.
LG
Jochen
Nun bist du sicher jemand, der sich in der RR Zucht auskennt, was es dir mit Sicherheit ermöglicht hat, dir Hunde von Züchtern auszusuchen, die die dir wichtigen Voraussetzungen mitbringen.
Das trifft wahrscheinlich nicht für jeden RR Interessierten zu, auch nicht für jene, die sich wirklich bemühen, das Richtige zu tun. Doch auch diese müssten doch davon ausgehen können, dass der Rassenstandard so realisiert wird, dass sie nicht am Ende einen kranken Hund haben.
Nun ja. Egal ob man einen Hund, ein Pferd, eine Katze oder ein Auto kaufen möchte - sich vorab zu informieren, ist per se nicht schädlich und nicht verboten. Einfach davon auszugehen, dass jeder, der einen Hund, ein Pferd, eine Katze oder ein Auto verkauft, ein netter Mensch mit nur allerbesten Intentionen ist, ... das wäre reichlich naiv, nicht wahr?
Idealerweise informiert man sich so umfangreich, dass man hinterher nicht das totale Mängelexemplar aufm Sofa liegen oder aufm Hof stehen hat.
Und ausgerechnet Stefanie hat sich m.E. nun wirklich genug Mühe gegeben, dem RR-Interessierten die relevanten Informationen möglichst niedrigschwellig zugängig (zugänglich? Mein Sprachmodul klemmt gerade:o) zu machen.
Lesen muss man das Buch dann aber schon selbst.
Wobei ... Stefanie - Hörbuch? :p
.. liegt sicher daran, dass der RR noch nicht so verbreitet ist, wie sogenannte Moderassen. ..ich fürchte, josch lebt in einer anderen welt.
@josch, du bist mir immer noch eine antwort schuldig. (zur erinnerung: wer?)
ich fürchte, josch lebt in einer anderen welt.
@josch, du bist mir immer noch eine antwort schuldig. (zur erinnerung: wer?)
Ich habe gerade geschrieben, dass ich hier keine Links einstellen werde, da das als Pranger verstanden werden kann. Aus dem gleichen Grund nenne ich keine Namen. Wirf Googel an, such nach einer beliebigen, verbreiteten Rasse und dem Stichwort Züchter. Ganz oben in der Liste stehen dann meist Anzeigen von Züchtern, die dem VDH/FCI angehören. Selbst bei der Suche nach "Ridgeback" und "Züchter" taucht gleich oben jemand auf, der mit drei Hündinnen und einem Deckrüden züchtet. Hat ein solcher Züchter mehrere Würfe, trennt er die üblicherweise von den anderen Tieren. Wie macht man das??? Kann ja wohl nicht sein, dass zwei Würfe gleichzeitig oder nacheinander wild durchmischt im Wohnzimmer zusammen leben, oder?
Zu dem Thema steht zum Beispiel auch was in der Tierschutz-Hundeverordnung. Ein Zitat daraus: "Wer gewerbsmäßig mit Hunden züchtet, muss sicherstellen, dass für jeweils bis zu zehn Zuchthunde und ihre Welpen eine Betreuungsperson zur Verfügung steht..." Auch zu Zwingerhaltung findet man da etwas. Ist also durchaus legal. Es gibt solche Züchter und solche Züchter gehören durchaus den großen Verbänden an. Natürlich muss niemand bei denen einen Welpen kaufen. Aber vor diffamierenden Äußerungen über solche gewerbsmäßigen Züchtern sollte man sich besser hüten.
Und: Wenn meine Aussage, dass andere Rassen verbreiteter sind als Ridgebacks, Dir so absurd erscheint, leben wir wohl tatsächlich in verschiedenen Welten.
LG
Jochen
Stefanie R.
20.10.2017, 16:39
Stefanie,
ich für meinen Teil kenne diesen Standard sehr wohl.
[...]
So ein Hund ist einfach nicht gesund und von seiner Eignung als "Gebrauchshund" meilenweit entfernt.
Wieviele DSH sieht man denn noch bei der Polizei z.B. Warum wohl haben sie sich für andere, "härtere" Rassen entschieden?
Es ging mir darum aufzuzeigen, dass im Standard weder steht, dass der Schäferhund mit einem megaabfallenden Rücken, noch mit kürzeren Hinter- als Vorderbeinen ausgestattet zu sein hat. Dort steht andauernd "Arbeitshund, Schutzhund, Wachhund" was per se schon eine gewisse Funktionalität voraussetzt. Es steht ferner darin, dass der Rücken gerade und nur die Kruppe leicht abfallend sein soll. Natürlich gibt es Schäferhunde mit Hüftproblemem, wahrscheinlich sogar sehr viele. Aber das wird nicht im Standard gefordert. Jedenfalls nicht, wenn ich als Nicht-Schäferhund-Mensch den unbefangen lese und interpretiere.
Und noch etwas: "Schätze" gibt es auch ohne Standard, ohne Papiere. Ganz bestimmt! ich kenne ein paar :blink:
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Warum wird jedesmal unterstellt, dass jemand, der Wert auf die Einhaltung des Rassestandards hat, Mischling bzw. Hunde ohne Papiere nicht wertschätzen würde? Wir hatten selbst früher Mischlinge und Hunde ohne bzw. mit wertlosen Papieren und die wurde nicht weniger geliebt als die heute mit VDH-Papieren vom Züchter.
Aber gerade WEIL ich auch die andere Seite erlebt habe bzw. meine früheren Hunde dies erleben mussten, setze ich heute meine Prioritäten anders. Ich habe für mich entschieden, dass ich die pure Produktion von Hunden durch meine Abnahme nicht unterstütze.
Noch ein Nachsatz zum Thema "Züchter": Es gibt in den großen, anerkannten Verbänden sowohl Züchter, die ihre Zucht als Hobby betreiben. Die haben meist nur einen, vielleicht zwei Hunde (Hündinnen) und reisen in der Tat gern rum, um passende Deckrüden zu finden. Es gibt daneben aber auch Züchter, die die Zucht kommerziell betreiben. Auch die sind Mitglied der hier als vertrauenswürdig eingestuften Verbände! Und die kommen gar nicht mit nur ein zwei Hündinnen aus, weil sie die Tiere nicht laufend decken lassen dürfen. Bei diesen Züchtern finden sich regelmäßig ganze Rudel. Vier Hündinnen und zwei Rüden sind da keine Seltenheit.
