Gestern habe ich unsere vor kurzem noch gepriesene Zeckenstatistik (http://www.rhodesian-ridgeback-forum...tml#post772358) innerhalb von einer Viertelstunde gesprengt.

Wir haben hier in der Nähe eine alte Gemeindegrube, die nicht mehr genutzt und auf Kiesuntergrund randlich herrlich eingewachsen ist (Bäume, Gebüsch und hohes Gras) und spätnachmittags richtig viel Schatten hat. Ich dachte mir, dass das für Buki bei so einem heißen Wetter optimal ist, um gemütlich herumzustruchteln und Rose findet das Gelände superspannend, weil da doch einiges an Viechzeug rumhüpft. Buki kann nach gusto rumtrietscheln und Rose kann derweil mit Frauchen bisserl arbeiten. Und Kiesuntergrund schadet den Krallen sicher auch nicht, weil es doch besser schleift als so ein Wiesenweg.

Ich denk mir noch so beiläufig, dass das allerdings auch so eine richtige Zeckenecke sein könnte, als ich schon die erste von Rose runterpflücke - und beim Pflücken schon die nächsten zwei sehe. Jessas! Während ich die nächsten zwei pflücke, seh ich wieder drei. Und auf der anderen Rosenseite gleich fünf... Während ich den Buki absammel (eine saß doch glatt mitten in des Professors Denkerfalten ), sehe ich auf Rose schon wieder die nächsten... Ne, cool bleiben ging gar nicht mehr, zumal ich in kurzen Hosen mittendrin stand. Mit völlig verlorenen Nerven hab ich mit den Hunden die Flucht ergriffen und Buki bekam einen kleinen Anraunzer, als er sich anschickte, sich mitten ins Inferno zu legen und eine kleine Pause zu machen. Zurück auf dem sicheren Asphalt des Wirtschaftsweges wurde dann akribisch gesammelt. Ich hab irgendwann zum Mitzählen aufgehört, hysterisch zählt es sich so schlecht.

Es ist fast überflüssig zu erwähnen, dass ich bis zur Bettgehzeit daheim noch gefühlte hundert Mal abgesucht habe und mit den Hunden im Bett auch nicht so richtig entspannt einschlafen konnte...

Was mir zu denken gab: Ich ahnte es vorher schon. Nun hing da ja kein Schild, dass auf besondere Zeckendichte hinwies. Also war es irgendetwas, das der Erfahrungsspeicher im Hirn verankert hatte. Ich fing an, zu sortieren und Kriterien zu entfisseln. Als Hauptverdächtigen hatte ich sofort das hohe Gras, das randlich vor den Bäumen und Büschen wächst, auf dem Schirm. Bäume und Büsche und hohes Gras haben wir aber auch direkt hinter dem Haus am Fluss entlang - und keine einzige Zecke. Am Fluss ist es feucht und in der Grube sehr trocken. Ist Trockenheit der Schlüssel? Oder ist es die besondere Form der Sukzessionsvegetation, die alte Gruben haben? Mir fielen einige Sukkzessionsflächen ein, die wahrhaft zeckenverseucht sind und die ich meide. Allerdings hatte ich anno dutt mit meiner Hündin bei einer fast klimaxähnlichen Vegetation in feuchter Flussaue auch einen Zeckenüberfall erlebt... . Ausnahme, die die Regel bestätigt?

Hier im Forum haben immer wieder Leute über Zeckengebiete gesprochen, die sie kennen und meiden. Ich bin jetzt irgendwie neugierig geworden, wie die Zeckenecken bei euch aussehen. Gibt es irgendwelche Schubladen? Ich meine fast, die muss es geben, sonst hätten meine Alarmglocken nicht leise angeklingelt.

LG

Susanne mit Buki und Rose (alle drei offenbar immer noch ohne Zeckenbiss, ich hab wohl gut gepflückt )