Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Langsamer Ridgeback
Andrea Schweiz
19.08.2002, 11:21
Guten Tag liebe Ridgeback-Freunde
Sagt mal, ist Euer Ridgeback zeitweise auch so unendlich langsam und benimmt sich wie eine Schnecke?
Irgendwie scheint mir, meine 14monatige Hündin habe nie ein konstantes Tempo. Wenn sie will, kann sie sehr schnell sein. Am Fahrrad rennt sie mir manchmal voraus, auch wenn ich rasant fahre. Wenn sie nicht vorausrennt, dann schleicht sie ganz langsam hinterher und ich muss auf sie warten. Und dies nicht aus Müdigkeit!! Sobald sie einen anderen Hund sieht, kann sie wieder losschiessen wie eine Rakete! Eine Zeitlang hatte ich den Springer am Rad montiert. Auch da lief sie nicht einfach neben mir her. Entweder zog sie mich sehr heftig oder ich musste sie hinterher"schleifen".
Beim Agility ist es das selbe. Einige wenige Male ist sie wirklich sehr eifrig über die Hindernisse gerannt. Da war die Temperatur sehr angenehm, keine Sonne, kein Regen, und sie war sehr fit. Ansonsten braucht sie ewig, um die Hindernisse zu bewältigen. Ich warte jeweils vor dem Tunnel und bin froh, wenns sie wieder rauskommt!
Beim abendlichen Gassigehen ist sie auch kaum zu motivieren. Bei den ordentlichen Spaziergängen allerdings passt sie sich meinem Schritt gut an und kommt freudig mit. Wenn ich mit einem anderen Hund zusammen spaziere, dann ist sie immer voller Energie und sehr lauf- und spielfreudig. Wenn sie mal anfängt zu rennen, dann kann sie wirklich kaum ein Hund mehr einholen.
Wie erlebt ihr das mit Euren Hunden? Sind sie auch entweder super-schnell oder supter-langsam? Gibt es Tricks, um den Hund mehr zu motivieren?
Bin gespannt auf Eure Antworten.
Liebe Grüsse Andrea
Liebe Andrea,
ich denke erst einmal, dass deine Hündin noch zu jung ist um am Fahrrad zu laufen. Man sollte erst frühestens mit 18 Monaten anfangen und dann auch erst ganz langsam. Grundsätzlich sollte man dann den Hund das Tempo bestimmen lassen.
Ich denke, du solltest auf jeden Fall noch etwas warten. Hast du sie denn schon roentgen lassen? Weil wenn sie eine HD oder ED hat, kannst du mit Agility, am Rad laufen, etc. sehr viel kaputt machen. Aber auch so sind die Knochen im Moment noch viel zu weich, um so ein Programm (zumind. hört es sich danach an) zu absolvieren.
Andrea Schweiz
19.08.2002, 18:25
Hallo
Danke für die Tipps. Ich weiss es, und mache nichts Verrücktes mit der Hündin. Im Agility haben wir auch Junghunde, da der Trainer kein festes Programm hat, sondern auf jeden Hund individuell eingeht (z.B. den Tunnel kann man schon sehr früh antrainieren). Die hohen Sprünge kommen ohnehin erst viel später.
Kürzere Strecken auf dem Fahrrad machen der Hündin im allgemeinen Spass. Ich fahre normalerweise nicht allzu schnell, lasse sie aber manchmal auf einer Wiese kurz "speeden", was sie dann jeweils ganz toll findet (mit anderen Hunden rennt sie ja manchmal auch sehr lange!).
Gemäss Tierärztin ist es jedenfalls OK.
Ich glaube nicht dass es eine Frage der Überforderung ist, sondern dass es eher ihre Art ist oder sie ihr eigenes Tempo bestimmen will. Oder sie muss sich jeweils zuerst ein bisschen einlaufen und "aufwachen", bis sie schnell wird. Vielleicht ist es auch ein bisschen Dominanz... Keine Ahnung.
Bin gespannt auf weitere Antworten.
Andrea
Claudia Closmann
21.08.2002, 01:33
Original geschrieben von Andrea Schweiz
[B]
Kürzere Strecken auf dem Fahrrad machen der Hündin im allgemeinen Spass. [B]
***Wohl kaum. Sonst wuerde sie nicht so schleichen.
[B]Ich fahre normalerweise nicht allzu schnell, lasse sie aber manchmal auf einer Wiese kurz "speeden", was sie dann jeweils ganz toll findet (mit anderen Hunden rennt sie ja manchmal auch sehr lange!).[B]
**** Das ist kein Argument, wenn sie mit anderen Hunden 'sehr lange' rennt, ist dies immer wieder von Pausen unterbrochen. Sie mal genau hin. Auch ist der Bewegungsablauf ein anderer.
