Ich denke auch, dass das Abweichen vom normalen Gangbild in der Regel anatomische Ursachen hat und eben nicht normal ist. Buki läuft öfters Pass und zwischendurch hinten leicht seitlich weggedreht. Ursache ist hier eine heftige Arthrose in der Wirbelsäule. Je nach Gangbild kann ich genau ablesen, wie es um seinen Zustand bestellt ist. Ist er beschwerdefrei, läuft er astrein und gerade.

Und ich denke auch, dass lange Beine kein Grund für seitliches Wegdrehen sein sollten - es geht auch raumgreifender Trab mit langen Beinen und es ist nur eine Frage der Koordination (zumindest beim erwachsenen Hund, die jungen Kerle kriegen die Beine ja manchmal noch gar nicht durchgezählt). Mit Rose (Modell langbeinige Gazelle) habe ich diesen schnellen, raumgreifenden Trab am Fahrrad trainiert. Wir haben tatsächlich das Kommando "Traben!" . Oft werden diese Hüpf- und Rasebilder als so schön empfunden, aber ich finde es auch unglaublich schön (und anatomisch perfekt), wenn ein Hund wohlkoordiniert, gerade und richtig raumgreifend trabt.

Letztendlich sind unsere Hunde Laufhunde - durchaus ausgelegt auf lange Strecken. Permanenter Dauergalopp ist genetisch wohl nicht unbedingt im Programm, weil das eben auf Dauer zu sehr auf die Gelenke gehen würde. Und mit Schnarchzapfenschritt kommt ein Laufhund nicht auf Strecke. Bei unserer Art der Haltung (wenn man nicht Fahrrad fährt oder joggt) kommt der normale und ausdauernde Trab - denke ich - oft viel zu kurz, weil sich beim normalen Spazierengehen eher die ruhigen Schrittpassagen mit den Rennphasen abwechseln. Die goldene Mitte fällt meist unter den Tisch und wird zum untrainierten Stiefkind.

Nur meine Sichtweise.

Mit lieben Grüßen

Susanne