Bitte bedenken:
Boerbols durchlaufen gerade eine kritische Entwicklung in Deutschland, gar nicht unähnlich der des RR. Sie werden als Familienhunde angepriesen, und es sind zweifelsohne tolle Hunde, aber:
Sie sind waschechte Wächter mit einem ebenso eigenenständigen Wesen wie der RR - Kadavergehorsam ist ihnen fremd. Ihre Reizschwelle ähnelt der des RR.
Unsichere Vertreter können, wie die RR, in den falschen Händen tickende Bomben sein. Und da die Zucht in D leider, wie beim RR, das Augenmerk nicht unbedingt auf Charakterfestigkeit legt, gibt es offenbar immer häufiger unsichere Boerboels. Es gibt mittlerweile so viele mahnende Beispiele von fehlgeleiteter Zucht - den Boerboels ergeht es derzeit anscheinend dennoch genau so, wie vielen anderen Molosser-Rassen, und das ist so schade.
Boerboels sind echte Granaten - die Rüden können locker 70 kg wiegen. Sie sind sehr territorial, wie der RR unter Umständen recht misstrauisch, und auch diese Eigenschaften machen sie nicht unbedingt zu einfachen Kandidaten.
Wer diese Kombi als "Familienhund" anpreist, und damit suggeriert: alles easy, der handelt grob fahrlässig. Boerboels können ganz tolle, wunderbare Hunde sein - wenn sie sauber ticken, vernünftig geführt werden und arbeiten können. Ich mag diese Rasse sehr - aber man muss sich gut überlegen, ob so ein Vollblutwächter ins eigene Leben und vor allem ins soziale Umfeld passt.
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