Hallo Mella,
man glaubt es nicht..... er ist noch bei mir.
Niemals hätte ich gedacht, dass ich nach dem Frühjahrsfellwechsel auch noch den Herbstfellwechsel bürsten darf. Wir alle hatten ihn im April - kurz nach seinem Geburtstag - totgeglaubt bzw. ihm nicht mehr viel Zeit gegeben.
Und jetzt, das wirst Du nicht glauben, Mella ..... El Manchado altert rückwärts !!! Er wird tatsächlich jünger.
Er ist mobil, geht täglich mit einer Pferdegruppe auf die Koppel und hat zugenommen. Wir haben nochmal an der Fütterung geschraubt und er bekommt seit einiger Zeit ein Müsli von St. Hippolyte, dazu zum 'mästen' Weizenkleie. Der gute alte Manchi sieht richtig klasse aus, er hat sogar wieder Muskeln aufgebaut. Sein Blick ist klar und interessiert, er ist überall vorne dabei. Keine Spur von Rentner, der über den Hof schluft.
Manchmal, wenn ich so aus dem Augenwinkel seinen Kopf sehe, werde auch ich jünger. Dann ist er wieder mein stolzer junger Hengst, der wiehernd, schnaubend und tänzelnd den Parcour betritt. Dann schaue ich hin und sehe die grauen Haare, die silbernen Haare; aber ich sehe auch, dass die Stellen über den Augen und an den Wangen, die bei alten Pferden immer einfallen, bei ihm wieder aufgefüllter aussehen.
Der Arzt, die Stallbesitzer, wir alle stehen vor einem Phänomen. Denn eigentlich kann das alles gar nicht sein, vor allem der Muskelaufbau versetzt uns ins Staunen. Wir wollen den Tag nicht vor dem Abend loben, wir leben nach wie vor von Tag zu Tag, von Woche zu Woche, wir trauen diesem Aufblühen nicht so ganz, obwohl der Trend schon eine gewisse Zeit zu beobachten ist.
Ich hatte nicht damit gerechnet, noch Wintervorbereitungen treffen zu müssen bzw. zu dürfen. Gottlob habe ich keine der Decken weggegeben, alles liegt frisch gewaschen bereit.
Es ist ein Wunder, für das ich unendlich dankbar bin. Vielleicht finde ich noch raus, wer sich da heimlich in den Stall schleicht und ein Jungbrunnenelixir verfüttert ;-)
Fröhliche Grüße
Karin und El Manchado
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