Hallo
Dein Post verstehe ich. Also, ich kann es absolut nachvollziehen, jede Zeile.
Nicht nur die Hunde erleben einen Kulturschock, sondern ihr auch. Und dass der Weg zurück nicht nur geradeaus läuft, ist von Kopf her auch klar, doch was das mit einem machen kann, ist wieder wo anders aufgeschrieben.
Ich weiss aber auch, was einem passiert, wenn man "ausweicht".
Ich diskutiere hier nicht mit, ob es für die Hunde schlimm oder nicht schlimm ist, wenn sie wenig bis garkeinen Kontakt mit fremden Hunden haben. Weil ich das nicht abschliessend beurteilen will. Ich denke aber, es macht ihnen eher nichts aus und du musst gewiss nicht in Sack und Asche gehen, wenn du es so durchziehst.
Ich weiss aber auch, was passiert, wenn man "ausweicht".
Es wird ziemlich sicher für DICH "schlimmer".
Ich bin soviel ausgewichen, soviel nur einsam wo rumgewandert (das tu ja sowieso gerne, deshalb wars so leicht) habe x Strategien entwickelt, um nicht in die Situation zu kommen wo Kimba in der Situation steht, dass ein kleiner Hund auf uns losgeht, ein fremder Hund plötzlich vor uns steht, ein fremder Hund einfach auf uns zustürmt..... so dass es immer gespannter und komplizierter wurde, wenn wir unterweg waren.
Das passierte so schleichend, weil wir ja unsere Hundefreunde hatten, so dass ich meinte, das genügt ja. Es genügt nicht. Weil.......
......... irgendwann steht er doch da, der fremde Hund, irgendwann rennt er doch auf uns zu, irgenwann kommt er doch keifend um die Ecke........Und Kimba hatte für sich eine wirklich gut funktionierende Strategie entwickelt. Die heisst "ich pack zuerst zu und mach klar Schiff".
Er ist nicht gut, der Gedanke: "scheixxe, da kommt ein Hund".
Deshalb gibt es für mich nur einen Weg, mein Hund MUSS lernen mit diesen Situationen umzugehen. Ich bin mit Kimba nun seit gut einem 1/2 Jahr dran, sie fast täglich bewusst in "Fremdhundsituationen" zu bringen.
Bereits nach 4 Wochen konnte Kimba ruhig an dem anderen angeleinten Hund vorbeigehen. Heute kann sie, ohne in die Leine zu springen auch an einem keifenden Hund vorbeilaufen (wohlgemerkt etwas Abstand braucht sie noch)
Ich bin gerade dabei mit ihr daran zu arbeiten, entspannter zu fremden Hunden zu gehen, bzw. den Kontakt generell entspannter aufzunehmen. Und Tag für Tag machen wir Fortschritte. Ja, Tag für Tag erlebe ich, wie sie sich anderen Hunden (guuuut ausgewählt von mir) anschliesst und sich regulieren lässt, nicht mehr drauf los prescht.
Das braucht Fingerspitzengefühl. Man muss wissen, wo stehen wir, was mags aushalten und die Möglichkeit (soliden Gehorsam) abzubrechen, wenn man merkt, das wird zu brenzlig. Und Tag für Tag fällt mir ein Brocken vom Stein in meiner Brust runter, fühle ich mich leichter.
Die Hunde können es lernen, wenn man es schafft, diesen einen grossen Schritt zu machen, sein Herz ganz feste in die Hand zu nehmen und zu sagen .....ICH WILL!
Ich bin ganz sicher, dass deine Beiden das lernen können, wenn du bereit bist dich zu überwinden.
Vielleicht brauchst du noch Zeit......aber ich wünsche dir, dass du es schaffst, es anzupacken....einfach so für DICH!
lieber Gruss Eva
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