Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Von himmelhochjauchzend...
Ponderosa
24.07.2003, 11:04
... bis zutodebetrübt!
Naja, ganz so schlimm ist es bei mir noch nicht! ;)
Aber ist euch das damals vielleicht auch so gegegangen:
Irgendwann ist der Wunsch so ausgeprägt, dass man es einfach nicht mehr herauszögern will. Da die Umstände aber noch nicht ermöglichen, sammelt man Informationen Rund ums Thema, man trifft sich mit "Gleichgesinnten", Züchtern, wälzt Bücher, ect.
Doch jeh mehr man erfährt, sieht & lernt, desto mehr merke ich, wieviel man eigentlich falsch machen kann. :( Die anfängliche euphorische Phase wechselt also ganz schnell in totale Unsicherheit. Ich habe schon eine gewisse Grunderfahrung (praktisch) mit Hunden, aber wenn ich sehe, was alles noch dazu gehört, dann schwindet mein Selbstvertrauen, dass ich schaffe alles anzuwenden von Tag zu Tag. Manchmal ist das wirklich deprimierend.
Aber auf der anderen Seite denke ich mir dann, dass meine Einstellung ja gar nicht so falsch sein kann. Denn es gibt Leute, die machen sich Wahrscheinlich nur gerade mal ein 30% Prozent der Gedanken, die ich mir mache und ihr Hund ist trotzdem gut sozialisiert, gut erzogen (nicht im Sinne des Betrachters sondern objektiv) und umgänglich.
Also denke ich einfach mal weiter positiv. :) Und freue mich auf den zukünftigen vierbeiniger Begleiter. Denn ich werde wahrscheinlich mein ganzen Leben immer neue Dinge lernen & erfahren und irgendwann muß man ja mal anfangen, das Gelernte umzusetzten, oder?!? ;)
In diesem Sinne die wieder Mut gefasste
Virginia
Claudia Closmann
24.07.2003, 11:16
hi Virginia,
das kann ich gut verstehen! Aber - wer nicht wagt, der nicht gewinnt - und wer nicht fragt, bekommt keine Antworten! Wenn ich daran denke, was ich alles falsch gemacht habe... auweia.... und mache bestimmt immer noch vieles falsch. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, auch in der Hundehaltung nicht. Ich muss sagen, mir ist jemand der sich unsicher ist und fragt, lieber als jemand der von sich behauptet die super Ahnung von Hunden zu haben, aber dann alles verkehrt macht weil er noch auf dem STand von vor 30 Jahren ist und dem man dann noch nicht mal was sagen kann, denn 'das haben wir immer so gemacht'.
Also, nur Mut!
LG,
Claudia & Rhoda
Huhu Virginia,
ich habe rückblickend bei meinem ersten Hund, den ich mit 14 Jahren (also vor mittlerweile 19 Jahren) bekam, eigentlich ausser dass ich viel mit Schmackos gearbeitet habe, alles falsch gemacht, was man nur falschmachen konnte :( :
- Geschimpft, wenn sie zu lange zum herkommen gebraucht hat
- auch schonmal die Leine drübergezogen, wenn sie gezerrt hat
- angebrüllt etc. etc.
ich habe mich definitiv damals nicht mit Ruhm bekleckert ...
Da meine Hündin ein Chow-Chow-Mix mit im doppelten Sinne ziemlich dickem Fell war, hat sie glücklicherweise unter dieser Form von Erziehung nicht sehr gelitten und ist charakterlich ein stabiler Hund geblieben ...
Als im Herbst 1998 nach 9 Jahren Hundepause wieder der Wunsch nach einem Hund aufkam, habe ich mich im neuen Medium Internet schlau gemacht, Bücher gekauft, ziemlich schnell erkannt, welchen Mist ich damals eigentlich gebaut hatte und beschlossen, es beim zweitenmal "richtig" zu machen und vor nunmehr einem Jahr konnte ich dann auch mit der praktischen Umsetzung der neugewonnenen Erkenntnisse beginnen :p
Ich glaube das wichtigste ist, zu verstehen, dass alle Hunde eigenständige Persönlichkeiten sind, und die Erziehung nicht nach Schema F funktionieren kann - Eckpunkte kann man sicher festlegen, aber durch die Arbeit mit dem Hund findet man für sich dann ganz gut heraus was gut und was weniger gut funktioniert.
Lass dir keine allzu grauen Haare wachsen, ich denke du bist schon auf dem richtigen Weg ;)
Viele Grüsse
Nadja & Samba
Halli hallo,
ich hab auch immer Angst gehabt etwas falsch zu machen und wollte Lucy perfekt erziehen. Mittlerweile hab ich festgestellt, dass nicht nur der Hund von uns eine neue Sprache lernen muß, sondern ich auch von dem Hund lernen muß....seine Sprache! Besser gesagt: Ich muß viel mehr lernen als der Hund!
Erst jetzt, nach etwa 16 Monaten, habe ich das Gefühl, als wenn die Erziehung fruchtet und wir einen Nenner gefunden haben. Ich mußte bei manchen Wörtern lernen, auf welche Stimmlage Lucy am besten reagiert.
