Eine der besten Dokus, die ich bisher ueber Hunde gesehen habe.
Der Zweiteiler startet mit dem Blick auf den grossen Vorfahren des Hundes, den Wolf und wie aus diesem der Hund wurde. Gemaess der Theorie des Biologen Raymond Coppinger hat nicht der Mensch den Wolf zum Hund gemacht sondern einige Woelfe veraenderten ihre Lebensweise und transformierten sich dadurch selbst.
Nachdem der Mensch begann ein steinzeitlichen Siedlungen zu leben, begannen einige Woelfe von deren Abfaellen zu leben und wurden zum Kulturfolger. Durch diese neue Lebensweise veraenderten sie sich auch koerperlich.
In den 1950er Jahren führten Dmitri Beljajew und seine Mitarbeiter Zuchtversuche mit Silberfüchsen (Vulpes vulpes) durch und wählten dabei zur Weiterzucht nur die Tiere aus, die weniger Scheu und geringe Bissigkeit gegenüber Menschen zeigten. Er erhielt schließlich eine Population von Füchsen, die sowohl in ihrem Verhalten als auch in ihrem Aussehen deutlich von den Füchsen des Wildtyps unterschieden.
Nach etwa zehn bis zwanzig Generationen kontrollierter Zucht zeigten die Füchse keine Furcht mehr vor Menschen und begrüßten die Pfleger mit Schwanzwedeln und Zuneigungslecken. Äußerliche Veränderungen waren gefleckte Fellzeichnung, Schlappohren und gekräuselte Schwänze.
Während dieser Zeit versuchten Biologen noch herauszufinden, warum Hunde andere Fellzeichnungen aufweisen als Wölfe. Beljajew sah in seiner Forschung mit Füchsen die Möglichkeit, diese Frage zu beantworten. Mit seinen Mitarbeitern untersuchte er auch biochemische Parameter und fand, dass die Adrenalin-Werte der domestizierten Füchse deutlich niedriger lagen als die der wilden Füchse. Dadurch konnte das handzahme Verhalten der Füchse erklärt werden, nicht aber die Vielfarbigkeit der Felle.
Die Wissenschaftler stellten die Theorie auf, dass durch die molekulare Ähnlichkeit von Adrenalin und Melanin ein Zusammenhang bezüglich der Pigmentproduktion bestehen könne und dass veränderte – das heißt verminderte – Hormonwerte dadurch kaskadenartig die Expression von genetischen Varianten zum Vorschein bringen könnten, die im Wildtier durch hohe Adrenalinkonzentrationen unterdrückt blieben. Damit war auch eine Funktion von Stress (erhöhter Adrenalinspiegel) als regulatorisches Element in der Genexpression und damit der Evolution erkannt.
Er hat damit die Moeglichkkeit bewiesen, dass sich der Hund nicht ueber einen langen Zeitraum aus dem Wolf entwickelte, sondern moeglichweise innerhalb nur einer Lebensspanne eines Menschen. Wie mystisch muss den fruehen Menschen dieses Wesen vorgekommen sein, dass einst aus dem Wald kam um mit ihm zusammenzuleben und sich in diese zahme, kleinere Version verwandelte, ja sogar zu bellen begann. Diese fruehen Siedlungen lebten oft unter der Gefahr von Ueberfaellen anderer Populationen. So erkannte man sicher schnell das Potential, das diese felligen Begleiter besassen. Woelfe sind sehr wachsam und auch sehr territorial und so entwickelten sicher auch ihre Nachfahren schnell den Instinkt das neue Rudel und das neue Territorium zu beschuetzen.
Man ging auch ausfuehrlich auf die Bedeutung von Hunden bei unserer Entwicklung ein. Haette der fruehe Mensch je polare Regionen besiedeln koennen ohne den Hund im Gefolge, als Lastenzieher, Beschuetzer, Jagdbegleiter, Warner vor versteckten Eisstellen.
Auch wenn man einmal Bordercollies im Einsatz in einem extrem unzugaenglichen Gelaende erlebt, fragt man sich, waere es Menschen je gelungen Herdentiere wie Schafe zu domestizieren?
Soweit zu Teil 1. Teil 2 beschaeftigt sich mehr mit dem Part, den schliesslich der Mensch in der weiteren Entwicklung des Hundes uebernahm und ihn schliesslich zu dem vielfaeltigsten Saeugetier dieses Planeten machte.
Ich weiss nicht, ob die Doku in Deutsch verfuegbar ist und wenn, unter welchem Titel, aber wer kann, sollte sich die DVD besorgen. Es lohnt sich wirklich!!!
Gibt es uebrigens auch als Torrent...
Eine kuerze Preview auf beide Teile habe ich hier gefunden.
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