Hallo Sille,
auch wir haben und brauchen nicht unbedingt viele Kontakte.
Unsere Hunde sind sozialisiert und können mit anderen Hunden umgehen. ABER.... sie sind ein Pärchen und damit ist es nicht einfach, neue Freunde zu finden. Wenn Lion eine Hündin nett findet, schaltet sich Allegra ein. Und wenn Allegra einem fremden intakten Rüden gut gefällt, greift Lion an. Klar kann ich es kontrollieren, die Hunde notfalls im engen Umkreis bei mir halten und so auch einen Spazi mit 'nicht dicken Freunden' im Freilauf durchführen. Aber Spaß macht es nicht, die Hunde eng kontrollieren zu müssen.
Leider laufen hier bei uns viele schlecht / kaum sozialisierte Hunde und leider viele Hundebesitzer, die in punkto Verhalten und Körpersprache schlichtweg nicht gebildet sind. Das birgt ein zu großes Risiko und wir hatten mehrere Rangeleien, neulich sogar eine Beißerei zu Lasten Allegra.
Wir haben hier einige wenige Freunde, mit denen sie spielen und das reicht uns. Das muss jeder für sich entscheiden und dies in Abhängigkeit des Umfeldes und der potentiellen Begegnungen. Bei uns gilt 'weniger ist mehr', angesichts der Gegebenheiten.
Was gut läuft: fremde Hunde im Freilauf auf fremdem Terrain (also außerhalb der heimischen Spazigebiete). Die anderen Hunde werden kurz begrüßt und weiter geht es. Kritisch wird es, wenn es von der Begrüßungsphase ins Spielen übergeht, oder wenn die HF stehen bleiben, quatschen und die Hunde anfangen, sich enger abzuchecken. Dann kommt es zu den im ersten Absatz beschriebenen Problemen. Spiel kann schnell überkippen, so neulich bei Lion. Ausgelassenes Spielen mit einem fremden Rüden und plötzlich knallte es. Abrufen, Ende.
Stadt, Restaurants, etc. .... NULL Probleme (und Sille, die Rolltreppe lassen wir auch weg, das ist ein no go wegen der Gefahr). Da sind sie angeleint, kennen meine Erwartungen und gut ist es. Vorzeigehunde.
Wenn Deine beiden im Moment durch die Umstellung etwas problematisch sind, dann würde ich dennoch empfehlen, daran zu arbeiten. Nicht so sehr wegen der ach so tollen 'Riesenrudeleierfahrung', ob die nötig ist, bezweifle ich auch. Mein Grund, hier richtig Arbeit reinzustecken wäre, dass Du immer mal in eine Situation kommen kannst, in der andere Hunde plötzlich vor Dir stehen. Oder Du musst doch mal in eine Stadt oder ähnliches. Da sollten Deine Hunde kontrollierbar sein und nicht übermäßig viel Stress haben.
Einen Anfang hast Du ja selbst beschrieben: Eli bleibt ruhig auf 15 m Distanz. Das würde ich gezielt üben, um diese zu verkleinern, so dass er zumindest an der Leine ruhig bleibt bei etwas engeren Begegnungen. Fremdkontakte an der Leine würde ich auch nicht zulassen, gibt es bei uns auch nur, wenn alle Hunde deutlich signalisieren, dass sie sich mal beschnuppern möchten.
Dein Jagdproblem.... well, das ist eine riesige Baustelle und ein Fall für Profis, angsichts der Erfahrungen Deiner beiden. Definitiv wäre es für Deine Hunde ein Gewinn an Lebensqualität, wenn sie in wildarmen Gebieten Freilauf genießen könnten. In der Liste der Baustellen Prioritäten stünde das bei mir ganz oben.
LG Karin
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