D.h., wenn ich sie rufe, dann kommt sie nicht erfreut angelaufen, wenn ich sie mit einer hellen, freundlichen Stimme rufe, sondern, wenn ich etwas grummel und die ganze Sache "tiefer lege". Komischer Weise ist es so....denn dieses Grummeln verbindet Lucy mit meiner Stimme, wenn ich mit ihr tobe....dann mach ich das nämlich auch. Somit ist die tiefe Grummelstimme für sie etwas positives geworden. Eigentlich sollte es ja besser mit dem Abrufen klappen, wenn man freundlich und hell ruft....aber, bei Lucy halt nicht. Das mußte erstmal heraus gefunden werden......
Ja, und solche Beispiele gibt es zu Hauf. So langsam finden wir eine Sprache, die wir beiden verstehen und das macht mich sehr stolz und glücklich!
Wichtig ist, man muß Geduld haben und die fehlte mir anfangs.....aber, das konnte ich auch lernen!!!
In diesem Sinne...........
Liebe Grüsse
Sassy & Lucy:D
Hallo Virginia,
zur Zeit stecke ich mal wieder in einer kleinen Hunderziehungsichmachdochehallesverkehrt-Sinnkrise, aber das geht auch wieder vorbei. Leben bedeutet Fehler machen und keiner ist perfekt, damit muß man sich abfinden, auch wenn es den Perfektionisten unter uns schwer fällt. Mein persönliches Problem: ich bin oft zu emotional und unausgeglichen und genau das ist ja Gift für den Umgang mit einem Hund - aber so bin ich nun mal, ich arbeite daran und kann bereits kleine Erfolge verbuchen. Sicher werde ich wohl nie der "OOOOMMMM - ich bin ja sooo ruhig und entspannt"-Typ auch wenn ich es gerne wäre. Einen Hund aufzunehmen ist der Beginn einer langen Reise und hat für mich mittlerweile sehr viel mit Selbsterfahrung zu tun - und diese tut eben manchmal weh, weil man u.U. immer wieder auf die eigenen charakterlichen Unzulänglichkeiten, Fehler und Schwächen hingewiesen wird. Andererseits ist es auch eine sehr spannende Reise auf der es viel zu entdecken gibt und es lohnt sich auf jeden Fall sie anzutreten (auch wenn ich Ersthundehalter mir vieles einfach vorgestellt hätte, aber das hat nicht nur mit mir sondern auch mit unserer Hündin zu tun die wir nicht als Welpen bekommen haben sondern als erwachsener Hunde mit einigen Macken und Problemchen).
Man macht Fehler, so ist es eben und das ist gut so, denn sonst könnte man ja nichts lernen. Vielleicht schüttele ich beim nächsten Hund noch mehr den Kopf wieviele Fehler ich mit dem ersten gemacht habe, aber ich tue mein Bestes...
Liebe Grüße
PS: Was Nadja schrieb in Verbindung mit ihrem ersten Hund "Geschimpft wenn sie zu lange zum Herkommen gebraucht hat". Gerade das ist mir wider besseren Wissens erst heute wieder herausgerutscht. Hund entdeckt einen verwesten Maulwurf, schmeißt sich freudig rein, ich sage Pfui und rufe hier, Madame schaut mich an, nimmt Anlauf zum zweiten Mal wälzen und kommt nach Erledigung dessen angelaufen. Da konnte ich mir ein strenges "Was soll denn das?" einfach nicht verkneifen, sicher ich sollte loben fürs Herkommen, aber man hat eben auch nicht immer den sonnigsten Tag und zumindest an meiner Hündin konnte ich wegen meiner von Zeit zu Zeit aufkommenden Verzweiflungsmotzern bisher keine Langzeitfolgen erkennen....
jeder MENSCH macht fehler, selbst den besten ausbildern und hundefachleuten passieren solche lapsi.....gottseidank sind wir nicht perfekt!!!
ich denke ein hund würde viel mehr verunsichert, wenn wir ihn zähneknirschend und bebend vor wut loben würden, weil es so im lehrbuch steht, wenn unsre stimmlage und körpersprache ihm zeigt,
dass wir ihm am liebsten in den allerwertesten treten würden, weil er sich im maulwurfsrest gewälzt hat.
hunde soll man nicht belügen...das haben sie nicht verdient.
"ehrliche" fehler haben meine bisher auch gut verarbeitet. und gelernt, was sie lernen sollten, haben sie auch alle...gewaltfrei, aber mit ab und an einem ehrlichen herzhaften fluch.....
Hallo Feli !!!
Du sprichst mir aus der Seele , besser kann man es nicht ausdrücken .
Ich denke auch , daß es besser ist auch dem Hund offen seine Gefühle zu zeigen und nicht unter dem Deckmantel der Erziehung zu handeln um eine "folgsamen" Hund zu bekommen . Ich habe von meinem Saron gelernt , daß er sehr wohl gut hört wenn Stimmung und Stimmlage meinerseits übereinstimmen und dies funktioniert jetzt schon fast 8 Jahre .
Meißt brauche ich ihn nur anschauen und er weiß ..
Wenn man ehrlich und offen zu seinen eigenen Schwächen steht kann auch der Hund damit umgehen
irgendwann , dazu gehört auch , daß man mal aufbraust und lauter ist , man muß sich nur unter Kontrolle haben .
Auch ein Hund hat mal nen guten und nen schlechten Tag , der verstellt sich dann auch nicht .
Also seit ehrlich zu euren Hunden , sie haben es wirklich verdient.
L.G. Anke & Saron
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