Gelesen in den Club Nachrichten des Österreichischen RR Club, Ausgabe 2 aus 2001
Interview mit Lothar Rohmer, aus Wellington / SA
Herr Rohmer, welche Tendenzen können Sie bei der Zucht des RR intern. erkennen und was empfehlen sie den Züchtern bzw. was würden Sie sich wünschen?
International gesehen muss ich leider immer mehr kurze Ridges bemerken. Der Züchter sollte in diesem Zusammenhang nicht nur auf einen korrekten, sondern vor allem einen längeren Ridge achten.
Können Sie Tendenzen erkennen, bei denen man sagen muss, das die Einsatzfähigkeit im vergleich zu früher sich im Laufe der Zeit verändern oder sogar verschlechtert hat?
Zum Tei schon. Züchter sollten mehr auf eine schöne lange Bemuskelung der Hinterläufe wert legen. Gerade in Deutschland sehe ich immer wieder sehr stark, jedoch zu kurz bemuskelte RR. Achte Sie auch besonders auf Plattfüße. Immer wieder sind auf Ausstellungen sehr erfolgreiche RR zu sehen, die Plattfüße haben. Für den Ursprünglichen Einsatz bei der Jagt und auf langen Distanzen sowie in schwierigem Gelände wären solche Hunde nur noch sehr bedingt geeignet. Aber zum Großteil muss ich sagen, das die heutigen Hunde sehr wohl noch den Anforderungen von früher, gerecht werden könnten.
Welche Hauptaufgabe erfüllt der RR heute in Süd Afrika?
Der RR ist heute in erster Linie ein Familienhund der die Familie und den Besitz sehr erfolgreich beschützt. Der RR wird aber natürlich noch heute zur Jagt verwendet, wobei er das Wild aufspürt, verfolgt und für den Jäger fixiert. In der Taktik hat sich gegenüber der Jagt zu den Jagttaktiken der großen Löwenjagten um die Jahrhundertwende wenig geändert nur das Wild ist ein anderes.
Interview mit Mrs Ralfe und Mrs. Megginson / Süd Afrika
Welcher Typ von RR wird in SA bevorzugt und stimmt es, dass zum Schutz und zum Abschrecken von z.b. Einbrechern, Rhodesian Ridgeback Rüden mit bis zu 80 cm Schulterhöhe verwendet werden?
Das Gerücht mit den 80 cm stimmt nicht. Im Gegenteil, es wird sehr auf gute Kondition und Einsatzfähigkeit des Hundes geachtet. Es wird ein leichterer noch einsatzfähiger Typ eher bevorzugt als ein zu schwerer kräftiger. Bezüglich der Farbe werden speziell in Simbabwe eher dunkle RR bevorzugt, wobei manche schon zu dunkel geraten. Der Trend geht aber wieder deutlich in Richtung heller Fellfarbe.
Wieviele Hunde gibt es zur Zeit in SA?
Bis vor einigen Jahren hatten wir ca. 1000 Welpen pro Jahr. Diese Zahl ist jetzt auf ungefähr 600 gesunken. Bedenkt man aber, dass diese Hunde 10-12 Jahre alt werden kann man sich die Popularität und Gesamtanzahl der RR in SA in etwa vorstellen.
Welche Tendenzen können Sie bei der Entwicklung des RR im Bezug auf den Körperbau erkennen?
Abgesehen von den USA erkennen wir leider eine Tendenz zu hinten überbauten RR. Hier würden wir uns einen geraderen Rücken wünschen. Noch vor einigen Jahren hätten wir uns gewünscht, das die Hunde in Deutschland ein besseres Temperament haben sollten. Mit Freude sehen wir, dass in diesem Punkt sehr gut gearbeitet wurde und es hier nichts mehr auszusetzen gibt.
Fand ich schon interessant.
Gruß
Sandy
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