Kenne dazu auch eine Abhandlung:
MOVING BEYOND THE DOMINANCE MYTH: TOWARD AN UNDERSTANDING
OF TRAINING AS PARTNERSHIP
und
Position Statement on the
Use of Dominance Theory in
Behavior Modification of Animals
die www.4pawsu.com Seite hat eine ganze Menge Artikel zu diesem und aehnlichen Themen.
Geändert von shirotora (26.06.2009 um 15:32 Uhr)
Some creatures have the ability to fill spaces you never knew were empty.
...habs mal schnell übersetzt, das Thema ist mir wichtig. Korrekturen ausdrücklich erwünscht + willkommen:
Ein alter Hut: „Dominanz“ soll Hundeverhalten erklären
Eine neue Studie zeigt, wie sehr das Verhalten von Hunden über Generationen missverstanden wurde:
Tatsächlich ist es wahrscheinlich, dass die Anwendung unangebrachter Theorien zum Hundeverhalten und -Training ein unerwünschtes Hundeverhalten eher auslösen als beheben wird.
Die Studienergebnisse stellen viele dominanzbezogene Interpretationen des Verhaltens und die Trainingstechniken mancher TV-Hundetrainer in Frage.
Die Forschungen der Akademiker an der University of Bristol zeigen, dass, ganz im Gegensatz zur landläufigen Ansicht, aggressive Hunde NICHT versuchen, gegenüber ihren menschlichen oder caniden Partnern Dominanz zu demonstrieren.
Die Forscher verbrachten 6 Monate damit, frei agierende Hunde im „DogsTrust“- Tierheim zu beobachten und Daten von Studien an verwilderten Hunden zu analysieren, um zu dem Schluss zu gelangen, dass individuelle Beziehungen zwischen Hunden eher durch Erfahrungen erlernt werden als geprägt sind vom Verlangen, „Dominanz“ zu demonstrieren.
Die wissenschaftliche Publikation „Dominance in domestic dogs – useful construct or bad habit?” macht deutlich, dass Hundeverhalten eben nicht zur Aufrechterhaltung einer Rangordnung dient, wie viele bekannte Hundetrainer das behaupten und predigen.
Weit entfernt davon, hilfreich zu sein, sagen die Akademiker, sind Trainingsmethoden, die darauf abzielen, „Dominanz zu brechen“. Diese Methoden sind im besten Falle erfolglos, im schlimmsten Fall aber tatsächlich gefährlich. Es ist wahrscheinlich, dass diese Methoden ein unangebrachtes Verhalten der Hunde verstärkt
Ein Hundebesitzer kann die Beziehung zu seinem Hund nicht dadurch beeinflussen, dass er beispielsweise vor diesem isst oder durch Türen geht. Der Hund lernt hier lediglich, was er in diesen bestimmten Situationen zu erwarten hat.
Viel schlimmer aber: Techniken wie Lefzenkneifen, zu Boden drücken oder laute Schrecksignale werden die Hunde ängstlich machen, oft bekommen sie Angst vor ihren Besitzern. Und diese Methoden werden möglicherweise zu einer Eskalation im Aggressionsverhalten führen.
Dr Rachel Casey, Senior Lecturer in “Companion Animal Behaviour and Welfare” an der Bristol University, sagt:
“Die pauschale Annahme, Hunde wären durch irgendein inneres Begehren motiviert, andere Hunde und Menschen zu dominieren, ist einfach lächerlich. Eine riesige Unterschätzung der komplexen kommunikativen Fähigkeiten des Hundes und seiner Lernfähigkeit.
Ausserdem führt sie zur Anwendung von Zwangsmassnahmen im Training, die dem Tierschutz widersprechen und zu Problemverhalten führen.
Im Laufe unserer Studien sahen wir oft Hunde, die gelernt hatten, Aggression zu zeigen, um erwartete Bestrafung zu vermeiden. Hundebesitzer sind oft entsetzt, wenn wir ihnen erklären, dass ihr Hund Angst vor ihnen hat. Und dass er sich deshalb aggressiv verhält, weil sie bestimmte Trainingsmethoden angewendet haben. Aber die eigentliche Verantwortung tragen hier nicht die Hundebesitzer: Sie wurden instruiert, so zu handeln. Zum Beispiel von unqualifizierten „Verhaltensspezialisten“, die solche Methoden empfehlen.“
Bei „DogsTrust“, der grössten Hundeschutzorganisation in Großbritannien, werden die Tierheimmitarbeiter andauernd mit den Ergebnissen dieses falschen Hundetrainings konfrontiert. Veterinary Director Chris Laurence ergänzt: „Wir erkennen es, wenn ein Hund zu uns kommt, der dieser bei TV-Hundetrainern so beliebten „DominanzReduktionsTechnik“ ausgesetzt war. Diese Hunde können voller Angst sein, und die Angst kann zur Aggression gegen Menschen führen.