Das sehe ich auch so. Allerdings wird auch hier immer noch gemäß Vorgaben der Vereine kontrolliert. Und auch die gegenseitige Kontrolle der Züchter spielt eine Rolle. Die sollte man nicht unterschätzen.
Und ausgerechnet Stefanie hat sich m.E. nun wirklich genug Mühe gegeben, dem RR-Interessierten die relevanten Informationen möglichst niedrigschwellig zugängig (zugänglich? Mein Sprachmodul klemmt gerade:o) zu machen.
Lesen muss man das Buch dann aber schon selbst.
Wobei ... Stefanie - Hörbuch? :p
Ich habe mich gegen ein Hörbuch entschieden, weil man dann die Fotos und Zeichungen nicht mehr dabei hat. Und die sind für mich das Salz in der Suppe bzw. im Buch. :D :blink:
Viele Grüße,
Stefanie
do *not* feed the troll
btt: wie ist das denn nun mit den leuten, die sich ohne hundeerfahrung einen tierheimhund geholt haben. gibt es hier jemanden, der berichten kann und will?
do *not* feed the troll
btt: wie ist das denn nun mit den leuten, die sich ohne hundeerfahrung einen tierheimhund geholt haben. gibt es hier jemanden, der berichten kann und will?
Du meinst, dass wir hier unsere Zeit und Mühe an einen Troll verschwenden?
Woran machst du das fest? (Abgesehen von den stellenweise schon seltsam anmutenden Vorstellungen von "den" Züchtern und ihrem Wirken.)
Da bin ich auch ins Grübeln geraten, gebe ich zu.
Aber es gibt halt Hundemenschen, die von ihrer Art zu denken ebenso überzeugt sind wie wir von unserer - so unterschiedlich diese im Einzelfall auch aussehen mag, meinst du nicht?
Und deine btt-Mahnung - die ist natürlich zu unterstützen.
Komisch, dass da noch niemand so richtig geantwortet hat :confused:
vllt. hat dieses Forum keinen davon in der Community?
Und warum wohl nicht??
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Warum wird jedesmal unterstellt, dass jemand, der Wert auf die Einhaltung des Rassestandards hat, Mischling bzw. Hunde ohne Papiere nicht wertschätzen würde? Wir hatten selbst früher Mischlinge und Hunde ohne bzw. mit wertlosen Papieren und die wurde nicht weniger geliebt als die heute mit VDH-Papieren vom Züchter.
Aber gerade WEIL ich auch die andere Seite erlebt habe bzw. meine früheren Hunde dies erleben mussten, setze ich heute meine Prioritäten anders. Ich habe für mich entschieden, dass ich die pure Produktion von Hunden durch meine Abnahme nicht unterstütze.
Das sehe ich auch so. Allerdings wird auch hier immer noch gemäß Vorgaben der Vereine kontrolliert. Und auch die gegenseitige Kontrolle der Züchter spielt eine Rolle. Die sollte man nicht unterschätzen.
Stefanie
So, hier nun meine letzte Off-Topic-Äußerung zum Thema "Zucht nach Rassestandard"....
Liebe Stefanie, ich verurteile niemanden, der - wie Du - sich dafür entscheidet, nur Hunde von Züchtern mit VDH-Papieren zu kaufen. Ich meinerseits erlaube mir aber, weiterhin anderer Meinung zu sein und erwarte dafür den gleichen Respekt.
Ich verurteile auch nicht die Züchter, die nach Rassestandards züchten. Soll jeder machen wie er will. Und jeder "Kunde" kann frei entscheiden, von wem er was kaufen will. Aber eines muss ich jetzt doch mal sagen:
Es wird hier gern so dargestellt, als würden die Rassestandards (und deren Kontrolle durch irgendwelche Vereine) dazu dienen, eine Rasse "gesund" zu erhalten. Das stimmt so nicht! Rassestandards dienen lediglich dazu, ein äußeres Erscheinungsbild zu festigen. Zucht dient folglich dazu, alle "unerwünschten" Eigentschaften aus einer Rasse "herauszuzüchten". Letztlich hat sie zum Ziel, die genetische Vielfalt einer Rasse zu verringern. Die Rasse genetisch "ärmer" zu machen. Und sie führt unbestreitbar dazu, dass in den einzelnen Rassen genetische Mängel verbreitet werden!
Hierzu verlinke ich mal eine Dokumentation der BBC. Die liegt leider nur in englischer Sprache vor und bezieht sich auf die Situation in Großbritannien. Im Kern läuft das bei uns aber genauso:
https://topdocumentaryfilms.com/pedigree-dogs-exposed/
Übrigens geht es ab ca. Minute 19 auch um Ridgebacks!
LG Jochen
Und deine btt-Mahnung - die ist natürlich zu unterstützen.
Komisch, dass da noch niemand so richtig geantwortet hat :confused:
vllt. hat dieses Forum keinen davon in der Community?
Und warum wohl nicht??
Nun, ich bin einer von den Leuten, die Erfahrung haben, ohne Erfahrung einen Tierheimhund zu adoptieren. Unser erster Hund kam aus dem Tierheim. War allerdings kein Ridgeback, sondern ein Deutscher Schäferhund. Mit der Situation umzugehen, war nicht leicht, da der Hund zwei Jahre alt war und eine "Vorgeschichte" hatte, die wir nicht kannten. Es hat Monate gedauert, bis wir ihn einschätzen konnten - und er uns. Und bis wir einander vertraut haben. Noch nach Jahren zeigte er Verhaltensweisen, die nicht auf unser Zusammenleben zurückzuführen waren, sondern auf die Zeit vor seinem Einzug in unsere Familie.
Ob es - ohne Erfahrung! - mit einem Welpen einfacher gewesen wäre, kann ich nicht beurteilen. Als wir unseren ersten Welpen bekommen haben, hatten wir ja schon einige Erfahrung. Welpen haben natürlich nicht diese unbekannte Vorgeschichte. Für jede Fehlentwicklung, die sie nehmen, ist man selbst verantwortlich. Aber sie sind auf andere Art herausfordernd. Keine Ahnung, ob mir/uns die erste Hundeerfahrung mit einem Welpen leichter gefallen wäre.