[B]Gemäss Tierärztin ist es jedenfalls OK.[B]
***** Gemaess vieler Tieraerzte ist vieles OK ohne dass es genau hinterfragt wird. Ein RR ist erst mit 2 Jahren halbwegs ausgewachsen.
[B]Ich glaube nicht dass es eine Frage der Überforderung ist, [B]
*** doch das ist es
[B]sondern dass es eher ihre Art ist oder sie ihr eigenes Tempo bestimmen will. [B]
**** Genau das will sie und das solltest Du sie auch lassen. Der Hund ist quasi noch ein Welpe.
[B]Oder sie muss sich jeweils zuerst ein bisschen einlaufen und "aufwachen", bis sie schnell wird. Vielleicht ist es auch ein bisschen Dominanz... Keine Ahnung.[B]
**** Dominanz ist es bestimmt nicht. Ich glaube eher, dass die Huendin diese Touren sehr anstrengend findet und daher auch nicht motiviert ist. Vielleicht hat sie auch Schmerzen. Selbst kuerzere Zeit gleichzeitig am Fahrrad zu laufen ist fuer so einen Hund sehr anstrengend und schaedlich, zumal Du es ja auch nicht erst seit gestern zu tun scheinst. Entscheidend ist auch der Untergrund, auf dem der Hund laeuft. Du wuerdest ihr mit mehreren kuerzeren Spaziergaengen einen groesseren Gefallen tun.
Zudem vertragen RR's schwuele Hitze nicht sehr gut und sind dann besonders schlapp.
Mein Tip waere, so schnell wie moeglich mit dem Fahrradfahren aufzuhoeren und bei Spaziergaengen die Huendin ihr eigenes Tempo bestimmen zu lassen. Evtl. sich auch mal eine andere Meinung von einem anderen Tierarzt holen.
Gruesse,
Claudia & Rhoda
Hallo Andrea,
ich kann mich Claudia nur anschliessen. So wie Du berichtest, erwartest Du von Deinem Hund viel zu viel. Sicher macht es ihr Spass zu rennen bzw. macht es den Eindruck, dass sie Spass dabei hat am Fahrrad zu laufen.... trotzdem ist es in diesem Alter viel zu viel. Die Folgeschäden der Überforderung zeigen sich erst viel später. Leistungssportler haben auch Spass an ihrem Sport, aber bei den Meisten sind die Knochen und Bänder mit 30 Jahren total kaputt. Du machst mit Deinem Hund Hochleistungssport im Welpenalter.... lass das lieber.
Ich kann nur sagen, dass unsere Tonka (5 Jahre alt) bei heissem Wetter auch eher einer Schlaftablette ähnelt. Morgens und spät Abends dreht sie dann auf. Wir haben sie erst vor 4 Wochen aus einem Tierheim geholt, ihre Kondition ist also noch nicht wirklich aufgebaut. Seit Sonntag haben wir angefangen Fahrrad zu fahren. Die Strecke dauert ca. 15-20 Min. mit einer Pause. Obwohl wir, seitdem sie bei uns ist, mehrmals täglich mit ihr ausbgiebige Spaziergänge machen (mind. 2mal tägl. 1-2 Std. und dann noch 2 kleine Runden + spielen im Garten wenn sie mag) ist sie nach der Fahrradtour total erledigt. Wir traben nur und machen vielleicht einen kleinen Sprint, das bestimmt allerdings sie selbst.
Muss es in diesem Alter wirklich schon das Fahrrad sein? Warum lässt Du nicht die Vernunft walten und machst etwas langsamer. Lass sie auf Wiesen toben, das macht ihr wirklich Spass. Und wenn sie überhaupt nich laufen mag, dann akzeptiere es doch einfach. Hast Du immer eine Tagesform von 100%? Hunde haben das auch nicht!
LiaJosie
24.08.2002, 01:22
Hallo Andrea,
die Knochenfeste/dichte ist bei einem grossen Hund wie dem RR erst mit 18 Monten abgeschlossen (das heisst ein großer Hund wie der RR befindet sich noch in der Wachstumsphase und jeder Tierarzt sagt, dass man einen Hund in der Wachstumsphase nicht überbelasten sollte, oder ?Ansonsten würd ich den TA wechseln), daher solltest Du vor 18 Monaten kein Rad fahren, der Höhenwachstum ist bereits mit einem Jahr abgeschlossen mehr auch nicht....