Es ist traurig: Viele Trainingstechniken, die dem Hund zeigen sollen, dass der Mensch der Rudelführer ist, sind kontraproduktiv. Der Hund wird sein Verhalten nicht verbessern. Er wird entweder angstvoll alle natürlichen Verhaltensweisen unterdrücken und einfach nichts gar mehr tun. Oder aber er wird aggressiv und gefährlich.“
Aus: ‘Dominance in domestic dogs – useful construct or bad habit? by John W. S. Bradshaw, Emily J. Blackwell, Rachel A. Casey. Journal of Veterinary Behavior: Clinical Applications and Research, Volume 4, Issue 3, Pages 109-144 (May-June 2009).
Ui, frag ma den Webhamster, obbse das einfach so übersetzen darfst und einstellen....
LG Regine
Hamster, darf man das?
gute frage ...
die quelle ist ja angegeben.
steht im originaltext oder auf der seite, ein vermerk über "vervielfältigung" oder ähnliches?
Vielleicht stünde es besser um die Welt, wenn die Menschen Maulkörbe und die Hunde Gesetze bekämen.
George Bernard Shaw (1856 - 1950)
... ich hab nix gefunden...
hi caro,
könnte es vllt. sein, dass das -wie so vieles (wenn nicht alles) im leben- eine frage der dosierung ist?
heins
Do not support any puppy dealer!
Proudly old, uncool and out of fashion.
Whoever does not move dies or is already dead.
Caro mit dem Mottenkind Caaya und dem Zimtkeks Cinnamon & Cosmo ganz tief im Herzen
Man sollte sich die Ruhe und Gelassenheit eines Stuhls zulegen - der muss schliesslich auch mit jedem Arsch klar kommen.
Aber Heins! Da hat mal wieder jemand ganz neue Dinge festgestellt und du hinterfragst?![]()
Sorry Leute, was an dieser Studie ist neu?
Dieses Geschreibsel zielt doch gegen "Theorien/Methoden" die unterstellen der Hund wolle ständig dominieren/die Führung übernehmen (dass dem nicht so ist, wissen wir!).
Noch schlimmer ist das in Zusammenhang mit "hochaversiven" Methoden zu bringen bzw. damit dem Hund unerwünschte "Äußerungen" einfach zu verbieten ohne mal nach der Ursache zu schauen und ohne (für den Hund lohnenswertes!) Alternativverhalten zu formen.
Sorry, aber dieses Geschreibsel ist ein alter Hut!
Schön jedoch, dass es - wie es scheint - gut dazu herhalten kann jegliche "Zucht und Ordnung" in der Hundeerziehung zu verteufeln.![]()
Wer bitte sagt, dass ein Hund (so er denn nicht ein immenses Problem hat) nicht mit konsequent gesteckten Grenzen klar kommt? (Ich meine damit NICHT unerwünschtes Verhalten "einfach nur" per Meideverhalten zu unterdrücken) Wäre doch mal ne Studie wert: Welcher Hund ist "in sich ruhender"? Der mit klaren Grenzen in denen er sich frei und sorglos entfalten kann oder der Waldorf-Köter?![]()
LG
Atigrada
Carola, wer verteufelt denn Zucht und Ordnung? Konsequenz und klargesteckte Grenzen müssen sein. Alter Hut? Wissen wir beide doch ganz sicher.
Hach, netter Fred.
Grüssle
Caro mit dem Mottenkind Caaya und dem Zimtkeks Cinnamon & Cosmo ganz tief im Herzen
Man sollte sich die Ruhe und Gelassenheit eines Stuhls zulegen - der muss schliesslich auch mit jedem Arsch klar kommen.
Ja und weil es alt ist, ist es schlecht?
Alphawürfe und Schnauzengriffe sind doch auch alte Hüte und werden noch angewendet.
Warum biste denn so angepiekst?