Deshalb habe ich dem Fragesteller in meiner ersten Antwort geraten, nicht zuviel nachzudenken, sondern nach Bauchgefühl zu entscheiden.
LG Jochen
Hallo Stefanie,
über die Erkenntnis, dass im Standard des DS nichts von Hinterbeinen steht, die kürzer als die Vorderbeine sein sollen, bin ich längst hinaus. Diese Meinung vertrat ich nie. Obwohl die Realität genau diesen Gedanken nahelegen könnte.
Was mich an deinem Post stört, ist die vollständig sinnentfremdende Verkürzung meiner Worte
https://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/misc/quote_icon.png Zitat von Jajosel https://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/buttons/viewpost-right.png (https://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/allgemeine-themen-zum-rr/42816-rr-aus-dem-tierheim-ohne-hundeerfahrung-post837779.html#post837779)
Off-Topic:
Stefanie,
ich für meinen Teil kenne diesen Standard sehr wohl.
[...]
So ein Hund ist einfach nicht gesund und von seiner Eignung als "Gebrauchshund" meilenweit entfernt.
Du selbst hattest den Hinweis darauf gegeben, dass der Standard nur soviel wert ist, wie das, was die Richter daraus machen.
Ich habe mitnichten gesagt, dass der Standard die Hunde krank machen würde. So klingt das aber durch die Auslassung...
Schade auch, dass du dich nicht mehr zu der Rolle der Richter geäussert hast.
Aber das ist für Insider ja vielleicht auch nicht ratsam.
Ich habe dir auch nicht unterstellen wollen, dass du kein Herz für Mischlinge, Hobby Züchtungen etc. hättest.
Wenn ihr auch solche hattet, aber zu dem von dir ausgeführten Schluss gelangt seid... dagegen habe ich selbstverständlich nichts einzuwenden.
Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen:
Jeder soll beim Hundekauf und v.a. danach nach seiner Facon glücklich werden. Und dann ggf. Erfahrungen daraus ziehen.
Es gibt Rassehundehalter, die heute der Meinung sind, dass sie den nächsten Hund ganz sicher nicht mehr vom Züchter holen und HH, die nach schlechten Erfahrungen mit Vermehrerhunden das Heil in einem VdH Welpen suchen.
Nur sollte man sich davor hüten, anzunehmen, dass man damit vor allen Unwägbarkeiten, die ein Hundeleben bereithält, gefeit ist.
Es wäre viel zu schön, wenn das so wäre...
2
Ich meinte eigentlich auch eher mehrere Hündinnen mit denen gleichzeitig produziert wird, so wie das von Josch behauptet wird.
Genau das erlebte ich im Frühjahr in der Dalmatiner Zucht (VdH).
Zwei Hündinnen warfen innerhalb weniger Tage insgesamt 21 Welpen.
Das war bisher in diesem Kennel nicht die Regel - aber man könnte ja auf den Geschmack kommen...
....in Anbetracht des erzielten Reingewinns...
Na, ganz vom Haken lassen, würde ich die Mitforistin Stefanie bezüglich DSH nicht. Sie hat ja den Rassestandard zitiert, der bezüglich der Hinterbeine einen "Anstellwinkel" von 120 Grad "fordert". Diese Beinstellung verursacht den abfallenden Rücken, und sie ist anatomisch ungünstig und begünstigt Fehlstellungen und Verschleiß. Dass HD-Untersuchungen stattfinden, um das Problem in den Griff zu kriegen, ändert daran nicht so sehr viel. Hier mal ein Zitat aus Wikipedia (sicher keine Bibel, aber trotzdem...):
"Die bekannteste Erkrankung des Deutschen Schäferhundes, die auch immer wieder mit ihm in Verbindung gebracht wird, ist die Hüftdysplasie (https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%BCftdysplasie_des_Hundes) (HD). Diese Erkrankung ist erstmals bei einem deutschen Schäferhund festgestellt worden. Die OFA (https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Orthopedic_Foundation_for_Animals&action=edit&redlink=1)-Datenbank listet 19 Prozent aller untersuchten Deutschen Schäferhunde als dysplastisch, wohingegen lediglich 3,8 Prozent mit hervorragend bewertet werden."
Bei den 19 Prozent dysplastischen Hunden handelt es sich um Hunde, die eine Zuchtzulassung haben! Der Rassestandard (...120 Grad...), der aus "ästhetischen Gründen" eingeführt wurde, hat also eine weit verbreitete erbliche Krankheit erzeugt, die noch heute weiter vererbt wird.
Mist.... Eigentlich wollte ich doch die Klappe halten. Jetzt aber.
LG
Jochen
Nun ja. Egal ob man einen Hund, ein Pferd, eine Katze oder ein Auto kaufen möchte - sich vorab zu informieren, ist per se nicht schädlich und nicht verboten. Einfach davon auszugehen, dass jeder, der einen Hund, ein Pferd, eine Katze oder ein Auto verkauft, ein netter Mensch mit nur allerbesten Intentionen ist, ... das wäre reichlich naiv, nicht wahr?
Idealerweise informiert man sich so umfangreich, dass man hinterher nicht das totale Mängelexemplar aufm Sofa liegen oder aufm Hof stehen hat.
Das ist doch sonnenklar, Tina, und braucht nicht besonders betont zu werden :rolleyes:
Obwohl.... für Autos gibt es detallierte Infobroschüren.
Und auch wer die in aller Ausführlichkeit studiert hat, und, und, und.... klingelt da was?:blink:
Ungleich schwieriger ist es für den Otto Normalverbraucher, der keine besonderen informativen Beziehungen in Sachen Hundezucht hat, so tief in die Materie einzudringen, dass er grobe Kauffehler ausschliessen kann.
Und wie lange kann es dauern, die Sache mit der gebotenen (?) Gründlichkeit anzugehen?
Viel zu lange für den "normalen" Interessenten.
Ja. Aber dann kann man ja ihm immer noch sagen wenn etwas schief gegangen ist: Selbst schuld! Doch nicht von DEM Züchter! Weisst du denn nicht, dass...?