Wofür willst Du denn soviel Kondition aufbauen ? Willst Du irgendwann endlos Spaziergänge machen oder trainiert Ihr für einen Maraton, oder für die Agility-Weltmeisterschaft ?
Warum beschäftigst Du den Hund nicht mit Kopfarbeit, wenn Du der Meinung bist er ist unausgelastet und müsste Deiner Meinung nach rennen ?
Nach Kopfarbeit ist Dein Hund ausgelastet und ausserdem kannst Du Ihm so die Chance bieten, seine natürlichen Veranlagungen auszuleben...einem Ball nachjagen, den Ball oder ähnliches suchen lassen, eine Fährte legen, dich suchen etc.
Auch das Klettern auf Baumstämmen, jeglichem wackeligem Untergrund oder das hochklettern an steilen Hängen lässt Ihn beweglich und geschickt werden, alles nur eine Frage der Fantasie....
Agility ist keine Kopfarbeit, denn es wiederholt sich alles irgendwann immer wieder, findest du das schön ? Nein ? Dein Hund auf Dauer auch nicht !
Zumindest hab ich das bei der Gerätearbeit, bei Banti festgestellt, solange Sie sich die Geräte erarbeiten musste, war es spannend, sie war aufgeregt, manchmal auch unsicher, wenn Sie es unheimlich fand, wurde sie sicher auf den Geräten, machte Sie blödsinn und konzentrierte sich nicht.
Folge:Keine Geräte mehr regelmässig, sondern nur ab und an...und siehe da der Hund ist spritzig und lustig wie eine Bergziege auf den Geräten - weniger ist eben mehr !
Dein Hund ist keine Maschine, sondern noch ein Kind, würdest Du ein Kind auch derart belasten ? Ich glaube nicht.
Du hast eine Hündin, darf Sie nicht genau wie Du, auch Hormonschwankungen haben und auch mal langsam sein ? Auch sie hat einen Zyklus, der Sie besser und schlechter "draufsein" lässt
Hast Du Dich über den RR genau informiert ? Scheinbar nein, es ist kein Husky, der immer weiter rennt !
Dann wüsstest Du, dass er ein wenig plegmatisch ist, dabei die Umwelt im Blick hat und sich zum (stupieden) rennen hinreissen lässt, wenn es sich für Ihn lohnt oder er Spass hat...
Und irgendwelche Tricks um den Hund schneller zu machen gibt es nicht, denn der Hund spiegelt Dein Verhalten wieder und reagiert auf Dich...(ich hoffe es ist verständlich was ich damit meine)-anders gesagt, der Hund ist so gut wie sein Hundeführer...
Also lass den jungen Hund auch jungen Hund sein...
Viele Grüsse und denk mal drüber nach
Sabrina und Banti :-)
Mano Andrea,
ich möchte sagen, ohne Dich anzugreifen, spinnst Du?? Ich weiß, ich schieße schnell über die gentleman like Ziellinie, ich meins wirklich nicht bös, aber lieber Gott, die kleine Maus mußt Du doch nicht schon so beanspruchen.
Ich richte mich heute noch, und mein süßer dicker Engel wird bereits im September 4 Jahre alt, im Tempo am Fahrrad total nach ihm, vor allem am Springer, höchstens !!! 12 km/h, denn dann kann er völlig entspannt und elegant laufen. Bei schwülem Wetter schiebe ich die halbe Strecke, da er wie ein fußkranker Esel hinter mir hertrottet, natürlich kann er von jetzt auf nun, bei Interesse seinerseits ( Häschen eventl) wie ein Torpedo durch ein Maisfeld jagen, um dann wieder völlig lethargisch hinter mir herzueiern. Thats Ridgebacks-life! Du hättest Dir vielleicht einen Greyhound anschaffen sollen.
Nun, vielleicht liebst Du RRs trotzdem???
In diesem Sinne, ganz liebe Grüße, Maxi
susanne walcher
26.08.2002, 15:17
Hallo Andrea,
es beruhigt einen schon, wenn man hört, dass andere Leute sich auch Gedanken um ihren "langsamen" Ridgeback machen. Und ich stimme auch mit allen Antwortern überein.
Aber:
Ich traf neulich eine junge Tierärztin, die auch eine "langsame" RR- Hündin hatte, und ihre Aussagen stimmten mit meinen Beobachtungen über ein:
Ich kann mit meinem sechs Jahre alten Rüden 20 km gemütlich radfahren, dabei läuft er, frei, ca 5-10m hinterher, schaut aus, als ob er gleich umfallen würde, und rennt plötzlich "grinsend" im Galopp an mir vorbei. Wenn wir nach Hause kommen steht er nicht hechelnd da und mir tut alles weh. Bei allen bisherigen Ausdauerprüfungen (im SV) gab es immer Verwunderung bei den Richtern, da "Asir" in den Pausen gelangweilt da stand, während die Schäferhunde hechelten und sich aufregten.
