Presseerklaerung der Aerzte gegen Tierversuche e.V.
vom 12. Juni 2003


EU legt Richtlinienentwurf zur Chemikalien-Politik vor
Aerztevereinigung und Tierrechtsverband fordern Abkehr vom
Tierversuch


Die EU-Kommission hat nun das lang erwartete Konsultationsdokument zum Entwurf des EU-Regelwerks fuer Chemikalien veroeffentlicht.
Das 1.200 Seiten umfassende Dokument liegt derzeit zur oeffentlichen
Kommentierung im Internet. Der Bundesverband Menschen fuer Tierrechte und die Aerzte gegen Tierversuche haben heute eine gemeinsame Stellungnahme zu dem Entwurf abgegeben, in der sie den Einsatz von tierversuchsfreien Testmethoden anstelle von Tierversuchen fordern.

Im Rahmen des EU-Chemikalien-Testprogramms sollen rund 30.000
Substanzen, die seit mehr als 20 Jahren auf dem Markt sind, auf ihre
Schaedlichkeit fuer Mensch und Umwelt geprueft werden. Bis zu 50 Millionen Ratten, Maeuse, Kaninchen, Hunde und andere Tiere sollen
dafuer vergiftet werden. Das jetzt vorgelegte Konsultationsdokument
schreibt Dutzende von aeusserst qualvollen Tierversuchen vor. Immerhin wird auch auf die Verwendung bereits vorhandener Ergebnisse aus Tierversuchen verwiesen und auf den Datenaustausch zwischen den einzelnen Unternehmen der chemischen Industrie, um die Anzahl der verwendeten Tiere moeglichst gering zu halten.

Der Aerztevereinigung und dem Tierrechtsverband ist das allerdings
zu wenig: "Die Verwendung von Tieren fuer Chemikalientests ist
unmoralisch und unnoetig", heisst es in der gemeinsamen Stellungnahme. Und weiter: "Zahlreiche tierversuchsfreie Verfahren existieren bereits, neue werden staendig entwickelt. Nur der Einsatz dieser modernen Testmethoden sowie die Verwendung von Daten aus Humanstudien koennen Mensch, Tier und Umwelt vor schaedlichen Chemikalien wirkungsvoll schuetzen".

Bis zum 10. Juli ermoeglicht die EU jeder Organisation, jeder Firma,
jedem Buerger Kommentare zu dem Entwurf der EU-Kommission abzugeben.
Der Bundesverband Menschen fuer Tierrechte und die Aerzte gegen Tierversuche bitten alle EU-Buerger diese Moeglichkeit der Kommentierung zu nutzen. Eine Anleitung zum Ausfuellen des Internet-Formulars finden Sie unter http://www.presse.tierrechte.de oder
http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de

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