Hallo, Sibilla!
Erstens hab ich hier im Forum keinen Dauerwohnsitz - da les ich nicht alles sofort.
Zweitens empfand ich die Fragen rhetorisch, deshalb bin ich da gar nicht darauf eingegangen. Ich beantworte sie dir aber natürlich: Nein, ein Buch kann man in der Bücherei schwerlich boykottieren. Man kann aber - nur als Beispiel - auf den Plattformen, auf denen die Bücher angeboten werden, eine Rezension schreiben und entsprechend Kritik üben. Über speziell dieses Buch musst du in der Bibliothek ja nicht diskutieren, aber das Buch steht doch stellvertretend für deine Anschauungen von Hundeerziehungsphilosophien bzw. in dem Fall konträr zu den selbigen. Und darüber kannst du jederzeit mit anderen Hundehaltern diskutieren. Ein wenig abstrahiert muss man das schon nach aussen tragen, dazu braucht es nicht ausgerechnet das spezielle Buch unter dem Arm.
Wenn jemand das Buch bei Amazon kauft, ist es dir egal und du willst ihn nicht daran hindern. Der Leser in der Bücherei (bzw. dessen Hund) muss aber beschützt werden? Sind Amazon-Besteller-Hunde weniger schützenswert als Bücherei-Leser-Hunde? Gerade bei Amazon kannst du deine Meinung und deine Bedenken dazu schreiben und so breiter streuen, mehr Leute erreichen und gegebenenfalls wirklich Umdenken oder zumindest ein kritischere Herangehensweise erreichen.
Sibilla, ich mag gar nicht mit dir rumstreiten und ich mag dir auch nicht auf die Füße treten - sorry, wenn du das so empfindest. Aber ich finde es leicht überspitzt formuliert einfach anmaßend zu entscheiden, was die Leute zu lesen haben und was nicht. Wenn der Büchereileiter was auf den Index setzt, weil ihm das persönlich nicht passt, ist das schon unschön. Aber wenn jeder Büchereinutzer anfängt auszusortieren, was nicht in seine Lebensdenke passt, dann werden die Büchereien ganz schnell sehr leer werden.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der Platz für Meinungsfreiheit ist (weitestgehend zumindest ). Das ist für uns sooooo selbstverständlich, dass wir das manchmal gar nicht mehr richtig wahrnehmen. Ich möchte gerne, dass die Meinungsfreiheit auch in Zukunft Bestand hat. Das kann sie aber nur, wenn man sich im Klaren darüber ist, dass Meinungsfreiheit keine Einbahnstraße ist ("meine Meinung ist frei und deine ist bescheuert und zählt nicht" kann nicht funktionieren). Und das fängt eben schon da an, wenn über zulässige Bücher in Büchereien diskutiert wird und das dann auch noch Haken über Bücherverbrennungen schlägt...
Liebe Grüße
Susanne
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