Ich jedenfalls fände es schlimm, wenn man dem Käufer, der sich auf DIE namhafte Hundezucht Organisation und deren Züchter verlässt, Naivität vorwerfen würde.
Von diesem Blickwinkel aus betrachtet, kann er eben auch zum Vermehrer gehen.
Dann träfe ihn der Vorwurf zu recht.
Genau das erlebte ich im Frühjahr in der Dalmatiner Zucht (VdH).
Zwei Hündinnen warfen innerhalb weniger Tage insgesamt 21 Welpen.
Das war bisher in diesem Kennel nicht die Regel - aber man könnte ja auf den Geschmack kommen...
....in Anbetracht des erzielten Reingewinns...
Wenn du dir mal die Mühe machst, die ZOs der RR-VDH-Vereine zu lesen, dann wüsstest du, dass das in Deutschland bei RRs - und um die geht es hier ja vornehmlich - gar nicht geht. Zwei Würfe gleichzeitig sind ein No Go. Ich spreche hier weder für Dalmatiner noch für Schäferhunde... Irgendwie hab ich insgesamt den Eindruck, dass ZOs (auch die für RR) nicht so gerne gelesen werden - da wird halt mal munter rummokiert, ohne überhaupt den Kern verinnerlicht zu haben. Wäre aber eventuell und ganz vielleicht etwas erhellend.
LG
Susanne
Stefanie R.
20.10.2017, 22:22
Na, ganz vom Haken lassen, würde ich die Mitforistin Stefanie bezüglich DSH nicht. Sie hat ja den Rassestandard zitiert, der bezüglich der Hinterbeine einen "Anstellwinkel" von 120 Grad "fordert".
Jochen, du schriebst, dass die Hinterbeine per Rassestandard kürzer sein müssen als die Vorderbeine und dass dieser Rassestandard der größte Schwachsinn ist. Ich sage nicht, dass Rassestandards perfekt sind und ich sage auch nicht, dass sie toll umgesetzt werden. Ich habe schon gerade gar keine Lust dazu, mich im Falle des Schäferhunds mit den ganzen Grad-Zahlen auseinanderzusetzen, weil für mich ein Hund nicht nur aus Winkelungen besteht, sondern immer das Gesamtbild, sprich auch der Charakter passen muss. Aber deine Aussage dazu war schlichtweg falsch.
Ohne Rassestandards gäbe es keine Rassen. Natürlich gibt es Leute, die sich bewusst für Mischlinge entscheiden und denen ein gutes Zuhause bieten. Das ist gut für den betroffenen Hund, ohne Zweifel.
Viele Grüße,
Stefanie
Na, ganz vom Haken lassen, würde ich die Mitforistin Stefanie bezüglich DSH nicht. Sie hat ja den Rassestandard zitiert, der bezüglich der Hinterbeine einen "Anstellwinkel" von 120 Grad "fordert". Diese Beinstellung verursacht den abfallenden Rücken, und sie ist anatomisch ungünstig und begünstigt Fehlstellungen und Verschleiß. Dass HD-Untersuchungen stattfinden, um das Problem in den Griff zu kriegen, ändert daran nicht so sehr viel. Hier mal ein Zitat aus Wikipedia (sicher keine Bibel, aber trotzdem...):
"Die bekannteste Erkrankung des Deutschen Schäferhundes, die auch immer wieder mit ihm in Verbindung gebracht wird, ist die Hüftdysplasie (https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%BCftdysplasie_des_Hundes) (HD). Diese Erkrankung ist erstmals bei einem deutschen Schäferhund festgestellt worden. Die OFA (https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Orthopedic_Foundation_for_Animals&action=edit&redlink=1)-Datenbank listet 19 Prozent aller untersuchten Deutschen Schäferhunde als dysplastisch, wohingegen lediglich 3,8 Prozent mit hervorragend bewertet werden."
Bei den 19 Prozent dysplastischen Hunden handelt es sich um Hunde, die eine Zuchtzulassung haben! Der Rassestandard (...120 Grad...), der aus "ästhetischen Gründen" eingeführt wurde, hat also eine weit verbreitete erbliche Krankheit erzeugt, die noch heute weiter vererbt wird.
Ich bring das mal so auf den Punkt: Möchte ich heute einen DSH, würde ich ihn aus einem dem FCI angeschlossenen Verband holen. Warum: Weil ich selbst bei den Vorfahren des Welpens meiner Wahl überprüfen kann, ob und in welchem Grad HD vorkam, ob und in welchem grad die Elterntiere HD haben, inklusiv alle anderen Ergebnissen der Gesundheitsüberprüfungen und ob die Nachzucht des Züchters gesunde Welpen hervorbrachte.
Diese Ergebnisse sind bei einem seriösen Züchter transparent. Das alles ist bei einer nicht kontrollierten Zucht, bei angeblichen Zufallsverpaarungen usw. nicht vorhanden, oder nicht vertrauenswürdig.
Dieses Auswahl-Verfahren führte zu einer erfüllten und wunderbaren Zeit in meinem Leben mit 2 gesunden, fitten und leistungsfähigen (Hundesport) DSH's bis in deren hohes Hundealter. (14J und 15J )
Und zu einer pumperlgesunden RR Hündin ( 3xHolzklopf), vor einem Monat 8 Jahre alt geworden. Deren Züchterin nutzt die Häufigkeit der Würfe pro Hündin schon voll aus, was ich persönlich zuviel finde. Aber wenigstens ist eine Beschränkung vorhanden. Und die Welpen sind gesund.
Ich denke, es braucht nicht nur verantwortungsvolle Züchter, es braucht vor allem verantwortungsvolle Welpenkäufer, die ihr Hirn einschalten bei der Züchterwahl.
Sind diese irgendwann die Mehrheit, hat Modezucht/Qualzucht, ausbeuterische Zucht und unseröse Zucht keine Abnehmer mehr.
Aber, seufz.....(hier stellt euch bitte den Bartwickel-smiley vor)
Gruss Eva
Jochen, du schriebst, dass die Hinterbeine per Rassestandard kürzer sein müssen als die Vorderbeine und dass dieser Rassestandard der größte Schwachsinn ist.
....
Ohne Rassestandards gäbe es keine Rassen. Natürlich gibt es Leute, die sich bewusst für Mischlinge entscheiden und denen ein gutes Zuhause bieten. Das ist gut für den betroffenen Hund, ohne Zweifel.