Wer verteufelt hier denn was? Es geht schlicht und ergreifend darum, dass Hund nicht die Weltherrschaft anstrebt.
Deswegen halten wir doch keine Hunde à la Waldorf.
An jeder 2. Zwingertür im Tierheim findest Du in der Beschreibung für den jeweiligen Hund das Wort "Dominanz".
Man kann es gar nicht oft genug erklären.
Oder gehts darum weil ich den Artikel eingestellt habe?
Nee, tut es nicht - ganz und gar nicht!![]()
Mich "stört" was anderes an dem Artikel bzw. an der Resonanz von einigen auf so (sinngemäßen) Aussagen wie "Ein Hund ist niemals dominant, Frauchen Hund Herrchen brauche niemals dominant zu sein usw."
Als erstes mal die "Verklöppelung" des Artikels mit Maßnahmen wie "Hund auf den Rücken drehen", "ihm mal richtig Bescheid sagen" usw.
Viele Trainer gehen von der "Dominanz-Hund möchte/muss (wenn Halter das nicht macht) immer und überall die Führung übernehmen Sache" aus und bauen ihre kompletten Methoden darauf auf OHNE in die hochaversive Kiste greifen zu müssen (warum auch? Hund verprügeln zeugt wahrlich nicht von Dominanz). Das finde ich genau so schlimm - nur merken die Hundebesitzer das oft nicht, wenn gerade solche Artikel mit "ruppigen" Maßnahmen in einem Atemzug genannt werden. Darum finde ich den Artikel nicht gut oder besser ausgedrückt ungünstig.
Marke: "Sowas wie in dem Artikel tue ich meinem Hund ja nicht an" ... aber Hund 24 Std. am Tag hemmen weil Trainer XY das so nett erklärt hat. (verstehst du was ich meine?)
Als zweites stört mich das extrem viele Leute nun komplett darauf verzichten dem Hund Grenzen zu setzen und NUR über "Machst du was gut, gibt es eine Belohnung, machst du Mist bleibt die Belohnung aus" arbeiten. Das mag bei einigen Hunden gehen aber wahrlich nicht bei allen.
Sei es drum, ich gebe für obige 2 Punkte Artikeln/Beiträgen wie diesem hier die "Mitschuld". Nix weiter.
Nix gegen ausführliche Artikel zu diesem Thema, aber diesen finde ich eben zu oberflächlich und "schlachtrufmäßig". Mag daran liegen, dass ich nur die Übersetzung gelesen habe.
Gruß
Atigrada
Geändert von atigrada (28.06.2009 um 11:51 Uhr) Grund: buchstabensalat
HI,
im Originalartikel ist ein Link zum Abstract der kompletten Studie, die dahinter steckt ;)
lg Martina
Esther mit Kisha(*08) und Peppa-Rose(*12)Ganz tief im Herzen: Akin *21.9.03 †24.5.12, Fine *3.11.96 †4.4.11, Zarah *1.2.98 †17.1.11 und Luzi *Juni 90 †9.3.09
heins, da widerspreche ich deutlich. zunächst ist es eine frage des prinzips.
stellt aggression dominanz dar und wird durch verhaltensschemata daran etwas geändert?
an wie vielen tischen in deutschland ist es heute noch so, dass der herr des hauses seine dominanz damit zu beweisen versucht, dass er das schönste stück fleisch bekommt und in wie vielen hundeschulen wird heute noch gelehrt, es ist eine frage der dominaz, dass der hund nach mir durch die türe geht, nicht aufs sofa kommt und zu kuschen hat wenn das herrchen pfeift.
die erkenntnis, das nicht jedes verhalten des hundes, welches dem interesse des halters zu wider läuft, gleich ein dominanzverhalten des hundes ist muss prinzipiell erkannt werden. das bedeutet nicht, das dennoch konsequenz gewahrt werden sollte.
pete
cira und balou, es mag der tag kommen, an dem mir euer name keine tränen in die augen treibt. ich hoffe, er kommt nie.
Duncan mein Freund, es war zu früh, viel zu früh. Du fehlst. Alina, ich vermisse Dich!
pete, ist dein beitrag als antwort auf meine frage zu verstehen?
heins, der eine frage zu caros kommentar (#9) gestellt hatte
Do not support any puppy dealer!
