Ich kenne das Buch nicht, halte es aber trotzdem für lesenswert, man kann sichs ja auch ausleihen. Beurteilen würde ich es dann erst nach dem Lesen

Hier 4 Fallbeispiele aus dem Leben einer ahnungslosen, aber gottlob wenig "obrigkeitshörigen" RR-Anfängerin, die für das Lesen solcher Bücher sprechen könnten :

1. Der Welpe hat gerötete Augenlider, es kommt gelblicher Schmodder aus den Augenwinkeln. Die leicht panische RR-Anfängerin rast mit dem womöglich schwerkranken Augenstern zum Tierarzt. Dieser, die Gemütsverfassung der Hundebesitzerin wohl erahnend, empfiehlt sofortiges Augenlider-Ausschaben und danach dann eine klitzekleine OP, bei der mit einem Schnitt unter Vollnarkose die unteren Augenlider der 12 Wochen alten Welpen gestrafft werden müssen. Dringend
2. Der Junghund hat ein kleines Loch am Ohrrand, das nicht abheilen will. Die verzweifelte, ratlose Junghund-Besitzerin bekommt vom Tierarzt die niederschmetternde Diagnose "Ohrrandnekrose" mit dem dringenden Rat, nicht länger zuzuwarten, sondern sofort den Rand des Ohres amputieren zu lassen, natürlich ebenfalls unter Vollnarkose, weil diese sich sonst unweigerlich immer weiter ins Ohr vorfressen wird
3. Der RR-Jüngling hat Präputialkatarrh, er tropft gelbgrünlich vor sich hin. Die Junghundbesitzerin nichts wie zum Tierarzt, dieser will sie mit allerlei Einwegplastikspritzen, Tinkturen, Lösungen und, natürlich, Antibiotika ausstatten, mit denen der Junghund wochenlang traktiert werden soll
und 4. (RR-Rüden-Anfängerin ist mittlerweile stolze Besitzerin einer kleinen Hündin): Die Welpette hat leichten gelblichen Ausfluß. Auf dringenden Rat des konsultierten Tierarztes soll schnellstmöglich ein Antibiotikum verabreicht werden, da die "Entzündung" sonst unweigerlich böse Folgen haben wird .

Nun handelt es sich bei obiger Hundebesitzerin, wie schon erwähnt, um eine wenig obrigkeitshörige und ziemlich widerborstige Person , die sich bei jedem der 4 Beispiele guten Rat von den Züchtern und anderen erfahrenen RR-Haltern holte:

zu 1. Bloß keine OP! Es handelt sich um eine Kinderkrankheit. Euphrasiatropfen genügen.
zu 2. Typische RR-Junghundgeschichte, nicht operieren!! Ohrläppchen abklappen und verpflastern, abwarten, fertig.
zu 3. Hat fast jeder nicht kastrierte Rüde. Kann man nichts machen, kommt eh wieder.
zu 4. recht häufige Welpettenunannehmlichkeit, braucht nicht behandelt zu werden, geht spätestens mit der 1. Läufigkeit von selbst weg!

Züchter und erfahrene RR-Halter hatten natürlich Recht, die umgesetzten Ratschläge zum Umgang mit Kinderkrankheiten haben den Hunden einige teils aufwendige Behandlungen und OPs (!!) und der Besitzerin unnötig hohe Ausgaben erspart.

Sollten in dem empfohlenen Buch solche und ähnliche Beispiele vorkommen, kann ich es auch ungelesen empfehlen

LG
Christine