Viele Grüße,
Stefanie
Liebe Stefanie, ich habe nirgendwo geschrieben, dass die Hinterbeine per Rassestandard kürzer sein müssen. Ich habe auf das von Dir eingestellte Zitat verwiesen, wonach die Hinterbeine nicht senkrecht (90 Grad) unter dem Hund stehen sondern im Winkel von 120 Grad nach hinten zeigen sollen - wodurch zwangsläufig das Hinterteil des Hundes absackt. Reine Geometrie...
Falsch ist Deine Behauptung, dass es ohne Rassestandards keine Rassen geben würde. Hunderassen sind schon im Altertum von griechischen und römische Autoren beschrieben worden. Manche dieser Beschreibungen passen gut auf heute anerkannte Hunderassen. Beispiel: Tibetmastiff. Es gibt zwischen den modernen und diesen "alten" Rassen nur einen zentralen Unterschied: Früher wurden bestimmte Hündinnen zu bestimmten Rüden geführt, weil sie bestimmte gewünschte EIGENSCHAFTEN/FÄHIGKEITEN hatten. Heute werden sie zusammengeführt, weil ein willkürlich festgesetzter Standard ein bestimmtes AUSSEHEN fordert.
Dagegen ist im Grundsatz nichts einzuwenden. Man muss sich nur im Klaren sein, dass dies auch unerwünschte Folgen haben kann und nachweislich hat! Schau Dir bitte die BBC-Dokumentation an. Die ist wirklich sehenswert und aufschlussreich.
Und jetzt nochmal: Ich respektiere es, wenn Du Dich grundsätzlich für standardtreue Züchter entscheidest. Respektiere Du es bitte, dass ich eine andere Meinung habe und für die sogar Argumente und Belege anführen kann. Ich finde es unangemessen, hier als Troll beschimpft zu werden, weil ich nicht demütig und kritiklos Eure Meinung übernehme!
Sorry für die Tippfehler. Ich schreibe gerae mit dem Tablet....
LG Jochen
Übrigens rege ich jetzt nocjmal an, diesen Teil der Diskussion in einem eigenen Strang fortzusetzen
Die BBC-Dokumentation ist vielen von uns schon lange bekannt und wir hatten schon ausreichend Zeit, darüber nachzudenken. Wunder dich nicht, wenn keine Resonanz kommt, das haben wir hier schon ewig durch.
LG
Susanne
(mit ausnahmslos RIDGELOSEN armen VDH-Hascherln :blink: )
Ich möchte jetzt mal an den Ausgangspunkt zurückkehren, heins fragte, wer tierheimhunde hat.
Ich.
Zwar nicht ganz ohne hundeerfahrung...ich bin mit Hunden großgeworden, aber hatte noch keinen eigenen. Mein mann hatte vor etwa 20jahren einen zugelaufenen hund.
Herr hund (RR) kam mit 16monaten zu uns (third hand hund, mit diversen baustellen, beste rüpelphase), frau hund (fast ridgebackgroß, mischling) mit vermutet 3jahren (aus ungarischer tötung, schwer traumatisiert, hatte wohl bis dahin auf sich allein gestellt gelebt).
In beide hunde haben wir viel zeit und geld investiert, in form von trainerstunden. Die erste trainerin hat der RR in sehr kurzer zeit verschlissen, die zweite hat dann viel geholfen.
Heute ist herr hund ein couch potato, aber sehr umgänglich. Ein souveräner hund...nein das wird er nie. Dafür ist das packerl, das er mitgebracht hat zu groß. Frau hund hat nach mehreren jahren (jaaa, manchmal dauerts länger) begriffen, dass sie von uns etwas lernen kann. Sie ist und bleibt aber ein tendenziell aggressiver hund.
Am wohlsten fühlen sie sich hier im ligurischen busch.
Zivilisation? Geht mit herrn hund gut, stresst ihn aber sehr. Mit frau hund...mit maulkorb geht vieles, aber sie kommt schlecht mit fremden menschen/hunden, autos und lärm zurecht.
Unser nächster hund? Ein welpe aus vdh zucht.
Warum? Armen tieren ein zuhause zu geben, sie aufzupäppeln und ein schönes leben zu bieten ist toll...aber ich möchte das nächste mal nicht jahrelang die fehler andrer leute ausbügeln....wenn dann meine eigenen..:)
Warum vdh?mmn die einzige Möglichkeit, zu wissen, ob die elterntiere und ahnen gesund sind (und zwar nicht nur augenscheinlich, sondern nachgewiesen per ärztlichem attest hd/ed frei) und einen guten charakter haben (immerhin muss zur zuchtzulassung ja auch das wesen des hundes geprüft werden).
Lieben Gruß aus Bella Italia!
Wenn du dir mal die Mühe machst, die ZOs der RR-VDH-Vereine zu lesen, dann wüsstest du, dass das in Deutschland bei RRs - und um die geht es hier ja vornehmlich - gar nicht geht. Zwei Würfe gleichzeitig sind ein No Go. Ich spreche hier weder für Dalmatiner noch für Schäferhunde... Irgendwie hab ich insgesamt den Eindruck, dass ZOs (auch die für RR) nicht so gerne gelesen werden - da wird halt mal munter rummokiert, ohne überhaupt den Kern verinnerlicht zu haben. Wäre aber eventuell und ganz vielleicht etwas erhellend.
LG
Susanne
Wenn du dir die Mühe machst, die Posts in diesem Faden genau zu lesen, würdest du feststellen, dass es hier nicht nur um die RRs und deren Zucht geht, sondern, dass die Diskussion ihren Anfang genommen hat mit den DSHen, um dann zu einer Standard-Diskussion i.Allg. überzugehen und dabei diverse Rassen zu berühren.
Ab und zu wird es hier ja wohl auch gestattet sein, den Blick über den Gartenzaun zuzulassen.
Dass 2 Würfe gleichzeitig in den Statuten der RR Vereine nicht vorgesehen sind, ist mir bekannt.
Insoweit bin ich hinreichend "erhellt".
Die BBC-Dokumentation ist vielen von uns schon lange bekannt und wir hatten schon ausreichend Zeit, darüber nachzudenken. Wunder dich nicht, wenn keine Resonanz kommt, das haben wir hier schon ewig durch.
