das "gestresst" möchte ich gerne noch ergänzen durch "die niemals einen RR hätten bekommen dürfen". Leider sehen wir hier auch fast ausschliesslich richtig fett gefütterte und mangelhaft bewegte RR mit hieraus resultierenden Gelenkschäden, die z.B. meine Kleine (64,5 cm, 33 kg, 22 Monate) allen Ernstes als "mickrig" und bestenfalls für eine Welpe wahlweise auch für eine fremdartige Mixtur mit einem "RR-Strich" auf dem Rücken halten.
Das schlimmere Teil der Geschichten, die wir dann auch zu hören bekommen läuft dann aber auch auf Bemerkungen hinaus wie: "die haben doch alle Epilepsie" (und das von 2 Gassigängern am selben Tag), "in unserem Verwandtschaftskreis gab es auch einmal eine (epilepsie-kranke) RR-Hündin, die musste von unserer Cousine soundsovielten Grades ständig mit der Leine verprügelt werden, weil sie so aggressiv war - letztlich wurde sie eingeschläfert..."
Ob da nicht die Ursache-Wirkungsbeziehungen ziemlich sicher verwechselt und eigene Unfähigkeit mit einer laienhaften Modediagnose bemäntelt wurden? Kleiner Ausflug in die Kinderheilkunde: noch nie gab es soviele verhaltensauffällige sog. "überaktive" Kinder, die mit Betäubungsmitteln zugedröhnt werden, nur weil ihre Eltern das Wesen ihrer eigenen Kinder nicht verstehen. Da sucht man lieber nach irgendwelchen absurden Kausalitäten auf Molekülebene.
Nicht alles kann man den Züchtern anlasten. Was ich aber nicht verstehe ist (wenn man schon mit Respekt vor und mit Liebe zur Rasse RR züchtet), das die Vereine kein Register für nachweislich erbgebundene Erkrankungen führen.
Ich will es auch nicht verstehen, wenn von Züchter-Homepages primär aufgelistete (und excellente!) Wurfstatistiken verschwinden, nur weil eine nachfolgende Verpaarung eines sog. Superrüden mit irgendeiner Hündin nicht so "klasse" war - und da geht es dann nicht um Erkrankungen sondern minimale Schönheitsfehler im Ridge (jaja, der sog. "Markt" verlangt das). Ich möchte es auch nicht verstehen, wenn es nicht einmal für nötig gehalten wird, die Widerristhöhe, das Lebensalter der Zuchttiere und ihrer Vorfahren und noch einige andere einfach zu ermittelnde Gesundheitsdaten anzugeben. Jaja, die viel gepriesene und oft geforderte Transparenz... sie läßt mitunter sehr zu wünschen übrig.
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