Ich hab mit Absicht erst Mal ein paar Tage über meine Antwort nachgedacht.
Früher, als ich den wheatenfarbenen, 67-cm-Sam hatte, (der immer als "zu klein und so komisch hell, ist das richtig?" betitelt wurde) habe ich das dämliche Gegenüber besonders gern belehrt.
Heute, mit dem viel zu großen, dunklen Cooper (Vater 65,5 cm, Mutter 66 cm) - weiß ich gar nicht, was ich sagen soll, wenn sich Leute für ihn begeistern.
Ändert aber nichts an der Tatsache, dass es nun mal so ist. Und dass keiner so genau weiß, warum es so kommt.
Und dass ich mich nicht immer für das Exterieur meiner Hunde entschuldigen will.
Komisch, gerade die, die einen Hund nahe dran haben, pochen auf dem Standard herum. Dann bezeichnen sie ihn im nächsten Satz als Witz und dass sie ihn zwar wichtig finden, aber nur noch drüber lachen können.
Aha?!
Ist es nicht eher so, dass er das Einzige ist, das die Zucht in der Irre noch davon abhält, total abzudriften?
Ist es nicht eher so, dass man sich über Richter ärgert, die ihn nicht gelesen zu haben scheinen oder nicht verstehen.
(Alle Bereiche und Sportarten, in denen man sich einem Richterurteil beugen muss sind da anfällig - es gibt nichts Schlimmeres als Offizielle, die nicht vernünftig gucken können oder einem Namen huldigen!
Alleine deswegen muss man eigentlich dankbar sein, für dieses Buch - in Sachen Exterieurbeurteilung sollten nach der Lektüre nicht mehr viele Fragen offen sein...)
Und ist es nicht letztlich auch so, dass man sich über Käufer ärgert, die was nachfragen, was eher einer Dogge ähnelt?
Dass man sich über Züchter ärgert, die diese unüberlegten, unwissenden, gierigen Nachfragen befriedigen.
Züchter, die keine Visionen für die Rasse haben?
Und dann gibts noch die Vermehrer und das liebe Geld... brauch ich nicht erwähnen, wie man sich über DIE ärgert.
Natürlich ist der Standard nicht die Bibel.
Und immer wird es Hunde geben, die komplett an ihm vorbei gehen.
Und die werden wundervoll sein.
Aber eben eine evolutionäre Sackgasse.
Egal.
Trotzdem ist der Standard so lange wichtig, bis er eines Tages überarbeitet gehört. Und dann ist er wieder ungemein wichtig.
Das o.a. Buch ist kein Werk, um irgendwas schön zu reden oder an der Vergangenheit festzuhalten.
Es soll helfen zu verstehen. Zu sehen.
Und das ist nötig. Die Schulung des Auges ist das A und O.
Nur dann kann man nach vorne SEHEN.
Und darum geht es in dem Buch. Zusammenhänge verstehen und erkennen. Mit Fehlern leben können aber nicht unbedingt wiederholen.
Ich finde, genau das macht dann letztlich sehr glücklich und ausgeglichen...![]()
Lesezeichen