Aha. "Wir hier".
Du sprichst also für uns alle. :confused:
Interessant.
Die BBC-Dokumentation ist vielen von uns schon lange bekannt und wir hatten schon ausreichend Zeit, darüber nachzudenken. Wunder dich nicht, wenn keine Resonanz kommt, das haben wir hier schon ewig durch.
LG
Susanne
(mit ausnahmslos RIDGELOSEN armen VDH-Hascherln :blink: )
Als Neuling fehlt mir der Überblick, welche Themen in diesem Forum schon disktiert worden sind. Habt also Nachsicht, wenn ich was frage oder schreibe, das Ihr schon rauf und runter debattiert habt.
Wenn die Doku so allgemein bekannt ist, verstehe ich allerdings nicht, dass in dieser Diskussion einige Teilnehmer mit einem recht deutlichen Absolutheitsanspruch die großen Zuchtverbände und deren Rassestandards verteidigen und nicht verbandsgebundenen Züchtern sogar das Prädikat "Züchter" absprechen und sie stattdessen mit dem abwertenden Begriff "Vermehrer" belegen. Es sind nämlich genau die verbandsgebundenen und nach Standard züchtenden Züchter, die all die genetischen Defekte in die Rassen hineingezüchtet haben und sie nun erhalten.
Deine ridgelosen Ridgebacks sind dafür doch ein gutes Beispiel. Sie kommen zwar von einem VDH-Züchter. Wenn ich die RR-Zuchtordnung richtig verstanden habe, haben sie wegen des fehlenden Ridges hierzulande aber keine Zuchtzulassung, oder? Früher wurden solche Welpen sogar "gekeult"...
Nochmal, um Missverständnisse zu vermeiden: Ich habe keine Vorbehalte dagegen, einen Hund vom VDH-Züchter zu holen. Ich hatte ja selbst schon so einen. Ich habe nur auch Verständnis dafür, wenn "Züchter" sich um die Standards der Verbände nicht scheren, sondern nach anderen, eigenen Kriterien "vermehren". Ich halte es auch nicht für moralisch verwerflich, einen so entstandenen Welpen zu adoptieren.
Ein Beispiel dafür ist doch der Hund, der der Grund für meine Anmeldung hier war. Es ist ein Vizsla-Ridgeback-Mix. Sowas bekommt man nicht von einem VDH-Züchter. Wir wollten aber genau so einen haben, denn wir hoffen, dass sich in ihm die positiven Eigenschaften beider Rassen verbinden.
Noch ein paar Nachbemerkungen zum DSH und HD: Alle Untersuchungen und Überprüfungen, die bei VDH-Züchtern vorgenommen werden, können NICHT garantieren, dass man einen HD-freien Welpen bekommt! HD beruht auf einer genetischen Disposition. Und wie schonmal aus Wiki zitiert, sind 19 Prozent der untersuchten Hunde dysplastisch, nur 3,8 Prozent wurden als hervorragend bewertet. Dass Eltern und Großeltern keine HD hatten, besagt also wenig. Vererben können sie die Disposition dennoch.
Dass, wie weiter oben behauptet, die Herkunft vom VDH-Züchter eine höhere Lebenserwartung wahrscheinlich macht, ist so auch nicht richtig. Schön, dass eine Diskussionsteilnehmerin ihre DSH 14 bzw. 15 Jahre hatte. Unser Berti ist nur 13 Jahre alt geworden. Und schon das war überdurchschnittlich. Zitat aus Wiki:
"Insgesamt hat der Deutsche Schäferhund eine unter dem Durchschnitt aller Rassehunde liegende Lebenserwartung (https://de.wikipedia.org/wiki/Lebenserwartung). In einer schwedischen Studie an 350.000 Hunden starben 20 Prozent aller Deutschen Schäferhunde vor dem Alter von fünf Jahren, 35 Prozent vor dem Alter von 8 Jahren, und 51 Prozent wurden keine 10 Jahre alt. Vergleichszahlen für den Durchschnitt aller Rassehunde liegen bei 22 % (bis 5 Jahre), 23 % (bis 8 Jahre) und 35 % (bis 10 Jahre); für Mischlinge wurden 16 %, 26 % bzw. 35 % gefunden."
LG
Jochen
Ich hatte - ich geb's zu - bisher nicht die Traute, einen Hund aus dem TH zu adoptieren.
Als Jolly so alt war, dass sie nur noch kleine Spaziergänge machen wollte, bin ich lange regelmässig als TH Spaziergängerin unterwegs gewesen. Das gab mir einen kleinen Einblick in die Macken und auch liebenswerten Seiten der Hunde, mit denen ich unterwegs war.
Da wäre schon der/die eine oder andere dabei gewesen.... aber ich hatte ja meine alte Jolly, die sollte bei uns in Frieden alt werden können...
Aber ein Beispiel habe ich doch:
Gute Bekannte von uns haben sich in fortgeschrittenem Alter (total Hunde-unerfahren) einen Hund aus dem TH geholt.
Damals fuhr jeder auf Australians ab, also wollten sie auch einen.
Und da machte das TH einen wirklich guten Job.
Unsere Bekannten bekamen genau erklärt, welche Voraussetzungen sie einem Australian zu bieten hätten und nahmen so von ihrem Wunsch Abstand.
Es wurde ihnen ein "tiefer gelegter" SH Mix vermittelt, 1 Jahr alt, der schon sehr viel an Grunderziehung mitbrachte.
Allein bleiben z.B. war überhaupt kein Problem.
Anfangs waren sie ein wenig übervorsichtig, wie wir fanden, und hatten Angst, unsere große RR Hündin Selma mit ihrem neuen Schützling zusammen zu lassen.
Aber das ging gleich problemlos, Selma ordnete da zuverlässig, wo es nötig war und der SH Mix Nash schloss sich ihr vertrauensvoll an.
Ich könnte jetzt nicht sagen, dass Nash ein besonders problematischer Hund gewesen wäre. Ein junger Hund halt, mit den üblichen Flausen im Kopf.
Und unsere Bekannten sind bis heute mehr als glücklich mit ihrem Hund aus 2.Hand.
Stefanie R.
