...so ein ähnliches Verhalten - Menschen gegenüber - kenne ich von Bayoola auch. Damit fing sie schon sehr früh, ca. um die 14. LW an. Ihr Blick wird dann sehr abwägend, die Muskulatur spannt sich und im Kruppenbereich stellen sich die Haare senkrecht. Sie geht dann manchmal auch ein paar Schritte zurück.

Bei manchen Menschen zeigt sie dieses Verhalten nur tageweise. Das sind Menschen, denen ich grundsätzlich auch etwas skeptisch gegenüberstehe und die an diesem Tag möglicherweise zuviele Stress-/Aggressionshormone ausdünsten - das und meine unterschwellige Reaktion merkte Jola schon als Kleine. Da kann sie auch ein vordergründig freundliches Verhalten meinerseits nicht von ihrer Einschätzung der Lage abbringen. Ich betrachte ihre Zurückhaltung dann mit geheimem Amüsement und denke mir "kluges Mädchen" - bin aber auch auf der Hut, da ich ihre hohe Sensibilität sehr schätze.

Und dann gibt es Menschen, die sie nicht einmal tageweise mag und ihnen grundsätzlich nicht vertraut. Ein einziger Tierarzt bisher z.B. hat bei ihr egal an welchem Tag trotz aller Leckerlie-Angebote keine Chance. Nie hat er sie grob angefasst, nie mit einer Spritze wehgetan.. im Gegenteil, der TA ist seines Fachs kundig uswusf.... doch Jola muss nur seine Stimme hören und wenn sie könnte, wäre sie weg. Wegen einer Zweitmeinung bin ich dann zu einem andere TA. Es bot sich ein ganz anderes Bild: trotz belastendem Untersuchungsprogramm, Braunüle legen, Blutabnahme etc. keine Abwehr, kein Fluchtimpuls (dieser TA ist aber auch ein lustiger und netter..) Wenn die Zeit nicht drängt, respektiere ich Jolas Abwehr und fahre lieber meilenweit...denn mein kleines Mädchen hat bestimmt gute Gründe für ihr Verhalten.

Luftschnappen hatten wir bislang ein einziges Mal, als sie ein massiger Hovawart bedrängte. Luftschnappen gegenüber einem Menschen wäre für mich ein Alarmsignal für ein Gefühl hoher Bedrängnis. Aus dieser Situation würde ich meinen Hund und mich sofort befreien und nicht einmal näherungsweise wieder in diese Situation bringen.

LG Gabi & Jola