Auch bei Agility ist er die Langweile in Person und es gibt wohl kein dämlicheres Bild, als wenn ein Hund am Ausgang des Slaloms stehen bleibt und ungerührt dem geworfenen Ball hinterherschaut.
Dafür ist er die Passion selbst, wenn es um die Nachsuche geht, oder wenn eine Hündin zum Decken da ist. Da ist er auch bei der sprödesten Dame immer Kavalier und unnachgiebig.
Überlegen wir doch mal die ursprüngliche Aufgabe des RR: in Afrika neben dem Pferd den Jäger zu begleiten, Wild aufzuspüren, nach dem Schuss vieleicht noch eine Nachsuche mit Hetze? Da heißt es, sich die Kräfte einzuteilen. Reden wir nicht immer von unserer "ursprünglichen" Rasse?
Ich genieße es, einen Hund zu haben, der immer um mich rum ist, der sich seine Kräfte einteilen kann (den Riesenschnauzer meine Schwester kann man auf Bergtouren nicht mitnehmen, weil er sich vorher schon "tot" läuft), und der trotzdem topfit ist.
Alles Gute!
Susanne und Asir
Hallo Andrea,
ich kann Dich so gut verstehen. Ich lebe auch mit solch einer RR-Dame seit 3 Jahren zusammen. Und ich wundere mich oft, wie langsam Madame kommen kann, wenn sie keine Lust hat und wie super schnell sie losrennt, wenn sie mit ihren Freunden spielt. Auch beim Rad fahren hat Ricky zwei Gesichter. Muß sie an die Leine, hängt sie hinterher und ist total gelangweilt. Darf sie wieder frei laufen, geht es ihr nicht schnell genug. Ich glaube auch das ist einfach der RR.
In diesem Sinne noch viel viel Freude mit Deinem RR und schöne Grüße aus Essen von
Gina und Ricky
Birgit Kruse
04.09.2002, 11:34
hallo Andrea
durch äußerst verwirrende Umstände ist dies der Benutzername meines Freundes, da ich es irgendwie nicht hinbekommen habe, zuvor mal auf einen Beitrag zu antworten..naja, ist ja auch nicht so wichtig.
Meine kleine " Zaubermaus " ist gerade knappe 6 Monate, doch ich mache mir eigentlich garkeine Gedanken über ihr Tempo......sie bestimmt es eben selbst und ich denke das muß man dem jungen Hund auch zugestehen. Deine Hündin ist ja auch noch sehr jung, so daß ich das Fahrrad fahren noch wenigstens ein halbes bis sogar ganzes Jahr auf Eis legen würde. Es empfiehlt sich wirklich nicht für die Knochen, Bänder u. Sehnen etc. Tierärzte u.a. Hundesportler verallgemeinern vielleicht auch manchmal ganz gern und behaupten, Du könntest pauschal mit einem einjährigen Hund mit der körperl. Belastung anfangen......ich bin da ein wenig vorsichtig und vertraue da auf Erfahrungswerte der Züchter u. Rasse - Kenner.
Ich würde für mich auch eine kleine Gefahr darin sehen ( neben dem gesundheitlichen Aspekt ) daß ich in der Tat schon viel zu früh sehr viel Kondition bzw. Ausdauer antrainiere....auch das muß man später abfangen können und vermutlich das Maß steigern.......?!
Selbst im Welpenspiel beobachte ich bei meiner Amira, daß sie bei schwüler Witterung häufig nicht so motiviert ist.Manchmal sitzt sie sogar am Tor der Wiese und möchte nach Hause.....schlafen.
Außerdem hat auch sie einen Rhythmus, Zeiten, zu denen sie topfit und absolut energiegeladen ist und Zeiten, zu denen sie kaum zu begeistern ist......aber ich denke, auch das ist normal.
Erwachsene Hunde gehen auch ökonomischer mit ihren Kräften um. Es sieht zwar langsamer aus, wenn sie rennen, doch das ist es nicht. Der Bewegungsablauf eines jungen Hundes erscheint oft sehr schnell, der ganze Bewegungsapparat " gibt Alles ".
Auch das lernt Deine Hündin zu regulieren, vorausgesetzt Du läßt ihr das eigene Tempo.
Das ist meine Sicht der Dinge und ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen.
Lieben Gruß
Birgit
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