21.10.2017, 18:03
Es handelte sich um einen Schäferhund mit roten Papieren, er stammte aus einer von irgendeinem Verein "kontrollierten" Zucht, die irgendeinem schwachsinnigen "Standard" gehorchte, der kürzere Hinterbeine als Vorderbeine verlangte. Stichwort: Abfallender Rücken.
Liebe Stefanie, ich habe nirgendwo geschrieben, dass die Hinterbeine per Rassestandard kürzer sein müssen. Ich habe auf das von Dir eingestellte Zitat verwiesen, wonach die Hinterbeine nicht senkrecht (90 Grad) unter dem Hund stehen sondern im Winkel von 120 Grad nach hinten zeigen sollen - wodurch zwangsläufig das Hinterteil des Hundes absackt. Reine Geometrie...
Doch, genau das hast du in deinem Beitrag an Tina/dissens geschrieben. Außerdem ist der angegebene Winkel der zwischen Ober- und Unterschenkel. Nicht zwischen Hüftpfanne und Oberschenkel. Kann man immer noch auf dem Bild HIER (http://www.total-german-shepherd.com/images/xGSDskeleton.gif.pagespeed.ic.NEaZzMMTFa.png) erkennen. Dort steht der Oberschenkel senkrecht in der Hüftpfanne. Der Standard fordert einen geraden Rücken mit leicht abfallender Kruppe. Die Länge der Hinterbeine sollte ausreichend sein, um auch mit dem entsprechenden Winkel den Rücken gerade zu lassen. Aber sei's drum.
Der Mensch und seine Interpretation sind das Problem. Nicht der Standard per se.
Viele Grüße,
Stefanie
Doch, genau das hast du in deinem Beitrag an Tina/dissens geschrieben. Außerdem ist der angegebene Winkel der zwischen Ober- und Unterschenkel. Nicht zwischen Hüftpfanne und Oberschenkel. Kann man immer noch auf dem Bild HIER (http://www.total-german-shepherd.com/images/xGSDskeleton.gif.pagespeed.ic.NEaZzMMTFa.png) erkennen. Dort steht der Oberschenkel senkrecht in der Hüftpfanne. Der Standard fordert einen geraden Rücken mit leicht abfallender Kruppe. Die Länge der Hinterbeine sollte ausreichend sein, um auch mit dem entsprechenden Winkel den Rücken gerade zu lassen. Aber sei's drum.
Der Mensch und seine Interpretation sind das Problem. Nicht der Standard per se.
Viele Grüße,
Stefanie
Liebe Stefanie,
so wie Du es hier aus dem Zusammenhang gerissen zitierst, wirkt es tatsächlich wie ein Widerspruch. Ich stelle für mich mal fest, dass man hier äußerst präzise formulieren muss, wenn man der herrschenden Meinung nicht zustimmt...
Ich habe Dir zugestimmt, dass die kumulierte Länge von Oberschenkel, Unterschenkel und Pfoten an Vorderbeinen und Hinterbeinen annähernd gleich ist. Das habe ich auch nirgendwo bestritten. Das ändert nur nichts an der Tatsache, dass durch die starke Überwinkelung die Hinterbeine des DSH „effektiv kürzer“ sind als die Vorderbeine. Ein abgewinkeltes Bein ist nunmal „kürzer“ als ein durchgestrecktes. Klingt erstmal wie ein Widerspruch. Ich weiß aber nicht, wie ich es anders ausdrücken soll.
Dein Hinweis darauf, dass Vorderbeine und Hinterbeine „rechnerisch gleich lang“ sind, ist somit lediglich spitzfindig und irreführend, denn er verschleiert die unbestreitbare Tatsache, dass die Hinterbeine des nach Rassestandard gezüchteten DSH wegen der Überwinkelung schlicht „zu kurz“ sind, um das Becken des Hundes auf die Höhe der Schultern anzuheben. Die Folge davon ist eine abfallende Rückenlinie.
Dein Hinweis auf die „rechnerisch“ gleiche Länge von Vorder- und Hinterbeinen ist also etwa genauso richtig und ungefähr genauso hilfreich wie die Feststellung, dass ein ausgeklappter Zollstock genauso lang ist wie ein zusammengeklappter!
Bestenfalls spitzfindig und irreführend ist auch Deine aus dem Schaubild abgeleitete Aussage, dass der Oberschenkelknochen trotz der Überwinkelung senkrecht in der Hüftpfanne steht. Fakt bleibt, dass die Knochen im Bein des Hundes über Gelenke miteinander verbunden sind. Damit wirkt sich jeder Winkel in einem Gelenk zwangsläufig auf alle anderen Gelenke aus. Die Folgen der Überwinkelung betreffen also ALLE Gelenke in den Hinterbeinen des DSH. Selbstverständlich auch die Hüftpfanne.
Das kannst Du an dem von Dir selbst eingestellten Schaubild erkennen, wenn Du genauer hinschaust und Dir vorzustellen versuchst, wie die Schwerkraft (Gewicht des Hundes) sich auswirkt: Wären die Hinterbeine weitgehend gestreckt, würde die Last auf einem Punkt nahe der Hüftgelenkpanne lasten. Durch die Überwinkelung lastet beim DSH das Gewicht aber auf dem Gelenk zwischen Unterschenkel und Hinterhand – und das liegt deutlich hinten dem Körper des Hundes! Dadurch wird der abgewinkelte Unterschenkel zu einem „Hebel“, der beständig und permanent den Oberschenkel „nach hinten und oben drücken will“. Diese Hebelkraft wird „abgefangen“ durch die Beinmuskulatur und durch den Sitz des Oberschenkelknochens in der Hüftpfanne – und führt unweigerlich auch zu einer Belastung der Hüftpfanne. Der Beinknochen wird quasi in der Hüftpfanne „verkantet“.
Dass laut Rassestandard der Rücken gerade bleiben soll, mag so gewollt sein. Ändert aber nichts daran, dass zwangsläufig die Rückenlinie abfallend bleibt. Bei aller Spitzfindigkeit bleibt es eine Tatsache, dass es einen Zusammenhang zwischen Überwinkelung und abfallender Rückenlinie gibt.