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Whoever does not move dies or is already dead.
nein heins, keine antwort, eine erwiderung.
ich entgegne dir insoweit, das es zunächst eine grundlegende fage ist und dann eine der dosierung. sicher kommt es bei allen erziehungsmethoden auf die dosierung sämtlicher eingesetzter mittel an. aber, und deshalb grundlegend, ich mss mich zunächst davon verabschieden, dass der hund fast alles aus gründen der vermeintlichen dominanz macht.
für mich ist diese reihenfolge, anerkenntnis eines grundsatzes und dann auswahl und dosierung der einzusetzenden mittel, sehr wichtig.
pete
cira und balou, es mag der tag kommen, an dem mir euer name keine tränen in die augen treibt. ich hoffe, er kommt nie.
Duncan mein Freund, es war zu früh, viel zu früh. Du fehlst. Alina, ich vermisse Dich!
Kennt jemand eine allgemeingültige Definition für einen dominanten Hund? Kennt jemand einen dominanten Hund? Wie äußert sich die Dominanz bei diesem Hund?
Es grüßt Stefan
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt, wie der Verstand. Jeder meint, dass er genug davon hat (R. Descartes).
Off-Topic:
ich kenne ne Menge dominanter Herrchen und Frauchenaber keine "dominanten" Hunde
Geändert von 2 wilde Racker (27.06.2009 um 16:04 Uhr)
Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein wie andere mich gerne hätten
Herrjeeeee - hatten wir das nicht alles schon mal?
Ohne "Gegenüber" und "Anlass" kann keiner dominant sein (weder Mensch, Hund noch Mücke).![]()
LG
Atigrada
Nachtraaaag!: Dat "Herrrrrjeeeeee" war nicht auf dich persönlich bezogen, ajamu66 ... eher auf dieses ganze "Sommerlochfüllungsthema"
Geändert von atigrada (27.06.2009 um 17:26 Uhr)
Besten Dank für die Aufklärung. Wie verhält sich dann allgemeingültig ein dominanter Hund einem anderen Hund gegenüber, wenn er situationsbedingt dominieren möchte?
Nachtrag: hab es nicht persönlich genommen. Ich bin nur immer verwundert, wie oft ich schon von dominanten Hunden gehört habe, selbst aber in über 20 Jahren erst 2 kennengelernt habe, bei denen es wohl diskutabel gewesen wäre.
Geändert von ajamu66 (27.06.2009 um 17:31 Uhr)
Es grüßt Stefan
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt, wie der Verstand. Jeder meint, dass er genug davon hat (R. Descartes).
Hallo,
ja ich kannte einen (meiner Meinung nach) dominanten Hund. Der American Staffordshire Terrier meiner Cousine, war so dominant, dass er, wenn sie nicht so handelte, wie er es von ihr erwartete, sie angeknurrt (richtig böse) hat und wenn sie es darauf ankommen lassen hätte, früher oder später auch richtig gebissen hätte.
Dazu möchte ich sagen, dass sie bereits ihr Leben lange Hunde in der Familie hatten, einschließlich Bullterrier (aus dem Tierheim) und nie Probleme mit Dominanzverhalten hatten. Nur dieser eine ging gegen sie. An Erfahrung hat es sichlich nicht gelegen, da ihr Mann die komplette Schutzhundetruppe (Bullmastifs, American Staffordshire Terrier, American Bulldog) auf dem Firmengelände seines Schwagers betreute.
Also bei dem würde ich ohne Zweifel sagen, der wollte Rudelführer sein und hat keinerlei Unterordnung akzeptiert.
Sie haben ihn dann auch weggegeben, bevor etwas passiert, da sie ja auch zwei halbwüchse Söhne noch im Haus hatte.
Ich denke also durchaus, dass es auch bei den Hunden "entartete" gibt, so wie auch bei den Menschen, wo sich innerhalb einer Familie die Geschwister (unter gleichen Bedingungen) so unterschiedlich entwickeln können, dass der eine ein ganz normales Leben führt und aus dem anderen Geschwisterteil ein unkontrollierbarer Schwerverbrecher wird.
Grüße
Kerstin & Akilah
Sei meines Hundes Freund, und du bist auch der meine!
- Indianische Weisheit
Für mich ist Dominanz ganz einfach ein Verhalten, bei dem der Hund gelernt hat durch unkonsequentes Verhalten des Herrchen seine Ziele oder seinen Willen durchzusetzen. Nicht mehr und nicht weniger.
LG
Steffi und Ilanga mit Maja im Herzen
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