Nachtragend hat für mich einen negativen Beigeschmack. Nehmen wir mal folgendes Beispiel: BamBam sitzt auf seinem Platz, während wir essen. Nachdem wir fertig sind, werfe ich ihm dreimal Hähnchenstücke zu, die er aus der Luft fängt, sofort runterschluckt und auf Nachschub wartet. Beim vierten Mal werfe ich statt eines Stück Hähnchens ein Stück Banane. Die Reaktion folgt unmittelbar: Die Banane wird umgehend ausgespuckt, untersucht und dann als nicht essbar eingestuft. Anschließend gut er mich erwartungsvoll an und wartet auf weitere Hähnchenstückchen.
Werfe ich ihm nun beim nächsten Mal ein Stückchen Hähnchen zu, wird er das nicht sofort aus der Luft schnappen und runterschlucken, sondern er wird es zu Boden fallen lassen, anschließend untersuchen, ob ich ihm nicht wieder ein Stück Banane unterjubeln will und dann wird das Hähnchen gefressen. Für diese kleine Gemeinheit wird er nicht versuchen, mir bei nächster Gelegenheit eins auszuwischen. Er möchte nur vermeiden, aus Versehen ungenießbare Banane zu essen.
Insofern sind Hunde aus meiner Sicht in der Lage, Erlebnisse aus der Gegenwart in die Zukunft zu übertragen und entsprechend zu handeln. Dieser negative Beigeschmack, der aus dem Wort "nachtragend" für mich entsteht, ist aber aus meiner Sicht nicht dabei. Dennoch würde ich die beschriebene Sache nicht forcieren. Das hat vielleicht nicht unbedingt was mit "nachtragend", sondern mit "Ich kann dich nicht leiden" zu tun.
Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam
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