Es bleibt auch eine Tatsache, dass dieser Skelettaufbau dem Rassestandard zufolge „anatomisch richtig“, aus orthopädischer Sicht aber „anatomisch ungünstig“ ist. Die vom Rassestandard gewollte Skelettstruktur steigert den Verschleiß an Hüftpfanne und Gelenken in den Hinterbeinen, außerdem im hinteren Bereich der Wirbelsäule. Sie steigert somit das Risiko von Skeletterkrankungen. Dies ist jetzt weder eine subjektive Meinung noch eine Frage der „Interpretation“. Vielmehr ist es eine wissenschaftlich erwiesene Tatsache. Hier ein Beleg dafür:
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/12583/1/Raith_Andreas_K.pdf
Fazit: Die dem Rassestandard verpflichteten DSH-Züchter arbeiten daran, eine „ungesunde“ Knochenstruktur in der ganzen Rasse allgemein zu verbreiten und die Gene, die zu einer „gesunden“ Knochenstruktur führen, nachhaltig aus dem Genpool der Rasse zu eliminieren.
Diesen Umstand habe ich als „schwachsinnig“ bezeichnet und tue es weiterhin. Mir konnte bis jetzt nämlich noch niemand erklären, wozu die Überwinkelung gut sein soll! Würde sie dazu dienen, einen Gebrauchshund für seine Aufgaben „leistungsfähiger“ zu machen, könnte man darüber diskutieren, ob es vertretbar ist, die negativen Folgen für die Gesundheit der Hunde in Kauf zu nehmen. Die Überwinkelung dient aber nicht der Steigerung der Leistungsfähigkeit. Sie dient zu genau gar nichts! Sie hat nur „ästhetische“ Gründe. Genauso wie es nur „ästhetische“ Gründe hat, bei anderen Rassen die Köpfchen der Hunde so klein zu machen, dass nicht mehr genug Platz für das Gehirn ist! Genauso wie.... (fast beliebig fortsetzbar).
Bezogen auf den DSH ist die Erkenntnis, dass die Überwinkelung sinnlos und schädlich ist, nicht mal neu. Schon im Jahr 1929 haben angesehene Züchter und Wertungsrichter den „Hinterhandwahn“ beklagt. Die großen Verbände haben darauf bis heute nicht reagiert und halten weiterhin an einem Rassestandard fest, der seit vielen Jahrzehnten auch von Fachleuten kritisiert wird. Ähnlich sieht es bei nahezu allen bekannten Hunderassen der sogenannten „Reinzucht“ aus - ungeachtet der unübersehbaren negativen Folgen.
Schlussbemerkung:
Hierzu einige Zitate des bekannten Schweizer Kynologen Hans Räber zum Thema Hundezucht:
„Die Meinung, der Bastard sei gesünder, intelligenter und langlebiger als der Rassehund, gewinnt mehr und mehr an Boden, nicht zuletzt auch deshalb, weil bei einige Hunderassen heute falsche Zuchtziele im Vordergrund stehen.“
„Es treten Erbdefekte auf, die mittel- oder unmittelbar mit einem falsch verstandenen Schönheitsbegriff verbunden sind. Übertreibungen von spezifischen Rassenmerkmalen führen zu anatomischen Defekten."
"Die Züchter müssen umdenken und vermehrt die Gesundheit der von ihnen gezüchteten Hunde in den Vordergrund stellen. … Es muss dem Hundezüchter zu denken geben, dass es heute schon zahlreiche Biologen gibt, die der Meinung sind, das Zeitalter der reinen Rassen in der Haustierzucht sei vorbei.“
Trotz alledem darf natürlich weiterhin jeder Mensch/Hundefreund für sich selbst zu dem Urteil kommen, dass für ihn nur ein Rassehund mit VDH/FCI-Papieren in Betracht kommt. Weiterhin darf natürlich jeder Mensch glauben, dass nur Züchter, die nach Rassestandard züchten, als „seriös“ gelten dürfen. Weiterhin darf natürlich jeder Mensch die Meinung vertreten, dass Züchter, die sich um Rassestandards nicht kümmern, gar keine Züchter sondern nur verantwortungslose Vermehrer sind.
All das darf aber auch weiterhin füglich bezweifelt werden. Wenn auch vielleicht nicht in diesem Forum...
So, und damit reicht es mir jetzt! Da ich keine Lust auf spitzfindige Wortklaubereien habe, war dies definitiv das letzte, was ich dieser Off-Topic-Diskussion hinzugefügt habe.
LG
Jochen
Stefanie R.
23.10.2017, 19:52
[OT]
so wie Du es hier aus dem Zusammenhang gerissen zitierst, wirkt es tatsächlich wie ein Widerspruch. Ich stelle für mich mal fest, dass man hier äußerst präzise formulieren muss, wenn man der herrschenden Meinung nicht zustimmt...
Das hat mit der herrschenden Meinung nichts zu tun, sondern damit, dass hier nur das gilt und gelesen werden kann, was man schreibt und nicht das, was man denkt oder bezweckt.
[OT]
„Die Meinung, der Bastard sei gesünder, intelligenter und langlebiger als der Rassehund, gewinnt mehr und mehr an Boden, nicht zuletzt auch deshalb, weil bei einige Hunderassen heute falsche Zuchtziele im Vordergrund stehen.“
„Es treten Erbdefekte auf, die mittel- oder unmittelbar mit einem falsch verstandenen Schönheitsbegriff verbunden sind. Übertreibungen von spezifischen Rassenmerkmalen führen zu anatomischen Defekten."
"Die Züchter müssen umdenken und vermehrt die Gesundheit der von ihnen gezüchteten Hunde in den Vordergrund stellen. … Es muss dem Hundezüchter zu denken geben, dass es heute schon zahlreiche Biologen gibt, die der Meinung sind, das Zeitalter der reinen Rassen in der Haustierzucht sei vorbei.“
Ja, ich glaube wirklich, dass die Leute denken, Bastarde seien gesünder, wenn man sich die Karikaturen von Hunden auf Ausstellungen teilweise ansieht. Dem zweiten und dritten Punkt stimme ich vorbehaltlos zu. Insbesondere die Teile, die ich fett markiert habe.
Es kommt nicht zwangsläufig auf den Standard an, sondern auf das, was daraus gemacht wird.
Viele Grüße,
Stefanie
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